Weil zwischen den Jahren weniger getestet und gemeldet wird, geht das RKI bei den Zahlen von einer Untererfassung aus.
Update vom 1. Januar, 19.37 Uhr: In Frankfurt und Düsseldorf kam es an Neujahr zu Demonstrationen von Gegnern der Corona-Maßnahmen. In Frankfurt wanderten mehrere unangemeldete Gruppen durch die Innenstadt. Das erklärte ein Polizeisprecher. Die Zahl wurde auf etwa 400 geschätzt. In Düsseldorf demonstrierten Tausende. Die Polizei schätzte die Teilnehmerzahl gegen Ende der Veranstaltung auf etwa 6500. Bei beiden Demonstrationen sei es freidlich geblieben.
Update vom 1. Januar, 18.03 Uhr: In der Silvesternacht blieb das deutsche Kreuzfahrtschiff „Aida Nova“ wegen Coronafälle in der Besatzung ungeplant im Lissabonner Hafen. 52 der 1353 Crewmitglieder seien positiv getestet worden, zitiert die portugiesische Nachrichtenagentur Lusa den Lissabonner Hafendirektor. Die Infizierten seien nun in Hotels in Lissabon zur Isolation. Auf dem Schiff seien 2844 Touristen, unter denen es keinen positiven Fall gebe. Das Unternehmen wies darauf hin, dass die Besatzung geimpft sei und vor Fahrtantritt Antigen- und PCR-Test durchgeführt habe.
Update vom 1. Januar, 17.05 Uhr: In Hamburg öffnete am Neujahrstag das Hamburger Rathaus für eine Impfaktion. Bürgerinnen und Bürger konnten dort heute eine Auffrischungsimpfung bekommen. Zum Impf-Team gehörte auch der Erste Bürgermeister, Peter Tschentscher. Er ist Arzt und verabreichte daher auch selbst Impfdosen. Die Aktion sorgte für so großen Anklang, dass es am Mittag zu einer langen Schlange mit rund 450 Personen kam, die bis zum Neuen Wall und Jungfernstieg reichte.
Die Aktion ersetzte den traditionellen Neujahrs-Empfang des Bürgermeisters am ersten Januar. Normalerweise kommen die Hamburgerinnen und Hamburger sonst an diesem Tag zum Rathaus, um mit dem Politiker einige Worte zu wechseln. Stattdessen gab es zum Start in 2022 von 11 bis 17 Uhr eine Impf-Session im Kaisersaal.
Update vom 1. Januar, 16.59 Uhr: Lauterbach äußerte sich zum Anschlag auf sein Kölner SPD-Büro am Neujahrstag gegenüber der Deutschen Presse-Agentur: wegen vorangegangener Sachbeschädigungen mit Parolen und entsprechender Drohmails gehe er davon aus, dass die erneute Attacke auf sein Büro aus den Reihen radikalisierter Impfgegner und Corona-Leugner heraus verübt wurde. „Diese Menschen repräsentieren nicht die Gesellschaft, wo ja wirklich der überwältigende Teil zusammenhält und versucht, alles gegen die Pandemie zu tun“, sagte der Minister. „Sie repräsentieren eine ganz kleine Splittergruppe, die selbstgerecht glaubt, hier einen anderen Weg gehen zu müssen und die sich dabei verrannt hat. Das ist einfach nur traurig.“
Update vom 1. Januar, 15.26 Uhr: In der Silvesternacht ist erneut auf das Wahlkreisbüro von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) ein Angriff verübt worden. Randalierer warfen Fensterscheiben des Büros in Köln-Mühlheim ein. Das berichtet express.de. Der Staatsschutz sei alarmiert. „Viel können wir noch nicht sagen“, sagte SPD-Sprecher Tobias Jacquemain im Gespräch mit dem Webportal. „Die Polizei ermittelt aktuell.“ Dieselbe Geschäftsstelle war schon am 10. Dezember 2021 Zielscheibe eines Angriffs geworden. Zuvor hatte es vor dem Wohnhaus von Lauterbach* eine Demo gegeben. Im Frühjahr verübten Unbekannte einen Farbanschlag auf das Auto des SPD-Politikers*.
Update vom 1. Januar, 12.53 Uhr: Die Impfquote in Deutschland ist jetzt bei 71,2 Prozent. An Silvester haben sich noch einmal mindestens 112.000 Menschen eine Impfung gegen Corona erhalten. Das geht aus den Impfdashboard-Daten hervor. 32,2 Millionen Menschen (38,7 Prozent) haben demnach zusätzlich eine Auffrischungsimpfung erhalten.
Noch gar nicht geimpft sind 21,5 Millionen Menschen (25,8 Prozent der Bevölkerung) - darunter auch rund vier Millionen Kinder, die vier Jahre oder jünger sind und für die bisher noch gar kein Impfstoff zugelassen ist.
Update vom 1. Januar, 8.30 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach gibt sich vorsichtig optimistisch. Fürs nächste Jahr gebe es „Licht am Ende des Tunnels“, sagte der SPD-Politiker am Freitagabend per Videoschalte in der ZDF-Silvestershow vom Brandenburger Tor. Die Omikron-Variante werde nochmal eine schwere Herausforderung.
„Aber es sieht so aus, als wenn diese Variante etwas weniger gefährlich wäre als die Delta-Variante.“ Das sei schon mal ein Lichtblick. Man wisse noch nicht genau, ob das auch für die Ungeimpften gelte. Lauterbach sagte am Freitagabend, er teile die Einschätzung von Drosten, dass es eine Chance auf eine endemische Entwicklung gebe (siehe Update vom 31. Januar, 11.30 Uhr). Und: „Es ist aber nur eine Chance, es ist keine Gewissheit.“ Würde das Virus endemisch, dann würde „zu keinem Zeitpunkt“ die Gefahr bestehen, dass das Gesundheitssystem überfordert wäre. Man würde dann mit dem Virus leben können, es wäre keine Situation zu befürchten, „die uns aus der Hand gerät“. „Und diese Möglichkeit haben wir“, sagte Lauterbach, der nach eigenen Worten im kleinen Freundeskreis ins neue Jahr feierte.
Die Omikron-Variante bilde möglicherweise eine Brücke. „Aber wir wissen es noch nicht gewiss, weil wir noch nicht wissen, wie gefährlich die Omikron-Variante für diejenigen ist, die vollkommen ungeimpft sind“. Lauterbach sagte, die Infektion werde immer etwas anders verlaufen als eine Grippe, deswegen sei der Vergleich nicht wirklich hilfreich.
„Aber: Ich glaube schon, dass wir mit dem Coronavirus leben können. Dass wir unser normales Leben komplett zurückbekommen. Dafür kämpfen wir. Und dafür wird das nächste Jahr entscheidend sein.“ Lauterbach appellierte an die Menschen, sich impfen zu lassen. Er hatte auch dazu geraten, am Silvesterabend vorsichtig zu sein.
Update vom 1. Januar 2022. 8.22 Uhr: Die Inzidenz steigt den dritten Tag in Folge. Der Wert liegt deutschlandweit bei 220,3 (Vortag: 214,9), wie aus den Daten des Covid-19-Dashboards des Robert-Koch-Instituts (RKI) am Neujahrsmorgen hervorgeht. 26.392 Corona-Neuinfektionen und weitere 184 Todesfälle sind demnach verzeichnet worden.
Das RKI weist ausdrücklich darauf hin, dass während der Feiertage und zum Jahreswechsel weniger getestet und gemeldet wird. Die Daten liefern demnach nur ein unvollständiges Bild der epidemiologischen Lage.
Update vom 31. Dezember, 11.30 Uhr: Der Berliner Virologe Christian Drosten hält mildere Krankheitsverläufe bei der neuen Corona-Variante Omikron mittlerweile für „sehr wahrscheinlich“. Dazu gebe es immer mehr Daten, sagte Drosten am Freitag im Deutschlandfunk. Pro 1.000 nachgewiesenen Corona-Fällen müssten nach seiner Einschätzung weniger Menschen in einem Krankenhaus behandelt werden. So sei das Risiko für Ungeimpfte, nach einer Infektion in eine Klinik zu müssen, bei Omikron nur etwa drei Viertel so hoch wie bei Delta. Gleichzeitig könne aber in anderen Ländern beobachtet werden, dass die neue Variante eine sehr hohe Verbreitungsgeschwindigkeit habe.
Die Omikron-Variante des Corona-Erregers breitet sich auch in Bayern rasch aus. Bis Donnerstag haben die bayerischen Gesundheitsämter insgesamt 3163 Omikron-Fälle gemeldet, wie das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittel in Erlangen mitteilte. Die ersten Infektionen mit der Omikron-Variante waren Ende November nachgewiesen worden. Dominierend unter den sogenannten besorgniserregenden Virusvarianten in Bayern ist laut LGL aber nach wie vor Delta.
Update vom 31. Dezember, 11.10 Uhr: Die Corona-Pandemie macht vielen Silvester-Feiern einen Strich durch die Rechnung, auf Feuerwerk müssen auch Kaufland-Kunden verzichten. Der Supermarkt-Riese sorgt mit seiner Reaktion für Aufsehen.
Ursprungsmeldung vom 31. Dezember 2021: Berlin - Weihnachten mit der Familie und Silvester mit den Freunden, für viele Menschen sind die persönlichen Kontakte im Dezember wichtig. Viele Experten hatten bereits im Vorfeld vor steigenden Zahlen gewarnt, schließlich finden die engen Kontakte aktuell überwiegend in geschlossenen Räumen statt. Und tatsächlich: das RKI meldet nach den Feiertagen nun steigende Corona-Zahlen. Droht nun eine Eskalation der Lage?
Das Robert Koch-Institut meldet am Freitag, 31. Dezember, eine bundesweit höhere Sieben-Tage-Inzidenz als noch am Vortag. Das RKI weist zudem darauf hin, dass die Daten aufgrund der geringen Test- und Meldeaktivitäten während der Feiertage ein unvollständiges Bild abgeben können. So kletterte der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Morgen auf 214,9 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der bundesweite Wert bei 207,4 gelegen, vor einer Woche bei 265,8.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI außerdem höhere Infektionszahlen als noch vor einer Woche. Binnen eines Tages wurden nach offiziellen Angaben 41.240 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet. Vor genau einer Woche waren es 35.431 Ansteckungen. Schuld an der raschen Ausbreitung könnte auch die neu entdeckte Corona-Variante Omikron sein. Nun zeigt eine Studie, dass bei Auffrischungsimpfungen die Wirksamkeit gegenüber der Corona-Variante nach einiger Zeit deutlich sinkt. Droht nun die große Omikron-Welle?
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 323 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 370 Todesfälle gewesen.
Auch den Silvesterabend wollen viele Menschen mit ihren Liebsten verbringen. Zahlreiche Corona-Beschränkungen gilt es in Bayern zu beachten. Vor allem in der Gastro sorgen die Regeln für Verwirrung.