Claudia Haider: "Gerüchte sind unerträglich"

Klagenfurt - In der Nacht zum 11. Oktober ist Jörg Haider bei einem Autounfall in der Nähe von Klagenfurt ums Leben gekommen.
Nach langem Ringen mit sich selbst hat die Witwe Claudia Haider sich dazu durchgerungen, der Bunten ein Interview zu geben.
Zwei Monate nach dem Tod ihres Mannes seien die Gefühle in der Trauer übermächtig und würden schnell wechseln, sagte die 52-Jährige der "Bunten". Es tue ihr jetzt gut, wenn die Familie viel zusammen sei, ihre Töchter, deren Ehemänner, ihre Schwester, der Neffe und die Freunde. Derzeit gehe die Familie drei bis vier Mal in der Woche zu Haiders Grab, sie halten Gedenkmessen und beten viel. Häufig fährt Claudia Haider auch zur Unfallstelle, stellt eine Kerze auf oder legt ein Blumenherz oder einen Kranz hin. "Ich komme ja zwangsläufig an der Unfallstelle vorbei, weil sie zwischen unseren Häusern in Klagenfurt und im Bärental liegt", sagt die 52-Jährige.
Österreich nimmt Abschied von Jörg Haider
An ihr letztes Gespräch vor Jörg Haiders Tod erinnert sich die Witwe noch gut. "Wir sind mit einem Lachen auseinandergegangen", sagt sie.
Zudem zweifelt Claudia Haider an, dass ihr Mann tatsächlich mit 142 Stundenkilometern und 1,77 Promille in den Tod gerast ist. Zum einen sei die Unfallstrecke einfach zu kurz, um auf über 140 Stundenkilometer zu beschleunigen. Zum anderen habe Jörg Haider nie in diesen Mengen Alkohol getrunken und sei bis 24 Uhr vollkommen nüchtern gewesen.
Unerträglich seien für die Witwe die Spekulationen, die der Besuch Haiders mit einem jungen Mann in einem Schwulenlokal nach sich gezogen haben. "Mein Mann war nicht homosexuell!", sagt sie entschieden. Und weiter: "Wäre etwas dran gewesen an den Gerüchten, hätte ich mich scheiden lassen."
Schließlich erklärt Claudia Haider, dass sie ihre Kraft derzeit aus dem Glauben und durch ihre Familie nimmt. "Ich bin gut umhüllt von einem spirituellen Umfeld."
Quelle: tz