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Suche nach Corona-Medikament: Europa startet klinische Tests

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Streit um Impfstoff-Firma erreicht Kreis der G7-Staaten
Klinische Tests von vier Mitteln gegen Coronavirus in Europa begonnen (Symbolfoto), © dpa / Sebastian Gollnow

Forscher und Wissenschaftler weltweit suchen nach einem Medikament für Covid-19-Patienten. Jetzt startet in Europa klinische Tests an Versuchspersonen.

Paris - In Europa beginnen klinische Tests von vier experimentellen Methoden zur Behandlung von Covid-19. Bei den Tests an rund 3200 Versuchspersonen kämen die Mittel Remdesivir, Lopinavir sowie Ritonavir mit oder ohne die Wirkstoffe Interferon Beta und Hydroxychloroquin zum Einsatz, teilte die französische staatliche Forschungseinrichtung Inserm am Sonntag mit.

Getestet werden soll demnach an Patienten in Frankreich, Deutschland, Belgien, Luxemburg, den Niederlanden, Spanien und Großbritannien, die mit dem neuartigen Coronavirus infiziert sind und deswegen in einem Krankenhaus behandelt werden.

Corona-Medikament - Tests „unter strikter Aufsicht“

Der Generaldirektor im französischen Gesundheitsministerium, Jérôme Salomon, erläuterte, die Medikamente würden „unter strikter Aufsicht“ getestet. Es sei „sehr wichtig, es schnell und unter diesen Bedingungen zu tun“, fügte er mit Blick auf die weltweit massiven Folgen der Coronavirus-Pandemie hinzu. Die Testreihe trägt nach Salomons Angaben den Namen „Discovery" (Entdeckung), außerdem laufen laut Inserm weitere klinische Tests unter Führung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unter dem Namen „Solidarity“ (Solidarität).

Bislang sind keine Medikamente für die Behandlung des neuartigen Coronavirus zugelassen. In aller Welt forschen Institute und Firmen an Mitteln gegen den Erreger der Lungenkrankheit Covid-19

In München wird ein vielversprechendes Mittel als Coron-Therapie eingesetzt werden, so Professor Dr. Clemens Wendtner (54) gegenüber der tz.de*. In Österreich hatten Ärzte hoffnungsvolle Ergebnisse zu berichten und sprachen schon von einem Durchbruch bei einem Coronavirus-Medikament.

Große Hoffnungen auf Substanz Remdesivir

Die Substanz Remdesivir wurde ursprünglich gegen Ebola-Infektionen entwickelt, brachte aber in der klinischen Prüfung keine guten Ergebnisse. Eine gewisse Wirksamkeit zeigte sich gegen das Mers-Coronavirus, das 2012 entdeckt wurde. Nun wollen Mediziner prüfen, ob sich der Wirkstoff möglicherweise auch zur Behandlung von Covid-19 einsetzen lässt.

Mit Hochdruck suchen Forscher auf der ganzen Welt nach einem Impfstoff gegen das Coronavirus Sars-CoV-2. Einige Impfstoffkandidaten sind vielversprechend, nichtsdestotrotz braucht so eine Zulassung Zeit. 

Corona-Pandemie 

Weltweit haben sich nach offiziellen Angaben mehr als 324.000 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert, rund 14.400 Infizierte starben. Wegen der Pandemie beschlossen zahlreiche Länder drastische Schutzmaßnahmen wie Grenzschließungen und Ausgangsbeschränkungen, die die Weltwirtschaft massiv beeinträchtigen.

Bei Coronavirus-Test ist die Forschung in Deutschland* gut aufgestellt.

Afp/ml

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