1. tz
  2. TV

Klimaschützer unter Zuschauern empört: Spritschleuder brettert in ARD-Tatort durch Köln

Kommentare

Wohl auch aufgrund Corona hatte der Kölner Tatort eine hervorragende Einschaltquote. Die Fahrzeugwahl des Kommissars erhitzte jedoch die Gemüter.

Köln - Aufgrund der dramatischen Entwicklung der Corona-Pandemie ist die Klimaschutz-Debatte ein großes Stück weit in den Hintergrund gedrängt worden. Dass das Thema SUV und Geländewagen jedoch weiterhin in den Köpfen vieler Menschen verankert ist, zeigt sich an den Reaktionen des vom WDR produzierten Kölner Tatorts am Sonntagabend.

Tatort Köln: Auto von TV-Kommissar treibt „Greta-Jüngern“ Zornesröte ins Gesicht

Das alteingesessene Ermittlerteam Freddy Schenk und Max Ballauf legte sich für den Krimi „Niemals ohne mich“ mal wieder einen neuen fahrbaren Untersatz zu - und der stieß bei einem Großteil der Tatort-Fans auf wenig Verständnis. Zum einen gab es zwar amüsierte Reaktionen ob der Tatsache, dass Kommissar Schenk in jeder Folge ein anderes Auto durch die rheinländische Metropole steuert. 

Streitbarer Untersatz im "Tatort Köln": Kommissar Schenk sorgt im Netz mit seiner Fahrzeugwahl für erhitzte Gemüter
Streitbarer Untersatz im "Tatort Köln": Kommissar Schenk sorgt mit seiner Fahrzeugwahl für erhitzte Gemüter. © Screenshot ARD

Zum anderen hatten viele TV-Zuschauer an dem diesmal gewählten Auto etwas auszusetzen. Kein Wunder: Es handelte sich hierbei um einen US-amerikanischen Geländewagen vom Typ Chevrolet Blazer - ein Modell, das weder für den städtischen Verkehr konzipiert wurde, noch aus heutiger Sicht ökologisch mit dem Gewissen vereinbar. Definitiv lässt ein solches Gefährt Anhängern der Fridays-for-Future-Kampagne von Greta Thunberg die Zornesröte ins Gesicht steigen:

Die Abneigung gegen voluminöse, umweltschädigende Pkw sorgt besonders in urbanen Gegenden dafür, dass Fahrer von Geländelimousinen sich öfter mal Anfeindungen ausgesetzt sehen, wie tz.de* berichtete. Einem anderen Tatort-Anhänger ist aufgefallen, dass Kommissar Schenk (gespielt von Dietmar Bär) eine Vorliebe für extravagante, unvernünftige Autos pflegt und könnte sich gut vorstellen, dass es hier mal zu einer Art „Spin-Off“ kommt: 

Nach Tatort Köln (ARD) fragen sich Zuschauer: Darf dieses Auto überhaupt in die Innenstadt?

Eine andere Twitter-Nutzerin stellt hinsichtlich der Tatort-Ausstrahlung vom 22. März die Frage, ob man mit diesem Chevy überhaupt die Fahrt in eine deutsche Innenstadt antreten darf:

Die Antwort auf diese Frage lautet übrigens „Ja“: Denn Autos mit H-Kennzeichen haben in der Tat die Lizenz, durch Umweltzonen bewegt zu werden. Hierbei handelt es sich nämlich um Fahrzeuge, die ein Mindestalter von 30 Jahren aufweisen und das ist bei dem im „Tatort“ verwendeten Oldtimer der Fall.

Humorvoll ist der folgende Vergleich, den ein Nutzer aufstellt. Immerhin, in Sachen Gewicht liegt er wahrscheinlich gar nicht mal so weit daneben:

Klartext spricht eine weitere, offenkundig umweltbewusste Userin. In einer Antwort fordert sie die Produzenten dazu auf, dem Protagonisten ein zeitgemäßeres Auto beizusteuern:

Außerdem gab es beim ARD-„Tatort“ kürzlich Ärger um eine Umfrage: Diese wurde manipuliert.

Unterdessen hat der jüngste Tatort Köln dem Ersten einmal mehr am Sonntagabend zur besten Sendezeit den Quotensieg beschert: „Niemals ohne mich“ sahen den Auswertungen zufolge am Höhepunkt rund 10,88 Millionen Zuschauer. Das entspricht einem Marktanteil von 27,6 Prozent.

Keine Frage: SUVs liegen ungemein im Trend. Zwar steht diese Gattung in der Kritik, Bayerns Ministerpräsident Markus Söder bricht jedoch eine Lanze, wie Merkur.de* berichtet.

Im Rahmen des Konjunktur-Programms kommt auf die Liebhaber großer Autos noch eine unschöne Neuerung zu. Die Kfz-Steuer soll sich schon 2021 ändern und SUV-Fahrer zur Kasse gebeten werden.

PF

*tz.de und Merkur.de sind Angebote des bundesweiten Ippen Digital Redaktionsnetzwerks

Auch interessant

Kommentare