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Kurz vor Corona-Gipfel: Elementare Änderung bei Quarantäneregeln - Lauterbach „sehr besorgt“ über Schulen

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Die Corona-Inzidenz nimmt in Deutschland zu. Die Zahlen steigen an. Gesundheitsminister Lauterbach will am Freitag strengere Maßnahmen vorschlagen. Der News-Ticker.

Update vom 6. Dezember, 8 Uhr: Das Robert Koch-Institut hat einen deutlichen Anstieg der offiziellen bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz gemeldet. Das RKI gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Donnerstagmorgen mit 285,9 an. Er steigt seit Ende Dezember von Tag zu Tag, wobei das RKI weiterhin von einer Untererfassung der Neuinfektionen wegen weniger Tests und Meldungen im Zuge der Feiertage und der Ferien ausgeht.

Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 258,6 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 207,4 (Vormonat: 441,9). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 64.340 Corona-Neuinfektionen. Vor genau einer Woche waren es 42.770 Ansteckungen. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 443 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 383 Todesfälle.

Kurz vor Corona-Gipfel: Elementare Änderung bei Quarantäneregeln - Lauterbach „sehr besorgt“ über Schulen

Update vom 5. Januar 2022, 22.15 Uhr: Gesundheitsminister Karl Lauterbach zieht eine mögliche Verschärfung der Kontaktbegrenzungen in Betracht. Im heute-journal des ZDF sagt der SPD-Politiker: „Wir werden wahrscheinlich noch einmal zulegen müssen.“ Weiter ins Detail geht Lauterbach allerdings nicht. Als weitere Maßnahme betont er die Wichtigkeit der Booster-Impfungen und appelliert an Ärztinnen und Ärzte, noch einmal nachzulegen, sodass das Impftempo von vor Weihnachten wieder aufgenommen werden könne.

Mit Blick auf die Schulen zeigt sich Lauterbach „sehr besorgt“ und schließt Schulschließungen kategorisch nicht aus. Allerdings würde vor allem gegen die Virus-Variante Omikron auch das Maskentragen sehr gut wirken. Er fordert von den Ländern eine Maskenpflicht an den Schulen auch während des Unterrichts. „Meinen eigenen Kindern würde ich eine FFP2-Maske empfehlen, aber auch andere Masken wirken und ungefährlich sind sie auf jeden Fall“, betont Lauterbach. Eine Durchseuchung der Kinder mit Omikron hält er mit Blick auf die Langzeitfolgen der Infektion „in keiner Weise für verantwortbar“.

Corona-Beschluss der Gesundheitsminister: Verkürzung der Quarantäne

Update vom 5. Januar, 17.26 Uhr: Die Gesundheitsminister legen nach ihrer heutigen Tagung einen Beschluss vor, an dem sich die Länderchefs am Freitag bei der nächsten Corona-MPK orientieren sollen. Darin geht es vor allem um eine Änderung der Quarantäne-Regelungen.

Grundimmunisierte Personen, die in der kritischen Infrastruktur arbeiten, sollen ihre Quarantäne nach einer Infektion „zum Zwecke der Arbeitsaufnahme“ mit einem negativen PCR-Test demnach bereits nach 5 Tagen beenden können. Die allgemeine Bevölkerung könne laut dem Entwurf die Quarantäne auf sieben Tage verkürzen. Ungeimpfte benötigen dafür zusätzlich einen negativen PCR-Test.

Personen die bereits ihre Auffrischungsimpfung erhalten haben oder erneut genesen sind, müssen als enge Kontaktpersonen gar nicht mehr in Quarantäne. Es wird allerdings regelmäßiges Testen empfohlen.

Coronavirus Kultusminister weiterhin für offene Schulen

Update vom 5. Januar, 16.38 Uhr: Die Kultusminister bestätigen am Mittwoch den Kurs für offene Schulen, berichtet die dpa. Im Hinblick auf die Ausbreitung der Omikron-Variante sprachen sich die Kultusminister in ihrem Beschluss auch für überarbeitete Quarantäneregeln aus. „Auch wenn sich die Pandemie durch eine neue Virusvariante verändert, müssen wir die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen noch stärker in den Blick nehmen. Das bedeutet, dass wir die Schulen erst dann schließen, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind“, sagte die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Karin Prien (CDU), nach einer Sonderschalte der Minister.

Das Präsenzlernen habe höchste Priorität, denn „die Aufrechterhaltung des Schulbetriebs ist für Kinder und Jugendliche systemrelevant und darüber hinaus eine Grundlage für die Sicherstellung der Arbeitsfähigkeit anderer Kritischer Infrastrukturen“, so Prien.

Wegen Omikron-Variante: Verkürzte Quarantäne und weitreichendere Maßnahmen

Update vom 5. Januar, 15.08 Uhr: Die Gesundheitsminister der Länder diskutieren aktuell gemeinsam mit Karl Lauterbach die nächsten Schritte in der Corona-Krise. Wegen der Omikron-Variante bahnt sich dabei eine große Neuerung an. So soll die Quarantäne laut einer Beschlussvorlage von 14 auf zehn Tage verkürzt werden. Das berichtet die Bild. Demnach gibt es darüber hinaus mehrere weitergehende Vorschläge. So könnte die Quarantäne bei Ungeimpften oder Genesenen nur mit einem PCR-Test beendet werden. Bei Geimpften dagegen könnte die Quarantäne schon nach sieben Tagen mit einem Antigen-Test beendet werden. Mit einer Bescheinigung vom Arbeitgeber, dass man in einem systemrelevanten Beruf arbeitet, kann die Isolation darüber hinaus vielleicht schon bald nach fünf Tagen mit einem PCR-Test beendet werden. Kontaktpersonen ohne Symptome sollen die Quarantäne schon nach sieben Tagen beenden können.

Liegt eine Impfung weniger als drei Monate zurück oder ist man geboostert und wird als enge Kontaktperson aufgeführt, könnte zukünftig gar keine Quarantäne mehr nötig sein. Hier werde nur häufiges Testen empfohlen, heißt es.

Corona-Zahlen steigen rasant an: Lauterbach fordert Kontaktbeschränkungen - Omikron auf Vormarsch

Update vom 5. Januar, 14.55 Uhr: Die Gesundheitsminister beraten aktuell wegen der Omikron-Variante und deren rasche Verbreitung. Die Bild berichtet nun von einer Beschlussvorlage, in der die Quarantäne-Zeit womöglich von 14 auf 10 Tage verkürzt werden könnte. Bund und Länder arbeiten derzeit mit Hochdruck an neuen Corona-Regeln. Am Donnerstag könnten die mit Spannung erwarteten Empfehlungen des Expertenrates vorliegen, und auch das Robert-Koch-Institut will sich noch äußern, schreibt die AFP. Am Freitag werden sich dann die Spitzen von Bund und Ländern treffen. Im Gespräch ist eine Vielzahl von Maßnahmen.

Update vom 5. Januar 2022, 12.54 Uhr: Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen mit Omikron nimmt weiter zu. Das RKI teilte mit, dass sich die Gesamtzahl der erfassten Fälle binnen eines Tages um 20 Prozent auf 42.556 erhöht hat. Im Vergleich zum Dienstag stieg damit die Zahl an Fällen um 7026. Die Deutsche Presseagentur weist darauf hin, dass den Angaben zufolge auch Nachmeldungen aus den vergangenen Wochen erfasst wurden. Die Omikron-Variante gilt als besonders ansteckend. Laut Robert-Koch-Institut mussten seit Mitte November 451 Menschen, die sich mit der Variante infiziert haben, im Krankenhaus behandelt werden.

Auffrischungsimpfungen nehmen zu: 40 Prozent der Bevölkerung geboostert

Update vom 5. Januar 2022, 11.12 Uhr: Die Kampagne zu Auffrischungsimpfungen nimmt an Fahrt auf. Wie die dpa berichtet, sollen inzwischen mehr als 40 Prozent der Gesamtbevölkerung in Deutschland die „Booster“-Impfung gegen das Coronavirus erhalten haben. Das Robert-Koch-Institut meldete am Mittwoch eine Gesamtzahl an Auffrischungen von knapp 33,4 Millionen, die Quote bei den Erwachsenen liegt bei 47,6 Prozent.

Den vollständigen Grundschutz, der mit dem meist nötigen zweiten Piks erreicht wird, haben inzwischen 71,4 Prozent der Deutschen erhalten. Mindestens eine Impfdosis haben 74,3 Prozent der Bevölkerung (61,8 Millionen Menschen) bekommen. Die Bundesregierung strebt eine Marke von 80 Prozent bis Ende Januar an, nachdem als Zielmarke zunächst der 7. Januar genannt worden war. Nach mittlerweile einem Jahr Corona-Impfen wurden fast 151 Millionen Impfungen gegen das Virus verabreicht.

Corona in Deutschland: Inzidenz steigt weiter - Zahlen binnen eines Tages verdoppelt

Erstmeldung vom 5. Januar 2022: Berlin - In Deutschland steigt die Corona-Inzidenz den siebten Tag in Folge. Das RKI meldete am Mittwochmorgen, dass sich die Zahl der Neuinfektionen binnen 24 Stunden auf 58.912 fast verdoppelt hatte. Am Dienstag hatte der Wert noch bei 30.561 gelegen. Die deutschlandweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt damit auf 258,6.  Am Vortag lag der Wert bei 239,9, vor einer Woche noch bei 205,5. Binnen 24 Stunden wurden bundesweit 346 Todesfälle registriert, womit die Zahl im Vergleich zur Vorwoche sinkt.

Karl Lauterbach (SPD) fordert neue Maßnahmen: Verschärfungen „leider notwendig“

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will angesichts der steigenden Zahlen bei der nächsten Bund-Länder-Konferenz am Freitag verkürzte Quarantäne-Zeiten fordern. Auch eine weitere Verschärfung der Kontaktbeschränkungen wegen der drohenden starken Ausbreitung des Coronavirus wolle er durchsetzen, berichtet die AFP. „Verschärfungen werden leider notwendig sein, um der schweren Welle, die auf uns zukommt, zu begegnen“, sagte Lauterbach den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland.

Gesundheitsminister setzt neues Ziel für Kampagne zu Auffrischungsimpfungen

In Hinblick auf die Auffrischungsimpfungen rief der Gesundheitsminister ein neues Ziel aus. „Nach der Modellierung des Robert-Koch-Instituts sollte das Ziel sein, dass mehr als 80 Prozent der doppelt geimpften auch geboostert sind, also rechnerisch 56 Prozent der Bevölkerung“, sagte er dem RND. Mithilfe zusätzlicher Kontaktbeschränkungen und Auffrischungen würde der R-Wert gesenkt werden können, der angibt, wie viele Menschen ein Infizierter im Schnitt ansteckt.

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