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Mann staut jahrelang Pfand an – und fliegt dann wohl beim Abgeben aus dem Kaufland: „Hausverbot“

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Von: Armin T. Linder

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Jahrelang versäumte ein Mann nach eigenen Angaben, Pfand abzugeben. Das Leergut sorgte bei Kaufland und Aldi für enorme Bons - und wohl auch dafür, dass er aus der Filiale gebeten wurde.

Fredersdorf-Vogelsdorf - Einmal mehr lässt eine bemerkenswerte Pfand-Aktion staunen. Der Ertrag reicht nicht ganz an jene 1358 Euro heran, die ein Paar nach einem Jahr des intensiven Sammelns kassierte. Aber andere vermeintlich beeindruckende Leergut-Bons toppt das Ganze locker: Sage und schreibe 736,01 Euro verteilt auf drei Kassenzettel kamen bei einem Instagram-Nutzer zusammen, der in Fredersdorf-Vogelsdorf (Brandenburg) die Pfandautomaten bei Kaufland und Aldi unsicher machte. Und das Resultat mit einem Foto dokumentierte.

Kaufland und Aldi: Brandenburger gibt offenbar Pfand für 736,01 Euro ab

Natürlich ist nichts davon bestätigt - weder die Aktion selbst, noch die Details, die er schildert. Das Foto deutet aber nicht gerade auf einen Fake hin. Es zeigt auch das Datum 13. Dezember 2022, auf einem der drei Bons. Dazu nennt der Nutzer Details: Die Hashtags „Spätjahrsputz“, „Aufräumen“, „Prokrastination“ deuten schon darauf hin, wie so viel Leergut zusammenkam.

Kaufland / Aldi: Kunde berichtet von „einem höflichen Hausverbot“ und baffen Blicken

Seine Aktion schildert der Kaufland- und Aldi-Kunde bei Instagram wie folgt: „Wenn man nach langem Aufschieben doch mal entrümpelt und endlich das angehäufte Leergut wegbringt. Nach nur mehreren Jahren Faulheit, ein paar Stunden am Automaten, tatkräftiger Hilfe, einem höflichen Hausverbot und baffer Blicke der KassiererInnen war eine stattliche Summe von 736 Euro und 1 Cent das Ergebnis. Ab sofort werde ich meinen Flaschenpfand aber regelmäßiger wegbringen. Versprochen.“

Weitere Hintergründe verrät der Nutzer auf tz.de-Rückfrage: „Sämtliches Leergut stammt aus dem Eigengebrauch und wurde nicht auf der Straße gesammelt. Es handelte sich größtenteils um verschließbare PET-Flaschen, damit bei der Lagerung in der Garage keine Gerüche oder Flecken entstehen.“ Bei der Rückgabe habe er darauf geachtet, dass Kunden „stets Zugang zu freien Rückgabeautomaten haben. Wenn ich jemanden mit Leergut sah, unterbrach ich meine Arbeit und ließ ihn unverzüglich vor.“

Kaufland-Mitarbeiter „bat mich, das Geschäft zu verlassen“

Dennoch sei irgendwann ein Kaufland-Mitarbeiter auf ihn zugekommen und „bat mich, das Geschäft zu verlassen. Auch wenn ich den Betriebsablauf für die Kunden nicht behinderte, so hätten die Mitarbeiter im Hintergrund allerhand zu tun und könnten den Ansturm kaum noch bewältigen. Man berufe sich auf das Hausrecht. Eine Diskussion hielt ich an der Stelle für unangebracht und gab das restliche Leergut in der Aldi-Filiale auf der gegenüberliegenden Straßenseite ab. Dort gab es keine Probleme.“

Natürlich sind auch diese Details nicht bestätigt, klingen aber plausibel. Wobei „Hausverbot“ wohl der nicht ganz korrekte Begriff ist – er durfte die Kaufland-Filiale vermutlich schon wieder betreten, aber eben nicht mehr an diesem Tag und mit seiner Sammlung. Auch bei Instagram äußerte er Verständnis dafür, aus der Kaufland-Filiale verwiesen worden zu sein. „Nun. Bei ca. 3000 Flaschen kann ich die Unlust der Mitarbeiter nachvollziehen. Sie hätten mich zwar nicht wegschicken müssen, aber diskutieren wollte ich auch nicht. Bin dann halt auf die andere Straßenseite zu Aldi gegangen.“

Kaufland- und Aldi-Kunde mit Mega-Pfandbon: „Wohnung für deine Flaschen angemietet?“

Während ein Nutzer sich mit den Worten „DAS nenn’ ich mal Pfand“ tief beeindruckt zeigt, bleibt für einen anderen die Frage offen: Wo war das ganze Leergut all die Jahre gelagert? „Hast du eine Wohnung für deine Flaschen angemietet?“, möchte er wissen und bekommt eine Antwort: „Seitdem ich kein Auto mehr besitze, war in der Garage jede Menge Platz. Aus den Augen, aus dem Sinn.“ Ein Rewe-Mitarbeiter ließ vor geraumer Zeit durchblicken, was er von immensen Pfandmengen hält – mit den Worten „Ich hasse Menschen“. Ein Oberbayer feiert sich für seinen persönlichen Leergutrekord selbst. (lin)

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