Leere Regale bei Netto: Kunde wütet gegen Discounter -„Sind wir euch so egal?“

Leere Regale im Supermarkt haben die meisten Kunden schon mal gesehen. Ein Nutzer machte dem Supermarkt Netto aufgrund fehlender Ware jetzt Vorwürfe.
München - Lieferengpässe kommen in diesen Zeiten immer wieder vor. Momentan scheinen besonders Medikamente in den Apotheken knapp zu werden. Auch in den Supermärkten wie Aldi, Lidl, Rewe und Co. finden sich ab und zu leere Regale. Noch im Frühjahr beschränkten Supermärkte wie Penny die Abgabe von Speiseöl. Gründe hierfür sind Lieferengpässe, die auf den Krieg in der Ukraine und das Coronavirus zurückgeführt werden können. Auch heute noch kommt es zu leeren Regalen, wie ein Facebook-Nutzer zeigte.
Netto-Filiale mit leeren Regalen: Lieferengpässe oder Hamster-Einkäufe?
Ein Kunde machte zahlreiche Bilder in einer Netto-Filiale. Darauf zu sehen sind leere Regale und leere Tiefkühltruhen. In den Regalen fehlen vereinzelt Produkte, manche sind bis auf ein paar Tuben Mayonnaise komplett leer. In der Tiefkühltruhe sieht es nicht anders aus. Auch dort fehlt Ware. Fast ausverkauftes Eis oder auch aufgerissene Packungen von Tiefkühlgemüse befinden sich in den Truhen. Der Kunde postet die Bilder auf Facebook und schrieb dazu: „Sind eure Kunden euch so egal???“
Die Facebook-User und Userinnen reagierten unterschiedlich auf den Post. „Zeit für Bilder hattest du? Dann hattest du vielleicht auch Zeit, das Team vor Ort zu fragen, woran es lag?“ schrieb einer. „Habe ich tatsächlich gemacht. Die Antwort war: ‚Kannst ja das kaufen, was da ist‘“, antwortete der Fotograf der Bilder. „Lieferschwierigkeiten. Sieht bei uns auch nicht anders aus“, kommentiert ein Nutzer. Ein weiterer User markierte eine Person und kommentierte: „Scheinbar nicht nur bei uns so.“ Mit Humor nahm es ein anderer Kommentar: „Das denke ich mir an eurer Tankstelle, auch wenn ich mir die Spritpreise anschaue.“
Netto: Leere Regale und Lieferengpässe verärgern Kunden

Netto äußerte sich noch nicht zu den Bildern. Dafür erreichte die tz.de Redaktion eine E-Mail eines Lesers. Nach eigenen Angaben arbeitet der Mann in einer Netto-Filiale. Er schrieb uns, dass es tatsächlich Lieferschwierigkeiten gäbe. „Liefertage werden geschoben, es gibt Filialen, die bekommen seit 2 Wochen keine Troso [Trockensortiment] Ware mehr. LKW-Fahrer fehlen, Personal im Lager fehlt wohl auch, Urlaubszeit, Corona. Mayonnaise fehlt allerdings schon seit dem Ukrainekrieg, wird mal so und mal so geliefert, da ja die Produkte mit Öl produziert werden. Arbeite selber beim Netto und wir haben auch die Probleme mit leeren Regalen, ist doof für den Kunden, kann man verstehen, aber es ist derzeit überall so.“ Ob der Mann tatsächlich bei Netto arbeitet, kann tz.de nicht überprüfen. Es gibt jedoch keinen Grund, daran zu zweifeln.
Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.
Wann der Mann die Bilder aufnahm, ist nicht bekannt. Denn die Bilder verwundern einen am Samstagabend weniger als an einem Montagvormittag. So oder so denkt man bei den Aufnahmen an die Hamster-Käufe zu Beginn der Coronavirus-Pandemie. Damals verdoppelten viele Kunden ihre Einkäufe und kauften zum Teil die Regale diverser Discounter leer. Noch im Frühjahr dieses Jahres schränkten Supermärkte ihre Verkaufsmengen für Kunden ein. (vk)