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„Bitte um eine Erklärung!“: Netto-Kundin wütet über irreführende Aktionsschilder – und erntet Kritik

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Eine Netto-Kundin ärgert sich wegen der Angebotsschilder einer Filiale. Das Unternehmen reagiert, doch die Reaktion der Facebook-User ist wenig verständnisvoll.

München – Gerade bei den aktuell hohen Lebensmittelpreisen sind Kunden auf der Suche nach Rabatten und Aktionen beim Einkaufen im Supermarkt oder Discounter. Große Hinweistafeln und rote oder gelbe Schilder helfen dabei, auf Schnäppchen aufmerksam zu werden. Doch nicht immer kann man sich auf diese Hinweise verlassen. Diese Erfahrung machte nun auch eine Netto-Kundin, die ihren Frust im Netz teilte.

Netto-Kundin verärgert wegen Aktionsschildern – „Bitte um eine Erklärung“

„Ich bitte freundlich um eine Erklärung, was Netto unter einer Aktion versteht“, leitete die Kundin ihren Beitrag auf Facebook ein. Sie teilte ein Foto aus dem Discounter, das ein Regal gefüllt mit Milchprodukten zeigt. Besonders hervorheben wollte die Kundin dabei ein Schild, das an dem Regal angebracht ist und eine Aktion ankündigt. „Um nur ein Beispiel zu zeigen, habe ich die Aktion des ‚Saint Albray‘ fotografiert. Der Preis und der Artikel sind unverändert zum regulär angebotenen Sortiment. Es ist also weder ein Artikel mit mehr Inhalt, noch eine besondere Sorte oder regulär nicht im Sortiment erhältlich“, erklärte sie.

Verwirrt von der angeblichen Aktion, habe sie einige Mitarbeiter in verschiedenen Netto Märkten darauf angesprochen. Jedoch keine zufriedenstellende Antwort erhalten. Trotz der Ausschilderung als „Aktion“ sei der Preis der Ware gleich geblieben. „Ich wette, sehr viele Kunden sind in dem Glauben, etwas günstiger einzukaufen“, ärgerte sich die Kundin: „Es wird etwas Besonderes vorgegaukelt, obwohl es alltägliche Artikel zu alltäglichen Preisen sind.“

Netto-Kundin wütend – Facebook-User reagieren mit Unverständnis

Nach kürzester Zeit sammelten sich zahlreiche Kommentare unter dem Beitrag. Während manch ein User verständnisvoll reagierte, konnte der Großteil der Kommentierenden die Wut der Kundin nicht nachvollziehen. „Letzten Endes ist es egal, wo sich der Artikel befindet. Es ist ein Preis hinterlegt und fertig. Es obliegt einem dann selber, ob man das Produkt kaufen möchte oder nicht. Und wenn man es genauer betrachten möchte, ist der Preis am Regal nur ein ‚Angebot‘ und ist nicht rechtlich verbindlich. Der Preis, der über die Kasse geht, bindet. Bringt nichts, hier jetzt so ein Fass aufzureißen“, ärgerte sich ein User über den Beitrag der Kundin.

„Eine Aktion bedeutet, dass man einen Artikel XY zusätzlich bewerben möchte, verkaufsfördernd platziert oder eben als Beispiel im Prospekt abbildet. Oft sind Aktionen mit einer Preisreduzierung oder einer Extra-Größe verbunden. Das ist aber keine Pflicht. Ich kann genauso einen Artikel zu seinem regulären Preis bewerben“, klärte schließlich ein User das Missverständnis auf.

Ein Regal in einer Netto-Filiale gefüllt mit Milchprodukten. Die Aktionstafel und ein Käse sind rot umkreist.
Eine Netto-Kundin regte sich über eine angeblich irreführende Aktionstafel im Discounter auf. © facebook.com/TinaOehl

Netto reagierte wenig später selbst auf den Beitrag der aufgebrachten Kundin. „Vielen Dank für deinen Beitrag“, schrieb ein für den Facebook-Account zuständiger Mitarbeiter des Unternehmens: „Wir bedauern, dass es in deinem Fall zu dieser falschen Preisauszeichnung gekommen ist.“ Um den Fall an die zuständigen Kolleginnen und Kollegen vor Ort weiterleiten zu können, wurde die Kundin außerdem darum gebeten, die betroffene Filiale zu nennen und falls sie eine Rückmeldung wünscht, eine private Nachricht zu versenden.

Auch ein Lidl-Kunde machte zuletzt eine Erfahrung mit einer angeblichen Rabattaktion. In einem Lidl-Markt entdeckte er rabattiertes Toilettenpapier. Doch auch ohne Nachrechnen wurde schnell klar, dass die Ersparnis sich in Grenzen hielt. (rrm)

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