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Armutsbetroffene fotografiert Rewe-Snack-Regal: „Hab den Wagen stehen lassen, kaufe hier nicht mehr“

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Von: Kai Hartwig

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Erdnüsse stehen in einem Supermarktregal, darunter ein Preisschild
Der Preis für diese Erdnüsse schockierte eine Rewe-Kundin. Sie zog drastische Konsequenzen. © Screenshot / Twitter.com/FruleinSmilla1

Einkaufen wird für viele Kunden immer teurer. Eine Rewe-Kundin traute beim Blick aufs Preisschild ihren Augen nicht – und zog drastische Konsequenzen.

München – Die Preise für Lebensmittel sind in den vergangenen Monaten erheblich nach oben gegangen. Inflation und Ukraine-Krieg zählen zu den Gründen dafür, dass der Einkauf in Supermärkten und Discountern für die Verbraucher viel teurer wurde. Mitunter können sich die Kunden von Edeka, Rewe, Aldi, Lidl, Kaufland und der Konkurrenz die Produkte, die sie vor der Preissteigerung gerne kauften, nicht mehr leisten.

Gerade für Menschen, die schon zuvor am Rande der Armut lebten und kaum über die Runden kamen, ist dies eine dramatische Entwicklung. Unter dem #IchBinArmutsbetroffen schilderten zuletzt viele User auf Twitter, wie ihr Alltag von Preissteigerungen zusätzlich erschwert wird. Ein Rewe-Kunde nannte seinen kleinen Einkauf beim Blick auf den Kassenbon nur noch „Wahnsinn“. Und eine Lidl-Kundin gestand, sie habe beim Betrag für einen „kleinen Einkauf“ danach „fast geheult“.

Rewe: Armutsbetroffene Kundin hat nach Blick auf Preisschild an Snack-Regal „wieder richtig Angst“

Dass die Rechnung für geringe Mengen an Lebensmitteln in ungeahnte Höhen schießt, musste nun auch eine Rewe-Kundin bitter erfahren. Sie postete bei Twitter das Foto einer Dose Erdnüsse und schrieb dazu: „Bin gerade im Rewe. Und jetzt hab‘ ich wieder richtig Angst. Vor diesem Monat. Vor diesem Jahr. Und überhaupt. Diese Erhöhung von 50 Euro ist ein Witz auf Kosten von uns Armutsbetroffenen.“

Abgebildet war auf dem Bild zum Tweet neben der Erdnüsse-Packung im Regal ein Preisschild. Der Kilopreis für die 450-Gramm-Dose „Maryland Snack Nüsse geröstet und gesalzen“ lag bei 10,64 Euro. Wie hoch der Preis vorher war, ließ die Rewe Kundin offen. Doch sie war offenbar geschockt, wie viel sie der Erdnussnack inzwischen kosten würde.

Supermarkt-Preiserhöhung bei Lebensmitteln – Forderung nach „Subvention von Grundnahrungsmitteln“

Eine andere Twitter-Nutzerin stimmte ihr jedenfalls zu. „Kann ich verstehen! Mich schauderts bei so simplen Dingen wie Butter. Und auch Spaghetti haben anscheinend 30 Prozent zugelegt“, kommentierte sie den Vorfall: „Das ist echt Basiszeug. So langsam befürwortete ich einen Preisstopp oder Subvention von Grundnahrungsmitteln.“

Die Rewe-Kundin gab derweil an, ihre Konsequenzen aus dem Preis-Schock gezogen zu haben. „Hab‘ den Wagen jetzt stehen lassen. Geht einfach nicht. Kann keine 25 Euro für 3 Tage zahlen. Gibt jetzt eben wieder Müsli“, übte sie sich in Galgenhumor, „ich kaufe hier nicht mehr.“

Ein weiterer Twitter-User hatte unterdessen einen Tipp für die Verfasserin des Tweets. Dank einer App sei es möglich, Lebensmittel, die im Laden nicht verkauft wurden oder überschüssig waren, deutlioch günstiger zu bekommen. „Du musst sicher ein wenig ausprobieren, bekommst aber für durchschnittlich 3 bis 4 Euro eine volle Tüte mit unterschiedlichem Essen, das übrig geblieben ist“, erklärte er. Ob die Rewe-Kundin den Ratschlag annahm, blieb offen. (kh)

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