Eine-Million-Euro-Kassenbon nur mit Nutella? Lidl-Kasse macht unterwegs schlapp
Wie weit lässt sich eine Lidl-Kasse eigentlich strapazieren? Wie viel Nutella könnte man theoretisch kaufen? Ein Filialleiter sucht nach Antworten.
Nettetal – Bei TikTok gibt es nicht nur Tanzvideos und andere Kurzclips zu sehen, die reinen Unterhaltungswert haben: Auch immer mehr Menschen mit spannenden Jobs begleiten dort ihren Alltag. Während des Oktoberfests in München berichteten gleich mehrere Bedienungen von ihren Tätigkeiten dort. Und auch in die Supermärkte gibt es Einblicke – ein Mitarbeiter zeigte kürzlich einen Trick, der viel Zeit spart.
Schon länger betreibt ein junger Mann unter dem Namen „der.filialleiter“ einen Kanal. Auf mittlerweile 37.400 Follower kommt dieser. Auch in der Beschreibung nennt er sich „Filialleiter“, offenbar in einer Lidl-Filiale in Nettetal (NRW). Da er seine Videos schon länger aufnimmt, ist davon auszugehen, dass die Angaben stimmen.
Lidl-Filialleiter will mit Nutella-Glas auf Eine-Million-Euro-Bon kommen
Zu den meistgeschauten Clips der vergangenen Wochen zählt ein Experiment. Mehr als 600.000 Aufrufe sammelte seine Reaktion auf eine Userfrage. „Was war eigentlich bisher dein höchster Kassenbon?“, wollte jemand wissen. Tatsächlich sorgen ja Mega-Beträge aus Verbraucher-Märkten immer wieder für Staunen. „Der höchste Kassenbon, den ich jemals hatte? Boah, das weiß ich gar nicht“, antwortet der Lidl-Mann. Und fühlt sich zu einem Experiment angestachelt: An der Kasse will er einen Kassenbon in Höhe von einer Million Euro entstehen lassen. „Wir machen jetzt zusammen einen Eine-Million-Euro-Kassenbon. Kommt mal mit.“
Lidl-Kasse macht in Experiment vorzeitig schlapp
Seine Ankündigung: „Wir ziehen jetzt die Nutella so oft drüber, bis der Kassenbon eine Million Euro beträgt.“ Er gibt immer wieder „99“ als Menge (vermutlich das Maximum der Kasse) ein und scannt das Nutella-Glas. So kommt er bei einem Stückpreis von 4,59 Euro direkt mal auf 454,41 Euro. Er scheint viel Zeit und Geduld mitgebracht zu haben. Das Ziel erreicht der Lidl-Mann allerdings nicht. Der letzte im Video zu sehende Zwischenstand: 102.439,62 Euro. Dann macht die Kasse schlapp und meldet „Positionslimit überschritten.“ Das Resümee des Lidl-Filialleiters: „Das bedeutet: Bei 102.000 Euro ist einfach Ende Gelände.“
Zumindest bei der Versuchsanordnung mit dem Nutella-Glas. Wie es bei einem hochpreisigeren Artikel gewesen wäre? Zumindest wäre der Betrag flotter hochgeschnellt. „Einfach einen teureren Artikel nehmen. Hätte Zeit gespart“, so ein Kommentar. Eine andere Nutzerin hält die Million für möglich. „Theoretisch ist ja nicht bei dem Betrag Schluss, sondern bei den Positionen, oder? Also wenn du was ausm NF (Nonfood, Anm. d. Red.) nimmst, was teurer ist, könntest du die Million schaffen oder nicht?“ Der Filialleiter antwortet: „Gute Idee, haha.“ Auch andere reagieren auf das Lidl-Experiment. „Also ich würde sowas ja nicht der Revision erklären wollen“, lacht einer. Auf „Wenn das nicht Ärger mit der Zentrale gibt“, antwortet der Lidl-Mann: „Ich bin gespannt. Ich hoffe mal nicht.“
Lidl-Filialleiter opfert wohl freie Tage für TikTok-Videos
Natürlich stellt sich auch die Frage: Dreht der Filialleiter solche Videos während der Arbeitszeit? „Wegen dem denken jetzt die Leute, dass die in Lidl Langeweile haben und sowas machen können, hab nicht mal Zeit mein Handy rauszuholen hahaha“, meint eine Nutzerin, die womöglich auch dort arbeitet. Der Filialleiter deutet an, dass seine TikTok-Aktivitäten in der Freizeit geschehen. „Schon mal deinen freien Tag geopfert und Videos gedreht? Nein? Ich schon.“ Lidl dürfte auch nichts gegen die Gratis-Werbung haben. Und sei es nur durch kleineren Schabernack wie mit dem Nutella-Glas. Apropos Nutella: Heißt es eigentlich die, der oder das Nutella? Und wie ungesund ist das Zeug wirklich? Auch eine Höchstabgabemenge sorgte einst für Schmunzeln. (lin)