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Krebs-Beichte bei beliebtem TV-Koch: „Ist halt ein Bingo-Spiel“

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Von: Thomas Eldersch

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In seiner neuen Autobiografie „... und eine Prise Wahnsinn“ erzählt „The Taste“-Koch Alexander Herrmann unter anderem von seiner Krebserkrankung.

München - Zur Zeit flimmert er jeden Mittwoch über die Fernsehbildschirme, der TV-Koch und „The Taste“-Jury-Mitglied Alexander Herrmann. Der Franke schwingt nicht nur gern den Kochlöffel, er schreibt auch. Jetzt kam seine Autobiografie „... und eine Prise Wahnsinn“ raus. In dem Buch erzählt er über schwere Zeiten in seinem Leben und auch von einer Krebserkrankung, die den 49-Jährigen völlig überraschend ereilte.

„The Taste"-Juror Alexander Herrmann wurde schon früh zum Waisen

Neben seinen TV-Auftritten ist Alexander Herrmann auch Vollblut-Gastronom. Er betreibt zwei Restaurants in Nürnberg und ihm gehört das Hotel „Posthotel“ in Wirsberg. Ursprünglich leiteten das Familienunternehmen seine Mutter Sylvia und sein Vater Udo. Herrmann half als Kind beim Servieren der Speisen mit. Bei einem Autounfall 1981 starben seine Eltern und die Leitung sowie das Sorgerecht für den Jungen ging an Onkel und Tante über.

Nach seiner Kochausbildung kam Herrmann 1995 als Küchenchef zurück. „Viele meiner Angestellten arbeiten seit vielen Jahren in meinen Betrieben. Das Hotel gibt es seit 150 Jahren, da herrscht eine tiefe Verbundenheit. Das muss ich sogar nutzen, deshalb sollen meine Mitarbeiter im Rahmen ihrer Aufgaben eigenverantwortlich Entscheidungen treffen“, sagt Herrmann auf Bild.de (hinter einer Bezahlschranke).

Doch nicht nur der frühe Tod seiner Eltern hat den „The Taste“-Koch geprägt. Vor knapp zehn Jahren erhielt der 49-Jährige eine Schock-Diagnose. Bei Herrmann wurde eine seltene Art von Hautkrebs festgestellt. „Es sah wie eine Fetteinlagerung aus. Ich ging zum Arzt, der Knubbel wurde rausgeschnitten und eine Gewebeprobe zur Untersuchung eingeschickt. Und es stellte sich heraus, dass es ein bösartiger Tumor war – ein Merkelzell-Karzinom.“

Der „The Taste"-Koch Alexander Herrmann geht gelassen mit dem Thema Tod um

Hätte TV-Koch Alexander Herrmann die Diagnose nur wenige Zeit später erhalten, hätte das sein Ende sein können. „Wäre der Tumor nur zwei Millimeter größer gewesen, dann hätte er gestreut. Es war knapp, ich hatte riesiges Glück. Ich musste nach der OP zur Bestrahlung, aber nicht zur Chemotherapie“, erzählt der „The Taste“-Juror. Seitdem ist der 49-Jährige krebsfrei und lässt dies auch regelmäßig bei Vorsorgeuntersuchungen kontrollieren. „Ich frage mich jetzt nicht: Warum ist mir das passiert? Krebs ist halt ein Bingo-Spiel“, erzählt Herrmann. Und so genießt der zweifache Vater jetzt das Leben - auch an der Seite seiner drei Jury-Kollegen aus der Sat.1-Kochshow „The Taste“.

Herrmanns Fazit zu seiner Krebserkrankung ist simpel und lebensbejahend. „Ich mache mich nicht mit einem ‚Was wäre wenn‘-Denken verrückt und grüble nicht lange herum, was geschehen könnte. Über ungelegte Eier zerbreche ich mir nicht den Kopf. Das bringt dich eher durcheinander, als dass es hilft. Ich kann sogar sagen, dass mich die Krebserkrankung zu einem besseren Chef gemacht hat.“ Und völlig pragmatisch denkt der „The Taste“-Juror auch über seine Restaurants: „Wenn bei mir etwas sein sollte, können die trotzdem weitermachen. Der Laden funktioniert auch, wenn ich nicht da bin.“ (tel) *Merkur.de und tz.de sind Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.

Zwei der 16 Teilnehmer der diesjährigen „The Taste“-Staffel auf Sat.1 kommen aus dem Münchner Speckgürtel. Lukas Weber aus Bockhorn bei Erding* überzeugte Juror Alexander Herrmann mit seiner Bodenständigkeit. Während sich Yassin M’Harzi aus Fürstenfeldbruck* mit seiner Finesse einen Platz bei Tim Raue erkochte.

Neben „The Taste“ wird auch die ZDF-Sendung „1, 2 oder 3“* in München aufgezeichnet. Bei der jüngsten Folge hat es Moderator Elton ganz schön kalt erwischt.

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