Amazon-Bote meckert über Bewohner - Wut-Zettel schlägt hohe Wellen - „Ihre Nachbarn sind ...“

Paketboten bekommen das Geschimpfe ab, wenn die Zustellung nicht klappt. Aber meckert man über die Falschen? Eine Paket-Benachrichtigung bringt das Problem jetzt kurz vor Weihnachten auf den Punkt.
- Wieder zirkuliert ein skurriler Zettel eines Paketzustellers im Netz.
- Die Facebook-Seite „Best of Paketzusteller“ präsentiert solche Fundstücke.
- Bei dem aktuellen Zettel spricht sie von einem „Favoriten“.
Da findet ein Amazon-Paketzusteller aber deutliche Worte: „Ihre Nachbarn sind scheiße, wollen nichts annehmen.“ Sonst wird ja gerne über die Boten von DHL, Hermes & Co. geschimpft. Aber sie sind nicht immer allein daran schuld, wenn ein Paket nicht sicher ankommt. Die Schuldigen können auch die Nachbar sein: „Habe das Paket im Obergeschoss vor die Tür gelegt. Bitte einen Ablageort einrichten“, steht noch auf der Paket-Benachrichtigung, die auf Facebook gerade für Amüsement sorgt.
Zahlreiche Lach-Emojis erhält der Facebook-Post - und folgende Leser sekundieren: „Das sollte weitaus öfter kommuniziert werden. So einige würden ihre Nachbarn mit ganz anderen Augen sehen“, sowie „Paket liegt im Obergeschoss vor der Tür, weil der Nachbar es nicht annehmen wollte und? An der Abholstation nach 18 Uhr abholen, will auch keiner.“ Erst neulich wollte ein Paketbote eine Amazon-Sendung im Treppenhaus tarnen, weil die Nachbarn nicht annahmen...
Drastischer Zettel von Paketzusteller - Ärger um Boten
Generell nimmt der Ärger mit Paketzustellern leider zu: Die Beschwerden haben sich mehr als verdreifacht .2017 gingen bundesweit 6100 schriftliche Beschwerden zu Postdienstleistern bei der Bundesnetzagentur ein. 2014 waren es noch 1950. „Der Paketbote hat nicht geklingelt“ oder „Das Paket wurde gleich in die nächste Filiale gebracht, obwohl wir zuhause waren", heißt es dann etwa in den sozialen Medien. Der Druck auf die Fahrer steigt, das Verständnis der Kunden sinkt – doch mancher Fahrer gibt Kontra und redet Klartext.
Mehr zum Thema im Video: Boten gehen die Nerven durch
Denn die Deutschen kaufen immer häufiger im Internet ein, und de Leidtragenden sind die Paketboten. Im Internet Kleidung oder Elektronik bestellen und dann nach Hause schicken lassen, das ist für viele Menschen inzwischen Shopping-Standard. Dumm nur, wenn man nicht zu Hause ist, wenn der Paketbote klingelt. Doch die Branche tüftelt an unkomplizierten Wegen zum Kunden.
Das hatten sie sich ganz anders vorgestellt: In einem Schreiben klagen Mieter aus München über eine Maßnahme der Hausverwaltung.
Amazon, DHL, Hermes & Co.: Offensive der Paketbranche
Wer ein Paket bestellt, kann sich die Sendung in Deutschland an immer mehr Übergabepunkten fernab der eigenen Haustür abholen. Denn die Paketbranche kommt beim Ausbau ihres Netzes voran. Es geht zum Beispiel um Kioske, die auch als Paketshops fungieren, sowie um Automaten, wo rund um die Uhr Pakete abgeholt werden können.
Der Marktführer Deutsche Post DHL erhöhte die Zahl seiner Packstationen-Automaten seit Jahresbeginn von 3700 auf 4200, im ersten Quartal 2020 sollen es 5000 sein und 2021 schon 7000. „Wir wollen es den Menschen noch einfacher machen, an ihre Pakete zu kommen“, so ein Post-Sprecher. Dafür seien solche Stationen wichtig.
Ein Hermes-Bote sorgt mit einem vollgekritzelten Zettel für große Verwunderung.
frs/dpa