zugelassen, der zweite in der EU“, schrieb die EU-Kommissionschefin auf Twitter.
Die Europäische Union hat bereits rund 160 Millionen Impfdosen bestellt. Der Vorteil gegenüber dem Vakzin von Biontech ist, dass er keine ultrakalte Lagerung benötigt und somit wohl leichter ausgeliefert werden kann.
Update vom 6. Januar, 13.40 Uhr: EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat die Empfehlung der EMA für eine EU-Zulassung des Corona-Impfstoffs von Moderna begrüßt. „Gute Nachrichten für unsere Bemühungen, mehr Covid-19-Impfstoff zu den Europäern zu bringen“, schrieb von der Leyen am Mittwoch auf Twitter. Die EU-Kommission arbeite nun mit voller Geschwindigkeit daran, das Mittel zu genehmigen und in der EU verfügbar zu machen.
Update vom 6. Januar, 13.28 Uhr: Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat die bedingte Marktzulassung für den Corona-Impfstoff des US-Pharma-Unternehmens Moderna empfohlen. Das teilte die EMA am Mittwoch in Amsterdam mit. Die endgültige Entscheidung über die Zulassung muss nun die EU-Kommission treffen - die Zustimmung gilt als sicher. Es wäre die zweite Zulassung für einen Covid-19-Impfstoff in der Europäischen Union.
Update vom 6. Januar, 12.40 Uhr: Für den Impfstart in Deutschland hat das RKI ein Meldesystem zum sogenannten „Impfquotenmonitoring“ entwickelt. Darüber können die Bundesländer aktuelle Zahlen melden. Laut einem Bericht der Welt wird das Angebot bislang von den meisten Bundesländern noch nicht genutzt.
Auf Nachfrage, wie viele Bundesländer das Meldesystem bislang nutzen, antwortete eine Sprecherin des RKI: „Mindestens eins.“ Die übrigen Länder melden ihre Impfquoten in Absprache mit dem RKI bislang per Mail, so die Sprecherin. Das soll jedoch nur eine Zwischenlösung sein. „Einige Länder warten damit noch auf weitere technische Spezifikationen des Systems, die demnächst zur Verfügung stehen sollen“, erklärte sie. Deswegen lägen die Impfdaten bislang nur auf Bundesland-Ebene vor, so das RKI. Eine feinere Anzeige – etwa nach Städten und Kreisen, in denen besonders viele Menschen erkrankt sind – ist noch nicht möglich.
Update vom 6. Januar, 10.50 Uhr: Für die volle Schutzwirkung des Corona-Impfstoffs von Biontech/Pfizer sind zwei Injektionen im Abstand von etwa drei Wochen nötig. Da hierzulande aber der Impfstoff knapp ist, gibt es Überlegungen, die zweite Dosis nach hinten zu schieben, um zunächst möglichst vielen Menschen die erste Dosis verabreichen zu können.
Experten sind sich uneinig in ihren Einschätzungen zu einem verzögerten Verabreichen der zweiten Dosis. „In dieser besonderen Pandemielage ist es vertretbar, mit den jetzt vorhandenen Impfdosen möglichst vielen Menschen erst einmal die erste Immunisierung zu ermöglichen, und die zweite Impfung verzögert, aber zwingend innerhalb von 60 Tagen, nachzuholen“, schreibt etwa die Gesellschaft für Immunologie in einer Stellungnahme.
Berater der Weltgesundheitsorganisation (WHO) halten es in Ausnahmefällen für vertretbar, die Verabreichung der zweiten Dosis um einige Wochen hinauszuschieben. Alejandro Cravitio, Vorsitzender der WHO-Expertengruppe für Immunisierungen (SAGE), empfahl am Dienstag, die zweite Dosis des Biontech/Pfizer-Impfstoffs 21 bis 28 Tage nach der ersten Dosis zu verabreichen. Eine zeitliche Streckung bis zur zweiten Impfstoffgabe sei jedoch möglich, um so die Zahl der Empfänger einer ersten Impfstoff-Dosis zu „maximieren“. Biontech hatte zuvor vor einem solchen Vorgehen gewarnt.
Sowohl die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) als Zulassungsbehörde als auch der Hersteller Biontech merken an, dass es bislang keine Daten dazu gibt, ob die Schutzwirkung nach der ersten Impfdosis länger als einige wenige Wochen hält. „Ich glaube, dass Menschen nach der ersten Spritze nicht gut geschützt sind“, sagte Sebastian Ulbert vom Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie (IZI). Publizierte Daten zur Immunantwort von Probanden zeigten, dass der Körper nach der ersten Dosis kaum schützende Antikörper bilde.
Update vom 5. Januar, 21.09 Uhr: Die Bundesregierung sieht die laufenden Impfungen gegen das Coronavirus als wichtige „Perspektive für eine Normalisierung unseres Alltags.” Das betonte Angela Merkel auf der Lockdown-Pressekonferenz von Bund und Ländern am Dienstagabend. Die Bundeskanzlerin machte außerdem deutlich, ein gemeinsamer europäischer Weg bei der Impfstoff-Bestellung sei ein „wichtiges und richtiges Ziel”. Damit stellte sich Merkel ausdrücklich hinter Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), der im Vorfeld für die Impfstoff-Verteilung hart kritisiert wurde. Spahn mache einen „prima Job“ betonte Merkel.
Im zweiten Quartal werden laut Bundesregierung mehr Impstoff-Dosen erwartet „insgesamt hat die Europäische Union deutlich mehr Impfstoff bestellt als nötig ist um die gesamte Europäische Union zu impfen”, erklärte Merkel am Dienstag.
Die organisatorischen Lieferprobleme sollen weiter behoben werden: „Der Bund wird den Ländern auf Grundlage der Herstellermeldungen verlässliche Lieferzeiten übermitteln, um ein abgesichertes Terminmanagement vor Ort zu ermöglichen“, erklärt der Bund-Länder-Beschluss. Im Vorfeld wurde Kritik laut, weil ein Großteil der gelieferten Impfstoff-Dosen noch nicht verteilt worden seien. Recherchen des Spiegels zufolge handelt es sich hierbei nur um knapp 24 Prozent der gelieferten Dosen.
In Sachen Impstoff-Zulassung wollte die Regierung der europäischen Zulassungsbehörde nicht vorgreifen. Eine EMA-Entscheidung über die Zulassung des Moderna-Impfstoffes wird für Mittwoch erwartet. Dann muss die EU-Kommission zustimmen, was als Formsache gilt. Damit wären bereits zwei Impfstoffe gegen das Coronavirus in der EU zugelassen.
Update vom 5. Januar, 18.06 Uhr: Corona-Risikogruppen „Tag und Nacht“ impfen lassen - Dazu fordert der Direktor des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther auf. Menschen in Alters- und Pflegeheimen sowie Bundesbürger über 70 Jahre sollten deutlich schneller geimpft werden, kritisierte Hüther laut afp am Dienstag „beispielsweise auch am Wochenende, auch in der Nacht“. Das sei nötig, „um eine weitere Lockdown-Verlängerung über den Januar hinaus zu vermeiden“.
„Sind die Risikogruppen geimpft, dann gibt es keine Rechtfertigung mehr für einen flächendeckenden Lockdown“, so Hüthners Plan. Die wirtschaftlichen Folgen des Lockdowns seien schließlich schon zu spüren. Jede Woche koste der Lockdown 3,5 bis fünf Milliarden Euro, betonte der Wirtschaftsvertreter weiter, und auch das nur, wenn Grenzen offen blieben, Wertschöpfungsketten und die Weltwirtschaft die Gelegenheit bekämen, sich zu stabilisieren. Auch die hohen Zugangshürden für die staatlichen Überbrückungshilfen kritisiert Hüthner. Für viele Unternehmer stelle sich im Januar die Existenzfrage. (vs)
Update vom 5. Januar, 17.38 Uhr: Am Mittwoch will die Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit einigen Fachministern über neue Möglichkeiten diskutieren, die Impfstoff-Produktion zu beschleunigen. Mit dabei soll neben Gesundheitsminister Jens Spahn, Wirtschaftsminister Peter Altmaier und Kanzleramtschef Helge Braun (alle CDU) auch Finanzminister Olaf Scholz (SPD) dabei sein, wie Spahns Sprecher Hanno Kautz am Dienstag auf Anfrage der afp sagte.
Das Treffen diene dem Austausch „zu der Frage, ob und wie die zusätzliche Produktion von Impfstoffen in Deutschland koordiniert unterstützt werden kann“. Gesundheitsminister Jens Spahn stand zuletzt bezüglich der Impfstoff-Beschaffung hart in der Kritik. Spahn kündigte an, am Mittwochnachmittag über den aktuellen Stand zu informieren. FDP-Fraktionsvize Michael Theurer sprach von einem „offenbar eilig einberufene Krisengipfel zum Impfstoff-Mangel“, der überfällig sei. „Jetzt muss die Kanzlerin liefern und die Fehler und Versäumnisse der Bundesregierung tatsächlich ausbügeln.“
Update vom 5. Januar, 16.54 Uhr: Der Druck auf die Regierungen Europas wächst. Ein langsamer Impfstart sorgte für eine Well der Kritik. Die EU scheint jetzt auf die Vorwürfe zu reagieren. Sie soll mit Biontech über eine Verdopplung der Impfdosen verhandelt haben. Das berichtet der Spiegel aus Verhandlungskreisen. Demnach würde der neue Vertrag den Kauf von weiteren 100 Millionen Dosen des Biontech-Mittels und eine Option auf weitere 200 Millionen beinhalten. Kommt dieser neue Vertrag zustande, würde das für die EU insgesamt eine Verfügbarkeit von 600 Millionen Dosen bedeuten. Das hätte auch Auswirkungen auf die Lieferungsengpässe in Deutschland. Die Auslieferung soll großenteils allerdings erst in der zweiten Jahreshälfte möglich sein.
Weil zum Zeitpunkt der Vertragsschließung mit Biontech noch nicht feststand wie schnell oder erfolgreich der Hersteller sein würde, hatte die EU lediglich 200 Millionen Dosen bestellt, weniger als bei anderen Herstellern. Das löste im Nachhinein viel Kritik aus, wird aber auch mit den schweren Lagerbedingungen des Impfstoffs begründet
Update vom 5. Januar, 12 Uhr: Die Kritik an den Impf-Planungen der Bundesregierung und der Landesregierungen in den jeweiligen Bundesländern ist ungebrochen.
Ein Hausarzt aus Sachsen hat die Organisation der Impfungen gegen das Coronavirus* jetzt scharf kritisiert und gleichzeitig schwere Vorwürfe gegen die Politik erhoben.
„Das jetzige System ist nicht effizient. Seit Wochen bemühen wir Hausärzte uns bis hinauf ins Sozialministerium, am Corona-Impfsystem beteiligt zu werden. Denn wir sind bestens ausgerüstet, haben die Erfahrung und uns vertrauen Millionen Patienten“, sagte Allgemeinmedizin-Facharzt Dr. med. Klaus Lorenzen der Bild und erklärte: „Doch wir finden kein Gehör.“
Seiner Meinung nach sei es einfacher über 80-Jährige durch Hausärzte impfen zu lassen, statt diese in die Impfzentren zu zitieren. „Wir haben alle Kühlschränke, in denen der aufgetaute Covid-Impfstoff fünf Tage lang gelagert werden kann. Wenn nur tausend sächsische Hausärzte montags bis freitags je 5 Patienten impfen, wären das pro Woche 25 000. Das lässt sich natürlich steigern!“, sagte der Vize-Chef des Hausärzteverbandes Sachsen weiter.
Update vom 5. Januar, 8.55 Uhr: Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hat ein bundesweit einheitliches Vorgehen in der Corona-Impfkampagne gefordert. „Auch und gerade in einem föderalen System“ müsse es bei einer so wichtigen Aufgabe wie der Bekämpfung der Corona-Pandemie möglich sein, bundeseinheitlich koordiniert vorzugehen, sagte Reinhardt den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
„Ein Potpourri länderspezifischer Regelungen, welche Bevölkerungsgruppen zuerst geimpft werden und wie Impftermine vereinbart werden können, führt nur zu Verunsicherung und stellt Krisenmanagement infrage“, kritisierte der Ärztepräsident. Die Menschen erwarten, dass sich die Länder auf ein bundesweit einheitliches Vorgehen verständigen, wann sie wo geimpft würden, sagte Reinhardt weiter. Dazu seien beim Corona-Gipfel am Dienstag „verbindliche Beschlüsse“ erforderlich.
Update vom 4. Januar, 22.33 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat Kritik an der Impfstoffbeschaffung erneut zurückgewiesen. „Zuerst einmal ist es weiterhin aus meiner Sicht richtig, diesen europäischen Weg gegangen zu sein und zu gehen“, sagte der CDU-Politiker am Montagabend im ZDF-„heute journal“. Man habe von Anfang an auf mehrere Hersteller gesetzt, da nicht klar gewesen sei, wer als Erstes ans Ziel komme. „Dass wir jetzt am Anfang so wenig haben, dass wir priorisieren müssen, hat nichts zu tun mit der Bestellmenge, also wie viel wir bestellt haben, sondern das hat etwas damit zu tun, dass jetzt am Anfang die Produktionskapazität knapp ist.“
Weiter bekräftigte Spahn: „Das Ziel ist tatsächlich, dass wir bis zum Sommer jedem ein Impfangebot in Deutschland machen können.“ Das hänge aber auch davon ab, dass weitere Zulassungen von Impfstoffen erfolgen. Gleichzeitig arbeite man daran, dass die Produktion bei Biontech etwa durch ein neues Werk in Marburg hochgefahren werden könne.
„Wenn wir es schaffen - und das ist das Ziel mit den Ländern im Januar - alle Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohner zu impfen, wenn wir es schaffen in der Folge alle über 75-, alle über 80-Jährigen zu impfen, dann nehmen wir dieser Pandemie schon einen großen Teil ihres Schreckens.“
Update vom 4. Januar, 21.30 Uhr: Unter Hochdruck wird offenbar nach Lösungen gesucht, wie aus bereits vorhandenen Corona-Impfstoff-Ampullen mehr Impfungen gegen die heimtückische Lungenkrankheit möglich gemacht werden können.
Wie NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) an diesem Montag erzählte, werde nicht mehr bloß mit fünf Dosen pro Ampulle gerechnet, sondern bereits mit 5,5.
Update vom 4. Januar, 21 Uhr: Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat die Entscheidung über die Empfehlung des Corona-Impfstoffes von Moderna für die EU auf Mittwoch verschoben.
Update vom 4. Januar, 17.30 Uhr: Medienberichten zufolge soll der Corona-Impfstoff von Moderna an diesem Montag zugelassen werden - und damit früher als geplant. Deutschland hat zig Millionen Dosen des Coronavirus-Impfstoffes bestellt.
Erstmeldung vom 4. Januar: München/Düsseldorf - Warum wurde so wenig bestellt? Weshalb dauert das so lange?
Der Impf-Start gegen das heimtückische Coronavirus* entwickelt sich in Deutschland immer mehr zum politischen Debakel. Für Irritationen sorgt nun auch ein Bericht aus Nordrhein-Westfalen (NRW).
Wie NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) an diesem Montag in Düsseldorf mitteilte, habe sein Bundesland bislang 280.000 Impfdosen erhalten. Die Hälfte davon werde für die zweite Impfung zurückbehalten, die am 18. Januar beginne, erklärte er.
Und: Bis zum 15. Februar werde NRW rund 920.000 zusätzliche Dosen erhalten, meinte Laumann weiter, damit könnten dann weitere 460.000 Menschen geimpft werden. Nordrhein-Westfalen hat als größtes deutsches Bundesland aber geschätzt 17,9 Millionen Einwohner.
Da die zweite Dosis verschiedenen Berichten zufolge zwei Wochen nach der ersten Impfung verabreicht wird, sind bis Ende Februar in NRW demnach 600.000 Menschen gegen das Coronavirus geimpft.
Wie Virologen unisono und beinahe gebetsmühlenartig bekräftigen, muss etwa zwei Drittel der Bevölkerung in Deutschland gegen Corona* geimpft sein, um eine Herdenimmunität gegen das Virus zu gewährleisten. Hieße für NRW die Impfung von 11,8 Millionen Menschen.
Ergo: Würden die Impfungen im selben Tempo vorangehen, wäre eine Herdenimmunität in Nordrhein-Westfalen erst nach nicht ganz zweieinhalb Jahren gewährleistet. Bis zum Sonntagabend, 3. Januar, hatten in Deutschland laut Robert-Koch-Institut (RKI) mehr als 238.000 Menschen ihre erste Dosis gegen das Coronavirus erhalten.
Wie Welt live an diesem Montag vorrechnete, wurden damit in den ersten acht Tagen der Impfkampagne so viele Menschen geimpft, wie die Bundesregierung eigentlich für einen einzelnen Tag vorsieht. (pm) *Merkur.de und wa.de sind Teil des deutschlandweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks