WhatsApp-Gerücht: Plant der Messenger eine Kehrtwende?
Whatsapp ist kostenlos. Dennoch muss die App sich natürlich finanzieren – und das könnte bald eine große Umstellung für Nutzer bedeuten.
Kassel – Immer wieder gehen Gerüchte um, dass WhatsApp in Zukunft Werbeanzeigen ausspielen soll. Meistens basierten diese Gerüchte bisher jedoch auf purer Spekulation. Die Financial Times soll nun jedoch von mehreren Insidern erfahren haben, dass Gespräche über eine mögliche Implementierung von Werbung in der App firmenintern geführt werden. Durch Werbeanzeigen könnte WhatsApp definitiv deutlich profitabler werden. Allerdings würde die Firma sich damit zeitgleich bei vielen Nutzern unbeliebt machen.
Kehrtwende für den Messenger: Insidern zufolge will WhatsApp mit Werbeanzeigen mehr Profit generieren
Den Insidern zufolge sei darüber gesprochen worden, wie Werbeanzeigen sich am besten in die Benutzeroberfläche der App einbinden lassen. Die präferierte Methode scheint ein Modell ähnlich dem von Facebook Messenger zu sein. Werbung würde dann in der Übersichtsliste aller WhatsApp-Chats angezeigt werden.
Ein nicht näher benannter Sprecher der Firma schloss gegenüber der Financial Times zwar nicht kategorisch aus, dass solche Gespräche stattgefunden haben könnten, dementierte jedoch, dass konkret an dem Vorhaben gearbeitet werde. „Wir können nicht über jedes Gespräch, das jemand in unserem Unternehmen geführt hat, Rechenschaft ablegen, aber wir testen dies nicht, arbeiten nicht daran und es ist auch gar nicht unser Plan“, so der Sprecher konkret.

WhatsApp dementiert das Gerücht über Werbung im Messenger vehement
Noch deutlichere Worte fand Will Cathcart, der Leiter von WhatsApp, auf Twitter. „Diese Geschichte ist falsch. Wir tun das nicht“, dementierte er als Antwort auf einen Tweet der Financial Times über die angeblichen Pläne von WhatsApp.
Die Vehemenz der Dementis ergibt Sinn. Denn die App könnte durch ausgespielte Werbung an Nutzer zwar enorme Gewinne machen, würde eben jener Nutzerbasis damit jedoch erheblich vor den Kopf stoßen. Das könnte im schlimmsten Fall dazu führen, dass Nutzer zu anderen Messengern abwandern, die keine Werbung schalten. Schon die Einführung der neuen Kanäle-Funktion bei WhatsApp, mit denen Unternehmen oder Vereine ihre Nutzer direkt mit Informationen versorgen können, fand bei vielen Nutzern keinen Anklang.
„Die Geschwindigkeit, mit der die Geschichte widerlegt wurde, deutet darauf hin, dass sich Meta bewusst ist, wie unpopulär der Schritt wäre“, meint auch Danni Hewson, der Analyst bei der Aktiengesellschaft AJ Bell ist, gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.
Sehr positiv aufgenommern wurde hingegen die neue Funktion, dass Whatsapp die Nutzernamen unbekannter Personen in Gruppen anzeigt anstatt deren Telefonnummer. (sp)