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DB-Fahrgast muss 60 Euro Strafe zahlen – obwohl er ein Ticket hat

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Von: Victoria Krumbeck

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Ein Fahrgast musste trotz eines gekauften Tickets eine Strafe für das Schwarzfahren zahlen. Er warnt andere Fahrgäste, denn eine besondere Regel hatte er übersehen.

München – Die Deutsche Bahn (DB) hat ihren Kunden in der Vergangenheit schon den ein oder anderen Grund gegeben, über den man sich ärgern konnte: die Züge sind oft unpünktlich, die Kunden haben Probleme mit den Sitzplätzen oder die Durchsagen sind unverständlich. Die Liste der Bahn-Aufreger ist lang und nun könnte ein Problem mit dem Ticket als zusätzlicher Punkt aufgenommen werden. Ein DB-Fahrgast musste 60 Euro Strafe für das Schwarzfahren zahlen, obwohl er ein Ticket hatte.

Deutsche Bahn: Fahrgast muss 60 Euro Strafe zahlen - trotz Ticketkauf

Viele werden die Situation kennen: Man sieht die Bahn und setzt zum Sprint an, um sie noch zu bekommen. In dem Stress wird es häufig knapp, noch schnell ein Ticket zu kaufen. Handy-Tickets, wie sie etwa die DB in ihrer „DB-Navigator-App“ anbietet, sind da ein Segen. Kunden können sich unter anderem für den Nahverkehr ganz einfach ein Ticket für den jeweiligen Verkehrsverbund kaufen. Doch in manchen gibt Regionen gibt es einen kleinen Haken, wie ein DB-Fahrgast auf Reddit am 3. März 2023 teilte. 

Denn als dieser kurz vor dem Einstieg ein Ticket in der App kaufte, wurde er sofort in der Bahn kontrolliert. Dabei handelte es sich offenbar um einen Zug im Nahverkehr. In welchem Verkehrsverbund sich der User befand, ist unklar. „Stolz zeigte ich ihr mein Handy-Ticket und dachte mir nichts weiter dabei“, beschrieb der User die Situation, als eine Kontrolleurin kurz nach seinem Einstieg auf ihn zuging.

Doch anstatt sein Ticket zu scannen und zum nächsten Fahrgast zu gehen, wies sie ihn auf etwas hin. Der Timer, der oben rechts über dem QR-Code stand, zeigte, ab wann das Ticket gültig ist. In seinem Fall fehlten noch fünf Sekunden bis zur Gültigkeit. Fünf Sekunden, die dem Fahrgast 60 Euro Strafe kosteten. „Diskutieren brachte nichts, auch als sich die Personen neben mir sich zu meiner Verteidigung einschalteten“, schrieb er weiter. Die Kontrolleurin unterstellte ihm, dass er das Ticket erst gekauft hatte, als der Fahrgast sie sah.

Deutsche-Bahn-Tickets: Warnung vor dem Zwei-Minuten-Countdown

Der Fahrgast wollte die Reddit-User vor dem gleichen Fehler warnen, denn für ihn war diese „Zwei-Minuten-Regel“ etwas komplett Neues. Auch andere Nutzer in den Kommentaren erzählten von solchen Vorfällen. Der Zwei-Minuten-Counter ist für das Kontrollpersonal im Nahverkehr wichtig, damit diese den Kaufzeitpunkt nachvollziehen können. Es handelt sich dabei um ein „Sicherheits- und Kontrollmerkmal“, wie die Bahn in ihren FAQs zu Verbundtickets schreibt. Der Countdown von zwei Minuten „soll die Möglichkeit des verspäteten Ticketkaufs einschränken“, informiert das Unternehmen. Dieser gilt allerdings nicht für den Fernverkehr. Wer beispielsweise mit dem ICE, IC oder EC fährt, hat nach Fahrtantritt 10 Minuten Zeit, ein Ticket zu kaufen.

Laut Bahn muss das Ticket vor allem im Nahverkehr vor Fahrtantritt gekauft werden. Dabei hängt der Kaufzeitpunkt auch vom Beförderungsmittel ab. Denn in manchen Fällen muss der Fahrschein schon vor dem Überschreiten der Bahnsteigsperre gekauft werden, wie etwa bei der Nutzung der S-Bahn. Je nachdem, in welchen Verkehrsverbund sich Fahrgäste aufhalten, können sich die Regeln des Ticketkaufes unterscheiden. Das bedeutet, dass es unterschiedliche Kaufzeitpunkte gibt sowie unterschiedliche Regelungen, ab wann das gekaufte Ticket in der App gültig ist. Im Münchener Verkehrsverbund gilt etwa die 60-Sekunden-Regel. Tickets sind also erst eine Minute nach dem Kauf gültig.

Vielleicht kommen solche Geschichten in der nächsten Zeit seltener vor, wenn das 49-Euro-Ticket eingeführt wird. (vk)

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