Spar-Profi teilt Pfandbon-Trick für mehr Geld: „Uff, was für ein Denkfehler“
Ein Supermarkt-Spar-Tipp, der mit Pfandbons zusammenhängt, trifft auf breite Zustimmung. Andere rümpfen die Nase, weil man dafür etwa Payback-Kunde sein muss.
Kassel – „Oh das ist wertvoll, danke“, „Uff, was für ein Denkfehler“, „Alle meine Bekannten machen es genauso, icke übrigens och“: Die Reaktionen zeigen, dass hier ein Nerv getroffen wurde. Ein Spar-Trick sammelte bei Facebook nicht nur mehr als 150 Likes, sondern auch ähnlich viele Kommentare. Viele kannten ihn schon, andere noch nicht. Pascal Wegner aus Kassel hat ihn geteilt – er verdient sein Geld mit Spar-Kniffen und arbeitet zudem als Rettungssanitäter. In letzterer Funktion war er kürzlich auch im HNA-Podcast „Mensch, Kassel“ zu Gast.
Um überhaupt etwas mit seiner Anleitung anfangen zu können, muss man allerdings Payback- oder andere Punkte über eine entsprechende Kreditkarte sammeln. Viele schwören auf Payback, andere rümpfen darüber die Nase. „Payback ist eine Datenkrake“, motzt etwa ein Nutzer und tritt eine Riesendiskussion los. „Bei Payback habe ich bislang ein Störgefühl, letztlich ist es Tracking übelster Art“, meint ein anderer.
Pfandbon im Supermarkt getrennt abgeben und mit Kreditkarte zahlen: Spar-Trick soll großen Effekt haben
Der Beitrag des Kasselers lautet: „Fehler beim Einkaufen: Ich sehe immer wieder Leute, welche Getränke kaufen und gleichzeitig ihren Pfandbon abgeben. Ich kaufe immer Getränke ohne Pfandbon, löse meine Payback-Coupons ein, nehme meine Payback-Karte und bezahle den VOLLEN Betrag mit meiner Kreditkarte, wo ich Bonuspunkte bekomme. Anschließend löse ich im neuen Vorgang den Pfandbon ein und lasse mir das Geld bar auszahlen.“ Eher allgemein gemeint ist vermutlich der Nachsatz, wie er insgesamt von diesen vermeintlichen Kleinigkeiten profitiert: „Im Jahr erhalte ich mehr Geld durch Payback-Punkte und Kreditkarten-Boni als der durchschnittliche Arbeitnehmer in vielen Tagen oder gar sogar Wochen erarbeitet.“ Kleinvieh macht also auch Mist.
Spar-Trick: Mehr Umsatz, mehr Kreditkartenpunkte - Pfandbon würde Betrag reduzieren
Die Erklärung sorgt zunächst für Verwirrung. Denn auf die eigentlichen Punkte bei Payback oder vergleichbaren Systemen, die man beim Einkauf kassiert, hat Pfand grundsätzlich keinen Einfluss. „Pfand ist punkteneutral“, führt der Kasseler aus. „Sowohl beim Kauf, als auch beim Zurückgeben.“ Der Knackpunkt: Es geht ausschließlich um die Kreditkarten-Punkte. Dort zählt nämlich der Gesamtumsatz, der über die Karte läuft. Wer einen Supermarkt-Einkauf für 30 Euro tätigt und einen 10-Euro-Pfandbon abgibt, der zahlt nur noch 20 Euro mit der Kreditkarte. Weniger Umsatz via Kreditkarte bedeutet weniger Punkte. Dieser Groschen fällt auch bei manchem, der die Idee bisher noch nicht hatte. „Manche Dinge sind einfach so festgefahren, dass man dann denkt, was man eigentlich für n Denkfehler hat“, ärgert sich einer.
Manchen Nutzern von Payback und ähnlichen Angeboten könnte die Anleitung also helfen, andere hält ihre Daten-Skepsis ohnehin davon ab, ein Punktesammelsystem zu nutzen. Ein weiterer Facebook-Nutzer mischt sich ein und hat einen NOCH besseren, leicht skurrilen Spar-Tipp: „Einfach Leitungswasser trinken, Problem gelöst.“ Dafür gibt es einige Likes. Apropos Leergut: Ein Pfand-Paar hat ein Jahr gesammelt – und machte sich dann im Supermarkt unbeliebt. (lin)