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TV-Sensation im ZDF-“Herzkino“: Neuer „Rosamunde Pilcher“-Film überrascht mit absoluter Premiere

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Von: Linda Rosenberger

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„Rosamunde Pilcher: Im siebten Himmel“
Diese Szene von „Rosamunde Pilcher: Im siebten Himmel“ sorgt gerade für Aufsehen bei den Fernsehzuschauern. © Jon Ailes/ZDF/dpa

Die Liebesfilme der „Rosamunde Pilcher“-Reihe sind längst Kult geworden. Nun überrascht der Garant für TV-Romantik aber mit einer völlig unerwarteten Neuerung.

England - Rosamunde Pilcher: Ihren Namen assoziieren nicht nur Fans mit herzerwärmenden Liebesgeschichten und Wohlfühl-Romantik an den schönsten Schauplätzen, die England zu bieten hat. Somit scheint das Erfolgsrezept der kultigen Roman- beziehungsweise Filmreihe auch bereits vergleichsweise simpel erklärt zu sein: Schöner Mann und schöne Frau verlieben sich vor ebenso schöner wie romantischer Traumkulisse und dürfen sich nach der ein oder anderen für den Spannungsbogen nötigen erwartet unerwarteten Wendung letztlich doch meist über ein Happy End freuen.

Im neuesten „Rosamunde Pilcher“-Streifen scheint nun aber fast alles ganz anders zu werden, denn „Im siebten Himmel“ überrascht mit einer Premiere, die bestimmt so gut wie keiner für möglich gehalten haben dürfte.

Rosamunde Pilcher-Film überrascht mit unewarteter TV-Sensation

„Hoffentlich kriegen Sie wegen uns keinen Ärger“ - diesen Satz richtet eine der Protagonistinnen in „Rosamunde Pilcher: Im siebten Himmel“ zu Beginn des neuen ZDF-“Herzkino“-Films an Vikarin Rebecca Taylor. Den Stein des möglichen Anstoßes liefert dabei bereits die allererste Szene, mit der die Liebesgeschichte beginnt und die zugleich wohl niemand in einer der typischen „Pilcher-Schnulzen“ erwartet hätte. Denn zum ersten Mal in der langjährigen Historie der beliebten Filmreihe ist es tatsächlich ein gleichgeschlechtliches Paar, das vor dem Traualtar steht.

Gleichgeschlechtliche Trauung im neuen Rosamunde-Pilcher-Film sorgt für absolute Premiere in der Kult-Reihe

Das gab es in der Rosamunde-Pilcher-Filmreihe noch nie. Bis jetzt richteten sich die Erzählungen, die allesamt auf den literarischen Werken der namensgebenden Autorin fußen, eigentlich immer nach dem gleichen Schema rund um ein heterosexuelles Liebespaar, das vor der idyllischen Kulisse der englischen Landschaft, zumeist an der Küste Cornwalls, dem gemeinsamen Glück nach der unverzichtbaren Prise Herzschmerz endlich entgegen geht. Nun allerdings tun das zwei Frauen.

„In der Gesellschaft ist das natürlich gar nichts Sensationelles mehr. Für einen Pilcher-Film aber schon“, meint der Produzent der Pilcher-Filme, Michael Smeaton zu der homosexuellen Liebesgeschichte, die der Romantik-Klassiker nun nachzeichnet. Mit dem neusten Streifen hat man diese Premiere nun also wirklich gewagt und ein typisches Pilcher-Plot gewissermaßen in die heutige Zeit übertragen: „Ich denke, dass die Modernisierung über die Geschichten kommen muss. Das haben wir bei diesem Film gemacht“, erklärt Smeaton.

Autoren fügen das Thema Homo-Ehe in die Rosamunde Pilcher-Klassiker ein

So wurde die Originalvorlage, auf der „Im siebten Himmel“ basiert, kurzerhand ein wenig umgeändert und Trauung der beiden Frauen nachträglich eingefügt. Normalerweise wurden sämtliche Änderungen, die an Rosamunde Pilchers Romanen und Geschichten vorgenommen wurden, stets mit der Schriftstellerin abgesprochen, doch bei „Im siebten Himmel“ war das anders. So durfte die Autorin jene gleichgeschlechtliche Liebes-Sensation im traditionell-konservativ anmutendem Universum ihrer Werke in der Form nicht mehr miterleben, denn sie verstarb bereits 2019, also zwei Jahre bevor die Verfilmung von „Im siebten Himmel“ nun im ZDF-“Herzkino“ läuft.

Was würde Rosamunde Pilcher zu der gleichgeschlechtlichen Trauung in „Im siebten Himmel“ sagen?

Dass ihr aber durchaus gefallen würde, was aus ihrer Literatur geworden ist, dessen ist sich Michael Smeaton, zugleich ein enger Freund der Großmeisterin, trotzdem sicher: „Sie war eine moderne, aufgeschlossene Frau“, erinnert er die Britin. Ein Thema wie die Hochzeit gleichgeschlechtlicher Paare sei ihr somit nicht fremd gewesen. „Wenn sie jetzt da oben im Himmel zuschaut am Sonntag, würde sie sicherlich sagen: Well done“, ist der Regisseur überzeugt.

Alle, die - wie es Rosamunde Pilcher auf einer Wolke sitzend vielleicht auch tut - ebenfalls sehen wollen, wie jene gleichgeschlechtliche Liebessensation im ZDF-“Herzkino“ konkret umgesetzt wurde, sollten am 5. Dezember 2021 um 20.15 Uhr auf jeden Fall einschalten, wenn „Rosamunde Pilcher: Im siebten Himmel“ im Zweiten läuft. (lros)

Ähnlich wie die Rosamunde-Pilcher-Filme hat sich übrigens auch das „Traumschiff“ längst zum Kult entwickelt - und auch der Fernsehdampfer wird demnächst wieder auf Sendung gehen. Dann darf sich Kapitän Florian Silbereisen wieder über einige beliebte Co-Stars freuen.

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