Netflix-Rankings: Streaming-Anbieter teilt Kunden in drei Kategorien ein

Netflix teilt seine Zuschauer in drei Gruppen ein - und zwei davon interessieren den Konzern besonders. Wozu gehören Sie?
London - Der Streaming-Anbieter Netflix macht ein bisschen transparenter, wie er zu seinen Rankings kommt - die ja nicht nur zum Spaß für TV-und-Filmfans erstellt werden, sondern auch Produzenten und Drehbuchschreiber stark interessieren. Denn oben im Ranking zu stehen, bedeutet für ein Werk meist: Es ist ein (auch finanzieller) Erfolg und wird fortgesetzt.
Wenn es unten im Ranking steht, könnte das dagegen heißen, dass es bald aus dem Netflix-Programm fliegt. „Stranger Things“ zum Beispiel wird uns wohl erhalten bleiben - laut Netflix brach die dritte Staffel im ersten Monat ihrer Ausstrahlung einen Rekord.
Netflix teilt seine Kunden für seine Rankings in drei Kategorien ein: in „starter”, „completer” oder „watcher”. Das erklärte der Konzern kürzlich in einem öffentlich einsehbaren Brief (hier der Link), der an die britische Regierung ging. Die prüft zurzeit Video-on-Demand-Services im britischen öffentlich-rechtlichen Fernsehen.
Netflix-Zahlen: Drei Typen von Zuschauern
Für Netflix ist ein „starter“ (frei übersetzt: „Reinzapper“) jemand, der einen Inhalt nur zwei Minuten lang guckt. Zum „watcher“ (“Zuschauer“) wird er, wenn er deutlich länger durchhält und einen Film oder eine Serie zu mindestens 70 Prozent ansieht. Wer 90 Prozent einer Spielfilm- oder TV-Episodenlänge konsumiert ist dann ein „completer“ (sinngemäß: „Vollender“). Netflix untersucht dabei zwei Zeiträume: die erste Woche sowie den ersten Monat nach Veröffentlichung eines Werks.
Die „watcher“ sind dabei für Netflix weniger interessant. Die Zahlen zu ihnen teilt der Konzern zum Beispiel mit den Anteilseignern und der Öffentlichkeit, wie die Digital-Experten von The Verge schreiben. Die Zahlen zu „startern“ und „watchern“ dagegen nicht. Sie gingen nur an Produzenten, die mit Netflix zusammenarbeiten - und diese Zuschauer, an den jeweiligen Enden der Skala, würden am ehesten zeigen, wie bestimmte Serien und Filme ankommen.
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Falls die Netflix-Produzenten die „starter“- und „completer“- Zahlen allerdings nützlich finden, will Netflix sie in mehr Ländern öffentlich machen, berichtet The Verge.
Dem Magazin zufolge könnte die Transparenz-Offensive von Netflix auch etwas mit der Kritik von vereinzelten Produzenten zu tun haben. Kritik gab es dieses Jahr auch von Zuschauern - weil der Streaming-Anbieter eine beliebte Funktion abschalten wollte. Die Streaming-Größe machte zuletzt herbe Verluste - einer der Gründe könnten Disney, Amazon & Co. sein.
fran