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Corona in Deutschland: Merkel und Spahn nennen falsche Zahlen - Minister gesteht Fehler ein

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Coronavirus in Deutschland: Weitere Bundesländer lockern nun die Maßnahmen. Neue Fallzahlen des Robert-Koch-Instituts zeigen derweil eine bestimmte Tendenz.

Update vom 4. Mai 2020, 11.18 Uhr: Alle weiteren Informationen finden Sie ab sofort in unserem aktuellen Coronavirus-Ticker. 

Update vom 4. Mai 2020, 7.05 Uhr: Wie geht es in der Corona-Krise weiter? Erste Informationen sind nun scheinbar vor dem Merkel-Corona-Gipfel durchgesickert. 

Update vom 4. Mai 2020, 6.31 Uhr: Nach Wochen strikter Maßnahmen wird in dieser Woche mit Spannung die Entscheidung von Bund und Ländern erwartet: Wie sehen die weiteren Maßnahmen für die Zukunft aus? Am Mittwoch will Angela Merkel über das weitere Vorgehen beraten. 

Doch schon an diesem Montag treten zahlreiche Änderungen in Kraft. So dürfen sich die Einwohner Deutschlands auf die Öffnung ihrer Friseure freuen. Auch die Schulen nehmen vielerorts für manche Jahrgangsstufen wieder den Unterricht auf. 

Währenddessen entwickelte sich die Zahl der Neuinfektionen am Wochenende scheinbar auf einer kontinuierlichen Basis. Rund 679 Neuinfektionen wurden dem Robert Koch-Insitut am Sonntag laut Bild gemeldet. Auch die Infektionszahlen von Samstag waren mit 793 positiv getesten Personen vergleichsweise niedrig. 

Allerdings muss hierbei beachtet werden, dass die bestätigten Neuinfektions-Zahlen gewöhnlich am Wochenende niedriger sind als unter der Woche. Der Grund dafür: nicht jeder positive Test wird am Wochenende auch über das Meldesystem übertragen. So könnte die Zahl neuer Infektionen am Montag und Dienstag wieder sprunghaft ansteigen. 

Coronavirus in Deutschland: Armin Laschet im Interview

Update vom 03. Mai, 23.30 Uhr: Armin Laschet, der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, spricht im Interview mit dem Münchner Merkur über den Umgang der Politik mit der Corona-Krise. Als CDU-Politiker stellt er sich zugleich bundesweit an die Spitze der Regierungschefs, die für Lockerungen werben. Wie geht es weiter?   

Update, 23.10 Uhr: Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) plädiert für schrittweise Lockerung der Corona-Maßnahmen. Bei den Bund-Länder-Beratungen über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise soll Seehofer zufolge unter anderem über mögliche Erleichterungen für die Gastronomie gesprochen werden. „Ich möchte, dass wir im Lichte der Infektionsentwicklung Stück für Stück zu mehr Lockerungen kommen“, sagte Seehofer am Sonntag in der ZDF-Sendung „Berlin direkt“. Für Restaurants und Kneipen könnten demnach Abstandsregelungen eingeführt werden.

Bei den Beratungen am Mittwoch werde auch über Schulen, die Bundesliga und den Breitensport gesprochen, so Seehofer . Die Erfolge bei der Eindämmung der Pandemie müssten jetzt gesichert werden. Zugleich müssten das gesellschaftliche Leben und die Wirtschaft wieder in Gang gebracht werden, sagte der CSU-Politiker.

Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) verteidigte die schrittweise Lockerung der Corona-Maßnahmen. Die Beschränkungen würden "Schritt um Schritt" aufgehoben, sagte Spahn in der ARD-Sendung „Bericht aus Berlin“. Dies müsse auch für den Sport und die Gastronomie gelten.

Die Schul-Schließungen in der Corona-Krise belasten viele Eltern sehr. Jetzt wird auch in Bayern über Schul-Öffnungen nachgedacht - das birgt durchaus Risiken - ein Kommentar des Münchner Merkur.*

Corona in Deutschland: Merkel und Spahn nennen falsche Zahlen - Minister gibt Fehler zu 

Update, 21.10 Uhr: Wie viele Menschen sind aktuell in Deutschland mit dem Coronavirus infiziert? Diese Frage hatte kürzlich für Aufsehen gesorgt. Denn die Bundesregierung hatte beim Bund-Länder-Gipfel am vergangenen Donnerstag offensichtlich falsche Zahlen genannt (siehe unser Update von 14.40 Uhr). 

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erklärte am Sonntagabend im ARD-„Bericht aus Berlin“: In Deutschland gibt es derzeit rund 25 000 Menschen (Stand vom Morgen). Er räumte ein, vor einigen Tagen eine falsche Zahl genannt zu haben. Er habe von der Zahl aller Infizierten die der Genesenen abgezogen, aber vergessen, auch die Todesfälle abzuziehen. „Da lag ich um 6000 daneben.“ Auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte die von Spahn genannte falsche Zahl akut Infizierter in der Pressekonferenz nach der letzten Bund/Länder-Konferenz verwendet.

Corona in Deutschland: Eine Region kommt viel besser weg - Experte erklärt die Gründe

Update, 19.55 Uhr: Beim Blick auf die Corona-Karte für Deutschland, die wir für Sie oben in diesem Artikel verlinkt haben, fällt auf: Der Osten kommt bisher glimpflich davon. Abgesehen von Berlin sind die Corona-Infektionszahlen in den ostdeutschen Bundesländer verhältnismäßig niedrig. Aber woran liegt das?

Coronavirus in Deutschland: Wieso ist der Osten weniger betroffen als der Westen?

Hajo Zeeb vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie in Bremen erklärte der dpa, dass es dafür mehrere Gründe gibt. „Wir gehen oft in erster Linie davon aus, dass Alter ein Risikofaktor für schwere Erkrankungen ist. Aber die Ausbreitung ist zu Beginn wahrscheinlich tendenziell vor allem über jüngere Menschen erfolgt, über Reisende.“, erklärt der Mediziner. Ein hoher Anteil an älteren und wenig mobilen Menschen sorge demnach für eine Verlangsamung der Ausbreitung.

Ein weiterer Faktor sei die niedrige Bevölkerungsdichte in vielen ostdeutschen Bundesländern, wie beispielsweise Mecklenburg-Vorpommern. Dort gebe es besonders niedrige Infektionszahlen. 

Karnevalsveranstaltungen seien zu Beginn der Pandemie ein entscheidender Verbreitungsort gewesen und diese gibt es bekanntlich vor allem in Westdeutschland. Ein weiterer Grund könnte laut Zeeb sein, dass weniger Menschen aus Ostdeutschland sich Urlaube in Skigebieten wie Ischgl leisten könnten, die maßgeblich zur Verbreitung des Virus beigetragen haben.

Coronavirus in Deutschland: Anzahl der Neuinfektionen erneut gesunken

Update, 19.10 Uhr: Im Vergleich zu Samstag ist die Anzahl der Corona-Neunfektionen in Deutschland erneut gesunken. Am heutigen Sonntag wurden 705 neue Corona-Infektionen gemeldet. Das berichtet Focus unter Berufung auf die Landesgesundheits- und Sozialministerien. Das RKI hatte am Vortag 793 Neuinfektionen vermeldet (Stand 3.5.2020, 00.00 Uhr). 

Allerdings muss hierbei beachtet werden, dass die bestätigten Neuinfektions-Zahlen gewöhnlich am Wochenende niedriger sind als unter der Woche. Der Grund dafür ist vor allem das Meldesystem.

Coronavirus in Deutschland: Kritik an Lockerungen in Sachsen-Anhalt

Update, 16.50 Uhr: In Sachsen-Anhalt dürfen Bürger ab Montag wieder mehr Kontakte außerhalb des eigenen Hausstands haben. Daraufhin ist die Debatte um das Tempo bei der Lockerungen von Corona-Auflagen neu entflammt. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) kritisierte am Sonntag die Entscheidung Sachsen-Anhalts. FDP-Generalsekretärin Linda Teuteberg befürwortete dagegen ein regional abgestuftes Öffnungskonzept.

Entgegen den Vereinbarungen von Bund und Ländern vom Donnerstag dürfen sich in Sachsen-Anhalt ab Montag statt zwei wieder fünf Menschen außerhalb des eigenen Hausstands treffen. Zudem sollen ab 11. Mai in dem Bundesland wieder Besuche in Alten- und Pflegeheimen unter Einschränkungen möglich sein. Auch die 800-Quadratmeter-Regelung für die Öffnung von Geschäften entfällt. Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) begründete den Alleingang unter anderem mit der landesweit vergleichsweise niedrigen Infektionszahl.

Coronavirus in Deutschland: Wie genau sind die Angaben der Infektionszahlen?

Update, 14.40 Uhr: Immer wieder gibt es Diskussionen um die Genauigkeit der Angaben der Infektionszahlen. Nun ist der Bundesregierung offenbar ein Fehler bei den Angaben der Zahlen unterlaufen. Wie die Bild berichtet, wurden beim Bund-Länder-Gipfel am vergangenen Donnerstag (30. April) zu hohe Infektionszahlen genannt. Auf Anfrage räumte eine Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums nun ein, dass die Angabe von 40.000 akut Infizierten wohl nicht korrekt gewesen sei. Das Kanzleramt äußerte sich am heutigen Sonntag (3. Mai) bislang nicht.

Statt der angegebenen 40.000 Infizierten waren am Donenrstag laut RKI-Zahlen nur rund 29.000 Menschen infektiös. Kanzlerin Angela Merkel hatte nach dem Bund-Länder-Gipfel ebenso wie Gesundheitsminister Jens Spahn von 40.000 Personen gesprochen. Merkel hatte bei der Pressekonferenz auf die Frage eines Journalisten nach den von ihr genannten unterschiedlichen Parametern für eine mögliche Lockerung der Maßnahmen geantwortet: „Heute liegen wir aktuell bei 40.000 Infizierten und einer Gesamtzahl von 150.000 bis 160.000.“

Ursache für den Fehler ist laut der Bild womöglich eine Rechnung von Spahn vom vergangenen Mittwoch. Er sprach von 157.000 Infizierten und 120.000 Genesenen und einer Zahl von 37 000 akut infizierten Menschen in Deutschland. Außer Acht gelassen wurde bei dieser Subtraktion offenkundig die Zahl der Toten, die bei über 6000 lag. Infektiös waren also nach RKI-Angaben nur noch etwa 31.000 Personen. Da die Zahl der Geheilten die der Neu-Infizierten seit längerem deutlich übersteigt und die Zahl der Todesopfer ebenfalls steigen, ergab sich für den Tag des Bund-Länder-Treffens wohl tatsächlich die Zahl von etwas über 29.000 Infizierten.

Corona in Deutschland: RKI-Zahlen zeigen Tendenz - Bester Wert in über einem Monat lässt hoffen

Update, 12.55 Uhr: Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am heutigen Sonntag mit 162.496 Personen angegeben - ein Plus von 793 seit dem Vortag. Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete 164.967 Infizierte.

Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte bislang 6649 Todesfälle, die JHU 6812 Tote. Die Zahl der Genesenen beträgt etwa 130.600.

Am gestrigen Samstag (3. Mai) waren laut RKI 945 Neuinfektionen gemeldet worden. Die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland sinkt demnach weiter. Die RKI-Tagesstatistik vermeldet am heutigen Sonntag außerdem 74 Todesfälle. Das sei der niedrigste Wert seit dem 26. März, berichtet die Welt.  

Corona in Deutschland: Nach Sachsen-Anhalt lockern zwei weitere Bundesländer die Maßnahmen

Update, 11.15 Uhr: Auch in Schleswig-Holstein gibt es einen neuen Beschluss. Geschäfte können dort vom nächsten Samstag (9. Mai) an wieder unabhängig von der Größe ihrer Verkaufsfläche öffnen. Dies bestätigte die Staatskanzlei nun.

Angesichts der positiven Entwicklung der Corona-Neuinfektionen sei eine solche Lockerung verantwortbar, sagte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU). Auflagen wie eine maximale Kundenzahl und die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung werde es weiterhin geben.

Bisher gilt eine Beschränkung der Verkaufsfläche auf 800 Quadratmeter. Größere Einzelhandelsgeschäfte müssen ihre Verkaufsfläche durch Absperrungen entsprechend verkleinern. Für Buchläden, Lebensmittelhandel, Auto- und Fahrradgeschäfte gilt die bisherige Größengrenze nicht.

Die für zwei Wochen geltende Sondererlaubnis zur Sonntagsöffnung wird nicht verlängert. Eine Aktivierung der sogenannten Bäderregelung könne erst im Zusammenhang mit Erleichterungen für den Tourismus diskutiert werden, gab Günther an.

Corona in Deutschland: Nach Sachsen-Anhalt lockern zwei weitere Bundesländer die Maßnahmen

Update, 11.01 Uhr: Die wegen des Coronavirus in Deutschland geltenden strikten Kontaktsperren bröckeln. Entgegen den Vereinbarungen von Bund und Ländern vom vergangenen Donnerstag dürfen sich in Sachsen-Anhalt ab Montag wieder fünf Menschen außerhalb des eigenen Hausstands treffen. Auch das Saarland weicht teilweise von der Bundeslinie ab (siehe unten). 

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte sich am Donnerstag mit den Ministerpräsidenten der Länder lediglich auf kleinere Öffnungsschritte verständigt. So sollen ab Montag Spielplätze wieder öffnen, Gottesdienste wieder stattfinden und kulturelle Einrichtungen wie Museen und Bibliotheken wieder öffnen. Dies wurde in mehreren Bundesländern inzwischen auch umgesetzt. Über das weitere Vorgehen, besonders hinsichtlich der Kontaktsperren, sollte eigentlich erst bei einem neuen Spitzengespräch am Mittwoch (6. Mai) entschieden werden. 

Zu dieser 800-Quadratmeter-Regel gab es in den Ländern zuletzt unterschiedliche Gerichtsentscheidungen. Kanzleramtsminister Braun sagte der Welt am Sonntag, er „verstehe und akzeptiere jedes einzelne Urteil“. Er empfinde es aber als Herausforderung, „wenn sich Gerichte auf den Gleichheitsgrundsatz berufen, um einzelne unserer Maßnahmen aufzuheben oder zu modifizieren.“

Beim „Öffnen des Alltagslebens“ könne es „nicht immer eine absolute Gleichberechtigung aller gesellschaftlichen Bereiche geben, weil unser Vorgehen eben schrittweise ist“, so Braun weiter.

Coronavirus in Deutschland: Saarland lockert Maßnahmen - Auch im Einzelhandel

Update, 10.48 Uhr: Im Saarland werden die Auflagen zur Eindämmung des Coronavirus gelockert. Die saarländische Landesregierung hat die nächsten Maßnahmen bekanntgegeben. Ab Montag (4. Mai) würden die Schulen für die Abschlussklassen geöffnet, sagte der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) in Saarbrücken nach einer Sitzung des Ministerrates. Familienangehörige, die nicht im gleichen Haushalt leben, dürften sich wieder treffen.

Auch Museen, Zoos, Freizeitparks sowie Sport- und Spielplätze könnten unter Berücksichtigung der Auflagen zum Infektionsschutz geöffnet werden. Das Gleiche gelte für Friseure, Kosmetiker sowie Piercing- oder Tattoostudios. Gottesdienste und Gebete seien möglich. Bei Bestattungen werden Ausnahmegenehmigungen eingeräumt, damit Trauernde im Familienkreis Abschied nehmen könnten. Auch Fort- und Weiterbildungseinrichtungen sowie die Hochschulen sollten wieder ihren Betrieb aufnehmen, so Hans.

Die Lockerungen betreffen auch den Einzelhandel. Hier kippte das Land die Regelung, wonach nur Geschäfte mit einer Verkaufsfläche bis zu 800 Quadratmeter öffnen durften.

Auch in Baden-Württemberg hat das Kabinett Lockerungen beschlossen - sie betreffen auch Bewohner in Pflegeheimen.

Corona in Deutschland: Seehofer mit Hammer-Aussage zu Angela Merkel und der fünften Amtszeit

Update, 3. Mai, 8.10 Uhr: Sind Reisen ins Ausland - beispielsweise nach Österreich - schon bald wieder möglich? Während Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz den Reisebetrieb zwischen Deutschland und Österreich möglichst rasch wieder aufnehmen möchte, hat Bundesinnenminister Horst Seehofer andere Ansichten. Solange das Virus keinen Urlaub mache, müssten auch die Menschen sich in ihren Reiseplänen einschränken, so Seehofer gegenüber der Bild.

Leichtsinnige Öffnungen der Grenzen, die die Infektionsraten wieder in die Höhe schnellen lassen könnten, würden nicht weiterhelfen. Österreichs Kanzler Sebastian Kurz hatte in einem früheren Interview über mögliche Grenzöffnungen gesprochen, in der Hoffnung, Touristen aus dem Nachbarland Deutschland spätestens in den Sommerferien wieder begrüßen zu können.

In Deutschland sprach sich nicht nur Horst Seehofer, sondern auch Außenminister Heiko Maas gegen „Schnellschüsse“ bei der Wiederaufnahme von Urlaubsreisen aus. „Wir können und werden im Sommer nicht noch einmal eine Viertelmillion Menschen aus dem Urlaub zurückholen“ sagte er.

Abseits dieser Diskussion lobte Horst Seehofer noch einmal die Entschlossenheit und Stärke, mit der Kanzlerin Angelas Merkel Deutschland aktuell durch die Krise führe. Dies habe auch Überlegungen zu einer fünften Amtszeit der deutschen Bundeskanzlerin angestoßen. „Ich kann nicht bestreiten, dass ich den Gedanken in letzter Zeit öfter gehört habe“, verriet der Innenminister.

Corona: Erstes Bundesland lockert Kontaktbeschränkungen - Merkel mit bitterer Nachricht zum Impfstoff

Update 19.22 Uhr: In Deutschland sind bislang mehr als 162.700 Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Mindestens 6659 mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben. Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor, die die neuesten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt.

Die Reproduktionszahl lag nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) mit Stand Donnerstag bei 0,78. Das bedeutet, dass zehn Infizierte etwa 8 weitere Personen anstecken.

Corona-Krise in Deutschland: Hofreiter sieht Ursache in gestresstem Öko-System

Update 18.25 Uhr: Als Biologe ist Anton Hofreiter in der Corona-Krise in seinem Metier. In einem Interview mit der Welt gab der Grünen-Fraktionschef Tipps, wie die Gefahr solcher Pandemien kleingehalten werden könnte: „Man kann die Wahrscheinlichkeit eines Ausbruchs verringern, indem man den Kontakt zu Wildtieren eindämmt, Wildtiermärkte unterbindet oder die Zerstörung von Ökosystemen stoppt. Risiken liegen auch in der Massentierhaltung.“

Zudem stellt der 50-Jährige fest: „Die Wahrscheinlichkeit von Pandemien hat leider deutlich zugenommen, wie die Öko-Systeme immer stärker unter Stress gesetzt werden.“ Die Kausalkette skizziert er so: „Wenn bestimmte Artenpopulationen kleiner werden oder verschwinden, desto höher ist die Gefahr, dass sich Krankheiten ausbreiten. Pandemien sind nie auszuschließen, doch durch Raubbau werden sie wahrscheinlicher gemacht. Es gibt noch Millionen unbekannte Viren. Nicht alle sind gefährlich, aber der ein oder andere mit Sicherheit.“

Corona-Lockerungen: In Sachsen-Anhalt dürfen alle Geschäfte öffnen

Update 17.20 Uhr: Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff erklärt die Lockerungen bei den Kontaktbeschränkungen (s. Eintrag um 13.15 Uhr): “Neben dem gesundheitlichen Schutz der Bevölkerung ist es auch notwendig, dass wir schrittweise zu einem normalen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben in unserem Land zurückkehren.“ Zugleich betonte der CDU-Politiker, dass es für eine Entwarnung „dennoch zu früh“ sei.

In Sachsen-Anhalt entfällt nun auch die Vorgabe, wonach jedes Verlassen der Wohnung eines triftigen Grundes bedurfte. Die neue Landes-Verordnung sieht zudem vor, dass nun alle Geschäfte unter Auflagen öffnen dürfen, auch bei mehr als 800 Quadratmetern Verkaufsfläche.

Ausgeweitet werden in Sachsen-Anhalt auch Schulunterricht und Notbetreuung in Kitas. Zudem sollen ab 11. Mai dort wieder Besuche in Alten- und Pflegeheimen möglich sein, allerdings pro Person nur von einer Stunde pro Tag und mit strikter Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. Die Maskenpflicht in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln gilt ansonsten weiterhin. Für den 22. Mai stellte die Landesregierung "bei günstigem Infektionsgeschehen" auch Lockerungen im Gastronomie-Bereich in Aussicht.

Corona-Lockerungen: Im Saarland machen Geschäfte, Museen und Zoos wieder auf

Update 15.01 Uhr: Im Saarland können ab Montag alle Geschäfte unter Auflagen unabhängig von Größe und Sortiment wieder öffnen. Das kündigte der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) am Samstag in Saarbrücken an. Damit werde die zuvor geltende Regel gestrichen, dass Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von bis zu 800 Quadratmetern aufmachen dürfen. Entscheidend sei nun unter Einhaltung der Hygienevorschriften, dass pro 20 Quadratmetern Gesamtfläche nur ein Kunde zugelassen werde. „Das könnte auch ein Modell für ganz Deutschland sein“, sagte Hans.

Der Ministerrat beschloss am Samstag zudem, dass ab Montag unter Auflagen auch Museen, Zoos, Freizeit- und Tierparks sowie Spielplätze unter freiem Himmel öffnen dürfen. Auch Friseure, Kosmetiker und Bildungsstätten dürften wieder aufschließen, sagte Hans. Zudem solle mit der Gastronomie bis Ende des Monats ein Konzept zur Öffnung erarbeitet werden.

Lesen Sie auch: Söder schwärmt von Bayern, da fällt ihm Merkel ins Wort - Reise-Chefin platzt deshalb der Kragen*

Coronavirus: Sachsen-Anhalt - Erstes Bundesland in Deutschland lockert Kontaktbeschränkung

Update vom 2. Mai, 13.15 Uhr: Obwohl das Kontaktverbot noch immer gilt, lockert nun das erste Bundesland eigenmächtig die strenge Maßnahme. Sachsen-Anhalt lockert die vor bereits sechs Wochen eingeführte Kontaktbeschränkungen. Ab Montag dürfen sich nun fünf Menschen miteinander treffen. Das hat die Landesregierung beschlossen. 

Update vom 2. Mai, 12.22 Uhr: Nun hat auch das Robert Koch-Institut die aktuellen Corona-Zahlen aus Deutschland veröffentlicht. Demnach sollen seit dem Vortag weitere 945 Menschen in Deutschland positiv auf Covid-19 getestet worden sein. Ob wegen des Feiertages jedes Bundesland die aktuellen Zahlen übermittelt hat, ist nicht bekannt. 

Wie unter anderem die Bild unter Berufung auf das RKI berichtet, soll sich die Ansteckungsrate in Deutschland demnach leicht erhöht haben. Nachdem der Wert der Reproduktionszahl am Donnerstag noch bei 0,76 gelegen hatte, soll das Robert Koch-Institut diesen nun auf 0,79 erhöht haben. 

Eine mit dem Coronavirus infizierte Person soll demnach noch immer weniger als eine weitere Person mit dem Virus anstecken. 

Indessen zieht Dieter Nuhr mit geschmacklosen Vergleichen über Angela Merkel und Christian Drosten her. Twitter-Nutzer ärgern sich über den Comedian.

Coronavirus in Deutschland: Angela Merkel äußert sich zum Impfstoff

Update vom 2. Mai, 11.55 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat zu einer internationalen Zusammenarbeit bei der Suche nach Medikamenten und Impfstoffen für die Eindämmung von Corona-Infektionen aufgerufen. „Heute fehlen für die Entwicklung eines Impfstoffes noch geschätzt acht Milliarden Euro“, sagte die Kanzlerin am Samstag in ihrer wöchentlichen Videoansprache (Podcast). Sie blickte dabei auf die Geberkonferenz am 4. Mai, zu der die EU-Kommission eingeladen hat. Deutschland werde sich mit einem „deutlichen finanziellen Beitrag beteiligen“, den sie aber noch nicht benennen wolle.

Zu den Folgen der Pandemie sagte Merkel: „Wir wissen, dass sie überall schwere Schäden auch unserem wirtschaftlichen, sozialen, gesellschaftlichen Leben zufügt. Deshalb müssen wir mit Hochdruck und großer Konzentration daran arbeiten, dieses Virus einzudämmen und dann auch zu besiegen, indem wir einen Impfstoff entwickeln.“ Das gehöre zu den vornehmsten Aufgaben, um Millionen von Menschenleben zu retten.

„Deutschland stellt sich dieser Verantwortung und deshalb werden wir auch dafür Sorgen tragen, dass ein Impfstoff allen Menschen zugutekommt, wenn er einmal entwickelt wurde, und auch die Medikamente, die notwendig sind, und die Diagnosemöglichkeiten möglichst vielen zugutekommen“, sagte Merkel. Sie begrüßte, dass nun ein großes Bündnis aus Regierungen und privaten Stiftungen zusammenarbeiten werde, um so unter anderem die Entwicklung und Herstellung von Impfstoffen und Medikamenten zu ermöglichen.

Coronavirus in Deutschland: Zahl der infizierten Personen steigt weiter an

Update vom 2. Mai, 8.05 Uhr: Auch Wochen nach Einführung strenger Maßnahmen steigt die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Personen in Deutschland stetig an. Wie die Johns-Hopkins-Universität am frühen Samstagmorgen vermeldet, wurden bisher rund 164.077 Personen in Deutschland positiv auf das Virus getestet. 6.736 Personen sollen den Folgen von Covid-19 erlegen sein. 

Ein Crewmitglied eines Tui-Kreuzfahrtschiffes in Cuxhaven wurde positiv auf das Coronavirus getestet.

Corona in Deutschland: Immunität nach Erkrankung? Forscher räumen fatale Fehler in Studie ein

Update vom 1. Mai, 21.07 Uhr: Ist es möglich sich nach einer überstandenen Infektion mit dem neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 ein zweites Mal zu infizieren? Über die Antwort auf diese Frage herrschte in der Wissenschaft bis jetzt Uneinigkeit. Während der deutsche Virologe Christian Drosten mehrfach betonte, dass nach einer Infektion für mindestens zwei Jahre Immunität bestehe, propagierten südkoreanische Forscher auf Basis einer Studie das Gegenteil. 

Ihre Testergebnisse zeigten, dass das Virus bei Menschen, welche die Erkrankung bereits überstanden hatten, „reaktiviert“ werden könnte. Wie focus.de berichtet haben die Forscher des südkoreanischen Zentrums für Krankheitsbekämpfung und -prävention (CDC) am Freitagabend nun Fehler in ihrer Studie eingeräumt und daraufhin ihre Einschätzung geändert: Eine Reaktivierung von Sars-CoV-2 im menschlichen Körper sei unmöglich.

Bei der Studie, die durch die Forscher des CDC durchgeführt wurde, kam es zu Messfehlern, wodurch das Ergebnis verfälscht wurde.

Coronavirus in Deutschland: Gerichtsurteil in Bayern sorgt für Aufsehen - Ausgangsbeschränkungen unnütz?

Update vom 1. Mai, 19 Uhr: Ein Gerichtsurteil aus Bayern sorgt aktuell für Aufsehen. Eine Klage gegen die Ausgangsbeschränkungen lehnte das Berwaltungsgericht zwar ab, allerdings könnte es die Begründung in sich haben. Demnach gibt es so viele trifftige Gründe sein Haus zu verlassen, dass dem Kläger letztlich kein Schaden entstehe. Spinnt man diese Argumentation weiter, bedeutet dies: Die aktuellen Beschränkungen sind aus juristischer Sicht unnütz. Die genaue BEgründung des Urteils in Bayern lesen Sie hier.*

Coronavirus in Deutschland: Studie nennt überraschenden zweitgrößten Risikofaktor nach dem Alter

Update vom 1. Mai, 16.50 Uhr: Neben dem Alter sind vor allem auch Vorerkrankungen bei Patienten ein Grund dafür, dass Covid-19 einen schweren Verlauf annimmt. Wie welt.de berichtet, ist der größte Risikofaktor dabei jedoch nicht Asthma oder eine lange Raucherkarriere, sondern die krankhafte Fettleibigkeit - auch Adipositas genannt. Diesen Schluss konnten US-amerikanische Forscher aus einer in New York durchgeführten Fallstudie ziehen. 

Coronavirus in Deutschland: RKI-Chef Wieler fordert erneut zur Einhaltung der Abstandsregeln auf

Update vom 1. Mai, 13.05 Uhr: Muss Deutschland mit einer zweiten Corona-Welle rechnen? Nachdem Bund und Länder umfangreiche Lockerungen der Maßnahmen beschlossen haben, forderte der Chef des Robert Koch-Insituts, Lothar Wieler, die Bürger am Donnerstag erneut auf, die Abstandsregeln auch weiterhin zu befolgen. Umso intensiver stehen die aktuellen Zahlen der mit dem Coronavirus infizierten Personen in Deutschland nun im Fokus. 

Die am Freitag veröffentlichten aktuellen Zahlen des Robert Koch-Insituts zeigen erneut einen deutlichen Anstieg der Zahl der in Deutschland positiv auf Covid-19 getesteten Personen. Rund 160.758 Menschen wurden demnach insgesamt in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet. Innerhalb der letzten 24 Stunden erhöhte sich diese Zahl um weitere 1.639 Personen. Noch in der vergangenen Woche hatte das Institut täglich rund 2.000 positiv getestete Personen verzeichnet. 

Die Bundesländer mit den meisten infizierten Personen sind auch weiterhin Bayern, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Deutschlandweit besonders betroffen sind die Städte München mit 5.701 Fällen, Hamburg mit 4.604 Fällen, Köln mit 2.292 Fällen und der Landkreis Rosenheim mit 2.021 Fällen.  

Schweden geht in der Corona-Krise dagegen seinen eigenen Weg. Nach viel Kritik dafür überrascht es nun, dass Schweden aus der WHO-Direktion Lob für den Corona-Kurs bekam.*

Coronavirus in Deutschland: Zahl der Krankschreibungen erhöht

Update vom 1. Mai, 8.23 Uhr: Die Anzahl der in Deutschland positiv auf Covid-19 getesteten Personen steigt täglich weiter an. Doch nicht nur das Coronavirus scheint den Menschen aktuell zu schaffen zu machen. Wie die Augsburger Allgemeine nun berichtet, explodierte die Zahl der Krankmeldungen zuletzt offenbar. 

Dem Bericht zufolge soll die gesetzliche Krankenversicherung im April 43 Prozent mehr Krankschreibungen als noch im März verzeichnet haben. Wie die Zeitung weiter berichtet, sollen im März rund 1,49 Millionen Arbeitnehmer als arbeitsunfähig gezählt worden sein. Im April soll sich diese Zahl um rund 640.000 auf 2,13 Millionen erhöht haben. 

Coronavirus in Deutschland: Diese Lockerungen treten nun in Kraft

Update vom 30. April, 21.22 Uhr: In Thüringen sollen Geschäfte ab Montag wieder ohne eine Beschränkung der Verkaufsfläche öffnen können. Darauf hat sich das Landeskabinett am Donnerstag nach einer Telefonschalte der Länderchefs mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verständigt. Bisher mussten Geschäfte ihre Verkaufsfläche auf 800 Quadratmeter begrenzen.

Update, 20.17 Uhr: In Deutschland sind bis Donnerstagabend mehr als 160.400 Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden (Vortag Stand 20.15 Uhr: mehr als 159.000 Infektionen). Mindestens 6.401 mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben (Vortag Stand 20.15 Uhr: 6.132). Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor, die die neuesten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt.

Update, 17.52 Uhr: Merkel hat etwaigen Erwartungen an Reisen in Europa vorerst einen Dämpfer verpasst. Dies sei derzeit nicht auf der Agenda.

Update, 17.44 Uhr: Die Bundesländer sollen individuell entscheiden, wo sie Spielplätze, Museen, Zoos und Gedenkstätten angesichts der Corona-Pandemie wieder öffnen. Es solle die Möglichkeit geben, das mit Auflagen wieder zuzulassen.

Coronavirus in Deutschland: Merkel verkündet weitere Lockerungen

Update, 17.32 Uhr: Merkel hat außerdem weitere Öffnungsschritte verkündet. Unter Auflagen dürften Spielplätze, Kultureinrichtungen und Gotteshäuser wieder öffnen. Die Gefahr durch die Corona-Pandemie sei aber noch lange nicht gebannt: „Deshalb bleibt Vorsicht das Gebot.“

Update, 17.26 Uhr: Für die Eindämmung der Corona-Krise ist nach den Worten von Bundeskanzlerin Angela Merkel eine gemeinsame Strategie nötig. Wichtig sei es zudem weiterhin, Distanz zu halten und die Regeln zu beachten, betonte die CDU-Politikerin.

Sie sprach von einer gewaltigen Herausforderung für die Bürger und alle Ebenen des Landes, für die es „keinerlei Vorlage gibt“. Wichtig sei vor allem, die Infektionsketten nachzuvollziehen.

Update, 17.17 Uhr: Nach den Beratungen von Angela Merkel und den Ministerpräsidenten der Länder über den weitern Umgang mit der Corona-Pandemie gibt die Bundeskanzlerin zusammen mit Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nun ein Statement ab. Alle aktuellen Entwicklungen sehen Sie im Livestream von BR24.de, der auch am Anfang dieses Artikels übertragen wird sowie in unserem ausführlichen Live-Ticker.

Corona/Deutschland: Erste Detail aus Beratungen durchgesickert

Update, 16.21 Uhr: Inzwischen sind Details aus den Beratungen zwischen Kanzlerin Angela Merkel und den Ministerpräsidenten der Länder durchgedrungen. Demnach wollen Bund und Länder neben gemeinschaftlichen Gottesdiensten auch besondere religiöse Feste wie Taufen, Hochzeiten oder Beschneidungen sowie Trauergottesdienste im kleinen Kreis wieder erlauben

Außerdem sollen die Kliniken nach dem Willen von Bund und Ländern wieder mehr Operationen und andere wichtige Behandlungen aufnehmen. Aktuell werden laut Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen 40 Prozent der Intensivbetten frei gehalten. Nun sollen künftig weniger Intensivbetten freigehalten werden. Die Infektionsentwicklung in der Corona-Krise sowie eine präzise Übersicht durch ein neues Intensivbetten-Register ließen es zu, einen „etwas größeren Teil“ der Kapazitäten wieder für planbare OPs zu nutzen, hieß es aus Teilnehmerkreisen. 

Auch auf die bereits bei Beratungen vom Bund in die Beschlussvorlage aufgenommene Öffnung von Spielplätzen konnten sich Bund und Länder in den Beratungen einigen. In wenigen Minuten will Bundeskanzlerin Angela Merkel über die Ergebnisse der Beratungen informieren. 

Corona in Deutschland: Bund fasst weitere Lockerungen ins Auge 

Update, 13.36 Uhr: Während das Robert-Koch-Institut mit Kritik zu seiner Einschätzung bezüglich des Mund-Nasen-Schutzes konfrontiert ist und sich für die Schwankungen der Reproduktionszahl rechtfertigen muss, sind erste Inhalte der Beschlussvorlage des Bundes über weitere Lockerungen bekannt geworden. 

So will der Bund die seit Wochen geschlossenen Spielplätze wieder öffnen lassen, gleiches gilt offenbar für Museen, Ausstellungen, Zoos, Gedenkstätten und botanische Gärten. Und auch Gottesdienste und Gebetsveranstaltungen sollen wieder zugelassen werden. An dem bereits beschlossenen Verbot von Großveranstaltungen bis zum 31. August will der Bund grundsätzlich festhalten. Das geht aus der Beschlussvorlage des Bundes für die Beratungen von Merkel und den Länderchefs hervor. 

Darin heißt es aber auch, dass der Bund erst bei der nächsten Schaltkonferenz mit den Ministerpräsidenten am 6. Mai entscheiden will, ob ein weiterer größerer Öffnungsschritt bei den strikten Corona-Beschränkungen tatsächlich möglich ist. Bis dahin will der Bund außerdem ein Konzept zur weiteren schrittweisen Öffnung von Schulen, Kindertagesstätten und zur Wiederaufnahme des Sportbetriebs erarbeiten lassen. 

Corona in Deutschland: Hygiene-Experte kritisiert Wielers Einschätzung zu Schutzmasken

Update, 13.17 Uhr: Bei der Konferenz des Robert-Koch-Instituts (RKI) am Donnerstagvormittag äußerte sich Wieler auch erneut zum Thema Schutzmasken. Zuvor hatte Prof. Klaus-Dieter Zastrow vom Hygieneinstitut in Berlin kritisert, dass es Wieler diesbezüglich an Fachwissen mangele und er „Unsinn verbreite“. Der Hintergrund: Wieler und das RKI vertreten die Annahme, dass ein Mund-Nasen-Schutz, der nicht dem Typ FFP2 entspricht, vor allem davor schützt, andere mit dem Virus anzustecken. 

Jedoch sollen diese Masken kaum Schutz für den Träger bieten. Prof. Zastrow sieht das anders. Ein Mund-Nasen-Schutz sei der wirksamste Schutz vor einer Infektion für jeden, der ihn trägt, betont er. Denn dadurch würde die einzige Infektionsquelle geschlossen. Doch Wieler blieb am Donnerstagvormittag bei seiner Einschätzung: „Wir wissen, das Masken das Risiko senken, das Virus auf andere zu übertragen“, sagte er. Von einer Schutzwirkung für den Träger sprach er aber auch dieses Mal nicht. 

Corona in Deutschland: Wieler appelliert an die Menschen, Hygieneregeln einzuhalten

Dass durch eine Maske das Risiko, andere anzustecken, verringert wird, sei „der Grund, warum wir Masken seit langem im öffentlichen Raum empfehlen“, stellte der RKI-Leiter dar. Weitere Gründe für die Empfehlung nannte er nicht. Stattdessen betonte er: „Aber wir müssen eben auch die Hygieneregeln dabei beachten, dafür muss weiter gesorgt werden.“

Update, 12.23 Uhr: „Wir sind am Anfang der Pandemie“, betonte der Leiter des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, bei der Konferenz wiederholt, „wir sind am Anfang dieses Marathons.“ Das Virus sei in unserem Land und wir würden monatelang in dieser neuen Normalität leben, prognostizierte er. Das werde solange der Fall sein, bis wir einen Impfstoff oder bessere Medikamente hätten. 

„Das ist eine Pandemie, die eine Bevölkerung trifft, die keine Immunität hat“, betonte Wieler. So eine Pandemie gehe erst vorbei wenn rund 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung durchseucht seien. Momentan seien wohl rund 1 Prozent der Bevölkerung infiziert oder bereits infiziert gewesen.

Die Mehrheit der Experten gehen davon aus, dass es eine zweite Welle geben werde, vielleicht sogar eine dritte, erklärte der RKI-Leiter. Möglicherweise könnte sich das Virus ihm zufolge auch im Herbst wieder weiter ausbreiten. 

Corona in Deutschland: Übersterblichkeit steigt laut RKI-Leiter Wieler an 

Update, 10.52 Uhr: Auch auf die Übersterblichkeit ging RKI-Leiter Wieler bei der Konferenz ein. „Es gibt in Deutschland zwei Länder, Hessen und Berlin, die diese Übersterblichkeit relativ zeitgenau reportieren“, sagte er. „Wir sehen, dass die Übersterblichkeit steigt in Deutschland. Nicht in einem sehr hohen Maße aber sie steigt.“ Genaue Zahlen wird das RKI aber erst in Kürze erhalten. 

Dann ging Wieler kurz auf die Übersterblichkeit in anderen Ländern ein. In einigen anderen Ländern würde die Übersterblichkeit stärker steigen. „Aber auch in unserem Land sieht man sicher die ersten Anstiege der Übermortalität, Exzessmortalität, wie man das nennt“, betonte der RKI-Leiter. Die RKI-Forscher gehen davon aus, dass wahrscheinlich mehr Menschen daran (an Covid-19, Anm. d. Red.) gestorben sind, als offiziell gemeldet sind. „Richtige belastbare Zahlen werden wir erst in einigen Monaten haben“, sagte Wieler. 

Das sogar im Umgang mit Corona-Todesfällen Fehler passieren können, zeigt ein Fall aus München. Dort kam es in einem Krankenhaus zu einer folgenschweren Verwechslung*. 

Video: Coronavirus - Kubicki und Schäuble kritisieren Einschränkungen

Corona in Deutschland: RKI fordert gezielte Covid-19-Tests in Alten- und Pflegeheimen

Update, 10.37 Uhr: Ein zentrales Thema waren bei der RKI-Konferenz auch die Testkapazitäten. Sie seien in Deutschland erneut gestiegen, was erfreulich sei, sagte RKI-Leiter Wieler. In der vergangenen Woche seien in Deutschland rund 467.000 Tests durchgeführt worden. „Davon wurden rund 4,5 Prozent positiv getestet“, berichtete Wieler. Das sei ein vergleichsweise niedriger Wert, der auch ein gutes Signal sei. Denn er würde zeigen, dass in Deutschland vergleichsweise niedrigschwellig getestet werde. Das heißt, dass auch Personen mit nur geringen Symptomen einen Test machen können. 

„Natürlich ist es so, dass es zumindest einen Teil der Infizierten gibt, die das Virus schon ausscheiden, bevor sie Symptome zeigen. Es gibt also ganz klar Situationen, in denen wir es für sinnvoll erhalten, Menschen zu testen, obwohl sie noch nicht symptomatisch sind“, sagte Wieler weiter. Als Beispiel nannte er Personen aus Risikogruppen und kündigte an, dass gezielt Tests in Einrichtungen wie Alten- und Pflegeheimen durchgeführt werden sollen. Dazu werde aktuell ein Konzept ausgearbeitet. 

Corona in Deutschland: Reproduktionszahl sei nach wie vor vergleichbar, betont Wieler

Update, 10.27 Uhr: Bei der Fragerunde für Journalisten wurde besonders die Veränderung der R-Zahl kritisch hinterfragt. So erkundigte sich eine Journalistin bei Wieler, ob die aktuelle R-Zahl mit der bisherigen vergleichbar sei, weil sich die Berechnungsgrundlage verändert habe. Wieler verwies daraufhin auf einen seiner Mitarbeiter, der die Berechnung der R-Zahl durchführt.  

Sein Mitarbeiter erklärte die jüngsten Entwicklungen zur Reproduktionsrate: „Die Berechnung des R-Werts hat sich nicht geändert, aber die Anzahl der geschätzten Neuerkrankungen. Die haben wir etwas geglättet“, sagte er. Der R-Wert sei aber „wie vorher auch“. Eine andere Journalistin merkte an, dass ihr das als Erklärung noch nicht ausreiche. „Ist das wirklich vergleichbar?“, fragte sie. Wieler: „Ja, das ist vergleichbar. Er ist nach derselben Methode berechnet worden.“

Wielers Mitarbeiter ging dann erneut auf die Nachfrage ein. „Je niedriger die Zahl der geschätzten Neuerkrankungen ist, desto mehr machen sich lokale Entwicklungen und Cluster bemerkbar und umso mehr kommt es zu Schwankungen. Die sollten aber nicht zu großer Beunruhigung führen, weil die Schwankungen nur einen kleinen Effekt haben“, betonte er.

Update, 10.20 Uhr: Wieler berichtete bei der Konferenz außerdem, dass das Durchschnittsalter der Corona-Todesfälle in Deutschland bei 81 Jahren liegt. Die Sterblichkeitsrate liege derzeit außerdem bei vier Prozent. Dabei handele es sich nach wie vor um einen relativ hohen Wert. Dies erklärt Wieler dadurch, dass sich mittlerweile viele ältere Menschen und auch Menschen mit Vorerkrankungen infiziert haben. Die älteren Menschen, die sich vor etwa zwei Wochen mit dem Virus infiziert hätten, würden nun in der Statistik der Todesfälle auftauchen, sagte Wieler. 

Corona-Reproduktionsrate ist auf 0,76 gesunken 

Update, 10.12 Uhr: Die Reproduktionsrate des Coronavirus, also die Zahl an Personen, die ein Corona-Infizierter hierzulande ansteckt, sei auf 0,76 gesunken, erklärte Wieler. Derzeit gebe es zudem jeden Tag rund 1500 Neuinfektionen. Das seien weniger als noch in der vergangenen Woche. Das Durchschnittsalter der Corona-Infizierten liegt in Deutschland bei 50 Jahren, berichtete Wieler. „Männer und Frauen sind etwa gleich betroffen“, sagte der Professor weiter. 

Update, 10.06 Uhr: RKI-Leiter Wieler ging dann auf die Corona-Zahlen in Deutschland im Vergleich zur weltweiten Situation ein. In Deutschland gebe es aktuell 159.119 Infektionen, die offiziell ans RKI von Ländern und Gesundheitsämtern gemeldet wurden. Das seien 1478 mehr als am Vortag. Zudem seien aktuell 6135 Personen nach einer Corona-Infektion gestorben

Laut Schätzungen des RKI sind außerdem etwa 123.500 Personen in Deutschland nach einer Corona-Infektion wieder genesen. „Rund 3 Millionen Menschen wurden weltweit als Corona-positiv gemeldet“, sagte Wieler. „Nahezu alle Länder sind betroffen. Ein besonders intensives Ausbruchsgeschehen ist in Europa und Nordamerika zu sehen.“

Corona in Deutschland: RKI-Leiter Wieler appelliert daran, Abstand zu halten

Update, 10.03 Uhr: Nun ist RKI-Leiter Lothar Wieler vor die Kameras getreten, um die aktuellen Corona-Zahlen für Deutschland vorzutragen. Zunächst appellierte er erneut an die Bevölkerung, weiter durchzuhalten und das Virus in Deutschland in Schach zu halten. „Waschen Sie sich regelmäßig die Hände, halten sie sich an die Hust- und Niesregeln“, betonte Wieler. Zudem soll der Mindestabstand von 1,5 Meter eingehalten werden und in Situationen in denen das nicht gehe, zusätzlich einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. 

Update, 9.55 Uhr: In wenigen Minuten wird voraussichtlich der Leiter des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, in der regelmäßigen Konferenz des Instituts die aktuellen Zahlen bekanntgeben und ihre Auswirkungen auf den weiteren Umgang mit dem Coronavirus erklären. Am Vorabend gab das RKI überraschend bekannt, dass die Reproduktionszahl von zuvor 0,9 auf 0,75 gesunken ist. Auf diese Entwicklung wird Wieler in der Konferenz wohl genauer eingehen.

Update, 9.30 Uhr: Ob ein Mund-Nasen-Schutz, der nicht dem professionellen FFP2-Standard entspricht, überhaupt etwas bringt? Und schützen sie nur die anderen oder auch den Träger selbst? Diese Fragen haben sich in den vergangenen Wochen wohl viele Menschen gestellt. Für die in der Bevölkerung herrschende Unsicherheit macht Prof. Klaus-Dieter Zastrow vom Hygieneinstitut Berlin unter anderem auch den Leiter des Robert-Koch-Instituts (RKI), Prof. Lothar Wieler, verantwortlich. 

Corona in Deutschland: Experte unterstellt RKI mangelndes Wissen - „untergräbt Akzeptanz mit Irrlehren“

„Der RKI-Chef untergräbt die Masken-Akzeptanz mit Irrlehren“, lautet der Vorwurf des Experten. Zastrow betont in einem Bericht von Bild.de: „Der Mund-Nasen-Schutz ist der wirksamste Schutz vor einer Corona-Infektion für jeden, der ihn trägt. Damit wird die einzige Infektionsquelle geschlossen und die Epidemie wäre sehr schnell beendet.“ Schließlich würden nicht umsonst im Krankenhaus bei der Behandlung und Pflege von Infektionspatienten Mund-Nasen-Schutzmasken getragen. 

Doch RKI-Leiter Wieler betont seit Januar immer wieder, dass der Mund-Nasen-Schutz für den Schutz des Trägers quasi unwirksam sei. Im Gespräch mit Bild.de wundert sich Zastrow, wie es sein könne, dass der RKI-Präsident so wenig Fachwissen habe und Unsinn verbreite. „Damit unterminiert Wieler die Anweisungen von Laschet, Söder und anderen Ministerpräsidenten“, findet der wissenschaftliche Leiter des Hygiene-Instituts in Berlin, der auch Vorsitzender des Normungsausschusses für OP-Textilien ist. Zastrow fordert: „Hier muss der Gesundheitsminister eingreifen, damit die Maßnahmen der Länder nicht weiter für unsinnig erklärt werden.“

Update, 8.31 Uhr: Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Donnerstag mit 159.119 angegeben - ein Plus von 1478 seit dem Vortag (Stand: 7.45 Uhr). Binnen 24 Stunden hat das RKI 173 weitere Corona-Todesfälle verzeichnet. 6.288 Menschen starben bisher an Covid-19.  

Corona-Krise: Deutschland hofft auf Lockerungen

Update, 6.45 Uhr: Kanzlerin Angela Merkel will am Nachmittag mit den Bundesländern über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise beraten. Einige Bundesländer haben schon weitere Lockerungen der strengen Maßnahmen angekündigt. Allerdings hatte Merkel schon vorab angekündigt, bis zum 6. Mai warten zu wollen.  

Coronavirus in Deutschland: Neue Infektionszahlen

Update vom 30. April, 6.21 Uhr: In Deutschland steigt die Zahl der Coronainfektionen langsam, aber stetig. 161.539 Covid-19-Fälle hat die John Hopkins University. 6.467 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Von der Erkrankung genesen sind 120.000.  

Coronavirus und Influenza - Studie sorgt für Kritik

Update, 23.03 Uhr: In Sachen Corona-Influenza-Vergleich hat das RKI stets gewarnt. Die beiden Krankheiten könnten schlicht nicht miteinander verglichen werden. Eine nun durchgeführte Studie hat jedoch gewissermaßen genau das getan. Demnach ist Covid-19 kaum gefährlicher als die klassische Grippe.

Update, 20.37 Uhr: Das Robert Koch-Institut hat den Wert der Reproduktionszahl für das Coronavirus in Deutschland am Mittwoch korrigiert - und das deutlich nach unten. Den am Mittwoch veröffentlichten RKI-Schätzungen zufolge liegt die sogenannte Reproduktionszahl bei 0,75 (Datenstand 29. April, 0.00 Uhr). Die Zahl der Neuinfektionen sinkt somit leicht. 

Anfang März lag die wichtige Kennziffer noch bei drei, am 8. April bei 1,3, in den vergangenen Tagen bei 0,9 bis 1 - jeweils mit einer gewissen Schwankungsbreite. Das RKI hat immer wieder betont, um die Epidemie abflauen zu lassen, müsse diese Reproduktionszahl unter 1 liegen. Daneben ist unter anderem die Zahl der Neuinfizierten pro Tag wichtig. Nun sinkt die Zahl nur einen Tag vor einem Spitzentreffen mit Kanzlerin Angela Merkel in Berlin erstmals deutlich unter diesen Wert.

Coronavirus in Deutschland: Scharfe Kritik am RKI - Kommt eine Ticketpflicht für Fußgängerzonen?

Update, 17.58 Uhr: Wissenschaftler der deutschen Bundeswehr haben nun schwere Vorwürfe gegen Politiker geäußert - und dabei auch die Bundesregierung kritisiert. Die Kritik der Wissenschaftler: Es habe frühzeitig Warnzeichen gegeben und dennoch hat kaum jemand die dramatische Ausbreitung des Coronavirus kommen sehen, weil Warnungen international nicht ausreichend beachtet worden seien.

„Diese Krise zeigt, dass verschiedene Nationen, je nach politischer Kultur, die Frühwarnsignale teilweise ignoriert beziehungsweise sogar verleugnet haben“, sagte Flottillenarzt Christian Haggenmiller, der zuständige Experte für Gesundheit und Sicherheit bei der Denkfabrik „German Institute for Defence and Strategic Studies“ (GIDS) an der Führungsakademie der Bundeswehr, laut einem Bericht von Bild.de

Als Beispiel nennt der Mediziner die Vereinigten Staaten. „Sie verfügen über sehr umfangreiche Mittel zur Früherkennung von Gesundheitsgefahren, sowohl militärisch als auch zivil, und haben die Entwicklung rund um Covid-19 auch zeitnah erkannt“, sagt Haggenmiller. Doch das sei von der aktuellen politischen Führung nicht als prioritär eingeschätzt worden.

Und auch die Regierung in Deutschland hat dem Wissenschaftler zufolge nicht schnell genug auf das Coronavirus reagiert. Der durch das Robert-Koch-Institut (RKI) erarbeitete nationale Pandemieplan zeigt laut Haggenmiller, dass die derzeitige Früherkennung nicht ausreichend sei und nicht früh genug einsetze. Er räumt allerdings auch ein, dass die Ansprüche daran, was man als früh bezeichnen könne, durch die Corona-Pandemie deutlich gestiegen seien. 

Ein Frühwarnsystem mit nahezu Echtzeit-Qualitäten sei nun das Ziel. Dazu würden aktuell mehrere Ansätze verfolgt, wie beispielsweise der Einsatz von Algorithmen, die im Internet Suchanfragen wegen bestimmter Symptome auswerten, heißt es im Bericht von Bild.de.

Drei Länder planen weitere schrittweise Corona-Lockerungen - auch für Gastronomie

Update 16.39 Uhr: Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Niedersachsen wollen Tourismus und Gastgewerbe schrittweise wieder hochfahren. Die Wirtschafts- und Tourismusminister der drei Länder haben am Mittwoch einen Drei-Stufen-Plan zur Aufhebung der coronabedingten Einschränkungen vorgelegt. Nach Angaben eines Sprechers des niedersächsischen Wirtschaftsministeriums sollen die Lockerungen ab Anfang Mai beginnen.

Coronavirus in Deutschland: Fortschritte in der Forschung - erste Tests von Impfstoff-Kandidaten

Update, 15.41 Uhr: Vor kurzem genehmigte das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) in Deutschland die ersten Tests von Impfstoff-Kandidaten gegen das Coronavirus am Menschen. Mittlerweile hat eine erste Gruppe von zwölf Teilnehmern die Wirkstoffdosen erhalten, teilten das Mainzer Unternehme Biontech und der Kooperationspartner Pfizer am Mittwoch mit. Erste Daten aus den Tests sollen im Juni vorliegen. Sollten die Untersuchungen positiv verlaufen, sollen mehr Probanden und auch Risikopatienten in die Prüfung miteinbezogen werden

Weitere Fortschritte in der Coronavirus-Forschung vermeldet auch der deutsche Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers. Er kann mit der Auslieferung seiner Molekular-diagnostischen Tests zur Erkennung des Virus in Europa beginnen. Wie Siemens am Mittwoch in Erlangen mitteilte, habe das Unternehmen die nötige Registrierung vorgenommen. Der Test sei damit für die diagnostische Nutzung freigegeben. Bei dem Verfahren handelt es sich um einen Frühtest, der das Virus erkennen kann, auch wenn die Person noch keine Symptome zeigt. In der vergangenen Woche hatte Siemens außerdem einen Antikörpertest angekündigt, der Ende Mai verfügbar sein soll. 

Update, 13.44 Uhr: Angesichts der schrittweisen Lockerung der Corona-Beschränkungen stellt sich in Deutschland zunehmend die Frage: Wie im Alltag Abstand halten? Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) hat dazu nun einen Vorschlag ins Spiel gebracht, der sich auf den ersten Eindruck grotesk anhört - doch angesichts der aktuellen Ausnahmesituation wohl nicht völlig utopisch ist: eine Ticketpflicht für Fußgängerzonen, Geschäfte und Hotels.

Coronavirus in Deutschland: DIHK will Wirtschaft mit digitalen Techniken ankurbeln

Mit Hilfe digitaler Techniken will die DIHK die Wirtschaft schneller wieder ankurbeln, das Redaktionsnetzwerk Deutschland beruft sich dabei auf ein Konzept der Kammer, das am vergangenen Wochenende an Kanzlerin Angela Merkel und weitere Vertreter der Großen Koalition geschickt wurde. „Digitale Lösungen helfen, im Alltag Abstand zu halten, ohne zu Hause bleiben zu müssen“, zitiert das Netzwerk aus dem Dokument. 

Demnach wird unter anderem vorgeschlagen, den Zugang zu Fußgängerzonen, Geschäften oder Hotels über Ticket-Systeme zu begrenzen. Diese seien „ein äußerst wirksames und vielfältig einsetzbares Instrument zur Vermeidung von Menschenansammlungen“. Über entsprechende Apps könnten die Tickets bereitgestellt werden. Ob dieser Vorschlag tatsächlich umgesetzt wird, bleibt allerdings abzuwarten. 

Weitere Lockerungen in der Corona-Krise sind im Gespräch. Nun wurde ein Plan für die Kita-Öffnung erarbeitet.*

Coronavirus in Deutschland: RKI vermeldet mehr als 157.000 Infektionen

Update, 11.20 Uhr: Bis Mittwochvormittag sind in Deutschland mehr als 157.500 Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Zum Vergleich: Am Vortag waren es mehr als 156.200 Infektionen. Außerdem sind mindestens 6056 mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte bisher bundesweit gestorben. Am Vortag waren es bis 10.15 Uhr 5845 Personen. Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor, die die beim Robert-Koch-Institut (RKI) gemeldeten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt. 

Den Schätzungen des RKIs zufolge lag die Reproduktionszahl mit Stand Dienstag wieder bei 0,9. Das heißt, dass im Durchschnitt jeder Infizierte weniger als eine weitere Person ansteckt. Rund 120.400 Menschen in Deutschland haben nach RKI-Schätzungen die Corona-Infektion überstanden. Die Experten rechnen allerdings genau wie in anderen Ländern mit einer hohen Dunkelziffer nicht erfasster Fälle. 

Besonders viele Covid-19-Infektionen gibt es nach wie vor in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Auf 100.000 Einwohner gerechnet verzeichnet Bayern mit einem Wert von 319,7 die meisten Infizierten. Im bundesweiten Durchschnitt waren es 189,5. 

Coronavirus in Deutschland: Regierung verlängert Reisewarnung bis 14. Juni

Unterdessen hat die Bundesregierung die weltweite Reisewarnung für Touristen am Mittwochvormittag verlängert. Sie galt zuvor bis zum kommenden Sonntag, nun besteht sie bis 14. Juni. Weiter hat die Regierung am Mittwochvormittag ein zweites Gesetzespaket zur Eindämmung der Corona-Pandemie auf den Weg gebracht. Der vom Kabinett gebilligte Gesetzentwurf sieht mehr Tests und ausgeweitete Meldepflichten vor. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hat unterdessen weitere Lockerungen der Corona-Beschränkungen gefordert.

Nicht alle Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie werden unkritisch angenommen. Ein ARD-Kommentator kritisiert die Maskenpflicht mit Sturmhaube - was bei einigen Zuschauern widerum zu Empörung führt.

Update, 10.25 Uhr: Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki hat das Robert-Koch-Institut (RKI) und seinen Präsidenten Lothar Wieler wegen der regelmäßig verbreiteten Corona-Zahlen scharf kritisiert. Diese vermitteln ihm zufolge  „eher den Eindruck, politisch motivierte Zahlen zu sein als wissenschaftlich fundiert“, sagte Kubicki am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. 

Dabei verwies er insbesondere auf die Reproduktionszahl (R), die angibt, wie viele andere Menschen ein Infizierter ansteckt. Sie ist laut Angaben des RKIs vom Montagabend vorübergehend bundesweit von 0,9 auf 1,0 angestiegen. Bereits am Dienstagnachmittag vermeldete das Institut allerdings, dass die Reproduktionszahl wieder auf 0,9 gesunken ist. Die Nachricht, dass die Reproduktionszahl angestiegen sei, kritisierte Kubicki am Dienstag mit Blick auf die sinkenden Infektionsraten. Während Ministerpräsident Markus Söder für Bayern, das Land mit den meisten Infektionen, einen R-Wert von 0,57 verkünde, melde das RKI bundesweit einen Wert von 1, wunderte sich der FDP-Vize öffentlich.

Coronavirus in Deutschland: Kubicki zweifelt öffentlich Seriosität des RKI an

Woher dieser Wert bei sinkenden Infektionsraten kommen soll, erschließt sich nicht einmal mehr den Wohlmeinendsten“, sagte Kubicki. Erstaunlich finde der FDP-Politiker zudem, dass Wieler auf einen Methodenwechsel bei der Berechnung des Wertes und nunmehr auf seine abnehmende relative Bedeutung hinweise. Dies trage nicht dazu bei, die „täglichen Wasserstandsmeldungen des Instituts noch für seriös zu halten“. Hinzu komme, dass die von der TU Ilmenau und vom Helmholtz-Zentrum ermittelten Werte deutlich von den Schätzungen des RKI abwichen, sagte Kubicki und fügte hinzu: „Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Der R-Wert des RKI steigt ausgerechnet zur Konferenz der Kanzlerin mit den Ministerpräsidenten, bei der vor weiteren Lockerungen gewarnt werden soll.“

Update, 8.19 Uhr: Die Bundesregierung beschafft für den Herbst und Winter erstmals zusätzliche 4,5 Millionen Dosen Impfstoff gegen die herkömmliche Grippe. Wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erläuterte, soll damit verhindert werden, dass das Gesundheitssystem durch die gleichzeitige Versorgung von Influenza- und Coronavirus-Patienten überfordert wird. Die Corona-Pandemie werde mit hoher Wahrscheinlichkeit im Winter noch nicht vorbei sein. Die Dosen müssten „zügig in den nächsten Tagen“ bestellt werden, da die Hersteller derzeit ihre Kapazitäten und die Verteilung an die Länder planten und festlegten. 

Coronavirus in Deutschland: Aktuelle Fallzahlen aus der Bundesrepublik

Update, 29. April, 7.16 Uhr: In Deutschland sind bisher 159.912 Corona-Fälle registriert, teilt die John-Hopkins-University mit (Stand: 7.16 Uhr). 6.314 Todesfälle wurden im Zusammenhang mit Covid-19 gemeldet. Genesen sind aktuell 117.400 Personen.

Kanzlerin Angela Merkel will am morgigen Donnerstag erneut mit den Ministerpräsidenten über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise beraten. Um den Sommerurlaub der Deutschen steht es derweil schlecht - die Bundesregierung will die weltweite Reisewarnung verlängern.

Corona in Deutschland: Regierung soll von geplantem Strategiewechsel Abstand nehmen - doch keine Massentests?

21.45 Uhr: Sie ist in der Coronavirus-Pandemie in Deutschland mittlerweile in aller Munde: die sogenannte Reproduktionszahl*.

Die Kennziffer lag nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) mit Stand Dienstag knapp bei eins. Das bedeutet, dass im Mittel jeder Corona-Infizierte eine weitere Person ansteckt. Ziel der weitreichenden Schutzmaßnahmen soll sein, die Reproduktionszahl möglichst unter 1 zu halten. Das betonen Wissenschaftler und Politiker immer wieder.

Es gibt auch positive Nachrichten zu vermelden: Nach RKI-Schätzungen haben in Deutschland mittlerweile rund 117.400 Menschen eine Infektion mit dem Erreger Sars-CoV-2 überstanden.

Coronavirus in Deutschland: Mehr als 200 Corona-Tote in 24 Stunden 

20.56 Uhr: Deutschland hat binnen 24 Stunden mehr als 200 weitere Todesfälle mit Corona-Infektion zu beklagen.

Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor, die die neuesten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt.

Demnach sind in der Bundesrepublik, Stand Dienstagabend, 20 Uhr, mindestens 6054 Menschen gestorben, die sich zuvor mit dem Coronavirus infiziert hatten. Am Montagabend, 20.15 Uhr, waren es demnach noch 5842 Corona-Tote.

Wie es weiter heißt, waren bis Dienstagabend bundesweit mehr als 157.500 Covid-19-Erkrankungen registriert. Die Zahl der gemeldeten Infektionen nahm damit innerhalb eines Tages um etwa 1.300 zu.

Corona in Deutschland: Bundesregierung will wohl doch keine Massentests

18.21 Uhr: Bereits seit Wochen gab es vermehrt Stimmen, die großangelegte Massentests für das Coronavirus forderten, um einen Überblick über die Situation zu bekommen. In der Regierung gab es den Plan pro Woche auf mehrere Millionen Tests aufzustocken. 

Das berichtet die Welt unter Berufung auf einen unveröffentlichten Gesetzesentwurf von Union und SPD. Zum Vergleich: Bislang gab es insgesamt mehr als zwei Millionen Tests in Deutschland. Doch das Blatt will nun erfahren haben, dass man in der Bundesregierung zumindest vorerst keine Massentests forcieren will.

Bundestag Angela Merkel Jens Spahn
Strategiewechsel bei Corona? Kanzlerin Angela Merkel und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (beide CDU). © dpa / Bernd von Jutrczenka

Bislang seien vor allem Menschen getestet worden, bei denen eine Infektion vermutet wurde. Nach dem neuen Plan hätten auch Symptomfreie Personen getestet werden sollen - etwa um den Grad der Durchseuchung in der Bevölkerung feststellen zu können.

Von diesem Strategiewechsel nimmt man dem Bericht nach nun Abstand. Das gehe aus einem neuen Gesetzesentwurf hervor, der diese Woche ins Kabinett eingebracht werden solle. Hier wird demnach nur noch auf die zusätzlichen Kosten, die den Krankenkassen wegen der Tests entstehe würden, eingegangen, ohne die Untersuchungen wirklich zu forcieren.

Damit sei der Strategiewechsel hin zu Massentests nicht verworfen, zumindest aber verschoben, schlussfolgert das Blatt. 

Doch nicht nur die Strategie der Bundesregierung im Umgang mit dem Coronavirus erregt derzeit das Interesse von Politikern und Bürgern gleichermaßen. Einige wundern sich mittlerweile auch, warum im Zusammenhang mit der Corona-Krise von Bundesinnenminister Horst Seehofer so wenig zu hören war*. So kritisierte der Grünen-Fraktionsvorsitzende Konstantin von Notz, dass die Lage „innenpolitisch mega-ernst, und das Bundesinnenministerium einfach nicht auf dem Platz“ sei. 

Im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie stellen unter anderem Antikörpertests eine große Hoffnung dar. Doch nun warnen US-Forscher vor falschen Ergebnissen. 

Corona-Reproduktionszahl schwankt um entscheidenden Wert für Lockerungen

15.31 Uhr: Der Reproduktionsfaktor* oder auch die Ansteckungsrate des Coronavirus sorgt am Dienstag für Aufregung. Das Robert-Koch-Institut hatte am Morgen berichtet, dass diese von 0,9 auf 1,0 gestiegen sei. Die Zahl wird von führenden Politikern wie Angela Merkel als entscheidener Faktor bei der Entscheidung über mögliche Lockerungen der bestehenden Maßnahmen genannt.

Bereits in der Pressekonferenz von RKI-Präsident Lothar Wieler am Morgen hatte es Diskussionen über den sogenannten R-Wert gegeben. Wieler benannte den Wert auf 1,0. Ein Journalist kam bei eigener Rechnung allerdings weiter auf einen Wert unter 1 (siehe Update von 10.22 Uhr).

Corona: RKI-Chef Wieler antwortet scharf auf Journalisten-Frage: „Weiß ja nicht, wie sie gerechnet haben“

Auf Nachfrage antwortete Wieler zunächst scharf: „Ich weiß ja nicht, wie genau sie das nachgerechnet haben“ und erklärte dann die mathematische Grundregel des Auf- und Ab-Rundens. Insofern gab er dem Journalisten anschließend allerdings doch recht: Das RKI hatte den R-Wert auf 1,0 aufgerundet. Tatsächlich lag er demnach bei 0,96. „Also, Sie haben gar nicht so schlecht gerechnet“, so Wieler abschließend.

Jetzt scheint die ganze Debatte aber obsolet. Das RKI korrigierte seinen R-Wert am Nachmittag wieder auf 0,9. Die sogenannte Reproduktionszahl ist demnach mit Datenstand 28. April 2020, 0.00 Uhr wieder gesunken. 

Bayern verlängert Corona-Beschränkungen um eine Woche

13.55 Uhr: Bayern hat seine Ausgangsbeschränkungen um eine Woche bis zum 10. Mai verlängert. Das entschied das Kabinett in München am Dienstag. 

Vom 4. Mai an sollen aber einzelne Lockerungen gelten. Beispielsweise sind dann öffentliche Gottesdienste und Demonstrationen mit bis zu 50 Teilnehmern wieder erlaubt.

In der Debatte um weitere Corona-Lockerungen schockte Grünen-Politiker Boris Palmer* nun mit dem Satz: „Wir retten Menschen, die in einem halben Jahr sowieso tot wären.“

Coronavirus in Deutschland: Kultusminister mit Rahmenkonzept zu Schul-Öffnung

13.50 Uhr: Die Kultusminister der Länder haben ein bundesweit einheitliches Rahmenkonzept zur Öffnung der Schulen in Deutschland erarbeitet.* Diesen werde man erst veröffentlichen, wenn die Ministerpräsidenten es zur Kenntnis genommen haben. „Es wird vor den Sommerferien keinen normalen Unterricht geben“, so KMK-Präsidentin Stefanie Hubig. Allerdings soll jeder Schüler vor den Sommerferien wieder in der Schule gewesen sein. Man wolle ein der Situation angepasstes Konzept vorstellen, bei dem dann etwa ein Teil der Schüler wechselweise wieder in die Schule gehen könne. 

Dennoch werde es in Deutschland in den Bundesländern verschiedene Fahrpläne bei den Schul-Öffnungen geben.

13.13 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder spricht nun in einer Pressekonferenz über den weiteren Umgang mit der Corona-Krise im Freistaat.* Dabei mahnte Söder erneut, dass man die Beschränkungen nun nicht zu schnell lockern dürfe. Bayern werde auch im Vergleich mit anderen Bundesländern langsamer zurück in die Normalität kehren, kündigte er an. Dann mahnte er: „Eine zweite Welle wird kommen - wann, weiß keiner - wie, weiß keiner“. Gerade deshalb müsse man nun weiter wachsam sein. 

Angesichts des bundesweit wieder steigenden Gefahr einer Ansteckung mit dem Coronavirus fordert Bayerns Regierungschef Markus Söder von Bund und Ländern mehr Umsicht bei den Lockerungen. Die steigende Reproduktionsrate des Virus zeige was passiert, „wenn man ohne Plan lockert“, sagte der CSU-Chef am Dienstag nach einer Sitzung des Kabinetts in München.

Coronavirus in Deutschland: RKI-Chef Wieler wird beim Thema Herdenimmunität deutlich

10.56 Uhr: Nun eine Nachfrage zum Stichwort Herdenimmunität. Ein viel diskutierter Ansatz, den etwa Schweden deutlich stärker verfolgt als Deutschland, in dem wesentlich lockerere Beschränkungen getroffen wurden. Wieler meint hierzu: „Dieses Virus hat einige Eigenschaften, die uns zu dem Schluss kommen lassen, dass wir eine kontrollierte Herdenimmunität einfach nicht riskieren können.“ Dazu würden die hohe Ansteckungsrate und die leichte Übertragbarkeit zählen. 

„Wir können das nicht kontrollieren“, meint Wieler zusammenfassend über das Coronavirus. Zur Herdenimmunität wird der Präsident des RKI dann abschließend sehr deutlich: „Das ist eine Ansicht, die meiner Ansicht nach gefährlich ist - ich würde sogar sagen, sie ist naiv. Man müsste, wenn man über diese Dinge nachdenken möchte, darüber nachdenken, wie viele Menschenleben man in Kauf nehmen möchte.“ 

Besonders habe man aktuell immer noch kein Medikament, mit dem man das Virus angreifen könne und auch keinen Impfstoff. „Deshalb ist diese Debatte für mich fachlich nicht nachvollziehbar“, meint Wieler scharf.

Corona-Maßnahmen in Deutschland: Wieler spricht über Wirksamkeit

10.45 Uhr:  Nun geht es um die Wirkung der in Deutschland getroffenen Corona-Maßnahmen: „Es ist natürlich schwer einzelne Maßnahmen einem Effekt zuzuordnen“, meint Wieler. Klar sei, dass das Bündel der Maßnahmen erfolgreich gewesen sei. Welche wie genau gewirkt habe, sei aber schwierig. „Aus unserer Einschätzung sind alle diese Maßnahmen wichtig gewesen“. Schön sei allerdings, dass die Menschen schon vor den Beschränkungen ihr Verhalten angepasst hätten, meint Wieler.

Dann meint er: „Unsere Einschätzung ist ganz klar: Wenn die Maßnahmen nicht für so eine lange Zeit durchgehalten worden wären, dann wäre die Zahl der Infektionen deutlich früher wieder angestiegen.“ Das lasse sich deutlich an der Entwicklung der Fallzahlen ablesen. Mit einer Verzögerung von zwei bis drei Wochen konnte man nach jeder Maßnahme einen Abfall der Zahlen erkennen. „Wir werden sehen“, wie sich die Zahlen nun entwickeln, wenn die Maßnahmen wieder gelockert würden. Wieler hoffe, dass die Fallzahlen nicht zu stark absteigen werden. Wichtig sei es, dass die Menschen dennoch weiter die genannten Regeln, die Abstand-Halten oder Händewaschen einhalten würden.

Coronavirus - Pressekonferenz des Robert-Koch-Instituts
Coronavirus - Pressekonferenz des Robert-Koch-Instituts © dpa / Christian Mang

Corona-Reproduktionszahl: Journalist hat nachgerechnet und widerspricht RKI - Wieler mit spitzer Erklärung

10.22 Uhr: Schon eine der ersten Nachfragen hat es für Wieler in sich. Ein Journalist hat bezüglich des Reproduktionsfaktors R nachgerechnet. Laut Wieler war dieser von 0,9 auf 1,0 gestiegen. Nach der Berechnung des Journalisten liege der Wert aber weiter deutlich unter 1,0 - vor allem, da die Zahlen in den letzten Tagen gesunken seien. Wieler entgegnet etwas spitz und doch lächelnd: „Ich weiß ja nicht wie genau sie das nachgerechnet haben“. Dann klärt er auf, dass das RKI bei der Berechnung gerundet habe. Der tatsächliche Wert hätte am Dienstag bei 0,96 gelegen - dann habe man aufgerundet. „Also, Sie haben gar nicht so schlecht gerechnet“, meint Wieler zu dem nachfragenden Journalisten.

Zudem erklärt der Präsident des RKI noch einmal, dass der Faktor R nur ein Wert sei, den man in den Blick nehmen müsse. Er allein könne zu falschen Schlussfolgerungen führen.

RKI informiert über Corona-Zahlen - Wieler mit deutlichem Appell

10.19 Uhr: Aktuell gebe es 156.334 Infizierte in Deutschland. Es gibt heute 163 neue Todesfälle. Weiter seien Husten und Fieber die häufigsten Symptome. 17 Prozent der Fälle werden im Krankenhaus behandelt, 2,7 Prozent der Fälle haben eine Lungenentzündung ausgebildet.

Insgesamt gibt es aktuell 5913 Todesfälle in Deutschland. Das sind 3,8 Prozent der Infizierten. Wieler bezeichnet diesen Anteil weiter als hoch. Das liege daran, dass es weiter Ausbrüche in Alten- und Pflegeeinrichtungen sowie in Krankenhäusern gebe. Hier treffe das Virus verstärkt auf Risikopatienten.

Wieler informiert weiter, dass die Verstorbenen im Durchschnitt 81 Jahre alt waren. 70 Prozent der Verstorbenen waren demnach über 70 Jahre alt. 

In Berlin musste nun wegen des Coronavirus ein Seniorenwohnheim geräumt werden.*

Coronavirus in Deutschland: RKI-Präsident mit deutlichem Appell zur Maskenpflicht

Dann richtet Wieler einen Appell an die Zuhörer: „Es ist ein Erfolg, den wir uns hier alle erarbeitet haben. Es ist uns in Deutschland vergleichsweise gut gelungen durch diese Epidemie zu kommen.“ Den Erfolg habe man den Mitarbeitern des Gesundheitsamts zu verdanken, die Kontakte nachverfolgt haben und Infektionsketten so brechen konnten. Zudem sei es den ergriffenen Maßnahmen zu verdanken und den Bürgern, die sich daran gehalten hätten.

Wieler macht deutlich, dass er wisse, dass die aktuelle Situation keine leichte für die Gesellschaft und die Wirtschaft sei. Dennoch warnt er: Jetzt müsse man den Erfolg verteidigen, indem man sich weiter an die Vorgaben halte.

„Lassen sie uns so weit es geht weiter zu Hause bleiben - halten wir uns weiter an die Kontaktbeschränkungen - halten wir weiter mindestens 1,5 Meter Abstand - halten wir uns weiter an die Husten- und Nies-Regeln.“ Zudem bittet Wieler die Deutschen im ÖPNV und in Geschäften Masken zu tragen. Dann meint Wieler: „Wir wollen nicht, dass die Fallzahlen wieder zunehmen, dass das Gesundheitssystem überfordert wird, dass noch mehr Menschen an Covid-19 sterben.“

10.07 Uhr: Mitten in der Pressekonferenz kommt es nun zu einer Unterbrechung. Es kam zu einer technischen Panne. Doch jetzt kann es weitergehen.

10.01 Uhr: Professor Lothar Wieler, der Präsident des Robert-Koch-Instituts informiert, dass in der letzten Woche pro Tag knapp 2000 neue Infektionen an das RKI übermittelt wurden. Das seien bereits deutlich weniger als in den Wochen zuvor gewesen. In den letzten Tagen sei die Zahl der neuen Meldungen dann sogar auf knapp 1000 gefallen. Die Todesfälle liegen nach Angaben des RKI bei 100 bis 300 Fällen pro Tag.

Wie bereits zuvor bekannt geworden bestätigt Professor Wieler, dass die Reproduktionszahl von 0,9 wieder auf knapp 1,0 gestiegen sei. Jeder Infizierte steckt also einen anderen Menschen an. Allerdings war der Wert vor den Lockerungen am 16. April noch bei 0,7 gelegen.

10 Uhr: Das RKI informiert nun über die weiteren Entwicklungen in der Corona-Krise. 

Arzt warnt vor Toten durch Corona-Maßnahmen - Ansteckungsrate wieder gestiegen: RKI-PK JETZT live

Berlin - Die Bundesregierung und die Bundesländer suchen weiter nach einem Weg durch die Corona-Krise. Nachdem die bisherigen Maßnahmen der Bundesregierung und der Länder scheinbar zu ersten Erfolgen geführt haben, ist mittlerweile eine Diskussion um die Lockerung der Maßnahmen* entbrannt. Kanzlerin Angela Merkel mahnte bereits das Erreichte nun nicht zu gefährden. Ähnlich äußerten sich führende Virologen, wie Christian Drosten*. Er warnte vor einer zweiten Ansteckungswelle mit dem neuartigen Coronavirus.

RKI: Ansteckungsrate mit Coronavirus in Deutschland wieder gestiegen

Nun ist die Ansteckungsrate mit dem Coronavirus nach Angaben des Robert-Koch-Instituts wieder gestiegen. Laut der am Montagabend veröffentlichten RKI-Statistik, steckt jeder Infizierte nunmehr wieder einen weiteren Menschen an, die sogenannte Reproduktionsrate liegt bei 1,0 (Datenstand 27.04. 0.00 Uhr). Das bedeutet, dass die Zahl der Neuerkrankungen nicht mehr leicht zurückgeht wie in den vergangenen Tagen.

Anfang März lag die wichtige Kennziffer noch bei drei, am 8. April bei 1,3, in den vergangenen Tagen bei 0,9 - jeweils mit einer gewissen Schwankungsbreite. Die Kennzahl gibt an, wie viele Menschen eine erkrankte Person im Durchschnitt infiziert.

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Das RKI hat immer wieder betont, um die Epidemie abflauen zu lassen, müsse diese Reproduktionszahl* unter 1 liegen. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte im Zuge der Ankündigung erster Lockerungen bei Corona-Maßnahmen deutlich gemacht, dass schon vermeintlich kleine Änderungen der Reproduktionszahl erhebliche Folgen haben können.

Nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts haben in Deutschland rund 114 000 Menschen die Infektion überstanden. Wie für andere Länder rechnen Experten auch in Deutschland mit einer hohen Dunkelziffer nicht erfasster Fälle.

Corona in Deutschland: Oberarzt warnt vor Todesfällen durch verschobene OPs

Ein Grund die Maßnahmen nicht zu lockern? Demgegenüber warnte etwa Professor Hans Theiss, Oberarzt und CSU-Stadtrat, gegenüber Bild, dass es an der Zeit sei einen schrittweisen und langsamen Weg aus den Beschränkungen zu suchen. Speziell müsse man aufpassen, dass am Ende nicht „mehr Menschen durch Corona, als an Corona sterben“

Es gebe viele Menschen, die Eingriffe etwa am Herzen bräuchten, erklärt Theiss weiter. Diese OPs seien zwar „kein unbedingter Notfall“, allerdings könne man diese auch nur über Tage oder auch Wochen schieben. Dann müsse man auch diese Eingriffe angehen, um den Patienten nicht zu gefährden. Bleiben Eingriffe in diesen Fällen aus, könne auch dies im schlimmsten Fall zu Tode führen. Deshalb sei es an der Zeit wieder mehr Nicht-Corona-Patienten in den Krankenhäusern zu behandeln, um nicht massive Nachteile für diese zu produzieren.

Coronavirus in Deutschland: Altmaier dämpft Gastro-Hoffnungen

Unterdessen dämpfte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier die Hoffnung auf eine schnelle Öffnung von Hotels und Gaststätten.

Er bitte um Verständnis dafür, dass die Politik angesichts der gerade wieder gestiegenen Ansteckungskennziffer des Robert-Koch-Instituts sehr vorsichtig vorgehe, sagte Altmaier am Dienstag im ARD-"Morgenmagazin". Wann es zu konkreten Änderungen komme, werde mit den Ministerpräsidenten der Länder besprochen. Alles, was verantwortlich sei, werde auch getan werden.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will am Donnerstag erneut mit den Länderregierungschefs über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie beraten. Altmaier wollte sich mit Blick auf die Gastronomie nicht auf einen konkreten Zeitplan festlegen. Auf die Frage, ob Hotels und Gaststätten bald wieder öffnen könnten, sagte der Wirtschaftsminister: "Das werden wir entscheiden, wenn es verantwortlich ist."

Altmaier sicherte der Branche aber notfalls weitere Hilfen zu. Wenn es wider Erwarten noch lange bis zu einer vollen Öffnung dauere, werde auch "so etwas wie ein Rettungsfonds für die Gastronomie" gebraucht, sagte der CDU-Politiker.

Alle bisherigen Nachrichten zum Coronavirus in Deutschland finden Sie hier*. Über die weltweite Entwicklung der Pandemie* und die News in den europäischen Ländern* informieren wir in eigenen Nachrichten-Tickern.

Markus Söder schwärmt von Bayern, doch Angela Merkel fällt ihm ins Wort - das gefällt der Reise-Chefin gar nicht. Die neue Pressesprecherin von Donald Trump bricht gleich bei ihrer ersten Konferenz ein Versprechen. Der Thai-König residiert in einem Luxus-Hotel in Garmisch - das wird als „Desaster für die Monarchie“ betitelt.

dpa/afp/rjs

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