Kostenfalle droht: Heizkosten steigen und Schuld ist der Nachbar?
Im Winter steigen Heizkosten, teils auch von ungeahnter Stelle verursacht. Doch man sollte die Heizung nicht auslassen – aus diversen Gründen.
Frankfurt – Die Weihnachtszeit ist nicht mehr fern. Doch wer es dieser Tage zu Hause warm und gemütlich haben möchte, muss richtig heizen. Und dafür immer tiefer in die Tasche greifen. Die Heizkosten steigen in der kalten Jahreszeit. Das kann andere Ursachen haben als wohl angenommen. Mitunter kann nämlich die Nachbarin oder der Nachbar für die Lücke im Portemonnaie verantwortlich sein, die durch Heizen verursacht wird.
Die Heizgewohnheiten der Nachbarinnen und Nachbarn können erhebliche Auswirkungen auf die Heizkosten und die Lebensqualität in Mehrfamilienhäusern haben. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie der „Allianz für einen klimaneutralen Wohnungsbestand“.
Neue Studie entlarvt Nachbarn als mögliche finanzielle Belastung in puncto Heizen
Demnach führt das Herunterdrehen der Heizung in einer Wohnung zu einem Ungleichgewicht in der Wärmeverteilung. Dadurch müssen die benachbarten Haushalte, in schlecht isolierten Gebäuden, ihre Heiztemperatur erhöhen. Andernfalls kann das Heizdefizit nicht wieder ausgeglichen werden.
Das bewusste Reduzieren der Heiztemperatur ist aber nicht nur schädlich für den Geldbeutel. Neben den finanziellen Auswirkungen birgt das Nicht-Heizen auch Gesundheitsrisiken, insbesondere durch die Bildung von Schimmel. Schwarzer Schimmel (lat. Stachybotrys chartarum) und Aspergillus sind gefährliche Schimmelarten, die bei Feuchtigkeit, verursacht durch unzureichendes Heizen, auftreten können und Reizungen bzw. Atemwegserkrankungen zur Folge haben können. Dies kann besonders für Menschen mit schwachem Immunsystem oder Vorerkrankungen wie Asthma, oder aber auch Corona (Long bzw. Post Covid Syndrom) bedrohlich werden.

Das Mietrecht verpflichtet Mieterinnen und Mieter zum Heizen
Anzumerken ist: Wer nicht „richtig“ heizt, kann sich mitunter sogar strafbar machen. Mieterinnnen und Mieter sind laut Mietrecht verpflichtet, ihre Wohnungen angemessen zu nutzen. Was auch das Beheizen und das Lüften der Räumlichkeiten einschließt, um Schäden und Gesundheitsprobleme zu verhindern. Laut Mietrecht haben benachbarte Mieterinnen und Mieter jedoch kein direktes rechtliches Mittel, die Beheizung einer umliegenden kalten Wohnung zu erzwingen.
Eine Möglichkeit sparsam zu heizen und sich vor der Kostenfalle zu schützen, sind präventive Maßnahmen wie eine verbesserte Isolierung, so wie sogenannte Smart-Home-Thermostaten, die die Wohnung automatisch regulieren. Regelmäßiges Lüften vermeidet ungewollte Feuchtigkeitsbildung, aber das einfachste Mittel wäre immer noch, schlicht und einfach, die direkte Kommunikation mit den Nachbarinnen bzw. Nachbarn. (ls)