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„Sex and the City“: Das haben wir von den vier Ladys gelernt!

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Von: Katja Kraft

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Lässig durch Manhattan: (v. li.) Charlotte York (Kristin Davis), Carrie Bradshaw (Sarah Jessica Parker), Miranda Hobbes (Cynthia Nixon) und Samantha Jones (Kim Cattrall) in „Sex and the City“.
Lässig durch Manhattan: (v. li.) Charlotte York (Kristin Davis), Carrie Bradshaw (Sarah Jessica Parker), Miranda Hobbes (Cynthia Nixon) und Samantha Jones (Kim Cattrall). Sky zeigt nun die Fortsetzung – jedoch ohne Samantha. © Warner

Sky zeigt die Fortsetzung des Mega-Serienhits „Sex and the City“. Wir erinnern uns zum Start von „And just like that...“ an all das, was uns Carrie Bradshaw, Miranda Hobbes, Charlotte York und Samantha Jones in den sechs Staffeln und zwei Filmen beigebracht haben. Über Männer, Mode, Liebe, Sex und Freundschaft.

Klar möchte man wissen, was aus den vier Ladys geworden ist. Wenn man „Sex and the City“ heute anschaut, fühlt es sich an, als würden mit Carrie (Sarah Jessica Parker), Charlotte (Kristin Davis), Miranda (Cynthia Nixon) und Samantha (Kim Cattrall) vier Schulfreundinnen nach Jahren wieder bei einem in der Küche sitzen. Mit all ihren Neurosen, Sorgen – und gut gekühlten Cosmopolitans. Wenn also Sky nun mehr als 15 Jahre nach Ende der Serie und den zwei (enttäuschenden) Filmen die Nachfolge-Reihe „And just like that...“ zeigt, ist man so aufgeregt wie Carrie beim Öffnen eines Schuhkartons von Louboutin – Vorfreude auf ein neues Paar, aber auch die Sorge: Werden sie passen? Der Trailer der Fortsetzung (ohne Samantha!) lässt nichts Gutes erahnen. Darum tun wir, was man mit allen Freunden tun sollte, mit denen man sich nicht mehr viel zu sagen hat: sich an die guten alten Zeiten erinnern. Und daran, was man einst von einander gelernt hat. Wodka, Orangenlikör, Limetten- und Cranberrysaft gemixt und los!

Carrie (Sarah Jessica Parker) und ihr bester Freund Stanford (Willie Garson)
Carrie (Sarah Jessica Parker) und ihr bester Freund Stanford (Willie Garson) © All mauritius images

„Sex and the City“ über Freundschaft

„Der Schwule ist der Rettungsreifen für die Singlefrau“ – so hat Carrie (Sarah Jessica Parker) einst ihre Freundschaft zu Stanford (im September dieses Jahres verstorben: Willie Garson) zusammengefasst. Denn „Sex and the City“, das war ja nicht bloß die Geschichte über eine felsenfeste Frauenfreundschaft. In einer Serie, in der von der Intimrasur bis zur Größe des Johannes wirklich kein Thema ausgespart wurde, war unwichtig, ob jemand homo-, bi- oder wie auch immer sexuell unterwegs war. Überhaupt ist man beim Wiederanschauen angenehm überrascht, wie unkompliziert hier mit dem Abweichen von der Norm umgegangen wurde. Da musste nicht über Toiletten fürs dritte Geschlecht diskutiert werden – Toleranz wurde dadurch gelebt, dass jede Spielart, die keinem anderen schadet, einfach als das angenommen wurde, was sie ist: selbstverständlich. Leben und leben lassen in allen Beziehungen – nicht das schlechteste Motto.

Carrie Bradshaw (Sarah Jessica Parker) mit „New York Times“ in der Handtasche
Carrie Bradshaw (Sarah Jessica Parker) mit „New York Times“ in der Handtasche © kjk

„Sex and the City“ über Mode

Bei Carrie wurde sogar die „New York Times“ zum Accessoire. Lässig in die Handtasche geschoben, doch genau so, dass das Cover oben herausragt – der perfekte Wink beim Spaziergang auf High Heels durch Manhattan, dass Schönheit und Klugheit sich nicht ausschließen. Unvergessen auch die Folge „Vier Frauen und ein Todesfall“, in der der Designer Javier stirbt. Da bekommt Frau eine Moderegel knackig zusammengefasst: „Es gibt nur zwei Gelegenheiten, bei denen man das kleine Schwarze am Tag tragen kann: Die eine ergibt sich dann, wenn man eine Party zu spät verlässt. Die andere, wenn man eine Party viel zu früh verlässt: die New Yorker Beerdigung.“ Doch auf der Trauerfeier erscheinen dann nur Carrie und Charlotte in Schwarz. Ansonsten: bunt Kostümierte ums Grab versammelt. „Da war sie: Javiers gesamte Frühjahrskollektion. Das war seine beste Show überhaupt.“ Mal Farbe wagen, unkonventionell sein – auch das lehrte uns diese Serie mit viel Humor.

Carrie Bradshaw (Sarah Jessica Parker)
Carrie Bradshaw (Sarah Jessica Parker) mit „New York Times“ in der Handtasche © kjk

„Sex and the City“ über Sex

Für Gespräche wie diese lieben Fans „Sex and the City“. Carrie: „Auch Frauen betrügen.“ Charlotte: „Ja, aber das ist doch wohl nicht dasselbe.“ Samantha: „Warum nicht?“ Charlotte: „Weil wir nicht durch die Gegend laufen und über jeden Mann herfallen, den wir attraktiv finden.“ Samantha: „Bitte sprich nur für dich selbst.“ Jep, besonders Samantha räumte auf mit der Erzählung der keuschen Jungfrau, die darauf wartet, vom edlen Prinzen gefreit zu werden. Launig wurden sexuelle Tabus gesprengt. Durchaus interessant auch für männliche Zuschauer, die viel über die weibliche Sexualität lernen konnten. Und über die Tricks der Frauen. Das erste Date mit Mr. Big. Kreisch! Was anziehen? Carrie wählte – einen Hauch von Nichts. „Ein Nacktkleidchen“, kommentierte Charlotte entsetzt. Doch Miranda wusste, was Sache ist: „Heute gibt es keinen Sex, heut’ sieht sie nur aus wie Sex.“ – Carrie: „Stimmt genau, ich bin nur die Vorschau.“ Ob’s geklappt hat? Nachzusehen in Staffel eins.

Samantha (Kim Cattrall) schmeißt eine Ich-bin-nicht-Schwanger-Party
Samantha (Kim Cattrall) schmeißt eine Ich-bin-nicht-Schwanger-Party © kjk

„Sex and the City“ übers Partyleben

Samantha lässt die Korken knallen. „Weil ich nicht schwanger bin.“ In einer Zeit, in der der Trend der „Baby Showers“ – Partys für Schwangere – aus den USA nach Europa überschwappte, ging „Sex and the City“ ein weiteres Tabu an: Frauen, die kinderlos glücklich sind. Indem man vier Frauentypen mit unterschiedlichen Lebensentwürfen ins Zentrum stellte, zeigte die Serie, wie viele Wege zum Glück es gibt. Und dass man in sich selbst hineinhören sollte – und nicht auf gesellschaftliche Erwartungen.

Mr. Big (Chris Noth) und Carrie Bradshaw (Sarah Jessica Parker)
Mr. Big (Chris Noth) und Carrie Bradshaw (Sarah Jessica Parker). © imago stock

„Sex and the City“ über Liebe

Das Liebesleben der vier New Yorkerinnen ist nicht einfach. Einmal ärgert sich Miranda: „Wie kann es sein, dass vier so kluge Frauen wie wir kein anderes Thema haben als ihre Freunde? Das ist wie in der siebten Klasse – nur mit Bankkonto. Wieso dreht es sich immer nur um die Typen?“ Tja, weil das ewige Spiel des Herzens einfach prickelt. Die Serie ermutigt dazu, nie auszusteigen – der Jackpot wartet vielleicht schon in der nächsten Runde.

„And just like that...“ Sky Comedy und Sky Ticket zeigen ab 9. Dezember 2021 immer donnerstags ab 20.15 Uhr eine neue Folge

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