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Woher stammt das Virus? Drosten glaubt nicht an Labor-These - und nennt ganz andere mögliche Quelle

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Von: Patrick Huljina, Jennifer Lanzinger

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Die Corona-Zahlen in Deutschland sinken weiter. Ein Experte warnt währenddessen vor der Delta-Mutation. Christian Drosten glaubt nicht an die Labor-These. Der News-Ticker.

Update vom 5. Juni, 19.03 Uhr: Wo trat das Coronavirus vor etwa anderthalb Jahren zum ersten Mal auf? Die US-Geheimdienste prüfen unter anderem, ob der Erreger Sars-CoV-2 durch einen Laborunfall in Wuhan den Menschen befiel. Beweise für diese These gibt es bislang nicht. Der Berliner Virologe Christian Drosten indes hält es für plausibel, dass das Virus den Weg über die Pelzindustrie nahm.

„Ich habe dafür keinerlei Belege, außer die klar belegte Herkunft von Sars-1, und das hier ist ein Virus der gleichen Spezies. Viren der gleichen Spezies machen die gleichen Sachen und haben häufig die gleiche Herkunft“, sagte Drosten nun dem Schweizer Online-Magazin Republik.

In den Jahren 2002 und 2003 hatte eine von China ausgehende Infektionswelle weltweit zu etwa 800 Todesopfern geführt. Die Erkrankung wurde Schweres Akutes Atemwegssyndrom (Sars) genannt. Der Ende 2019 erstmals nachgewiesene Erreger Sars-CoV-2 ist mit dem damaligen Virus sehr eng verwandt.

Drosten: Plausibelste Quelle für Corona ist Chinas Pelzindustrie

Beim ersten Sars-Virus seien die Übergangswirte Marderhunde und Schleichkatzen gewesen, sagte Drosten. „Das ist gesichert.“ In China würden Marderhunde nach wie vor in großem Stil in der Pelzindustrie verwendet. Dabei würden immer wieder auch wilde Marderhunde in die Zuchtbetriebe gebracht, die zuvor Fledermäuse - die als wahrscheinlichster Ursprung von Sars-CoV-2 gelten - gefressen haben können.

„Marderhunden und Schleichkatzen wird lebendig das Fell über die Ohren gezogen“, erklärte der Charité-Virologe. Die stoßen Todesschreie aus und brüllen, und dabei kommen Aerosole zustande. Dabei kann sich dann der Mensch mit dem Virus anstecken.“

Für ihn sei überraschend gewesen, dass diese Zucht überhaupt noch einmal als möglicher Ausgangspunkt einer Pandemie infrage kommen würde - bis vor kurzem habe er „in der naiven Vorstellung“ gelebt, dass Schleichkatzen und Marderhunde als bekannte potenzielle Übergangswirte inzwischen kontrolliert würden. „Für mich war das eine abgeschlossene Geschichte. Ich dachte, dass diese Art von Tierhandel unterbunden worden sei und dass das nie wieder kommen würde. Und jetzt ist Sars zurückgekommen.“

Der Virologe Christian Drosten bei einer Pressekonferenz in der Berliner Charité zur Corona-Lage
Christian Drosten (Archivbild) hält es für unwahrlich, dass Corona aus dem Labor stammt. © MICHAEL KAPPELER/AFP

Corona in Deutschland: Experte warnt vor Delta-Mutation - Verschärft sich Lage wieder?

Update vom 5. Juni, 11.40 Uhr: Die Corona-Mutationen sorgten bereits in den vergangenen Monaten für eine dynamische Ausbreitung der Corona-Pandemie. Während die britische Variante sich mittlerweile auch in Deutschland durchgesetzt hat, rechnen deutsche Intensivmediziner damit, dass sich auch die Delta-Virusvariante in Deutschland durchsetzen wird.

„Der große Unsicherheitsfaktor ist gerade die neue Mutation B.1.617.2, die noch ansteckender als die derzeit dominierende Variante B.1.1.7 sein soll“, sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, der Rheinischen Post. Eine Verschärfung der Lage auf den Intensivstationen sei nicht ausgeschlossen.

Schrittweise werde sich in den kommenden Wochen die erstmals in Indien nachgewiesene Mutante durchsetzen. „Wenn wir also bei dieser noch ansteckenderen Variante unvorsichtig werden, können die Inzidenzen auch sehr schnell wieder hochschnellen“, warnte Marx .Wenn viele Menschen unvorsichtig würden, könne es im Herbst wieder einen Anstieg der Infektionen geben. „Dann ist eine vierte Welle möglich. Das Risiko dafür, dass es erneut viele Schwerkranke und Todesfälle geben könnte, besteht also weiterhin“.

Die Variante B.1.617 wird wegen ihrer Zersplitterung in drei Stränge auch als Dreifach-Mutante bezeichnet. In Untersuchungen wurde nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) deutlich, dass mit der als Delta bekannten Unterlinie B.1.617.2 ein höheres Risiko für die Allgemeinheit verbunden ist.

Corona in Deutschland: Inzidenz sinkt weiter - Virologin äußert Zweifel an erhofftem Impf-Tempo

Update vom 5. Juni, 9.20 Uhr: Immer mehr Menschen lassen sich aktuell gegen das Coronavirus impfen, ab dem 7. Juni soll die Impfpriorisierung für alle Impfstoffe in ganz Deutschland aufgehoben werden. Dann darf sich, rein theoretisch, jeder über 18 Jahren gegen das Coronvirus impfen lassen. Die Virologin und Regierungsberaterin Melanie Brinkmann äußert nun jedoch ernsthafte Zweifel an dem Versprechen der Regierung.

Wie die Expertin gegenüber der Rheinischen Post erklärt, sei immer noch viel zu wenig Impfstoff in Deutschland verfügbar. „Ich bin nach wie vor skeptisch, ob das Versprechen der Bundesregierung zu halten ist, bis Ende des Sommers allen Bürgern ein Impfangebot zu machen“, so Brinkmann in dem Gespräch. Die Virologin verdeutlicht, dass alleine ein Impfangebot noch nicht zur Immunität beitrage. Dafür sei einzig und allein die tatsächliche Impfung ausschlaggebend. Kinder sollten aus diesem Grund vorerst nicht geimpft werden, schließlich sei die Datenlage dazu noch nicht eindeutig genug. Es gebe jedoch auch zu wenig Impfstoff. „Die Priorität sollte nach wie vor sein, alle Erwachsenen zuerst zu impfen“, so Brinkmann.

Corona in Deutschland: RKI meldet aktuelle Zahlen

Update vom 5. Juni, 7.45 Uhr: Die Corona-Zahlen gehen weiter zurück: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 2294 Corona-Neuinfektionen gemeldet (RKI-Dashboard, Stand: 5. Juni, 5.31 Uhr). Vor einer Woche hatte der Wert bei 5426 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Samstagmorgen mit bundesweit 26,3 an (Vortag: 29,7; Vorwoche: 37,5). Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 122 neue Todesfälle verzeichnet.

Das RKI wies in einem Lagebericht auf den Feiertag Fronleichnam in vielen Bundesländern am Donnerstag hin: „Bei der Interpretation der Fallzahlen ist zu beachten, dass an Feiertagen weniger Personen einen Arzt aufsuchen, wodurch auch weniger Proben genommen und weniger Laboruntersuchungen durchgeführt werden. Dies führt dazu, dass weniger Erregernachweise an die zuständigen Gesundheitsämter gemeldet werden.“

Update vom 4. Juni, 22.30 Uhr: Haben sich Jens Spahn und sein Ministerium bei den Kosten der Coronavirus-Tests in Deutschland um Hunderte Millionen Euro* vertan? Das berichtet an diesem Freitag die Süddeutsche Zeitung.

Demnach soll das Bundesgesundheitsministerium falsch eingeschätzt haben, wie hoch die tatsächlichen Kosten für die kommerziellen Anbieter von Corona-Schnelltests sein werden. Mehr noch: Ressortchef Spahn und seine Mitarbeiter sollen sich laut SZ um mehrere Hunderte Millionen Euro verkalkuliert haben. Die Kosten werden laut dem Bericht schon bald über der Milliardengrenze liegen.

Corona-Pandemie: Dänemark hebt die Quarantänepflicht für Reisende aus Deutschland auf

Update vom 4. Juni, 20.54 Uhr: Gute Nachrichten aus dem Norden: Dänemark hat die Quarantänepflicht für Reisende aus Deutschland aufgehoben. Das gilt ebenso für Dänen, die aus der Bundesrepublik in ihre Heimat einreisen.

Das Ganze steht allerdings weiter unter einer Voraussetzung: Ein negativer Corona-Test wird benötigt. „Deutschland öffnet sich wieder für uns“, sagte Außenminister Jeppe Kofod. Gelten wird die neue Regelung ab Samstag (5. Juni), 16 Uhr. Zuletzt mussten Urlauber und Gäste noch entweder geimpft sein oder sich in Quarantäne begeben.

Corona-Pandemie in Deutschland: Beliebte Urlaubsländer sind keine Risikogebiete mehr

Update vom 4. Juni, 18.30 Uhr: Die Bundesregierung streicht am Sonntag beliebte Urlaubsländer der Deutschen aus der Liste der Corona-Risikogebiete*, namentlich: Italien, weite Teile Österreichs (mit Ausnahme von Tirol und Vorarlberg) und Kroatiens (darunter Istrien und Dubrovnik). Überall dort ist die 7-Tage-Inzidenz und damit das Infektionsgeschehen nach Einschätzung des Robert-Koch-Instituts zuletzt deutlich gesunken.

Auch Tschechien gilt dann nicht mehr als Covid-19-Risikogebiet. Die Folge: Bei der Einreise aus besagten Ländern und Regionen muss in Deutschland kein negativer Corona-Test mehr vorgelegt werden. Das gilt jedoch nur für Reisen mit dem Auto, dem Bus oder mit dem Zug. Flugreisende brauchen nach wie vor ein negatives Testergebnis.

Corona-Pandemie in Deutschland: Baden-Württemberg öffnet auch weiterführende Schulen

Update vom 4. Juni, 16.43 Uhr: Die coronabedingte Durststrecke für Hunderttausende Schülerinnen und Schüler in Baden-Württemberg nähert sich angesichts sinkender Infektionszahlen dem Ende. Liegt die Inzidenz in den Stadt- und Landkreisen stabil unter 50 Infektionen auf 100.000 Einwohner in sieben Tagen, dürfen nach den Grundschulen auch die weiterführenden Schulen ihre Pforten nach den Pfingstferien wieder für alle Kinder und Jugendlichen öffnen. In der neuen, am Freitagnachmittag notverkündeten Verordnung des Kultusministeriums wird zudem festgelegt, dass weiterführende Schulen ab dem 21. Juni auch dann wieder in den Regelbetrieb gehen können, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz in ihrem Kreis unter 100 liegt. Außerdem ist von Montag in Kreisen, die stabil unter einer Inzidenz von 35 liegen, wieder Sportunterricht jeglicher Art zulässig.

Corona-Pandemie: Sicherheitslücke bei Corona-Schnelltestanbieter in Berlin und München

Update vom 4. Juni, 16.40 Uhr: Durch eine Sicherheitslücke in der Software eines Corona-Schnelltestanbieters mit Stationen in München und Berlin konnten Unbefugte auf Testergebnisse und andere sensible Daten zugreifen. Entdeckt wurde die Schwachstelle durch das Hackerkollektiv „Zerforschung“. Der betroffene Anbieter, die MyDerma GmbH mit Sitz in Berlin, teilte am Freitag mit, die „mögliche Schwachstelle“ habe einige Tage lang bestanden, sei aber, „wie wir sehen können, von niemandem genutzt“ worden.

Nach Angaben des Hackerkollektivs waren rund 17.500 Testergebnisse des Berliner Anbieters von der Sicherheitslücke betroffen. Wie viele davon aus der Münchner Station kamen, wisse man nicht, hieß es von der Gruppe auf Nachfrage. Unter anderem seien aber Namen, Adressen und Telefonnummern „mit vertretbarem Aufwand“ zugänglich gewesen. Eine solche Sicherheitslücke habe man auch bei drei weiteren Anbietern in Berlin und im Großraum Ravensburg gefunden. Der Umgang der Firmen mit Gesundheitsdaten sei „extrem verantwortungslos“.

Bundesregierung beschließt: Italien und Tschechien ab Sonntag keine Corona-Risikogebiete mehr

Update vom 4. Juni, 15.36 Uhr: Wegen sinkender Corona-Infektionszahlen streicht die Bundesregierung am Sonntag Italien und Tschechien sowie Teile Österreichs, der Schweiz, Kroatiens und Frankreichs von der Liste der Risikogebiete. Das teilte das Robert Koch-Institut am Freitag mit. Wer aus diesen Gebieten auf dem Landweg nach Deutschland kommt, muss künftig keinerlei Einreisebeschränkungen wegen Corona mehr beachten.

Angela Merkel will „epidemische Lage von nationaler Tragweite“ verlängern

Update vom 4. Juni, 15.07 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist trotz sinkender Corona-Zahlen dafür, dass der Bund auch über Ende Juni hinaus bestimmte Sonderbefugnisse zur Regelung von Corona-Maßnahmen behält. „Die Bundeskanzlerin halte es für sinnvoll, dass die „epidemische Lage von nationaler Tragweite“ verlängert werde, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag auf Nachfrage in Berlin. Er verwies zugleich darauf, dass die Entscheidung darüber Sache des Bundestages ist.

Laut Infektionsschutzgesetz kann der Bundestag eine solche „epidemische Lage“ feststellen und wieder aufheben. Die festgestellte Lage gibt dem Bund das Recht direkt ohne Zustimmung des Bundesrates, Verordnungen zu erlassen, etwa zu Tests, Impfungen, zum Arbeitsschutz oder zur Einreise. Üblicherweise brauchen Verordnungen der Regierung das Ok der Länderkammer, anders als Gesetze aber keine Zustimmung des Bundestags.

Impfung von Kindern: Keine generelle Empfehlung von der Stiko

Update vom 4. Juni, 13.55 Uhr: Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, hat in der Debatte um die Corona-Impfungen von Kindern angedeutet, dass es keine generelle Empfehlung geben wird. „Es ist keine generelle Empfehlung der Stiko für alle gesunden Kinder zu erwarten“, sagte er am Freitag im ZDF-„Morgenmagazin“. Für die Empfehlung einer Impfung bei allen gesunden Kindern reichten die Daten „bei weitem“ nicht aus.

Bereits in den vergangenen Tagen hatte Mertens um Verständnis für die zögerliche Haltung bei Corona-Impfungen von Kindern geworben. In der Debatte seien viele Argumente „leichthin genannt worden, die einer Nachprüfung nicht standhalten“, kritisierte der Stiko-Vorsitzende. So sei es zum Beispiel „nicht besonders sinnvoll“, das Thema Schule mit der Impfdebatte zu verknüpfen. „Die Stiko - und ich glaube auch viele andere vernünftige Leute - halten diese sprachliche Verbindung von Impfung als Voraussetzung für das normale Leben der Kinder für einen Irrweg.“ Ein Beschlussentwurf der Stiko zu den Kinderimpfungen sei inzwischen an Länder und Fachgesellschaften geschickt worden, teilte Mertens der dpa mit.

Corona: Impfstatus von Kindern soll bei Schulöffnungen keine Rolle spielen - Jeder Fünfte vollständig geimpft

„Geimpfte Kinder machen die Schulen natürlich auch sicherer“, sagte die Präsidentin der Kultusministerkonferenz und Bildungsministerin Brandenburgs, Britta Ernst, im Interview in der ntv-Sendung „Frühstart“. Allerdings stellte sie auch klar, dass der Impfstatus bei einer Rückkehr zum Präsenzunterricht in Schulen keine entscheidende Rolle spielen werde. „Für uns ist es wichtig, die Schulen in voller Präsenz öffnen zu können - unabhängig davon, ob die Kinder geimpft sind“, so Ernst.

Inzwischen hat bereits rund ein Fünftel der Menschen in Deutschland den vollen Impfschutz gegen das Coronavirus erhalten. Nach Angaben des RKI sind 45 Prozent der Bevölkerung (37,4 Millionen Menschen) mindestens einmal geimpft worden, 20,1 Prozent (16,7 Millionen Menschen) sind vollständig geimpft. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) schrieb am Freitag auf Twitter: „Dank dieses Fortschritts können wir ab Montag die Prio aufheben - auch wenn wir noch einige Wochen Geduld miteinander brauchen, bis alle, die wollen, geimpft sein werden.“

Corona in Deutschland: Gesamtes Hochhaus in Dresden unter Quarantäne

Update vom 4. Juni, 12.45 Uhr: Nach dem Tod eines an Covid-19 erkrankten Indien-Rückkehrers in Dresden werden sämtliche Bewohner eines Hochhauses auf das Coronavirus getestet. Polizei und Feuerwehr sollen das Gesundheitsamt unterstützen, teilte die Stadt am Freitag mit. Das Studentenwohnheim nahe der Dresdner Innenstadt steht seit Donnerstagabend unter Quarantäne. Das Gesundheitsamt hatte verpflichtende Corona-Tests für die Bewohner:innen angeordnet, um mögliche Infektionsketten zu durchbrechen. Die Bewohner:innen dürfen das Haus bis einschließlich 8. Juni nicht verlassen.

Am Freitagvormittag war etagenweise mit den PCR-Tests begonnen worden. Parallel wurden die Daten der Bewohner erfasst. Laut einem Sprecher der Stadt Dresden sollten die Corona-Tests bis zum frühen Nachmittag andauern. Die Polizei kontrolliert die Ein- und Ausgänge. Derzeit ist noch unklar, wie viele Menschen in dem Studentenwohnheim von der Quarantäne betroffen sind. Das Brand- und Katastrophenschutzamt hat die Versorgung mit Lebensmitteln und Medikamenten übernommen.

Mitarbeiter des Gesundheitsamts bereiten Corona-Tests für die Bewohner eines Hochhauses in Dresden vor.
In Dresden steht aktuell ein gesamtes Hochhaus unter Quarantäne. Am Freitag begann die PCR-Testung der Bewohner. © Tino Plunert/dpa

Corona in Deutschland: Weitreichende Lockerungen in mehreren Bundesländern

Erstmeldung vom 4. Juni: Berlin - Die Corona-Infektionszahlen in Deutschland sinken. Am Freitagmorgen (4. Juni) lag die bundesweite Sieben-Tages-Inzidenz laut Robert-Koch-Institut (RKI) bei 29,7 (Vortag: 34,1; Vorwoche: 39,8). Durch den positiven Trend werden immer mehr Lockerungen möglich. Der CDU- Spitzenkandidat für die Landtagswahl in Thüringen, Mario Voigt, forderte in einem Gespräch mit der Bild sogar, ab einer Inzidenz von 20 alle Corona-Beschränkungen zu streichen.

An diesem Freitag treten in einigen Bundesländern bereits weitere Lockerungen der Corona-Maßnahmen in Kraft. Seit dem 28. Mai dürfen in Mecklenburg-Vorpommern wieder Touristen aus dem eigenen Bundesland übernachten. Der Neustart für auswärtige Gäste war ursprünglich für den 14. Juni geplant, wurde jetzt aber aufgrund der stark gesunkenen Corona-Infektionszahlen vorgezogen. Mecklenburg-Vorpommern weist derzeit den niedrigsten Inzidenzwert aller Bundesländer auf. Am Freitag lag der Wert laut RKI nur noch bei 11,7.

Bereits vor rund zwei Wochen war es aufgrund der Infektionslage in Mecklenburg-Vorpommern möglich, dass Tausende ohne Corona-Regeln den Aufstieg von Hansa Rostock in die 2. Bundesliga feiern konnten. Inzwischen ist klar, wie viele Menschen sich dabei infiziert haben.

Von Freitag an dürfen nun auch wieder auswärtige Touristen in Mecklenburg-Vorpommern Urlaub machen. Voraussetzung ist zu Beginn die Vorlage eines aktuellen Corona-Tests. Urlauber, die in einer Ferienwohnung unterkommen und keine Restaurants oder Museen besuchen, brauchen keinen weiteren Test. Alle anderen müssen sich spätestens alle 72 Stunden neu testen lassen. Dabei sind auch begleitete Selbsttests erlaubt, die manche Hotels anbieten.

Nur wenige Badegäste haben sich am Ostseestrand in Warnemünde eingefunden, fast alle Strandkörbe sind ungenutzt.
Von Freitag (4. Juni) an ist Mecklenburg-Vorpommern wieder für Urlauber aus ganz Deutschland geöffnet. © Bernd Wüstneck/dpa

Corona in Deutschland: Innengastronomie öffnet in Berlin und Hamburg

In Berlin werden am Freitag ebenfalls zahlreiche Corona-Beschränkungen gelockert. Drinnen dürfen sich nun sechs Menschen aus drei Haushalten treffen, draußen sind es zehn Menschen aus fünf Haushalten. Kinder unter 14 Jahren werden dabei nicht mitgezählt. Einkaufen und die Nutzung der Außengastronomie sind wieder ohne Corona-Test möglich. Auch die Innengastronomie darf öffnen, allerdings sind dafür Tests vorgeschrieben.

Auch in Hamburg dürfen Restaurants und Kneipen von Freitag an wieder in Innenräumen Gäste bewirten. Besucher brauchen aber einen negativen Corona-Test und dürfen nur zu fünft an einem Tisch sitzen. Das Personal muss sich zweimal pro Woche testen lassen. Ab 23 Uhr müssen die Gäste das Lokal verlassen oder sich in den Außenbereich begeben. Befindet sich die Gastwirtschaft im Schanzenviertel oder bestimmten Bereichen von St. Pauli, darf am Wochenende auch draußen kein Alkohol mehr ausgeschenkt werden.

In Bayern berät das Kabinett am Freitag über weitere Lockerungen von Corona-Maßnahmen. Aus Regierungskreisen in München hieß es, größere Öffnungsschritte in Bereichen wie Kultur, Sport oder Gastronomie seien denkbar. (ph/dpa) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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