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Ikea-Kassiererin packt aus: Sie verrät Geheimtipp und klärt über sagenumwobene gelbe Tüten auf

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Von: Armin T. Linder

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Eine Ikea-Kassiererin hat unlängst ausgepackt - über naheliegende Themen wie den Verdienst, aber auch zu obskureren Fragen nimmt sie kein Blatt vor den Mund.

München - Samstag ist Ikea-Zeit! Das gilt nicht nur für die Kunden, die traditionell zum Beginn des Wochenendes die Filialen des schwedischen Möbelriesen stürmen. Sondern offenbar auch bei Reddit. Eine Ikea-Kassiererin hat dort am Freitagabend (13.1.) dazu aufgerufen, ihr Fragen zu stellen und diese bis in den Samstag hinein eifrig beantwortet.

Die meisten Aktionen mit dem Titel „AMA“ („Ask me anything“) finden bei Reddit anonym und unverifiziert statt - insofern ist weder bestätigt, dass die Dame wirklich bei Ikea arbeitet noch irgendwas an ihren Aussagen stimmt. Diese klingen jedoch absolut plausibel. Insofern ist hier ebenso von der Echtheit auszugehen wie bei den Fragerunden mit einem Edeka-Insider, einem Baumarkt-Mitarbeiter, einem Mystery Shopper oder einem ÖPNV-Kontrolleur aus Bayern.

Ikea: Angebliche Kassiererin packt anonym bei Reddit aus

Sie arbeite bei Ikea „seit wenigen Jahren als Teilzeitkraft“ an der Kasse, meint die Userin. Und natürlich wird auch sie prompt zu den Arbeitsbedingungen und dem Verdienst befragt. „Ikea als Arbeitgeber ist wirklich top. Ich kann es nur empfehlen, vor allem für Studierende“, lobt sie und unterstreicht Verdienst, Essen vor Ort, Bonus, Mitarbeiterrabatt und Kleinigkeiten. Man verdiene im Minijob an der Kasse „den Mindestlohn, also ca. 12 €. Wenn man schon bisschen länger (so 4/5 Jahre?) dort arbeitet, dann kann sich das auf ca. 15 € steigern. Im Food, also Restaurant/Bistro/Schwedenshop, bekommt man als Einstiegsstundenlohn sogar ca. 15 € (weil es dort anscheinend auch anstrengender ist laut Mitarbeitern).“

Für einige ist auch die Selbstbedienungskasse ein Thema. Eine Nutzerin fragt sich, warum es jedes Mal sie treffe bei der zufälligen Kontrolle. „Die passieren tatsächlich zufällig“, so die Ikea-Insiderin. Die zudem erläutert, wie es da in Sachen Klauen aussieht. „Die meisten ‚Diebe‘ tun das gar nicht bewusst tatsächlich. Da wird dann eine Pflanze im Topf vergessen, der Deckel der Box vergessen, der Schuhanzieher oder sonst was Kleines. Bewusstes Stehlen passiert natürlich auch und wird je nach Anzahl und/oder Betrag mit einer Geldstrafe oder sonstigen Mahnungen bestraft. Man erkennt den Unterschied zwischen unabsichtlichem und absichtlichem Stehlen eigentlich immer.“

Ikea: Frage nach den legendären gelben Tüten wird bei Reddit gestellt

Auch obskurere Themen werden in dem Ikea-„AMA“ verhandelt. Natürlich drehen sich mehrere Fragen um die legendären IKEA-Hotdogs. Eine ist überraschender: „Wie kommt man an die gelben Tüten?“, will einer wissen. Die stabilen blauen Riesen-Tüten finden sich in vielen Haushalten und sind bekanntlich in den Filialen zu kaufen. Aber die sagenumwobenen gelben? Sind tatsächlich nur zum internen Gebrauch. „Niemals“, stellt die angebliche Mitarbeiterin somit auch auf obige Frage hin klar. „Die sind unverkäuflich. Wir verkaufen nur die Blauen! (oder ihr vergesst, die abzugeben, und ihr werdet nicht aufgehalten. Falls ihr jemanden mit einer gelben Ikea Tüte draußen seht, hmu).“ Wobei die Abkürzung „hmu“ im Internet-Slang für „Sag Bescheid“ steht. Eine Ikea-Kundin klemmt sich prompt dahinter und gibt stolz mit ihren gelben Tüten an: „Habe zwei zu Hause. Schrank aus der Fundgrube mitgenommen und der wurde auf zwei der Taschen gestellt - zum Polstern oder so. Ist aber schon lange her.“

Ikea-Mitarbeiterin
Eine Ikea-Mitarbeiterin und eine der ominösen gelben Tüten (Symbolfotos). © Jürgen Heinrich/Imago/Twitter

Ikea-Geheimtipp: Gang durch die Kassen zum gezielten Einkaufen

Ein echter Ikea-Geheimtipp springt auch noch raus. Ein Kunde möchte wissen, wie es mit dem „Abkürzen“ so aussieht und ob es verpönt sei oder „von Euch nicht so gern gesehen wenn man den Laden nicht durch den Eingang, sondern umgekehrt durch den Kassen betritt? Ich versuche da immer so unauffällig wie möglich mich durchzuschleusen.“ Die Antwort: „Ne, das interessiert uns nicht. Geh durch.“ Ihr Insider-Tipp: „Bei mir im lokalen Markt gibt es sogar an der letzten Kasse ein Durchgang für Kunden, damit sie rausgehen können (sofern sie nichts kaufen wollen) oder für Kunden, damit sie reingehen können.“

Ob das für alle Ikea-Filialen gilt und ob der Durchgang ein offizieller ist oder die Nutzung vom Unternehmen ungern gesehen wird, ist natürlich nicht überliefert. Aber wer sich für einen gezielten Einkauf weniger Artikel nicht durch den ganzen Laden samt der berüchtigten Teelichtabteilung kämpfen möchte, kann offenbar problemlos durch die Kassen gehen. Achtung, Ikea-Kunden: Der Möbel-Riese hat unlängst einen Rückruf gestartet. (lin)

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