Großer Fisch-Rückruf: Gefährliche Bakterien bei Lidl und Co. entdeckt
Listerien entdeckt: Von welchen Fisch-Produkten sie Abstand nehmen sollten und welches Gesundheitsrisiko von den Bakterien ausgeht.
Kassel – Wenn Sie erst kürzlich Fisch gekauft haben, sollten Sie aufpassen und sich vor den möglicherweise enthaltenden Listerien schützen. Erst kürzlich hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit vor dem Verzehr einiger Käse-Produkte gewarnt, nun sind Forellenfilets von Kaufland, Lidl und Frischetheken betroffen. Der Bakterien-Befall kann grippeähnliche Symptome sowie schwere Magen-Darm-Erkrankungen auslösen.
Gesundheitsrisiko einer Listeriose
Bei gesunden, d.h. immunkompetenten Menschen führt die lebensmittelbedingte Infektionskrankheit meist zu keiner bis leichter, seltener zu einer bis zu zwei Tage langen schwereren fieberhaften Reaktion. Das Risiko einer schweren Magen-Darm- oder grippeähnlichen Erkrankung treffen Kleinkinder sowie Menschen mit geschwächter Immunabwehr, z.B. Aids- oder Krebspatienten und Diabetiker. Für diese Risiko-Gruppen können auch weitere Komplikationen mit lebensbedrohlichen Folgen nicht ausgeschlossen werden. Auch Schwangere sollten besonders aufpassen, denn auch wenn sie eine Infektion nicht immer selbst bemerken, kann sie Folgen für ungeborene Kinder haben. Dazu zählen Frühgeburten, schweren Schädigungen und im schlimmsten Fall das Absterben des Fötus.
Quellen: RKI, produktwarnungen.eu, lebensmittelwarunung.de
Lidl, Kaufland und Co.: Diese Fisch-Produkte sind betroffen
Aus den nachgewiesenen Listerien (Listeria monocytogenes) in einzelnen Forellen-Produkten ergibt sich ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko: Kunden sollten „den Rückruf unbedingt beachten und die Produkte nicht konsumieren“, appelliert produktwarnungen.eu, ein Verbraucher-Portal, das regelmäßig über dringende Rückrufe informiert. Konkret betroffen sind folgende Produkte:
Produktname, Verfallsdatum | Hersteller, Supermarkt/Discounter |
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Nautica Regenbogen Forellenfilets (XXL, Natur & Pfeffer), 05.10.23 | Aguston, Lidl (Deutschland) |
Heißgeräucherte Forellenfilets ohne Haut, 05.10.23 | Aguston, Bedientheke div. Supermärkte |
Finest Seafood Geräucherte Regenbogen-Forellenfilets (Natur & Geräuchert), 27.09.23 | Aguston, Kaufland (Deutschland) |
Regenbogen Forellenfilets Natur, 08.09.23-05.10.23 | Globus, Bedientheke div. Supermärkte |
ASC Forellenfilets (Natur, Pfeffer& Geräuchert), 05.10.23 | M-Classic, Migros (Schweiz) |
Aguston entschuldigt sich bei allen Betroffenen „für die entstandenen Unannehmlichkeiten“, heißt es unter anderem in einer Pressemitteilung von Lidl. Von dem dänischen Hersteller sind abgepackte Produkte in den Regalen von Lidl und Kaufland, aber auch Forellenfilets von Frischetheke betroffen. Da die Ware an der Theke lose und unverpackt verkauft wird, ist die Herkunft besonders schwer ausfindig zu machen. Mit Blick auf die „heißgeräucherten Forellenfilets ohne Haut“, meldet der Fisch-Großhändler Deutsche See: „Sollten Sie dieses Produkt in den letzten zwei Wochen an einer Bedientheke im Supermarkt gekauft haben und noch nicht gegessen haben, bringen Sie es bitte in den Markt zurück.“

Neben Deutschland hat auch die Schweiz einen Listerien-Befall gemeldet. Neben den „M-Classic ASC Forellenfilets“ von Migros sind auch weitere Produktvarianten in unterschiedlichen Supermärkten betroffen, warnt das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen.
Lidl reagiert auf Fisch-Rückruf – das gilt nun für Verbraucher
Lidl habe „aus Gründen des konsequenten Verbraucherschutzes“ die betroffenen Produkte sofort aus dem Verkauf genommen. Sollte der Kaufzeitpunkt bereits vor der Befalls-Meldung liegen, kann die Ware ohne Vorlage des Kassenbons zurückgegeben werden. Die gleichen Konditionen übermitteln auch die Schweizer Supermärkte Migros, Denner und Coop in eigenen Pressemitteilungen.