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Großer Käse-Rückruf in Deutschland ausgeweitet: Warnung gilt insbesondere für Urlauber und Reiserückkehrer

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Der Hersteller Heiderbeck ruft drei Sorten seines Tarte-Käses zurück. In den Produkten sind Listerien nachgewiesen worden. Verbraucher sollten die Produkte nicht verzehren.

Update vom 21. August 2023: Der Käse-Rückruf der Käserei Studer wird ausgeweitet: Auch der Lidl-Lieferant Züger Käsevertriebs GmbH schließt sich den Rückrufen an. Vorsorglich nimmt die Firma das Produkt „Milbona Seemerzler, 200 Gramm“ mit dem Kennzeichen CH 5417 und allen Mindesthaltbarkeitsdaten bis einschließlich 10.10.2023 aus dem Verkauf und ruft es zurück. Erstehen konnte man dieses ausschließlich in Lidl-Filialen den Bundesländern Bayern, Berlin und Brandenburg.

Der Grund für den Rückruf ist, dass die Produkte des betroffenen Unternehmens Ausgangsware für die Weiterverarbeitung anderer Sorten ist. Besonders ärgerlich für Verbraucher: Es handelt sich um Thekenware, die eventuell nicht genau zugeordnet werden kann. Studer hatte wegen einer Kontamination mit Listerien vorsorglich ihr gesamtes Sortiment an gereiftem Käse zurückgerufen. Die Seite Produktwarnung.eu rät Verbrauchern, die betroffenen Waren nicht mehr zu verzehren. Welche Waren genau betroffen sind, lesen Sie in der Ursprungsmeldung. Die Produkte sollen im jeweiligen Geschäft zurückgegeben werden. Der Kaufpreis wird den Kunden erstattet.

Käse-Rückruf: Schweizer Käserei ruft gesamtes Sortiment zurück

Erstmeldung vom 20. August, 10.42 Uhr: Olching bei München ‒ Die Heiderbeck GmbH informiert über den Rückruf verschiedener „Tarte Suisse“-Käsesorten. Aufgrund einer festgestellten Kontamination mit Listerien eines „Füürtüfel“- Käses hat die Käserei Studer (Schweiz) entschieden, vorsorglich ihr gesamtes Sortiment an gereiftem Käse zurückzurufen.

Das teilt das Unternehmen jetzt in einer Presseerklärung mit. Dabei sei ein Produkt der Käserei ebenfalls Ausgangsware zur Weiterverarbeitung der nachfolgenden Produkte und führte zum Rückruf in den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Sachsen und Thüringen und in der Schweiz.

Warnung vor Tarte Suisse Käsesorten: Vorsicht bei Thekenware

Verbraucherinnen und Verbraucher sollten hier sehr aufmerksam sein, „da es sich vermutlich um Thekenware handelt, die möglicherweise nicht zuordenbar ist“, rät das Verbraucherschutzportal produktwarnung.eu. Insbesondere Urlauber und Reiserückkehrer – wohl vorrangig aus der Schweiz – sollten den gekauften Käse auf eine mögliche Betroffenheit überprüfen, empfehlen die Verbraucherschützer.

Die folgenden Käsesorten sind vom Rückruf betroffen:

HerstellerHeiderbeck GmbH, Olching
Tarte Suisse EspressoVerkauf ab 13.07.2023 bis jetzt
Tarte Suisse TrüffelVerkauf ab 04.07.2023 bis jetzt
Tarte Suisse BasilikumVerkauf ab 03.07.2023 bis jetzt
Grund des RückrufsListeria monocytogenes
Artikelnummern290369 / 290360 / 290359
Verpackungseinheitca. 1,5 Kilogramm
Betroffene BundesländerBaden-Württemberg, Bayern, Sachsen, Thüringen
Verkauft beiKaufland und online, diverse Händler in der Schweiz
Bild zeigt die zurückgerufenen Käsesorten der Käaserei Studer.
Dringliche Warnung vor mehreren Käsesorten der Käserei Studer. (Symbolbild) © Screenshot produktwarnung.eu

Auch die folgenden Käsesorten müssen aus den Regalen des Handels wieder entfernt werden. Konsumentinnen und Konsumenten wird dringend vor dem Verzehr der Sorten abgeraten.

Der Grillkäse der Käserei sei nicht von dem Rückruf betroffen, erklärt produktwarnung.eu. Als Grund wird angeführt, dass sowohl die Sorte Grillkäse „Der scharfe Max“ sowie der „Grillkäse Füürtüfel“ einen Pasteurisationsprozess bei externen Produzenten durchliefen und damit gesundheitlich unbedenklich seien. Sie könnten aber dennoch zurückgeben werden. Wie die Käserei jetzt mitteilt, sei ausschließlich der Reifungskeller in Hefenhofen betroffen und nicht die sich in einem separaten Gebäude befindliche Produktion. Eine Teilmenge von «Der scharfe Maxx» werde in wenigen Wochen wieder limitiert im Handel verfügbar sein, „da wir diese in einem externen Außenlager reifen lassen“.  

Rückruf von Tarte-Käse: Kaufpreis wird erstattet

Verbraucherinnen und Verbraucher, die eines oder mehrere dieser Käsesorten gekauft haben, sollten den Käse nicht verzehren und in den Handel zurückbringen, empfiehlt der Hersteller. Kundinnen und Kunden bekämen den Kaufpreis erstattet. Außerdem bedauere die Käserei Studer de Vorfall und die verursachten Unannehmlichkeiten.

Nach Angaben des Robert-Koch-Institut (RKI) verlaufe die Infektion mit Listeria monocytogenes meist mild oder unerkannt symptomlos. Bei älteren Menschen, immungeschwächten Personen und Schwangeren kann ein Verzehr jedoch zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen. Eine Infektion äußert sich dem Institut zufolge mit grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Muskelschmerzen, aber auch Erbrechen und Durchfall bis hin zu Bewusstseinsstörungen. Es wird daher dringend bei auftretenden Symptomen empfohlen, einen Arzt zu Rate zu ziehen.

Rückruf von Tarte-Käsesorten - Auch diese beiden Käse mussten die Händler entfernen

Die Symptome von Listerien können auch Wochen nach dem Verzehr von betroffenen Produkten noch auftreten. Der Verbraucherschutz warnte jüngst erst vor einem Käse von Lidl, der mit Bakterien konterminiert war. Auch ein Camembert und ein Feta-Käse mussten kürzlich aus den Regalen des Handels entfernt werden. Verbraucherschützer warnten dringend vor dem Verzehr der Artikel.

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