Weil er barfuß einkaufen war: Kaufland-Kunde soll Hausverbot auf Lebenszeit bekommen
Weil ein Mann barfuß einkaufen wollte, eskalierte ein Streit in einer Kaufland-Filiale. Jetzt stellt der Kunde die Supermarktkette bei Facebook zur Rede.
Hannover – Gibt es eine Kleiderordnung im Supermarkt? Welches Outfit ist beim Einkaufen erlaubt und welches nicht? Diese Fragen stellte sich jüngst ein Kaufland-Kunde. Er war barfuß unterwegs und wollte nur schnell etwas einkaufen. Einen Kasten Wasser, wie er bei Facebook schreibt. Was er dann erlebte, entsetzt ihn und sorgt für hitzige Kommentare im sozialen Netzwerk. Nicht entsetzt, aber enttäuscht war eine Kundin wegen einer lieblosen Schultüte für Erstklässler bei der Supermarktkette. Auch verdorbene Melonen bescherten Kaufland viel Ärger.
„Ich habe heute Hausverbot auf Lebenszeit bekommen“, beginnt der Kunde seinen Facebook-Beitrag, der an die Supermarktkette Kaufland gerichtet ist. „Der Grund dafür: Ich war barfuß.“ Den Mitarbeitern war die fehlende Schuhbekleidung wohl ein Dorn im Augen. Sie hätten sich bei der Aussprache des Verbots auf das Hausrecht berufen. Auf Nachfrage die Hausordnung zu sehen, sei er mit den Worten „Das können Sie schön selber googeln“ abgefertigt worden, berichtet der Kunde. Der Streit eskalierte oder wie es der Betroffene beschreibt: „Das Ganze ging hoch bis zum Schichtleiter, zwei Empfangsdamen und drei Securitys.“
Kaufland-Kunde beschwert sich über angebliches Barfuß-Verbot
Die Aufforderung sich auszuweisen hätte das Personal verweigert. Kaufland reagierte auf den Beitrag mit dem Verweis auf das Kundenmanagement. „Unsere Kollegen werden sich mit dir in Verbindung setzen“, heißt es seitens der Supermarktkette.

Barfuß einkaufen: Einzelhändler können Zutritt verweigern
Grundsätzlich ist es in Deutschland nicht verboten, barfuß in Geschäfte zu gehen. Dennoch ist es laut dem Portal Einzelhandel-News.de den Besitzern überlassen, ob sie Kunden, die ohne Schuhe einkaufen möchten, den Zutritt gewähren.
Die Hausordnung berechtigt die Betreiber, die Kunden im Einzelfall aufzufordern, den Laden zu verlassen. Gründe hierfür könnten sein, dass sich andere Kunden dadurch gestört fühlen, eine erhöhte Verletzungsgefahr besteht oder es als unhygienisch empfunden wird.
Unter dem Beitrag entfachte eine Diskussion. Der Vorfall polarisiert. Während sich die meisten auf die Seite der Kaufland-Filiale stellen, kommentiert ein Nutzer das Verhalten der Mitarbeiter mit den Worten „Inkompetenz, gepaart mit Willkür“. Eine andere Facebook-Nutzerin hat Verständnis für die Reaktion der Filiale: „Es gelten nun mal Hygienestandards in Lebensmittelgeschäften und im Rahmen des Hausrechts ist ein Rauswurf möglich.“
Barfuß in Kaufland-Filiale: Facebook-Nutzer diskutieren über Hausverbot
Diesen Einwand lässt der betroffene Kunde nicht unkommentiert. Er besteht darauf, dass es vermerkt sein muss, dass eine Schuhpflicht besteht. Auch für den Hygiene-Einwand hat er nichts übrig und entgegnet: „Und Sie erklären mir bitte, was an barfuß unhygienisch ist? Dann diskutieren wir über Schuhe und wie oft diese im Gegensatz zu Füßen gewaschen werden...Und noch was: Fasse ich das Obst mit den Füßen an? Oder doch eher viele Leute, die vorher mit ihren Händen, weiß ich nicht wo gewesen sind“. Seine Meinung ist deutlich: Wenn man Regeln anwenden will, müsse man diese auch benennen können.
Inzwischen wurde der Beitrag bearbeitet. Es gibt ein Happy End und vor allem: kein Hausverbot. Der Filialleiter habe sich bei dem Kunden entschuldigt. „Das Tragen der Schuhe sei eine Empfehlung, die in der Filiale sehr streng umgesetzt wird“, schreibt er und gibt an, er habe sich schlicht und einfach einen freundlicheren Umgangston sowie eine andere Wortwahl gewünscht. Nun kann er doch weiterhin in der Kaufland-Filiale einkaufen – wenn es nach dem Personal geht, gerne mit Schuhen.
Apropos Einkaufen. Über einen gefundenen Einkaufszettel rätsel das ganze Netz. Neben Mehl, Kosmetiktüchern notierte jemand „Eis mit Vorhaut“ auf dem Zettel, doch was soll das überhaupt sein? (Josefin Schröder)