Thorsten Legat im Dschungelcamp 2016: Diese Sportler waren schon bei IBES

München - Ex-Fußballprofi Thorsten Legat zieht ins Dschungelcamp 2016. Er ist nicht der erste Profi-Sportler bei "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!". Ein Überblick.
Als Auslöser für Spott hatte schon gereicht, dass Thorsten Legat von „Reeemscheid“ sprach. Remscheid mit sehr langem „e“. Es muss aber so klingen, als würde es „Remmscheid“ geschrieben, mit kurzem „e“. Über die Aussprache besagter Stadt Bescheid zu wissen, gehört zwar nicht zum deutschen Bildungskanon, doch Thorsten Legat hatte eben noch gesagt, dass er nur zwölf Minuten entfernt wohne. Angesichts dieser Ortskenntnis überraschte sein Reeemscheid. Doch die drei Herren vom Verein, die ihn am Tisch flankierten, korrigierten nicht. Schließlich war Thorsten Legat ihr neuer Trainer. Sie stellten ihn vor.
Es lief nur die Kamera von
mit, wen sonst sollte das sportliche Schicksal des FC Remscheid, Landesligist, bewegen? Und über Thorsten Legats Zeit als Fußballprofi mit 243 Bundesligapartien und einem U 21-Länderspiel hatte sich längst der Schleier des Vergessens gelegt.
Jetzt ist der Verteidiger, der nebenzu, wie einem dann einfällt, dem Hobby Bodybuilding frönte, wieder präsent. Wegen des Drei-Minuten-Zusammenschnitts einer missglückten Pressekonferenz. Legat, 47, wandelte durch den Irrgarten der deutschen Sprache. Andere Kanäle griffen es auf – und Youtube speichert es für die Ewigkeit, was er sagte:
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„Klar ist es ’ne Mammutaufgabe, aber für mich ist es die Faszinierung, Remscheid zu trainieren.“ „Ich hab’ ’ne harte Linie, mich kann man als Freund gewinnen oder als Feind verlieren.“
„Ich kann in den Köpfen der Spieler eins sagen: Dass sich andere Zeiten hier in Remscheid ändern. Und die Investition von den Spielern, die wird am Tage geführt.“
„Ich kenn diese Leute, ich weiß, mit wem ich rechnen kann, es interessiert mich zwar auch nicht, ich bin kein Hellseher, aber es werden Maßnahmen genommen und Veränderungen genommen bis zum Winter. Wenn die Leute meinen, sie müssen im Januar aufhören, Fußball zu spielen, weil sie ’nen Finger gebrochen haben – Fußball spielen kann jeder. Und meine Aufgabe ist eben richtungswegend Klassenerhalt."
„Kerle mit Eier inne Buchse“
„Momentan ist die Fitnesszulassung der Mannschaft auf 70 Prozent, wie ich gehört habe.“
„Es ist alles machbar, und die Einstellung ist immer Fakt.“
„Man geht Freitag mal weg, ballert sich den Arsch voll, auf Deutsch gesagt, und da brennt der Rasen – das kann ich jetzt schon sagen.“
Und dann noch dieser alles krönende Satz: „Was ich jetzt brauche, sind Kerle mit Eier inne Buchse.“ Kurz darauf bekam Thorsten Legat die Einladung zur RTL-Dschungelshow „Ich bin ein Star, holt mich hier raus“. Ab dem kommenden Wochenende werden Millionen Deutsche beim Dschungelcamp 2016 auf neue Legatsche Merkwürdigkeiten lauern, diesmal aus Australien. Sie werden seine Sätze auf sich wirken lassen und rätseln: Was will uns der Autor sagen?
Thorsten Legat erfährt durch die Medien Aufmerksamkeit, die er 15 Jahre nach dem Ende seiner Spielerkarriere nicht hätte – Öffentlichkeit ist eine Währung, und seine Präsenz im Dschungelcamp 2016 wird ihm ansprechend vergütet werden. Doch er ist auch ein Opfer dieser neuen und mächtigen Medienwelt. Legat kann nicht Nein sagen, er macht alles mit. Schon zum Promiboxen ist er mal angetreten und hat geglaubt, sich wie ein echter berufsmäßiger Faustkämpfer gebärden zu müssen (wobei er den Rapper Trooper Da Don klar besiegte). Nun gibt er den strengen Fußballtrainer, und das in einem heiligen Ernst, als gehe es gegen das Verderben, wenn er von seinem Verein fordert, drei Spieler müssten „absolut suspendiert“ werden, denn sie seien „ein Bazillus“. Legat spielt Bundesliga in der Landesliga. Deutschland lacht – doch er gibt weiter Interviews.
Thorsten Legat ist nicht der erste Profi-Sportler, der am Dschungelcamp teilnimmt. Ein Überblick:
"Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!": Diese Sportler waren im Dschungelcamp
- Dschungelcamp Januar 2004: Carlo Thränhardt, Ex-Hochspringer, Platz neun unter zehn Kandidaten. – Nach dem Dschungelcamp: Altersklassenrekord im Hochsprung, derzeit Fitness- und Mentalcoach im deutschen Davis Cup-Team.
- Dschungelcamp Oktober und November 2004: Jimmy Hartwig. Der Ex-Fußball-Nationalspieler wurde Vierter. Heute Bühnenschauspieler. Höhepunkt: Titelrolle in Büchners „Woyzeck“.
- Dschungelcamp 2008: Platz fünf für Eike Immel. Der ehemalige Torwart war angetreten, um sich ein neues Hüftgelenk leisten zu können. Klassischer Fall eines schlecht beratenen Profis (Bauherrenmodell, Privatinsolvenz). Taucht gelegentlich noch in TV-Shows auf.
- Dschungelcamp 2009: Norbert Schramm. Irrlichtert nach einer erfolgreichen Eiskunstlauf- Karriere durch die Branchen. BWL-Studium, Holiday on Ice, Arbeit als Choreograph, immer wieder Rückkehr aufs Eis. Zuletzt hörte man von einer gescheiterten Ehe mit einer deutschen Regisseurin in den USA. Aktueller Beruf: Fotograf. Beim Dschungelcamp unscheinbarer Achter.
- Dschungelcamp 2011: Thomas Rupprath. Der frühere Weltklasseschwimmer war ein untypischer Dschungelcamp-Kandidat. Keine Skandale, keine Geldsorgen. Er wurde Dritter. Betreibt nun ein Fitnessstudio und arbeitet als Fernseh-Co-Kommentator bei Schwimm-Events.
- Dschungelcamp 2012: Ailton. Der chronisch klamme ehemalige Bundesliga-Torschützenkönig brachte sich im Camp (Platz sechs) zumindest wieder für ein Kurzzeit-Engagement in einer Amateurklasse in Position. Werder Bremen gönnte ihm 2014 ein Abschiedsspiel.
Dschungelcamp 2016: Alle Infos im Dschungelcamp-Ressort
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Von Günter Klein