Nach „Promi Big Brother“: Werner Hansch spricht in TV-Talk offen über seine Spielsucht - er hat mehr als 500.000 Euro verzockt
Er ist als Kommentatoren-Legende bekannt: Werner Hansch. Bei „Promi Big Brother“ 2020 machte er ein schmerzhaftes Geständnis über seine Vergangenheit - nun geht er in die Details.
- Am 7. August 2020 startete die achte Staffel von „Promi Big Brother“.
- Werner Hansch gewann die Sat.1-Show, machte aber gleich zu Beginn ein Spielsucht-Geständnis (siehe Erstmeldung).
- Nun sprach er im Fernsehen erneut über die schmerzhaften Momente seiner Vergangenheit (siehe Update vom 19. September).
Update vom 19. September, 13.14 Uhr: Ein Geheimnis ist die Spielsucht von Sportreporter Werner Hansch schon seit August nicht mehr, als er bei „Promi Big Brother“ das bittere Geständnis vor laufenden Kameras machte. Schon da ließ sich erahnen, dass die Sucht den legendären Fußball-Kommentator viel gekostet hat. In der Talkrunde „Riverboat“ beim MDR hat der 82-Jährige nun erneut über diese schwierige Phase in seinem Leben gesprochen - dabei merkt man: Das Thema nimmt ihn mit.
Zunächst zögernd berichtet Werner Hansch von seinen Erfahrungen. „Ich bin in einem sehr späten Stadium meines Lebens in eine Schlucht gefallen“, sagt der Sieger von PBB und meint damit seine Spielsucht. Er habe keine Ahnung gehabt, dass eine solche Lunte in ihm angelegt gewesen sei, berichtet er in der Sendung weiter. Natürlich habe das viele Konsequenzen gehabt. „Man verheimlicht das zu Hause. Das geht ganz lange, darf ja zu Hause keiner merken“, erklärt er. Er hat nicht nur Geld durch seine Sucht verloren. „Man verspielt Vertrauen, man verspielt Freunde“, so Hansch. Auch persönliche Beziehungen seien in die Brüche gegangen. Ein bitterer Preis. Spielsucht sei eine Krankheit. Am Ende seien Verstand und Wille weg. Doch auch finanziell war diese Phase eine Katastrophe. Er könne zwar nicht mehr ganz genau nachvollziehen, wie viel er verspielt habe, doch die Summe liege sicherlich jenseits der halben Million.
Als sein Problem öffentlich wurde, entschied sich Hansch für einen Richtungswechsel in seinem Leben. Mithilfe eines Anwalts habe er einen Therapieplatz gefunden, die Behandlung dauere bis heute an. Er glaubt aber, dass er sich „auf einem sehr guten Weg“ befindet.
„Promi Big Brother“ (Sat.1): Werner Hansch gleich zu Beginn mit bitterem Geständnis aus der Vergangenheit
Erstmeldung vom 8. August: Köln - „Promi Big Brother“ ist jedes Jahr von dramatische Beichten im Fernsehen geprägt. Bereits an Tag eins outete sich Sascha Heyna als „schwul“ - die Beichten gingen also früh los. Und auch die zweite Beichte liegt nicht weit entfernt. Bereits an Tag zwei im Promi-BB-Container wird die nächste traurige Vergangenheit aufgedeckt. Werner Hansch gesteht den wahren Grund für deine Teilnahme in der TV-Show: Seine Spielsucht, die ihn in die Schulden trieb! Und er erklärt, wie CDU-Politiker Wolfgang Bosbach damit zusammenhängt.
Grund für die Teilnahme von Werner Hansch bei „Promi Big Brother“ 2020
Es wird spekuliert, dass Werner Hansch eine ordentliche Gage für sich heraus gehandelt hat. Doch nicht nur das, er will natürlich gewinnen. Zum einen sei dies ein Anreiz wie in einem sportlichen Wettbewerb. Zum anderen könne er „das Geld ganz gut gebrauchen“, wie er der Bild gesteht. Doch warum nur? Eigentlich müsste es doch bei dem langjährigen Sportmoderator gar nicht so schlecht aussehen. War tatsächlich der finanzielle Aspekt, wie es Ikke Hüftgold vor der Bekanntgabe seiner Promi-BB-Teilnahme jedem unterstellte, der wahre Grund für Hanschs Einzug in den Container?
Werner Hanscht erzählt bei „Promi Big Brother“ von seiner Spielsucht
Anscheinend. Bereits an Tag zwei im Container wird auch bereits klar warum. Werner Hansch leidet unter Spielsucht. Im Sprechzimmer des Märchenschlosses gesteht er: „Ich habe Spielsucht.“ Seine Last waren Pferderennen, wie er in der Sendung „akte“ erzählte. Weiter erklärt er: „Eine ganz furchtbare Sache. Ein gesunder Mensch kann sich nicht vorstellen, welche Kraft eine Sucht auf einen Menschen ausüben kann. (...) Das ist so, wie wenn ein Alkoholiker die Tapeten von der Wand kratzt, wenn er keinen Tropfen bekommt am Morgen. Aber das Allerschlimmste was dabei herausgekommen ist, ich habe meine Lebensgefährtin dabei verloren. Sie hat wie eine Löwin um mich gekämpft. Nur ich habe es nicht begriffen. Ich Hornochse…“ Werner Hansch kämpft merklich mit seiner Stimme, da ihm diese Beichte alles abzugewinnen scheint. Tränen kullern ihm über die Wangen. „Ich dachte, mein Leben ist zu Ende.“ Eine halbe Million hat er so verzockt. An Tag 3 kullern noch bei einem weiteren Promi die Tränen: Simone Mecky-Ballack erzählt bei „Promi Big Brother“, wie unzufrieden sie mit ihrem Image ist. Indes plauderte auch Werner Hans über einen riesigen Sport-Skandal, während er mit Claudia auch über einen miesen Charakterzug von Steffi Graf herzog.
Promi Big Brother (Sat.1): Werner Hansch spricht über Anzeige durch Wolfgang Bosbach
Weiter erzählt er: „Einer, der mir auch Geld geliehen hat, weil wir sehr verbunden waren, war Wolfgang Bosbach. Das war im November 2018. Ich konnte ihm zumindest die Hälfte zurückbezahlen, mehr ist mir nicht gelungen. Dann hat mich Wolfgang Bosbach am 10. Dezember 2019 angezeigt. Das war sein gutes Recht. Ich muss ihm, wenn ich es ganz genau betrachte, dankbar sein für diesen Schritt. Der zweijährige Kampf mit meiner Lebensgefährtin war nicht in der Lage mir das Bewusstsein über diese Krankheit zu verschaffen. Aber diese Anzeige vom Bosbach, die hat das bewirkt. Aber war es dann nötig, dass er diesen Schritt an die Presse durchgestochen hat? Warum hat er nicht mit mir gesprochen? Am 11. Februar 2020 hat er sein Darlehen komplett zurückbekommen. Einen Tag später stand es in allen Zeitungen. Das hat mich im Kern getroffen. Das hat meine Reputation sozusagen komplett zerstört. Ich habe danach auch finanziellen Schaden erlitten, denn danach haben mir drei, vier Leute, die mich engagiert hatten für Veranstaltungen, storniert. So ist alles passiert. Ich kann nichts zurücknehmen. Ich kann nur versuchen es wieder gutzumachen.“ Bei „akte" erzählte Hansch auch, er habe sich das Geld von Bosbach unter falschem Vorwand geliehen. Er habe ihm erzählt, er benötige es für einen Autounfall, den er ohne Versicherung und Polizei klären möchte. Doch mit der Anzeige wollte Bosbach ihn eindeutig fertig machen.
Spielsucht-Drama um Werner Hansch: Wolfgang Bosbach (CDU) zeigte ihn damals an
Mit Ikke Hüftgold, mit dem er zusammen im Schloss ist, spricht Werner Hansch im „Promi Big Brother“-Container ebenfalls über die Geschichte mit CDU-Politiker Wolfgang Bosbach. „Einer, der mir Geld geliehen hat, hat mich angezeigt: Wolfgang Bosbach. Ich sage dir ganz offen, ich bin ihm dankbar dafür. Das war genau der Klick. Ich bin jetzt in einer Therapie. Habe mich einem Kreis angeschlossen, den anonymen Spielsüchtigen. Und es ist fest versprochen: wenn ich hier rausgehe, werde ich mich für Projekte zur Prävention einsetzen“, führt Hansch aus. Vielleicht wendet sich ja doch noch alles zum Guten für den ältesten „Promi Big Brother“-Teilnehmer aller Zeiten wird. Anders als bei einer ganz anderen Geschichte, die Werner Hansch bei „Promi Big Brother" erzählt hat. Wie Werner Hansch früher aussah, sehen Sie übrigens hier.
Wie sich die anderen Kandidaten bei „Promi Big Brother" einleben, ist ganz unterschiedlich. Warum sich eine von ihnen eher zurückhaltend zeigt, hat eine Freundin von Jasmin Tawil mit harten Worten erklärt. „Promi Big Brother“-Sendung verpassen, haben wir hier die Sendetermine für Sie aufgelistet. (SL)