Vorsicht vor Betrug: Wie auf Facebook mit Konzertkarten Geld abgezockt wird
Vorsicht bei Angeboten für Konzertkarten bei Facebook. Es handelt sich hierbei oft um eine Betrugsmache. Woran man sie erkennt.
München – Wem ist es nicht schon so ergangen? Da freut man sich auf das Konzert der Lieblingsband oder des liebsten Sängers – aber die Veranstaltung des geliebten Stars ist restlos ausverkauft. Aus der Traum, Ed Sheeran im Olympiastadion zu sehen oder einmal live dabei zu sein, um Helene Fischers glamouröse Bühnenoutfits zu zählen. Doch wer ein echter Fan ist, der gibt nicht so schnell auf. Im Internet lässt sich doch sicher noch irgendwo eine Karte ergattern, schließlich springt immer mal jemand ab, weil sich die Pläne geändert haben. Facebook ist eine beliebte Anlaufstelle dafür. Denn auf der Seite der jeweiligen Veranstaltung kann man leicht mit anderen Usern in Kontakt kommen.
Warum man bei Angeboten für Konzertkarten bei Facebook vorsichtig sein sollte
Auch Karten für ausverkaufte Events werden dort immer wieder angeboten. Aber Vorsicht: Was eigentlich Spaß bereiten soll, kann schnell zu Ärger werden. Denn oft sind Betrüger am Werk, die den echten Musikfans mit dieser Masche Geld abzocken wollen – und Schlimmeres. Nicht nur sein Geld kann man dabei verlieren. Auch auf Identitätsklau haben es einige dieser Kriminellen abgesehen. Eine Kopie oder ein Foto seines Personalausweises sollte man deshalb niemals senden – auch wenn es als angebliche Absicherung gefordert wird oder das Gegenüber das gleiche tut.
Woran man betrügerische Angebote bei Facebook erkennt
Endlich! Take That sind wieder auf Tour. Ein Traum aus Teenager-Tagen könnte sich endlich erfüllen. Aber das Konzert ist schon wochenlang ausverkauft. Doch da – plötzlich taucht bei Facebook der Kommentar eines Users auf, dass er die Tickets wegen plötzlicher Krankheit oder Planänderung abgeben möchte. Das Herz klopft vor lauter Vorfreude. Kann man wirklich noch auf das heißersehnte Konzert gehen – noch dazu zum Schnäppchenpreis, weil man der anderen Person ja aus der Patsche hilft? Meist sind es allerdings Fake-Profile, von denen diese Kommentare abgesetzt werden.
Kommentare sind oft in merkwürdiger Sprache verfasst oder klingen automatisiert
Diese erkennt man laut giga.de unter anderem daran, dass die Beiträge merkwürdig oder automatisiert klingen, da sie mit einem Übersetzungs-Tool angefertigt wurden. Ein weiteres Indiz kann sein, dass die Person fragt, für welches Konzert genau man die Karte kaufen möchte. Daran erkennt man, dass der User auf mehreren Veranstaltungsseiten bei Facebook aktiv ist und angebliche Tickets zum Kauf angeboten hat.

Bei Paypal nicht mit der „Freunde und Familie“ Funktion bezahlen
Das Geld soll außerdem oft per Überweisung auf ein ausländisches Konto gezahlt werden. Aber Vorsicht: Ist das Geld erst überwiesen, hat man keine Möglichkeit mehr, es zurückzubekommen. Soll die Zahlung über den Dienstleister Paypal abgewickelt werden, dann bitten die Betrüger meist darum, die Karten mit der Funktion „Geld an Freunde & Familie senden“ zu bezahlen. In diesem Fall greift aber kein Käuferschutz – das Geld ist also auch hier einfach weg.
Warum man niemals ein Foto vom Personalausweis oder Kreditkartendaten verschicken sollte
Wenn die Anbieter einem ein Foto des Personalausweises als Zeichen ihrer Seriösität zuschicken, dann bedeutet das laut einer Recherche des Y-Kollektivs vom öffentlich-rechtlichen Angebot „Funk“ noch lange nichts. Denn diese Identität haben sich die Betrüger meist zuvor bei anderen Opfern erschlichen, mit denen sie die gleiche Masche abgezogen haben. Nachdem sie von den Käufern ein Foto des Personalausweises erhalten haben, nutzen sie anschließend deren Identität, um so andere Ahnungslose aufs Glatteis zu führen.
Deshalb sollte man auch unter keinen Umständen eine Kopie oder ein Foto des eigenen Ausweises für die Abwicklung eines solchen Kaufs verschicken. Auch Kreditkartendaten sollte man grundsätzlich nicht an andere herausgeben. Denn mit der Kreditkartennummer können Kriminelle Zahlungen in ihrem Namen tätigen.
Wie man sicher Konzertkarten von anderen Personen kauft
Es gibt ihn aber trotz allem noch: Den sicheren Weg, um eine Karte für die Lieblingsband zu ergattern. Und das ist immer noch die persönliche Übergabe eines guten, alten „analogen“ Tickets aus Pappe. Vor dem Veranstaltungsort stehen oft Menschen, die übriggebliebene Karten an Kurzentschlossene verkaufen.
Auch beim Onlinekauf kann man auf größtmögliche Sicherheit achten
Aber auch beim Onlinekauf kann man einige Sicherheitsaspekte beachten. Dazu gehört, dass man die Facebook-Profile genau in Augenschein nimmt, um sicherzugehen, dass es sich um echte Personen handelt. Werden die Karten versendet, sollte man mit der PayPal-Funktion „Geld senden für Waren und Dienstleistungen“ bezahlen, da bei Problemen der Käuferschutz greift. Von Print@home- oder Online-Tickets von Privatpersonen sollte man lieber die Finger lassen. Diese können nämlich mehrfach vergeben werden. Viele professionelle Ticketverkaufsplattformen bieten eine Wiederverkaufsfunktion an. Auch darüber ist man abgesichert.
Wenn man auf die Betrugsmasche mit den Konzertkarten bei Facebook hereingefallen ist, dann sollte man sich nicht schämen. Das ist schon vielen anderen passiert. Anzeige bei der Polizei erstatten sollte man allerdings schon – vor allem, wenn die Kriminellen ein Foto des eigenen Personalausweises haben. Künftige Verbrechen könnten sonst möglicherweise Ihnen zugeschrieben werden. Auch eine Anzeige ändert allerdings nichts daran, dass man sein Geld mit ziemlicher Sicherheit nicht wieder zurückbekommen wird.