Die 5 größten Energiespar-Mythen und Irrtümer: Was stimmt und was nicht
Die Energiekrise macht viele Menschen bewusster fürs Strom- und Energiesparen. Etliche Tipps geistern durchs Netz. Aber welche helfen wirklich?
Berlin – Verbraucher spüren die Energiekrise extrem. Die Preise sind enorm gestiegen und deshalb gilt für viele deutsche Haushalte: Strom-, Gas- und Energiesparen, wo es nur geht. Im Sommer 2022 wurden Energiesparmaßnahmen sogar Pflicht.
Mythen und Irrtümer | Energiesparen |
Licht anlassen | nur bei kurzer Abwesenheit |
Energiesparlampen | LEDs als Alternative |
Dabei halten sich einige Mythen darüber, wie man das am besten tut, hartnäckig, obwohl sie teils gar nicht stimmen. Diese Irrtümer kursieren noch immer. Diese Tipps und Trick helfen beim Energiesparen wirklich.
Energiemythos: Lieber kürzer spülen? Schneller fertig bedeutet nicht weniger Energieverbrauch
Wasch- und Spülmaschinen haben bereits seit Jahren sogenannte Eco-Programme, die Energie sparen und umweltfreundlicher sein sollen. Sie werden allerdings immer wieder kritisch betrachtet, weil sie länger brauchen als der normale Wasch- oder Spülgang.
Lieber die Schnell-Spülung anwerfen? Nein. Die meiste Energie verwendet die Maschine dafür, das Wasser zu erhitzen. Bei Eco-Programmen wird das Wasser teilweise nur halb so hoch erhitzt. Die geringere Wassertemperatur gleicht das Programm durch eine längere Laufzeit aus.
Energiemythos: Wasser im Wasserkocher erhitzen? Schneller ist nicht immer besser
Wohl die verbreitetste Praxis: Das Wasser zum Kochen zuerst im Wasserkocher zu erhitzen, anstatt direkt im Kochtopf auf dem Herd. Das geht schneller und spart Energie – unter Umständen. Solange es sich um eine Wasserkocher-Ladung für einen Tee oder für die Kaffeekanne handelt, ist das korrekt, weil der Wasserkocher weniger Energie verbraucht als der Herd. Das liegt daran, dass das Wasser ohne Umwege erhitzt wird.
Brauchen Sie aber gleich mehrere Füllungen oder wollen Sie das Wasser danach in einen Topf gießen, um damit Nudeln zu kochen, dreht sich die Rechnung um. Dann ist es energieeffizienter, den Herd zu nutzen und einfach ein paar Minuten länger zu warten, wie die Stadtwerke Solingen empfehlen.
Energiemythos: Energiesparlampen sind die beste Wahl? Es gibt noch energieeffizientere Lampen

Energiesparlampen sparen Energie, das klingt logisch und ist richtig. Allerdings gibt es eine noch effizientere Wahl, nämlich die LED-Lampen, die mittlerweile sogar für Straßenlaternen eingesetzt werden. Laut dem Elektrizitätsversorger Verbund AG, der der größte Strom-Versorger Österreichs ist, haben Energiesparlampen eine Lebensdauer von 20.000 Stunden, LEDs von 25.000 Stunden. Außerdem verbrauchen LEDs 80 Prozent weniger Strom als eine herkömmliche Glühbirne, die reine Energiefresser im Haushalt sind, Energiesparlampen etwa 70 Prozent weniger.
Energiemythos: Lieber Licht anlassen als ein- und ausschalten? Kommt auf die Brenndauer an
Es stimmt, dass Energie gespart wird, wenn man das Licht nicht ständig ein- und ausschaltet. Beim Einschalten zieht die Lampe am meisten Energie. Nur ganz kurz weg? Dann die Lampe anlassen. Ist man aber länger als drei Minuten abwesend, rechnet sich das brennende Licht schon nicht mehr. Dann ist es energieeffizienter, es aus- und wieder einzuschalten.
Energiemythos: Ladekabel verbrauchen keinen Strom? Was in der Steckdose hängt, zieht auch
Wenn man den Laptop oder das Handy vom Ladekabel abzieht, ist der Stromfluss unterbrochen und auf dem Gerät kommt kein zusätzlicher Saft mehr an. Das bedeutet aber nicht, dass er aus dem Ladekabel verschwindet. Auch Stecker, die ohne ein angeschlossenes Gerät in der Steckdose stecken, ziehen Strom. Laut den Ökodesign-Richtlinien und einer Verordnung von 2009 des Umweltbundesamtes dürfen Netzteile mit einem Verbrauch von bis zu 51 Watt bei Nulllast, also wenn kein Gerät angeschlossen ist, maximal 0,30 Watt verbrauchen. Trotzdem wird hier Strom verbraucht, den Sie nicht nutzen, deswegen sollte man auch Ladekabel immer aus der Steckdose ziehen.
Laut „co2online“ ist übrigens auch der Bildschirmschoner am Laptop ein Stromfresser und spart nicht etwa Energie, nur weil der Bildschirm dunkel oder ein Standbild darauf zu sehen ist. Die Schoner sind ein Überbleibsel aus Zeiten von Röhrenbildschirmen und erfüllen heute nur noch einen optischen Effekt. Wer das Gerät energieeffizient verwenden will, schaltet es bei Nichtnutzung aus.