Attacke in indischer Stadt: Leopard auf Beutezug verletzt 15 Menschen

Ein Leopard trifft in Indien auf Menschen. Am Ende sind zahlreiche Personen verletzt, doch auch das Raubtier trägt schwere Blessuren davon.
München/Neu Delhi – In Deutschland kennen die Menschen große Raubkatzen nur aus dem Zoo oder Zirkus. Für die Bewohner der Heimatländer von Löwe, Tiger oder Leopard ist der Kontakt mit den gefährlichen Tieren allerdings keine Seltenheit. Nun kam es in Indien zu einem folgenschweren Zwischenfall.
Leopard verletzt mindestens 15 Menschen – Opfer erleiden Bisswunden
Ein Leopard hat in der Stadt Jorhat im Bundesstaat Assam mindestens 15 Menschen verletzt. Wie ein Mitarbeiter der Waldbehörde der Times of India erläuterte, habe sich die Raubkatze auf Nahrungssuche befunden, als sich die Attacke Anfang der Woche zutrug. Nahe des Gebeits, in dem der Leopard die Menschen angriff, befindet sich ein Wald.
Die indische Nachrichtenagentur ANI veröffentlichte ein Video der Leoparden-Attacke. Darauf ist zu erkennen, wie das Raubtier über einen Zaun springt und anschließend auf ein Auto. Die verletzten Personen erlitten durch den Leopard Bisswunden und mussten in eine Klinik eingeliefert werden, sagte ein Sprecher des Krankenhauses gegenüber örtlichen Medien.
Menschen wehren sich gegen angreifenden Leoparden – und brechen ihm ein Bein
Das Tier konnte am Dienstag (27. Dezember) eingefangen werden, erklärte Rathin Barman, Chef des Wildlife Trust of India, dem New Indian Express. Offenbar trug auch der Leopard bei seinem Angriff auf die Menschen körperlichen Schaden davon. Es wurden laut Barman mehrere Brüche in einem Bein der Raubkatze festgestellt, die behandelt wurden. Die Brüche wurden mutmaßlich von Menschen verursacht, als der Leopard sie attackierte. Der Wildlife-Chef vermutete, dass die Schläge der Opfer das Tier womöglich aggressiv gemacht haben.
In Indien gibt es immer wieder Konflikte zwischen Menschen und Wildtieren wie Leoparden und Tigern, die frei in Wäldern leben. Aufgrund der Abholzung von Wäldern rücken menschliche Siedlungen teils sehr nah an den Lebensraum der Raubtiere heran. Dadurch kann es dazu kommen, dass die großen Raubkatzen Menschen oder deren Nutztiere töten. Und Menschen bringen – teils aus Rache – die Tiere um.
Doch nicht nur in der freien Natur kann es zu folgenschweren Raubtier-Angriffen kommen. Auch in Zoos läuft nicht immer alles rund. Ein Mitarbeiter eines jamaikanischen Tierparks verlor bei einer Löwen-Attacke einen Finger – vor den Augen vieler Besucher. (kh)