Update vom 9. Juni, 18.10 Uhr: Der geplante digitale Corona-Impfpass in Deutschland soll bereits am morgigen Donnerstag an den Start gehen. Die Anwendung namens „CovPass“ werde Schritt für Schritt ausgerollt und in den App-Stores verfügbar sein, sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums am Mittwoch in Berlin. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will Einzelheiten dazu am Donnerstag vorstellen. Der digitale Nachweis kann zudem auch in der offiziellen Corona-Warn-App des Bundes angezeigt werden.
Der vorgesehene digitale Nachweis soll eine freiwillige Ergänzung des weiter verwendbaren gelben Impfheftes sein. Die EU-Länder und das EU-Parlament hatten sich kürzlich auf Details eines europaweiten Zertifikats geeinigt, mit dem man Impfungen, Tests und überstandene Covid-19-Erkrankungen nachweisen kann. Das soll auch Reisen erleichtern.
Künftig soll man sich den digitalen Impfnachweis direkt in Praxen oder Corona-Impfzentren erstellen lassen und dann per Smartphone nutzen können. Auch nachträgliche Ausstellungen sollen möglich sein - etwa bei Ärzten und Apotheken. Vor dem Start gab es einen Testlauf in ausgewählten Impfzentren.
Update vom 9. Juni, 12.41 Uhr: In Deutschland sind inzwischen gut 23 Prozent vollständig gegen Corona geimpft. Am Dienstag wurden laut RKI landesweit 984.723 Impfdosen gespritzt.
Je nach Bundesland variiert dem Institut zufolge aber die Impfquote. Das Saarland liegt bei der Berücksichtigung aller verabreichten Impfdosen beim Tempo an der Spitze, während die Kampagne dem RKI zufolge in Brandenburg am langsamsten läuft. Das östliche Bundesland hat aber von allen Ländern bislang auch mit die wenigsten Impfdosen erhalten.
Unsere Erstmeldung vom 9. Juni: Berlin - Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz fällt fast bis unter die 20er-Marke: Das RKI meldete am Mittwoch für Deutschland eine Inzidenz von 20,8. Das ist der niedrigste Wert seit acht Monaten.
Zum Vergleich: Am Mittwoch voriger Woche lag sie bei 36,8. Die Inzidenz ist ein wesentlicher Maßstab für die Verschärfung oder Lockerung von Corona-Auflagen.
Was sind mögliche Faktoren für diese gutes Entwicklung?
Ein Risikofaktor bleiben Virus-Mutanten, zum Beispiel die Delta-Variante, die zunächst in Indien auftrat. Bislang ist hierzulande aber keine starke Zunahme zu sehen.
Der Alltag in Deutschland scheint sich zu normalisieren, viele denken noch an den guten Sommer vom Vorjahr. Christian Drosten warnt nun jedoch davor, die Erfolge nicht zu verspielen. In der aktuellen Folge seines Podcast „Coronavirus-Update“ (NDR-Info) sagte der Virologe, man müsse nun aufpassen, dass die Menschen künftig nicht nachlässig würden - und nicht zur Zweitimpfung gehen: „Solche Dinge dürfen einfach nicht eintreten. Das wird, glaube ich, die nächste große Aufgabe sein.“
Drosten erwartet bald eine Debatte darüber, wie man die Impfbereitschaft fördern kann. Ziel seien mindestens 80 Prozent Zweifachimpfungen, zumindest in der „impffähigen erwachsenen Bevölkerung“. Auch zur Zeit, ohne Impf-Reihenfolge, bleibe es zunächst wichtig, die Gruppen zu impfen, in denen dies wegen des erhöhten Covid-19-Risikos dringlich sei. (AFP/dpa/frs)