49-Euro-Tickets erhältlich: So lief der erste Verkaufstag
Seit Montag (3. April) ist das neue Deutschlandticket erhältlich. Einige Verkehrsverbände haben erste Zahlen vom Verkauf veröffentlicht.
München – Der offizielle Verkauf für das neue 49-Euro-Ticket in Deutschland ist am Montag (3. April) gestartet. Ab dem 1. Mai können Käufer mit dem Deutschlandticket für 49 Euro im Monat Angebote im Regional- und Nahverkehr nutzen. „Der große Erfolg einer Flatrate für den Nahverkehr setzt sich fort“, sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa am Montag. „Die Menschen wollen das Deutschlandticket. Heute Vormittag hatten wir doppelt so viel Traffic auf unseren digitalen Verkaufskanälen wie an einem gewöhnlichen Montag.“ Zunächst sorgte die Deutsche Bahn allerdings für Verwirrung beim Verkaufsstart des 49-Euro-Tickets.
Deutschlandticket: Vorverkauf des 49-Euro-Tickets gestartet
Wie erfolgreich das Angebot am ersten Tag in den einzelnen Bundesländern angelaufen ist, war konkret noch unbekannt. Erste Daten aus der bayerischen Landeshauptstadt München deuten aber durchaus auf einen Erfolg in Bayern: Bereits zwischen Mitternacht und 7 Uhr morgens hatte die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) etwa 700 Deutschlandtickets verkauft, wie ein Sprecher laut dpa sagte. Bis in die Mittagszeit waren es über 15.000, Tendenz Richtung 20.000. Für bayernweite Zahlen wollen mehrere Verbünde die Verkaufsdaten im Laufe der Woche sammeln.

49-Euro-Ticket: „Der Verkauf ist besser angelaufen, als wir gedacht haben“
Auch in Hessen zeichnet sich bereits eine positive Tendenz hinsichtlich des Deutschlandtickets ab. „Der Verkauf ist besser angelaufen, als wir gedacht haben“, sagte Knut Ringat, Geschäftsführer des Rhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV) am Montag in Frankfurt. Dort seien bis zum Mittag etwa 10.000 Tickets verkauft worden, davon 4.000 an neue Kunden. Ringat rechnete bis zum Montagabend mit Verkaufszahlen bis zu 25.000 Tickets alleine im RMV.
Hessens Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) sprach unterdessen von einem „historischen Tag“. Er sei sicher, dass das Ticket die Mobilität in Deutschland verändern werde, da der Zugang zu den öffentlichen Verkehrsmitteln nun sehr leicht sei. Mit einem Trick ist das 49-Euro-Ticket außerdem sogar günstiger zu haben.
49-Euro-Ticket in Deutschland: Verbände fordern mehr Geld für Regional- und Nahverkehr
Während sich Politiker und Verbände über die erfolgsversprechenden Verkaufszahlen freuen, gibt es an dem 49-Euro-Angebot auch Kritik. Bereits im letzten Jahr waren viele öffentliche Verkehrsmittel infolge des 9-Euro-Tickets an ihre Belastungsgrenzen gelangt. „Schon heute sind Busse und Bahnen besonders zu den Stoßzeiten rappelvoll, im ländlichen Raum ist das Angebot mickrig, und überall fehlt Personal“, sagte kürzlich Stefan Körzell, Vorstandsmitglied im Deutschen Gewerkschaftsbund. Fahrgastverbände wie Pro Bahn fordern vor allem einen Ausbau der Infrastruktur und mehr Fahrzeuge und Personal, um der hohen Nachfrage überhaupt gerecht zu werden. (nz/dpa)