„Sie sollten sich schämen“: Maaßens „Tagesschau“-Vorwürfe sorgen für jede Menge Wirbel

Maaßens Aussagen im TV-Interview mit TV Berlin sind besorgniserregend. Es wird nicht nur eine Entschuldigung, sondern auch der Austritt aus der Partei gefordert.
Thüringen – Hans-Georg Maaßen will mit der CDU Thüringen in den Bundestag einziehen. Was der einstige Verfassungsschutzpräsident allerdings nun in einem Fernsehinterview mit TV Berlin sagte, lässt so einige an der Eignung des Politikers zweifeln. Maaßen fordert einen Gesinnungstest für Journalisten und Journalistinnen der „Tagesschau“. Der 58-Jährige brachte in diesem Zusammenhang einen „NDR-Untersuchungsausschuss“ ins Gespräch, der Journalisten und Journalistinnen der „Tagesschau“ aufgrund von „Manipulation der veröffentlichten Meinung“ überprüfen sollte. Maaßen sprach von Verbindungen zwischen Personen, die für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und die „Tagesschau“ arbeiten und der linken und linksextremen Szene. Aus diesem Grund fände der CDU-Politiker, dass die Biografie von einigen Redakteuren auf den Prüfstand gestellt werden sollten.
„Treten Sie zurück“: Klare Worte auch aus den eigenen Reihen
Solch Ausfälle eines Bundestagskandidaten bleiben nicht unkommentiert. Es hagelte reihenweise Kritik an den Aussagen des Thüringer CDU-Bundestagskandidaten. Die Antwort des djv (Deutscher Journalisten-Verband) via Twitter ist eindeutig: „Sie sollten sich schämen.“ Weiterhin fordert der djv eine Entschuldigung an alle Kollegen und Kolleginnen – das wäre wohl das mindeste, so die Aussage via Twitter .Die NDR weist außerdem die „Tagesschau“-Vorwürfe von Hans-Georg Maaßen zurück. Gegenüber DWDL.de schildert die NDR-Pressesprecherin Barbara Jung gestern (04. Juli), dass die „Tagesschau“ einen hohen Anspruch an Objektivität und Sorgfalt in der Berichterstattung habe.
Während die CDU Thüringen via Twitter schreibt, dass Hans-Georg Maaßen seinen eigenen Standpunkt darstelle, gibt es auch heftige Kritik aus den CDU-Reihen. Wer einen Gesinnungstest für Journalisten fordere, falle in dunkelste Zeiten zurück, twittert der niedersächsische CDU-Fraktionschef Dirk Toepffer. Um seine Abneigung gegen Maaßens Aussage noch deutlicher zu machen, findet Toepffer abschließend eindeutige Worte und fordert Maaßen auf, zurück- und aus der CDU auszutreten. Auch außerhalb der CDU gibt es scharfe Kritik an dem Bundestagskandidaten. Grünen-Politiker Konstantin von Notz bezeichnet die „Tagesschau“-Vorwürfe als „Frontalangriff auf die Pressefreiheit“ und auch Katja Mast, Vize-Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion meldet sich zu Wort und bezeichnet Maaßens Aussage als „schäbig und gefährlich“.