Nie zuvor wurde ein Lebewesen mit mehr Füßen angetroffen. Das Wesen, das einem Bindfaden ähnelt und weniger als zehn Zentimeter lang ist, hat einen kegelartigen Kopf mit "riesigen Fühlern", wie es in der Studie heißt.
Der Eumillipes persephone hat keine Augen und ist farblos. Das ist typisch für Tiere, die ihr ganzes Leben tief unter der Erde verbringen. Die Forscher um Marek vermaßen vier Exemplare der neuen Spezies. Sie hat einen fadenförmigen Körper, der aus bis zu 330 Segmenten besteht und bis zu knapp 10 Zentimeter lang sein kann. Die Tausendfüßler haben keine Augen, kurze Beinchen und einen kegelförmigen Kopf. Die Forscher gehen davon aus, dass ihre vielen Segmente und Beinchen den Tierchen die Möglichkeit geben, sich durch schmale Öffnungen in der Erde zu zwängen, in der sie leben.
Der Insektenexperte Andre Nel zeigte sich beeindruckt von der Entdeckung. Derartige Insekten hätten in der Regel "verlängerte Beine" und nicht "verlängerte Körper", sagte er über die Studie, an der er nicht beteiligt war. Der Fund aus Australien sei ein Hoffnungsschimmer für die Biodiversität. Mini-Hohlräume seien ein kaum bekannter Lebensraum, erläuterte Nel. Dort würden oft neue Arten entdeckt.
Der Studie zufolge gehörten Tausendfüßler zu den frühesten atmenden Tieren der Erde. Einige ausgestorbene Arten wurden demnach über zwei Meter lang. Die Lebewesen spielen eine wichtige Rolle in den Ökosystemen, in denen sie leben, indem sie Geröll fressen und Nährstoffe wiederverwerten. Baby-Tausendfüßler schlüpfen mit nur vier Beinen, können aber bis ins Erwachsenenalter neue Körperteile mit neuen Beinen ausbilden. Diese Tier-Entdeckung, von der tz.de* berichtet, ist nicht minder spektakulär. *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA. (AFP/dpa)