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Corona-Gipfel: Scholz verkündet Kontaktbeschränkungen für Geimpfte - Sonderregel zu Silvester

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Von: Momir Takac, Kai Hartwig, Felix Durach

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Beim Bund-Länder-Gipfel geht es heute um Verschärfungen der Corona-Regeln. Das RKI schlägt Alarm, was Scholz und Lauterbach missfällt. Alle Informationen im News-Ticker.

Update vom 21. Dezember, 22.07 Uhr: Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat mit Blick auf die Beschlüsse der MPK für die Zukunft auch härtere Maßnahmen nicht ausgeschlossen. „Das, was wir heute beschlossen haben, das erzielt Wirkung“, versicherte Lauterbach am Dienstagabend in einem Interview der ARD-„Tagesthemen“. „Aber wir schließen nichts aus. Also wenn tatsächlich die Fallzahlen sich so entwickeln würden, dass auch ein harter Lockdown diskutiert werden muss, dann gibt es da keine roten Linien“, so der SPD-Gesundheitsminister. „Zum jetzigen Zeitpunkt sind wir da nicht“, fügte Lauterbach mit Blick auf die aktuellen Fallzahlen hinzu.

Nachdem der 58-Jährige während der MPK noch den Zeitpunkt der Empfehlungen des RKIs kurz vor dem Corona-Gipfel kritisiert hatte, schlug Lauterbach in der ARD versöhnende Töne an.  „Ich lege viel Wert auf die wissenschaftliche Beratung auch durch das RKI, wir arbeiten Hand in Hand. Aber im Rahmen der wissenschaftlichen Arbeit des RKI kann es auch schon mal eine Forderung geben, die wir nicht sofort umsetzen.“ Für den morgigen Mittwoch ist eine erneute Pressekonferenz von Lauterbach und RKI-Präsident Wieler geplant, um die Bevölkerung über die aktuelle Corona-Lage zu informieren.

Corona-Gipfel: Erste Länder kündigen Kontaktbeschränkungen für Heiligabend an

Update vom 21. Dezember, 20.30 Uhr: Die ersten Bundesländer haben bereits Verschärfungen beschlossen, die über die Maßnahmen der MPK hinausgehen. So gelten in Mecklenburg-Vorpommern die Kontaktbeschränkungen für Geimpfte und Genesen bereits ab dem 24. Dezember. Auch die Hansestadt Hamburg hatte bereits am Mittag beschlossen, die Kontaktbeschränkungen ab Heiligabend einzusetzen.

Darüber hinaus haben die Länder Baden-Württemberg und Sachsen sich von den Beschlüssen der Ministerpräsidentenkonferenz zur Coronapolitik distanziert, weil sie diese für unzureichend halten. Die Beschlüsse seien „nicht weitgehend genug“, ließen die beiden Länder in einer Protokollnotiz zu dem Beschlusspapier vom Dienstag festhalten. Die Beschlüsse „gewährleisten keine ausreichende Handlungsfähigkeit, um schnell auf eine sich zuspitzende Lage reagieren zu können“.

Corona-Gipfel: Scholz verkündet neue Verschärfungen auf Pressekonferenz

Update vom 21. Dezember, 19.40 Uhr: „Das Thema Corona wird uns nicht so schnell verlassen“, erklärt Olaf Scholz zum Abschluss der Pressekonferenz. Daraufhin verlässt der Kanzler gemeinsam mit Giffey und Wüst das Rednerpult.

Update vom 21. Dezember, 19.30 Uhr: Folgende Maßnahmen haben Bund und Länder auf der heutigen MPK also beschlossen:

Update vom 21. Dezember, 19.21 Uhr: Der Bundeskanzler wird gefragt, ob er zu Weihnachten von Reisen abrät. „Wir sagen nur allen: ‚Seid vorsichtig‘“, antwortet Scholz. Neben den verschärften Kontaktbeschränkungen für Geimpfte und Genesene soll es jedoch keine weiteren Maßnahmen mit Bezug auf Reisen zu Weihnachten geben.

Pressekonferenz nach Corona-Gipfel: Wüst kritisiert „klaren Fehler“ von Scholz

Update vom 21. Dezember, 19.10 Uhr: Offene Kritik an Kanzler Scholz durch Ministerpräsident Wüst. Auf die Nachfrage einer Journalistin, wie er zum durch die Ampel-Koalition beschlossenen Ende der epidemischen Lage von nationaler Tragweite stehe, bezeichnet der Ministerpräsident diese als „klaren Fehler“. Giffey hingegen verteidigt die Entscheidung, an der auch ihre Partei in der Regierung beteiligt war. Der Bundeskanzler sitzt stoisch dazwischen und schweigt.

Update vom 21. Dezember, 19.06 Uhr: „Es hat auch heute noch intensive Beratungen gegeben“, erklärt der Bundeskanzler auf eine Nachfrage nach den Empfehlungen des RKIs. Scholz sei dankbar über die Empfehlungen der Behörde, auch wenn die MPK die vorgeschlagenen Maßnahmen nicht in Gänze beschlossen habe.

Corona-Gipfel: Giffey für Kontaktbeschränkungen - „Weihnachten ist die Zeit der Achtsamkeit“

Update vom 21. Dezember, 19.01 Uhr: Die regierende Bürgermeisterin von Berlin, Franziska Giffey (SPD), fordert die Bevölkerung dazu auf, die Feiertage verantwortungsvoll zu gestalten und sieht in der MPK zum Jahresende ein wichtiges Signal. Man dürfe jetzt auch zwischen den Jahren nicht beim Impfen nachlassen, fordert die SPD-Politikerin weiter.

„Wenn die Menschen nicht zu den Impfstoffen kommen, müssen wir eben schauen, dass die Impfstoffe zu den Menschen kommen“, erklärt Giffey und fordert weiterhin mehr Kreativität und Entgegenkommen bei den Impfkampagnen.

„Weihnachten ist die Zeit, an der wir zusammenkommen mit unseren Familien. Aber in diesem Jahr ist es auch die Zeit der Achtsamkeit“, so die SPD-Politikerin und ruft zu freiwilligen Kontaktbeschränkungen über die Feiertage auf.

Update vom 21. Dezember, 18.55 Uhr: „Impfen und Boostern sind unsere stärksten Waffen gegen die Omikron-Variante“, erklärt NRWs Ministerpräsident Hendrik Wüst im Anschluss. Der CDU-Politiker sei froh, dass sich Bund und Länder vor dem Hintergrund der drohenden fünften Welle bei den Maßnahmen weitestgehend einig gewesen sind.

Corona-Gipfel: Bundeskanzler Scholz verkündet Maßnahmen auf Pressekonferenz

Update vom 21. Dezember, 18.52 Uhr: Nun zu den tatsächlichen Maßnahmen. Betriebe sollen in Zukunft Pläne erarbeiten, wie sie auch bei einer Verschärfung der Infektionslage den Notbetrieb aufrechterhalten können. Das gilt vor allem für die Betriebe der notwendigen Infrastruktur. Die erheblichen Einschränkungen für Ungeimpfte bleiben erhalten, erklärt Scholz weiter.

Auch für Geimpfte und Genesen gelten in Zukunft Kontaktbeschränkungen. Wie erwartet sollen sich ab 28. Dezember maximal zehn Personen miteinander treffen dürfen. Kinder unter 14 Jahren zählen nicht dazu. Clubs und Diskotheken werden geschlossen. Großveranstaltungen, wie Spiele der Fußball-Bundesliga, müssen ohne Zuschauer abgehalten werden. Für Silvester und Neujahr gilt darüber hinaus ein Versammlungsverbot.

„Als nächstes Zwischenziel möchte ich eine Impfquote von mindestens 80 Prozent ansteuern. Und wenn wir das erreicht haben, müssen wir das nächste Ziel in den Blick nehmen“, fügt Scholz hinzu. Die nächste Ministerpräsidentenkonferenz wird nach Angaben des Bundeskanzlers am 7. Januar erfolgen.

Corona-Gipfel: Scholz verkündet neue Maßnahmen und warnt vor neuer Welle

Update vom 21. Dezember, 18.45 Uhr: „Diese Pandemie lehrt uns, so schnell wie erhofft, ist es oft nicht vorbei“, erklärt Scholz mit Blick auf die Omikron-Variante und spricht sich erneut für flächendeckende Booster-Impfungen aus. Bei den beschlossenen Maßnahmen folgen Bund und Länder den Vorschlägen der Expertengremien. Auch wenn die Maßnahmen erst nach den Weihnachtsfeiertagen verschärft werden, fordert der Kanzler die Bevölkerung dazu auf, an Weihnachten auf sich und die Mitmenschen zu achten und rät zu Coronatests vor Familienfeiern.

Update vom 21. Dezember, 18.40 Uhr: Olaf Scholz betritt die Bühne. „Ich bin froh, dass der von uns eingesetzte Expertenrat am Wochenende eine so klare Einschätzung zu Omikron abgegeben hat“, beginnt der Kanzler. „Wir können und dürfen nicht die Augen verschließen vor dieser neuen Welle“, führt Scholz aus und zieht ein positives Fazit aus den im November beschlossenen Maßnahmen.

Update vom 21. Dezember, 18.34 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz wird in wenigen Momenten die Beschlüsse der MPK auch offiziell verkünden. Die einzelnen Länder können sich jedoch wie gewohnt auch noch für schärfere Maßnahmen entscheiden. Auch zu Weihnachten erwartet Deutschland also wahrscheinlich ein Flickenteppich an Regelungen.

Corona-Gipfel beendet: Pressekonferenz mit Kanzler Scholz in Kürze

Update vom 21. Dezember, 18.25 Uhr: Der Corona-Gipfel ist nach Informationen von bild.de inzwischen beendet. Die Pressekonferenz mit Kanzler Olaf Scholz dürfte also in Kürze beginnen.

Update vom 21. Dezember, 18.12 Uhr: Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer gehen die von den anderen Ministerpräsidenten geforderten Maßnahmen offenbar nicht weit genug. Der CDU-Politiker forderte nach Informationen von bild.de einen Lockdown über die Weihnachtsfeiertage. Alle Veranstaltungen sollten abgesagt, sowie Gaststätten und Sportstätten geschlossen werden. Der Landeschef von Sachsen soll sich darüber hinaus für Reisebeschränkungen innerhalb der Bundesrepublik ausgesprochen haben

Corona-Gipfel: Vorbereitungen für allgemeine Impfpflicht sollen vorangetrieben werden

Update vom 21. Dezember, 17.50 Uhr: Bund und Länder haben sich nach Informationen von bild.de darauf geeinigt, eine allgemeine Impfpflicht schnellstmöglich auf den Weg zu bringen. Die Omikron-Variante habe die „Dringlichkeit erhöht“, heißt es in dem entsprechenden Beschlusstext. Deswegen sollen nun die Vorbereitung deutlich vorangebracht werden.

In der dazugehörigen Diskussion gerieten Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Politiker der FDP aneinander. Söder verweist auf den Bundestagsvizepräsidenten Wolfgang Kubicki, der gegen eine Impfpflicht sei. „Wie positioniert sich die Ampel dazu? Wieso legt die Ampel keinen Zeitplan vor? Wir brauchen die Impfpflicht“, zitiert bild.de den CSU-Chef aus der MPK.

FDP-Justizminister Marco Buschmann konterte die Aussagen des Ministerpräsidenten: „Ich vertrete das Justizministerium und nicht den Abgeordneten Kubicki.“ Parteichef Christian Lindner schaltete sich daraufhin ein und mahnte Söder: „Auf Wortwahl achten, empfiehlt sich immer.“

Corona-Gipfel: Lauterbach unzufrieden über RKI-Vorstoß - „nicht abgestimmt“

Update vom 21. Dezember, 17.02 Uhr: Seit etwa 16 Uhr beraten die Ministerpräsidenten der Länder und Bundeskanzler Olaf Scholz über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie. Kommen Verschärfungen? Und falls ja, wann? Die plötzliche Empfehlung des Robert-Koch-Instituts nach „maximalen Kontaktbeschränkungen ab sofort“ sorgte zu Beginn des Gipfels für Unmut.

Scholz sah sich laut Bild gezwungen, RKI-Chef Lothar Wieler für seinen Vorstoß zu rügen. Laut dem Blatt machte der Kanzler deutlich, dass er bei seinen Entscheidungen auf die Einschätzungen des Expertenrats der Bundesregierung setzt, und nicht auf die des RKI. Allerdings ist auch Wieler Mitglied des Gremiums. Aber offenbar handelte es sich bei seinem Vorpreschen um einen Alleingang.

Auch Gesundheitsminister Karl Lauterbach soll verstimmt sein. Auch für ihn seien Einschätzungen des Expertenrats bindend. Die Veröffentlichung des RKI sei „nicht abgestimmt“ gewesen. So etwas dürfe nicht passieren, soll Lauterbach bei der MPK laut Bild gesagt haben.

Corona: Berliner Abgeordnetenhaus beschließt epidemische Lage

Update vom 21. Dezember, 16.11 Uhr: Als gesetzliche Grundlage für weitere Corona-Maßnahmen hat das Berliner Abgeordnetenhaus eine epidemische Lage beschlossen. Für einen entsprechenden Antrag des Senats stimmten am Dienstag die Koalitionsfraktionen von SPD, Grünen und Linken sowie die CDU. Die AfD votierte dagegen, die FDP enthielt sich.

Der Senat kann nun etwa neue Beschränkungen beschließen, falls es die Infektionslage erfordert. Die neue Gesundheitssenatorin Ulrike Gote hatte zuvor im Plenum deutlich gemacht, dass damit wegen der Omikron-Variante durchaus zu rechnen ist - womöglich noch vor Weihnachten. „Omikron verändert fast alles, was wir über die Pandemie bisher gehört haben“, sagte die Grünen-Politikerin.

Corona-Impfnachweise ohne Booster künftig in der EU nur noch neun Monate gültig

Update vom 21. Dezember, 15.16 Uhr: Kurz vor Beginn der Ministerpräsidenten-Konferenz zur Corona-Lage sorgte eine Meldung aus Brüssel für Aufsehen. Wie die EU-Kommission am Dienstagnachmittag mitteilte, werden Corona-Impfnachweise ohne Auffrischung in der Europäischen Union künftig nur noch neun Monate lang gültig sein.

Die Regelung tritt am 1. Februar in Kraft. Mitgliedstaaten können noch ein Veto einlegen. Weil die Entscheidung aber mit ihnen abgestimmt wurde, gilt dies als unwahrscheinlich.

Stiko empfiehlt Booster-Impfung nach mindestens drei Monaten

Update vom 21. Dezember, 14.21 Uhr: Wegen der Omikron-Variante des Coronavirus empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) Auffrischimpfungen schon nach mindestens drei statt nach sechs Monaten. Die Empfehlung gelte ab sofort für Erwachsene, teilte das Gremium am Dienstag mit.

Aktuelle Daten deuteten auf einen deutlich verringerten Impfschutz nach der Grundimmunisierung gegenüber der Omikron-Variante hin, erklärte die Stiko. Dieser nehme nach drei bis vier Monaten signifikant ab. Nach einer Booster-Impfung steige die Schutzwirkung vor symptomatischer Infektion mit der Omikron-Mutante jedoch wieder deutlich an. Es sei derzeit davon auszugehen, dass auch der Schutz vor schweren Verläufen zunehme. Wie lange der Schutz anhält, könne derzeit noch nicht beurteilt werden.

Ältere und vorerkrankte Menschen sollen laut der Stiko wegen ihres höheren COVID-19-Risikos die Auffrischung bevorzugt erhalten. Die mRNA-Impfstoffe der Hersteller Biontech/Pfizer und Moderna, die zum Boostern verwendet werden, seien „hinsichtlich ihrer Wirksamkeit völlig gleichwertig“.

Hamburg schränkt Kontakte für Geimpfte bereits zu Weihnachten ein

Update vom 21. Dezember, 13.49 Uhr: Der nächste Paukenschlag vor dem heutigen Corona-Gipfel mit Kanzler Olaf Scholz und den Ministerpräsidenten der Länder: Hamburg schränkt die Kontakte für Geimpfte und Genesene bereits zu Weihnachten ein. Laut einer Beschlussvorlage waren Einschränkungen erst ab dem 28. Dezember geplant.

Ab dem 24. Dezember dürfen sich in der Hansestadt nur noch maximal zehn Personen privat treffen. Das sagte Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher am Dienstag nach einer Sitzung des rot-grünen Senats. Ausgenommen von der Kontaktbeschränkung sind Kinder unter 14 Jahren.

Zudem würden Tanzveranstaltungen untersagt. Das Verbot kommt faktisch einer Schließung von Clubs und Diskotheken gleich. Für die Gastronomie wird es zudem eine Sperrstunde von 23.00 Uhr an geben. Eine Ausnahme ist für den Neujahrsmorgen geplant. Dann dürfen Kneipen, Gaststätten und Bars bis 1.00 Uhr geöffnet bleiben.

Söder „höchst irritiert“ über drastische Empfehlung des RKI

Update vom 21. Dezember, 13.36 Uhr: Auf einer Pressekonferenz vor dem Corona-Gipfel hat sich Bayerns Ministerpräsident Markus Söder „höchst irritiert“ über die neue RKI-Empfehlung zu Verschärfungen der Corona-Regeln gezeigt. „Der Bundesgesundheitsminister sagt am Sonntag: Weihnachten ist kein Problem. Am Montag kommt eine Beschlussvorlage für Kontaktverbote an Silvester. Heute sagt das RKI jetzt sofort. Wer spricht für wen?“, fragte Söder.

Der CSU-Chef forderte, dass sich in dieser Frage zunächst Gesundheitsminister Karl Lauterbach und das RKI einig werden müssten. Bislang würden sie sich „komplett widersprechen“. Die RKI-Empfehlung sei „extrem unglücklich kurz vor so einer Sitzung“, sagte Söder.

RKI fordert vor Corona-Gipfel „maximale Kontaktbeschränkungen“ ab sofort

Update vom 21. Dezember, 12.48 Uhr: Kurz vor dem Start der Bund-Länder-Beratungen zur Corona-Lage lässt das Robert-Koch-Institut die Bombe platzen. Eigentlich sind Kontaktbeschränkungen laut einem Beschlussentwurf ab 28. Dezember geplant. Doch dem RKI geht das offenbar nicht weit genug.

Das Institut empfiehlt aufgrund der aktuellen Corona-Lage in Deutschland „maximale Kontaktbeschränkungen“. Diese sollten „sofort beginnen“ und bis zunächst Mitte Januar gelten, schrieb das RKI am Dienstag auf Twitter.

In einem Strategiepapier heißt es weiter, dass es „maximale infektionspräventive Maßnahmen“ und eine „maximale Geschwindigkeit bei der Impfung der Bevölkerung“ brauche. Reisen sollten auf das unbedingt Notwendige reduziert werden. Weiter empfiehlt das RKI, Gaststätten sofort zu schließen und die Weihnachtsferien für Schulen und Kitas zu verlängern.

Mit Blick auf die neue Omikron-Variante spricht das RKI von einer „aktuell in Deutschland beginnenden pandemischen Welle“. Auch wenn diese Welle hierzulande noch am Anfang stehe, zeige der Blick ins Ausland, „dass durch diese Variante mit einer Infektionswelle von bisher noch nicht beobachteter Dynamik gerechnet werden muss“.

Charité-Chef Kroemer: Start der Omikron-Welle wohl Anfang Januar

Update vom 21. Dezember, 12.08 Uhr: Beim Corona-Gipfel werden wohl Kontaktbeschränkungen beschlossen werden. Das gilt als ziemlich sicher. Aber ab wann? Laut einem Beschlussentwurf sollen die Regeln ab 28. Dezember gelten, also nach Weihnachten.

Dass die Verschärfungen an den Feiertagen noch nicht Anwendung finden sollen, hat offenbar mit dem erwarteten Pandemie-Verlauf zu tun. Charité-Chef Heyo Kroemer, der auch den Corona-Expertenrat der Bundesregierung leitet, rechnet damit, dass die Omikron-Welle in den ersten Januar-Tagen hereinbricht. Dies will die Bild aus internen Gesprächen zwischen Kanzleramt, den Chefs der Staatskanzleien der Länder und Kroemer erfahren haben.

Die Kontaktbeschränkungen sollen zu der Zeit eingeführt werden, wenn die Omikron-Welle erwartet wird.

Bundesfamilienministerin Spiegel bringt Testpflicht in Kitas ins Gespräch

Update vom 21. Dezember, 11.42 Uhr: Bundesfamilienministerin Anne Spiegel hat im Vorfeld der Bund-Länder-Beratungen eine Testpflicht in Kitas ins Gespräch gebracht. Damit Schulen und Kitas weiter offen bleiben könnten, „braucht es ein gutes Testkonzept“, sagte die Grünen-Politikerin am Dienstag den Sendern RTL und ntv.

„Wir müssen alles daran setzen um Kinder in dieser Pandemie bestmöglich zu schützen“, betonte Spiegel. Dabei dürften aber Schul- und Kitaschließungen nur der allerletzte Weg sein. Bevor dies geschehe, seien Einschränkungen in anderen Bereichen sinnvoller. Allerdings müsse auch nach Wegen gesucht werden, „wie wir die Situation in den Kitas verbessern können - zum Schutz der Kinder“.

RKI verschärft vor Corona-Gipfel Risikobewertung auch für doppelt Geimpfte

Update vom 21. Dezember, 10.26 Uhr: Das Robert-Koch-Institut hat wegen der Omikron-Variante des Coronavirus seine Risikobewertung verschärft. Die Gefahr einer Ansteckung werde nun auch für zweifach Geimpfte und Genesene als „hoch“ eingestuft, schrieb das RKI auf Twitter.

Für Ungeimpfte bleibt es demnach „sehr hoch“. Für Geimpfte mit Auffrischimpfung schätzt das Institut die Gefährdung hingegen als moderat ein. Insgesamt werde die Gesundheitsgefährdung der Bevölkerung als „sehr hoch“ eingeschätzt, schreibt das Institut in seiner geänderten Risikobewertung. Es warnt vor schlagartiger Erhöhung der Fallzahlen.

„Ursächlich hierfür ist das Auftreten und die rasante Verbreitung der Omikronvariante, die sich nach derzeitigem Kenntnisstand (aus anderen Ländern) deutlich schneller und effektiver verbreitet als die bisherigen Virusvarianten“, schreibt das RKI. Die aktuelle Entwicklung sei „sehr besorgniserregend“.

Söder fordert vor MPK Rücknahme von „Kardinalfehler“ der neuen Ampel-Regierung

Update vom 21. Dezember, 09.39 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder fordert vor dem Bund-Länder-Gipfel die erneute Feststellung der epidemischen Lage von nationaler Tragweite. Angesichts der Ausbreitung der Omikron-Variante sei es ein „Kardinalfehler“ der neuen Ampel-Regierung gewesen, diese auslaufen zu lassen, sagte Söder im ARD-Morgenmagazin.

Der CSU-Chef nannte es „absurd“, in einer Situation, „in der manche Experten sagen, es käme keine Welle auf uns zu, sondern eine regelrechte Wand, zu sagen, es gebe diese epidemische Lage nicht“. Die epidemische Lage halte „einige Instrumente“ bereit, die derzeit „nicht nutzbar“ wären, sagte Söder. So habe Bayern in Corona-Hotspots eine „Komplettschließung“ auch der Gastronomie vorgenommen. „All diese Dinge gehen nach dem neuen Recht ja kaum mehr“, kritisierte er.

Die Maßnahmen, die nun zur Debatte stünden, „haben wir in Bayern alle schon gemacht“, sagte Söder weiter. Das Bundesland liege inzwischen auf „Platz zehn der deutschen Inzidenz“ - dank Maßnahmen wie der Schließung von Clubs und Diskotheken, dem Verbot von Weihnachtsmärkten und „mehr FFP2-Masken“.

Corona-Gipfel: Kanzler Scholz und Länderchefs planen harte Maßnahmen – für Geimpfte und Genesene

Erstmeldung: München - Die Omikron-Variante des Coronavirus bereitet Experten große Sorgen. Da Omikron vermutlich besonders ansteckend ist, fürchten Mediziner einen massiven Anstieg der Corona-Neuinfektionen. Derzeit dominiert die Virus-Variante in Deutschland noch nicht, Gesundheitsminister Karl Lauterbach befürchtet allerdings wegen der rasanten Verbreitung von Omikron eine fünfte Corona-Welle.

Allerdings machen erste Daten aus anderen Ländern Mut: Die neue Mutante ist zwar weiterhin hochansteckend, die Krankheitsverläufe sollen aber im Vergleich zur Delta-Variante milder sein. In Dänemark mussten von 18.366 Omikron-Fällen nur 0,6 Prozent in ein Krankenhaus, bei den übrigen 136.064 Fällen (andere Varianten, vor allem Delta) waren es 1,5 Prozent. Allerdings ist auch die Impflücke in unserem nördlichen Nachbarland deutlich geringer, 77 Prozent der Bevölkerung sind vollständig geimpft, 24 Prozent geboostert.

Trotz eines vermeintlich milderen Verlaufs warnen Experten vor der Gefährlichkeit der Omikron-Variante. Durch die rasant steigenden Infektionszahlen konnte das Gesundheitssystem trotzdem schnell an seine Belastungsgrenze stoßen.

„Einen Lockdown wie in den Niederlanden vor Weihnachten, den werden wir hier nicht haben“, kündigte Gesundheitsminister Lauterbach am Sonntag (19. Dezember) in der ARD-Sendung „Bericht aus Berlin“ an. Um auf eine Verschlechterung der Corona-Lage vorbereitet zu sein, findet am Dienstag (21. Dezember) eine Bund-Länder-Konferenz statt. Dort wollen Bundeskanzler Olaf Scholz, Lauterbach und die Ministerpräsidenten über die Corona-Lage beraten und ihr weiteres Vorgehen abstimmen.

Bundeskanzler Olaf Scholz im Gespräch mit Gesundheitsminister Karl Lauterbach
Bundeskanzler Olaf Scholz (l.) und Gesundheitsminister Karl Lauterbach beraten sich mit ihren Länderkollegen. © Kay Nietfeld/dpa

Corona-Gipfel: Folgen Bund und Länder den Forderungen des Expertenrats?

Zuvor hatte der von Kanzler Scholz ins Leben gerufene Expertenrat der Regierung gewarnt, dass die Omikron-Variante des Coronavirus die Gefahr einer „explosionsartigen Verbreitung“ berge. Das Gremium forderte härtere Kontaktbeschränkungen. Ob man spätestens nach den Weihnachtsfeiertagen schärfere Corona-Maßnahmen ergreifen muss, wird der Bund-Länder-Gipfel am Dienstag (21. Dezember) zeigen.

Einen Tag vor Gipfelbeginn berichtete Focus.de unter Berufung auf einen Beschlussentwurf, dass sich Bund und Länder auf strengere Kontaktbeschränkungen einigen könnten, sozusagen einen „Lockdown light“. Die neuen Maßnahmen würden auch Geimpfte und Genesene treffen. „Um die neue Welle mit der Omikron-Variante zu bremsen, sind weitere Beschränkungen der Kontakte auch für Geimpfte und Genese nötig“, zitierte das Portal aus dem Beschlussentwurf.

„Daher sind ab dem 28. Dezember 2021 private Zusammenkünfte von Geimpften und Genesenen nur noch mit maximal 10 Personen erlaubt“, hieß es demnach darin weiter. Das gelte in geschlossenen Räumen wie auch draußen. Silvesterfeiern seien „nicht zu verantworten“, Clubs und Diskotheken müssten zu bleiben. (kh)

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