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Messenger-Kehrtwende beim iPhone: Apple macht überraschende Ankündigung

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Eine Frau hält ein Smartphone in der Hand
Apple möchte 2024 das RCS-System von Google einführen. So soll die Kommunikation zwischen Android- und Apple-Nutzern erleichtert werden. © Westend61/IMAGO

In 2024 soll das RCS-System von Google auch auf dem iPhone verfügbar sein. Welche Vorteile hat das für Apple- und Android-Nutzer?

München – Schon im nächsten Jahr können sich einige Apple-Nutzer über eine Neuerung freuen. Denn die Kommunikation zwischen Apple- und Android-Smartphones soll schon bald verbessert werden. So kündigte das Unternehmen laut einem Bericht von 9to5Mac an, das RCS-System (Rich Communication Service) von Google einzuführen. Mit dieser Funktion soll das plattformübergreifende Senden von Nachrichten vereinfacht werden.

Versenden iPhone-Nutzer eine Nachricht an ein anderes Apple-Gerät, erhalten diese eine sogenannte iMessage. Wird eine Nachricht oder ein Bild an einen Android-Nutzer versandt, so erhalten diese eine SMS oder MMS. Das hat neben möglichen Kosten für MMS auch zur Folge, dass Bilder kleiner und in schlechter Qualität auf den Android-Geräten empfangen werden. Durch die farbliche Kennzeichnung lassen sich die Nutzer auch optisch unterscheiden. So sind die Nachrichten an Apple-Nutzer blau und die anderer Betriebssysteme grün gekennzeichnet.

Diese Funktionen sind mit der Einführung des RCS-Systems bei Apple möglich

So heißt es auf der Website von Android: „Verschwommene Videos, kaputte Gruppenchats, mangelnde Verschlüsselung und mehr. Das Versenden von SMS zwischen iPhones und Android-Telefonen fühlt sich an, als würde man Technologie aus einer anderen Zeit nutzen.“ Doch damit wäre nach Einführung des RCS-Systems bei Apple nun Schluss.

Funktionieren soll das RCS-System auf dem Apple-Gerät ähnlich wie iMessage, es soll jedoch nicht integriert werden. Die beiden System sollen parallel zueinander funktionieren. Unter anderem kann dann folgendes zwischen Apple- und Android-Nutzern ausgetauscht werden:

Ein Apple-Sprecher erklärt die Entscheidung des Unternehmens gegenüber 9to5Mac: „Wir glauben, dass RCS Universal Profile im Vergleich zu SMS oder MMS eine bessere Interoperabilität bietet. Dies wird parallel zu iMessage funktionieren.“ Eine Kehrtwende für das Unternehmen: Im Jahr 2022 hatte Apple-CEO Tim Cook sich noch negativ über eine mögliche Integration des RCS-Systems geäußert. Auf eine diesbezügliche Frage während einer Tech-Konferenz antwortete Cook: „Kaufen Sie Ihrer Mutter ein iPhone“, berichtet Bloomberg.

Durch die Einführung von RCS wird laut NTV eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung eingeführt. Somit sind die Nachrichten nur für Sender und Empfänger sichtbar und nicht mehr für die Dienst-Anbieter, wie es bislang noch bei der veralteten SMS-Technik der Fall gewesen ist.

Neues EU-Gesetz könnte zur Öffnung von iMessage führen

Zuvor hatten sich laut einem Bericht des Technikmagazins Chip Google und Mobilfunkanbieter beschwert: Damit Kunden iMessage vollumfänglich nutzen können, seinen sie gezwungen, Apple-Handys zu kaufen. Doch Apple erklärte, dass in der EU mehr Menschen den WhatsApp- oder den Facebook-Messenger nutzen, um Nachrichten zu versenden. Grund für das Umdenken bei Apple könnte auch ein neues EU-Gesetz sein. Der Digital Markets Act (DMA) soll für eine Öffnung der verschiedenen Plattformen sorgen.

Der Schwellenwert der DMA liegt bei 45 Millionen monatlichen aktiven Nutzern und diese Zahl würde Apple nach eigenen Angaben mit iMessage in der EU nicht erreichen. Bis Februar 2024 soll nun geprüft werden, ob iMessage nun doch von dem neuen Gesetz betroffen sein wird. (mima)

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