Supermarkt-Kunde zeigt Kassenbon nach Einkauf: Salami-Preis sorgt für Unmut - „Achtet auf eure Wahrnehmung“
Ein Supermarkt-Kunde kauft Salami. Danach verschafft er sich bei Twitter Luft und veröffentlicht den Kassenbon. Schließlich hätte er nicht „Gold“ gekauft.
München ‒ Dass Verbrauchern beim Einkaufen hin und wieder die Hutschnur platzt, ist keine große Überraschung. Schließlich sind die Lebensmittelpreise in Supermärkten und Discountern deutlich angestiegen. Gemüse legt um plus 23,1 Prozent, Fleischprodukte um 19,3 Prozent und Molkereiartikel und Eier sogar um 28,9 Prozent zu. Und auch für Brot und Getreideprodukte müssen Verbraucher tiefer in die Tasche greifen. Hier liegt der Anstieg laut der Rheinischen Post (RP) bei 19,8 Prozent im Vergleich zum Oktober 2021.
Insgesamt kostete ein Einkauf im Oktober 2022 im Supermarkt 20,3 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, berichtet das Statistische Bundesamt. Verbraucher kennen die Argumente der Händler inzwischen zur Genüge: Explodierende Energiepreise und Lieferengpässe aufgrund des Krieges in der Ukraine sollen vor allem für das derzeitige Preisgefüge im Lebensmittelhandel verantwortlich sein.

Preise im Handel explodieren: Jede sechste Person in existenzieller Not und ohne Rücklagen
Derlei Erklärungen für Preissteigerungen ändern aber nichts an der Tatsache, dass inzwischen jeder sechste Deutsche in existenzielle Not geraten ist. Ein Drittel dieser Menschen hat auch keine Rücklagen zur Verfügung, um die explodierenden Lebensmittelpreise irgendwie aufzufangen. Da ist es nachzuvollziehen, dass sich Kunden beim Einkaufen auch mal Luft verschaffen. Beispielsweise, wenn vermeintliche Lockangebote des Handels für „Ungarische Salami für 1,99 Euro“ oder „Mühlen Salami Vegan für 2,19 Euro“ auch entlang von Produkten wie dem Folgenden eines Wiener Billa-Marktes führen.
Offensichtlich fühlt sich dieser Kunde nach seinem Einkauf von Billa über den Tisch gezogen. 34,90 Euro für 0,212 Kilogramm der italienischen Salami „Norcinetto“ erscheinen nicht nur dem Twitter-User ganz schön happig. Mit ein paar Klicks ließe sich der Artikel, bestehend aus Schweinefleisch, Salz, Zucker, Dextrose, Weißwein, Pfeffer, Konservierungsstoff: E251, E250 und Knoblauch, natürlich auch online kaufen. Doch viel billiger wird es auch dort nicht: 4,99 Euro, Inhalt: 0,15 Kilogramm oder 33,27 Euro pro einem Kilogramm (inklusive Mehrwertsteuer plus Versandkosten).
Über Twitter macht der Supermarkt-Kunde dann seiner Meinung Luft: „Schöner Trick von Rewe. Am Körbchen steht gut sichtbar ein Preis von 3,49. geil für so a Wuascht. An der Kassa dann 7,4, weil angeschrieben war der Preis für 100 Gramm. Achtet auf eure Wahrnehmung, wenn ihr Gold kauft“. Eine Situation, die Twitter-User nachvollziehen können, denn prompt kommt gleich ein verständnisvoller Kommentar aus der Community: „Das sind dann immer die Momente, wo was an der Kasse liegen bleibt“.
Explodierende Preise: Verbraucherschützer warnen vor schlampigen Schildern – und verlockenden Grundpreis-Angeboten
Immer wieder warnen Verbraucherschützer vor Mogelpackungen, falschen Preisangaben und solchen offensichtlichen Tricks mit verlockenden Grundpreisen. Ihre Empfehlung: Das genaue Hinsehen bei den Preisangaben auf den Schildern lohnt sich. Wie auch dieser Twitter-User ganz passend auf den obigen Salami-Einkauf kommentiert: „Das sind dann immer die Momente, wo was an der Kasse liegen bleibt“.
Billa-Märkte gehören zur Rewe Group
Billa ist eine Vertriebslinie der Rewe Group. Das Unternehmen wurde in Österreich gegründet und ist seit beinahe sieben Jahrzehnten mit über 30.000 Mitarbeitern und mehr als 1.200 Standorten einer der erfolgreichsten Lebensmittelhändler des Landes. Billa gehört zu 100 Prozent der Rewe International AG. Seit vielen Jahren sei Billa zudem in mehreren Staaten Europas erfolgreich, heißt es auf der Internetseite der Rewe-Group.
Und das sei auch gut so. Denn solange die Lebensmittelhändler ihre Preise nicht klar und verständlich angeben, sollten Kunden den Preisschwindel einfach nicht länger mitmachen, raten Verbraucherschützer. Übrigens: Auch dieser irre Gurkenpreis bei Edeka sorgte jüngst für Aufsehen im Netz. „Kann nur ein Scherz sein“, lautete eine der Reaktionen.