Geschütze Weinbergschnecken bei Edeka: „Man muss nicht alles auf den Tisch bringen“
Für Furore sorgt ein Facebook-Post von Edeka. Denn die Supermarkt-Kette verkauft Weinbergschnecken. Doch diese sind in Deutschland geschützt.
München – Manche Gerichte sind gewöhnungsbedürftig. So auch das Angebot, dass Edeka jetzt auf seinem Facebook-Account thematisiert. Denn Weinbergschnecken sind auf dem Teller wahrscheinlich nicht für jeden was. Doch der Post sorgt auch aus einem anderen Grund für einen Aufreger: In Deutschland ist die Tierart geschützt.
Edeka wirbt mit Weinbergschnecken und sorgt für Diskussionen
„Gewohnheitstiere und Experimentierfreudige im Herzen vereint“, schreibt Edeka in seinem Werbe-Post. Und verbindet dies mit einem Bild einer Tiefkühlpizza sowie dem Bild einer Packung „Edeka Genussmomente Burgunderschnecken“. Unter dem Post schreibt der Konzern „Ganz flippige Foodies kombinieren einfach beides“.
Geschützte Tierart: Kritik an Edeka für den Verkauf von Weinbergschnecken
Doch genau dieser Post sorgt für Furore unter den Facebook-Nutzern. „Schnecken sind in Deutschland geschützte Tiere. Werden daher häufig aus Frankreich importiert. Man muss einfach nicht alles auf den Tisch bringen und essen. Vor allem nicht geschützte Tierarten“, erklärt eine Userin. Auch wenn Edeka das Weinbergschnecken-Produkt ganz sicher nicht mit Tieren aus Deutschland herstellen ließ, kommt es eher schlecht bei den Usern an.
Den Verkauf der hierzulande geschützten Tierart bei Edeka kritisieren einige. Auch eine weitere Userin äußert sich negativ zum Angebot. In ihrem Kommentar schreibt sie: „Bitte unterstützt dies nicht mit dem Kauf und der Vermarktung solcher Produkte!“

Weinbergschnecken sind geschützt: Bußgelder bis zu 60.000 Euro drohen
Die gefleckte Weinbergschnecke wie auch die gewöhnliche Weinbergschnecke zählen in Deutschland zu den geschützten Arten. So steht es in der Verordnung zum Schutz wild lebender Tier- und Pflanzenarten. Verletzt oder tötet man ein geschütztes Tier, kann es laut bussgeldkatalog.org je nach Bundesland zu Bußgeldern von bis zu 65.000 Euro kommen.
Laut planet-wissen.de werden aus diesem Grund Weinbergschnecken zum Verzehr gezüchtet. Dadurch soll das Fangen der Tiere in freier Natur verhindert werden. Doch ganz so einfach ist es nicht. Denn im Hauptabnehmerland der Schnecken, Frankreich, importiert man Jungtiere der echten Weinbergschnecke aus Ländern, in denen die Tiere nicht geschützt sind. Der Grund dafür: Die echte Weinbergschnecke zu züchten, ist schwierig. Tiere zu importieren und lediglich zu mästen, gestaltet sich als rentabler.
Nicht nur die Schnecken sorgen für Furore. Bei Produkten von Discountern und Supermärkten kommt es immer wieder zu Aufregern. So auch bei einem besonderen Gurken-Schnäppchenpreis bei Edeka.