„Schrecklicher Versuch einer deutschen Behörde“ – Verkehrsschild sorgt für Aufregung

Manchmal kann ein Witz helfen, damit eine Botschaft bei den Menschen ankommt. Im Falle eines Schildes für ein Fahrrad-Verbot geht das jedoch wohl nach hinten los.
Bad Wörishofen – Hinter jedem Schild steckt eine Geschichte. Denn in der Regel stehen sie nicht ohne Grund an Ort und Stelle. Besonders ins Auge fällt dabei ein außergewöhnliches Warnschild auf einem Schotterweg im bayrischen Bad Wörishofen. Die Stadt setzt auf zwei Optionen statt einer einzigen klaren Anweisung für Fahrradfahrer – auch wenn beide Varianten mehr oder weniger genau das Gleiche sagen. Im Netz sorgt das Schild jedoch für viel Unmut und erntet Kritik. Erst zuletzt sorgte ein kurioses Verkehrsschild im Netz für Aufmerksamkeit.
Diese Verkehrsschilder verbieten Fahrradfahren
Es ist keine Seltenheit, dass bestimmte Wege nicht für Fahrräder geeignet sind. In der Regel setzen Städte und Kommunen dabei auf die herkömmlichen Warnschilder, die viele Bedeutungen haben können. Laut bußgeldkatalog.org kommen für ein Fahrrad-Verbot drei Schilder in Frage. Zum einen das Zeichen für Fußwege mit der Nummer 239, zudem das Zeichen 254, also Verbot für Radverkehr. Außerdem schränkt das Zeichen 250, also ein Verbot für Fahrzeuge aller Art, das Fahrradfahren auf einigen Wegen ein. Bei letzterem sei es jedoch immerhin noch erlaubt, das Fahrrad zu schieben.
Was aber, wenn sich die Bevölkerung nicht an die Regeln hält? Nicht immer können Ordnungsamt oder Polizei Dauerwache halten. Also hat sich die Stadt Bad Wörishofen ein neues Schild überlegt. Ein Nutzer teilte ein Foto davon auf Reddit. Zu sehen ist, wie das Verkehrszeichen für einen Fußgängerweg mit dem Zeichen 239, also Mutter mit Kind zu sehen ist. Wenn hier nicht explizit „Fahrräder frei“ ausgeschrieben ist, gilt auch hier für alle ein grundsätzliches Fahrrad-Verbot.
„Auf überhebliche Art übergriffig“: Netz spottet über Schild für Fahrrad-Verbot
Darunter hängt das besagte Schild der Stadt. Zu lesen ist in der oberen Zeile „Vernünftige fahren hier nicht mit dem Rad“, gefolgt von dem unteren Teil, wo es heißt „Anderen ist es verboten“. Ein Schild, das an die Vernunft appelliert. Doch zumindest die Reaktionen im Netz lassen darauf schließen, dass der gewünschte Erfolg wohl eher ausbleibt. Auch Frankreich hatte zuletzt ein neues Straßenschild aktiviert.
Der erste Nutzer kommentiert: „Der Spruch ist so verpufft, mir wäre ein simples Verkehrsschild 254 lieber. Als ob sich jemand eher dran halten würde, nur weil es ‚lustig‘ ist.“ Ein weiterer findet: „Dürfte dort aber nicht hin, weil ein Schild nicht etwas verbieten darf, was eh schon verboten ist und das ist hier ja der Fall“. Ein Mann schreibt: „Ich glaube, es soll nicht mal lustig sein, sondern auf überhebliche Art übergriffig.“
Und auch in der Praxis könnte das Schild den gewünschten Effekt verfehlen. Ein User kommentiert: „Ich und mein 91 Jahre alter Prozessor haben viel zu lange gebraucht, um da überhaupt rauszulesen, dass man da nicht Rad fahren darf“. Auch eine Frau denkt, „ein simples Schild hätte auch gereicht. Das animiert eher zum unvernünftig sein“. Ein anderer schreibt: „Dieser schreckliche Versuch einer deutschen Behörde lustig zu sein, tut mir physisch weh“. Bleibt abzuwarten, ob die Stadt auf das Schild als Dauerlösung setzen wird.