„Silvester versaut, Lebensgefahr“: Netto-Kundin schimpft vor Wut und zeigt Beweisfotos mit Spezialgerät

Die Fondue gehört für viele Menschen zu Weihnachten und Silvester dazu. Eine Netto-Kundin erlebte zum Jahreswechsel eine böse Überraschung – wegen einer Zutat.
München – Sowohl an Weihnachten als auch Silvester verbringen viele Menschen die Zeit daheim, im Kreise der Familie oder von Freunden. Dabei runden ein gutes Essen zumeist den Abend ab. Hierbei zählt die Fondue zu den beliebtesten Varianten, obwohl das Robert Koch-Institut kürzlich davor warnte. Das Fleisch und Gemüse sowie das Bratfett für den Fonduetopf findet man im Supermarkt oder Discounter. Ob Aldi, Lidl, Edeka, Rewe, Kaufland oder Netto – in den Märkten finden sich in der Regel alle Fondue-Zutaten.
Netto-Kundin erlebt Fondue-Fiasko: Fett sorgt für „Lebensgefahr“ trotz anderer Herstellerangaben
Am Silvesterabend 2022 entschied sich auch eine Netto-Kundin für eine Fondue. Mit ihrer Familie wollte sie ihr Essen im Fett garen und eine schöne Zeit verbringen, um den Jahreswechsel gebührend zu feiern. Doch sie erlebte ein Fiasko – schuld daran war offenbar das Fondue-Fett, das sie bei Netto gekauft hatte.
Auf Facebook machte sie ihrem Ärger Luft und beschrieb, warum der geplante Fondue-Abend ein jähes, vorzeitiges Ende erlebte. „Einmal hin, alles drin… sogar Lebensgefahr gibts bei Netto. Und das ganz kostenlos“, eröffnete die Kundin ihren Wut-Post. Und fuhr fort: „Ich weiß nicht, ob wir das ‚Glück‘ hatten, eine Packung zu erwischen, die einen eklatanten Produktionsfehler in der Charge aufwies, oder das Produkt generell aus dem Sortiment gehört. Aber es ist/war lebensgefährlich! Vor allem mit Kindern am Tisch. Absolut ungeeignet für Fondue! Ich rate JEDEM definitiv davon ab, dieses Fett zu kaufen.“
Netto-Fett laut Verpackungsangabe für Fondue „ideal“ – doch es kocht schon bei 90 Grad
Den Angaben der Kundin nach konnte sie „das Fett nicht mal auf über 90 Grad erhitzen, ohne, dass es wirklich kochte“. Fette, die für eine Fondue geeignet sind, muss man eigentlich auf etwa 180 Grad erhitzen können, ohne dass sie kochen. Denn dann fängt das heiße Fett an zu spritzen, was zu gefährlichen Verbrennungen bei den um den Topf herumsitzenden Menschen führen kann.
Der Ärger der Netto-Kundin war also durchaus verständlich, zumal eines der Bilder ihres Facebook-Posts die Verpackung des benutzten Pflanzenfetts zeigte. Auf dem Produkt der Marke Rela war deutlich ein Etikett zu erkennen, auf dem der Satz „Ideal zum Frittieren, Braten und für Fondue“ geschrieben stand. Dieser Herstellerangabe vertraute die Netto-Kundin, der Praxistest brachte aber wohl ein anderes Ergebnis.
Netto-Kundin schießt Beweisfotos von Fondue-Topf mit Spezialgerät
Wie die Verfasserin des Posts angab, kam es trotz für eine Fondue viel zu geringe Hitze zu „Fettexplosionen“. Das Erhitzen des Pflanzenfetts von Netto sei „ohne Gargut schon sehr gefährlich durch die plötzlichen Fettblasen. Mit Gargut wirklich lebensgefährlich. Wir haben uns nicht nur einmal verbrannt“, schilderte die verärgerte Netto-Kundin.
Zu ihrem Facebook-Post hatte sie zwei Fotos des Fondue-Topfes hinzugefügt, auf denen zudem mit einem Lasergerät die Fetttemperatur gemessen wurde. Das erste der Bilder zeigte besagtes Netto Fett: Es hatte bei 99 Grad bereits eine rötliche Farbe und kochte offensichtlich, wie die Blasenbildung im Topf vermuten lässt. Bild Nummer zwei zeigte laut Netto-Kundin „ein ordentliches Fett, welches bei 157 Grad nicht kocht, sondern frittiert. Das was es tun soll.“ Die gelbliche Farbe des Fetttopfes untermauerte dies.
Nach Beschwerde von Kundin: Netto reagiert und entschuldigt sich
Den Jahreswechsel konnte die Netto-Kundin mit ihrer Familie laut eigenen Angaben nicht mehr genießen. „Wir sind wirklich stinkesauer! Silvester versaut. Essen war auch nicht möglich. Einfach unmöglich, was man so an Lebensmitteln in den Verkehr bringen darf. Das gehört zurückgerufen und aus dem Sortiment genommen. Sicherlich kein Einzelfall!“
Inzwischen reagierte auch Netto auf die Kundenbeschwerde. Ein Mitarbeiter des Social-Media-Teams kommentierte den Facebook-Post wie folgt. „So etwas sollte natürlich nicht vorkommen. Wir hoffen, dass euch nun wieder besser geht. Wir leiten dein Anliegen natürlich gerne einmal weiter.“ Der Netto-Mitarbeiter bat die Kundin um eine private Kontaktaufnahme, um den Fall zu klären. Was der genaue Grund dafür war, dass das Rela-Fett trotz Herstellerangabe bei der Fondue nicht hielt, was die Verpackung versprach, blieb derweil offen. (kh)