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Bananen-Trick an Supermarkt-Kasse wird erbittert diskutiert: Machen oder lassen?

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Immer wieder diskutieren Supermarkt-Kunden über Kniffe, um Kassenkräfte auszubremsen. Es gibt dafür auch den Bananen- und den Brötchen-Trick. Was hat es damit auf sich?

München – Kassenkräfte im Supermarkt haben einen stressigen Job. Und sie sollten diesen auch noch schnell erledigen. Dennoch kursieren immer wieder Tricks, um diese auszubremsen und mehr Zeit zum Einpacken zu haben. Das ist mindestens mal fragwürdig. Und auch nicht immer erfolgreich. Denn die Waren mit viel Abstand aufs Band zu legen – wie immer wieder im Netz geraunt wird – mag zwar clever wirken, doch Kassiererinnen kennen ein einfaches Gegenmittel.

Bananen-Trick im Supermarkt: Einzeln abgewogene Früchte mit besonders geklebten Etiketten

Ein anderer Kniff, um an der Kasse mehr Zeit zu gewinnen, kursiert auch schon länger in Netz und wird immer wieder diskutiert, etwa unter einem Facebook-Beitrag aus dem März 2023: den Bananen-Trick. „Erfunden“ und zuerst publik gemacht hat ihn wohl ein Twitter-Nutzer im Jahr 2019. Er schrieb: „6 Bananen einzeln zu wiegen und die Barcodes genau in die Krümmungen zu kleben, bringt an der Supermarktkasse wertvolle Zeit zum Einpacken. Für Euch getestet!“

Soll wohl heißen: Während der Kassierer sechsmal extraviel Mühe hat, um die einzelnen Bananen mit den geknickten Etiketten zu scannen, bekommt der Kunde viel mehr Zeit, um in Ruhe seine Einkäufe zu verstauen. Der alte Tweet bekam mehr als 2.000 „Gefällt mir“-Angaben und hunderte Teilungen, dazu auch reihenweise Kommentare. Es scheint eher, als sei er mit Augenzwinkern geschrieben. Doch so mancher scheint ihn auch ernst zu nehmen. „Klasse Idee!! Werde ich auch mal testen!“ und „Super Tipp“, heißt es - ob da auch Ironie drin steckt?

Bananen-Trick im Supermarkt „dem Personal gegenüber unmöglich“

Einige mahnen, dass der Trick einfach nur rücksichtslos ist. Einer schreibt: „Die Pointe an sich ist lustig ... aber das ist dem Personal gegenüber unmöglich ... immerhin müssen Kassenkräfte (besonders in Discountern) so schnell arbeiten ... teilweise werden die Zeiten sogar gemessen ... dann muss man eben da einkaufen, wo mehr Personal ist ... TEURER ;).“

Bananen auf Rewe-Kassenband
Bananen auf Rewe-Kassenband. © mix1press/Imago

Ein anderer Kommentar lautet: „Und du wirst den ganzen Zorn der Kassiererinnen irgendwann spüren ... glaube mir.“ Denn klar ist: Wohl jede Kassiererin merkt, wenn man ihr sechs einzelne Nerv-Bananen unterjubelt, die sie kaum scannen kann. Davon abgesehen wird Obst eh in sehr vielen Märkten direkt an der Kasse gewogen - da funktioniert der vermeintliche Kniff dann eh nicht.

Brötchen-Trick im Supermarkt: Gemischte oder einzeln verpackte Backwaren von der SB-Theke

Andere Supermarkt-Kunden kennen noch eine weitere Option, um Kassenkräfte auszubremsen: den Brötchen-Trick! „Bei Lidl leg ich immer die Backwaren aus der Frischetheke entweder in einzelnen Tüten oder in gemischten Tüten ans Ende des Warenbandes. Das bremst den Scanvorgang auch ungemein und man hat mehr Zeit zum Einpacken“, lautet ein Kommentar. Und ein weiterer: „Ich löse den Einpackstress immer damit, dass ich drei Tüten mit unterschiedlich zusammengestellten Brötchen ans Ende des Laufbandes lege ...“

Sowohl Bananen-, als auch Brötchen-Trick zeugen von einer Menge Egoismus. Alles, was die Kassenkraft mehr Zeit und Nerven zum eigenen Vorteil kostet, ist nicht gerade nett. Zum Glück sind nicht alle Supermarkt-Kunden so ellbogenmäßig unterwegs. Mancher hat sogar seinen eigenen Ablauf entwickelt, wie man stressfrei die Einkäufe wegpacken kann, ohne das Supermarkt-Personal zu nerven. Einer davon: „Ich sortiere schon beim Einkauf vor, dann kann ich alles so aufs Kassenband legen, dass ich es im gleichen Tempo wie der Kassierer in meinen Wagen legen kann - spart uns beiden wertvolle Zeit.“

„Ihr seid nicht alleine auf der Welt und es macht Spaß, umsichtig zu sein“

Noch eine naheliegende Option: „Oder man packt schnell alles in den Wagen und geht aus dem Weg, hat unendlich viel Zeit, alles wunderbar einzupacken und muss dabei nicht mal Ressourcen, Zeit und die Geduld seiner Mitmenschen verschwenden.“ An diesen Tipp gehängt folgt ein Appell: „Ihr seid nicht alleine auf der Welt und es macht Spaß, umsichtig zu sein.“

Rücksicht und Respekt braucht es auf dieser Welt – auch an der Supermarkt-Kasse. Sie könnten übrigens auch einen Spruch vermeiden, den Mitarbeiter nicht mehr hören können. Oder einen verbreiteten Fehler am Kassenband vermeiden. Ein bestimmtes Getränk sollten Sie sogar gleich gar nicht hinlegen. (lin)

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