Bekannter Aktionskünstler Christo ist gestorben: Er hatte noch einen letzten Wunsch

Der bekannte Aktionskünstler Christo ist in New York verstorben. Unter anderem erregte er durch die Verhüllung des Reichstags großes Aufsehen.
- Der Aktionskünstler Christo ist tot.
- Er verhüllte in Kunstaktionen zahlreiche bekannte Gebäude.
- Auch den Reichstag in Berlin verwandelte er einmal in ein Kunstobjekt.
Update, 1. Juni, 8.14 Uhr: In Deutschland bleibt Christo durch seine Verhüllung des Berliner Reichstags 1995 wohl unvergessen. Doch der jahrelang verhüllte der Aktionskünstler auch Brücken und Bäume oder verlegte einen drei Kilometer langen Steg „Floating Piers“ auf dem Iseo-See in Italien (2019). Bei seinen Projekten arbeitete Christo jahrzehntelang mit seiner Frau Jeanne-Claude, die bereits 2009 verstarb.
In Deutschland war Christo immer wieder aktiv. Er nahm wiederholt an der Documenta in Kassel teil und schuf zwei Projekte für den Gasometer in Oberhausen: „The Wall“ (1999) und „Big Air Package“ (2013).
Vor seinem 85. Geburtstag am 13. Juni ist der Verhüllungskünstler Christo nun in New York verstorben. Die Todesursache ist bekannt. Christo starb am Sonntag im Alter von 84 Jahren in seiner New Yorker Wohnung eines natürlichen Todes, wie seine Mitarbeiter auf der offiziellen Facebook-Seite des Künstlers mitteilten.
Reaktionen auf den Tod von Künstler Christo
„Christo hat sein Leben in vollen Zügen gelebt, das Unvorstellbare nicht nur ausgedacht, sondern es verwirklicht“, erklärte sein Büro. Auch die Bundesregierung würdigte Christos Lebenswerk. Er habe „die Menschen weltweit gelehrt, neu und schärfer zu sehen“, schrieb Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) im Onlinedienst Twitter. "Die Tage des verhüllten Reichstages sind mit ihrem Charakter eines friedlichen Volksfestes Teil unseres kollektiven gesellschaftlichen Gedächtnisses geworden."
Außenminister Heiko Maas (SPD) erklärte, Christo und Jeanne-Claude hätten „mit Kunst unsere Welt bereichert“. Mit der Reichstags-Verhüllung hätten sie „unserem wiedervereinten Land ein spektakuläres Denkmal“ gesetzt. Der verhüllte Reichstag hatte damals fünf Millionen Zuschauer angelockt.
Das Centre Pompidou in Paris bezeichnete Christo als einen „Zauberer“, der einen wesentlichen Beitrag zur zeitgenössischen Kunst geleistet habe. Im Centre Pompidou sollte im März eine Ausstellung über Christo und Jeanne-Claude eröffnet werden, die aber wegen des Coronavirus verschoben wurde. Sie soll nun ab 1. Juli gezeigt werden.
Christos letztes Großprojekt war die Verhüllung des Pariser Triumphbogens (s.u.). Es soll trotz seines Todes weiterhin zwischen dem 18. September und 3. Oktober 2021 realisiert werden, wie Christos Büro ankündigte. Das Projekt war eigentlich für dieses Jahr geplant gewesen, aber ebenfalls wegen der Corona-Pandemie verschoben worden.
Christo und seine Frau brauchten oft Jahre für die Planung seine kostspieligen Mammutprojekte, die oft nur für kurze Zeit zu sehen waren. Um ihre Werke zu finanzieren und ihre Unabhängigkeit zu bewahren, verkauften Christo und Jeanne-Claude Collagen und Zeichnungen aus den Planungsphasen zu stolzen Preisen.
Meister der Verhüllung: Christo hat noch einen letzten Wunsch
Update, 31. Mai, 22.59 Uhr: Christo starb in seiner New Yorker Wohnung eines natürlichen Todes, wie seine Mitarbeiter mitteilten. Der in Bulgarien geborene Christo Vladimirov Javacheff wurde mit der Verhüllung des Berliner Reichstags im Jahr 1995 und der Brücke Pont-Neuf in Paris weltberühmt.
„Christo hat sein Leben in vollen Zügen gelebt, das Unvorstellbare nicht nur ausgedacht, sondern es verwirklicht", hieß es in einer Mitteilung seines Büros. Es sei Christos Wunsch gewesen, sein derzeitiges Projekt - die Verhüllung des Pariser Triumphbogens - zu vollenden, hieß es weiter. Das eigentlich für dieses Jahr geplante Projekt wurde wegen der Corona-Pandemie auf September 2021 verschoben.
Bekannter Aktionskünstler gestorben - Er machte mit einer besonderen Aktion am Reichstag auf sich aufmerksam
Erstmeldung, 31. Mai, 22.13 Uhr:
New York - Er verhüllte zahlreiche berühmte Gebäude, darunter auch schon einmal den Reichstag: Nun ist der Künstler Christo im Alter von 84 Jahren gestorben.
Christo tot - Er machte mit einer besonderen Aktion am Reichstag auf sich aufmerksam
Auf Twitter wurde der Tod des Aktionskünstlers bestätigt. In der Meldung heißt es, dass Christo am heutigen Sonntag (31. Mai) in seinem Zuhause in New York City verstorben ist.
Am 13. Juni wäre der bekannte Künstler 85 Jahre alt geworden. Seine Frau Jeanne-Claude, mit der er gemeinsam Kunstaktion durchführte, verstarb bereits im Jahr 2009.

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AFP/ml
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