Corona in den USA: Erneuter Rekord bei den Todesfällen - Angst vor Entwicklung nach Thanksgiving
Das Coronavirus breitet sich in den USA rasant aus. Kurz vor Thanksgiving wurde ein neuer Höchststand seit dem Frühjahr bei den Corona-Todesfällen erreicht.
- In den USA sind die Infektionszahlen während der zweiten Welle* der Corona-Pandemie* besorgniserregend.
- Viele US-Amerikaner reisen trotz aller Warnungen für Thanksgiving zu ihren Familien.
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Update vom 26. November, 13.55 Uhr: In den USA hat die Zahl der Corona-Todesfälle am zweiten Tag in Folge die 2000er-Marke überschritten. Am Mittwoch meldeten die Behörden 2297 Tote mit einer Corona-Infektion, wie aus Daten der Johns Hopkins Universität hervorgeht. Das entspricht dem höchsten Stand seit Anfang Mai. Am Dienstag waren es 2146 gewesen. Damit nähert sich die Zahl dem bislang höchsten Wert von 2609 Toten am 15. April. Zugleich gab es am Mittwoch in den USA 181.490 neue Corona-Fälle.
Corona in den USA: Angst vor Thanksgiving als Superspreader-Event
An diesem Donnerstag wird in den USA Thanksgiving gefeiert. Experten fürchten, dass der Feiertag zu einem großen Superspreading-Event werden könnte. Viele Behörden baten darum, in diesem Jahr die Reisen zu den Familien einzuschränken. Trotzdem machten sich mehrere Millionen US-Amerikaner auf den Weg. Hochrechnungen zufolge reisen alleine 48 Millionen Bürger mit dem Auto. Die American Automobile Association, Amerikas größter Verkehrsklub, teilte bereits im Vorfeld mit, dass sogar eine Million Amerikaner mehr als im vergangenen Jahr eine Strecke von wenigstens 50 Meilen planen.
„Die Feiertage sind gerade jetzt einfach besonders wichtig, weil alle wegen dieser ganzen Pandemie so gefrustet sind“, erklärte eine Frau ihren Flug von Phoenix nach Kansas City gegenüber der Nachrichtenagentur AP. Eine weitere Frau sagte: „Wir haben alle beschlossen, dass es das Risiko wert ist.“ Sie will in Florida ihre 90-jährige Oma und ihre Eltern treffen.
Auch der Bürgermeister von Denver trat eine Reise zu seiner Familie an. Zuvor hatte er noch öffentlich zu einem Verzicht aufgerufen. „Ich habe meine Entscheidung als Ehemann und Vater getroffen“, schrieb Michael Hancock entschuldigend auf Twitter. „An diejenigen, die wütend und enttäuscht sind: Ich bitte Sie demütig um Vergebung für Entscheidungen, die meinem Herzen und nicht meinem Kopf entsprungen sind.“
Corona in den USA: Biden ruft Amerikaner zur Einheit auf
Update vom 26. November, 9.30 Uhr: Der gewählte US-Präsident Joe Biden hat die Amerikaner im Kampf gegen die Corona-Pandemie zur Einheit aufgerufen. „Ich weiß, dass das Land des Kampfes überdrüssig geworden ist. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir uns im Krieg mit dem Virus befinden, nicht miteinander, nicht untereinander“, sagte Biden am Mittwoch in seinem Heimatort Wilmington im Bundesstaat Delaware.
Biden wandte sich anlässlich des Feiertags Thanksgiving an diesem Donnerstag mit mahnenden Worten an die Amerikaner. An Thanksgiving kommen Familien und Freunde üblicherweise zu großen Feiern zusammen. Biden forderte die Amerikaner erneut auf, wegen der Corona-Gefahr darauf zu verzichten. Angesichts des „dramatischen Anstiegs“ der Neuinfektionen forderte Biden eine „Verdoppelung“ der Anstrengungen zur Eindämmung der Pandemie.
„Wir haben in diesem Kampf noch Monate vor uns“, sagte Biden. Zugleich versuchte er, Zuversicht zu verbreiten. „Wenn Sie auf unsere Geschichte zurückblicken, sehen Sie, dass die Seele unserer Nation unter den schwierigsten Umständen geschmiedet wurde.“ Biden warnte, dass die Zahl der nachgewiesenen Neuinfektionen von derzeit 160.000 pro Tag schon bald auf 200.000 steigen und das Gesundheitswesen mancherorts überlasten könnte. Jeder Amerikaner müsse seinen Beitrag leisten, etwa indem Masken getragen, Abstandsregeln eingehalten und Menschenmengen gemieden werden.
Corona in den USA: Neuer Höchstwert an Todesfällen seit Mai
Update vom 25. November, 13.55 Uhr: Kurz vor Thanksgiving ist in den USA die Zahl der Corona-Todesfälle binnen eines Tages auf den höchsten Stand seit Anfang Mai gestiegen. Am Dienstag meldeten die Behörden 2146 Tote im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. Das geht aus den Daten der Johns Hopkins Universität hervor. Am gleichen Tag der Vorwoche waren es noch 1692. Der bisherige Rekordwert wurde am 15. April mit 2609 Toten an einem Tag erreicht.
Zugleich gab es am Dienstag in den USA 172.935 neue Corona-Fälle. In der Vorwoche wurden am gleichen Tag rund 160.500 Neuinfektionen gemeldet.
Corona in den USA: Hochzeitsfeier mit tausenden Gästen in New York
Update vom 25. November, 9.00 Uhr: Die New Yorker Behörden haben eine hohe Geldstrafe gegen eine Synagoge verhängt, weil dort trotz der Corona-Pandemie tausende Gäste gemeinsam eine Hochzeit feierten. Die Synagoge im Stadtteil Williamsburg müsse 15.000 Dollar (12.600 Euro) zahlen, sagte New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio am Dienstag. Die Gemeinde habe trotz der geltenden Versammlungsbeschränkungen ohne Wissen der Behörden über Mundpropaganda zu der Hochzeit am 8. November eingeladen.
Die Veranstaltung war durch ein in sozialen Medien zirkulierendes Video aufgeflogen, das tausende Menschen ohne Masken beim Singen und Tanzen zeigte. New York war im Frühjahr das Epizentrum der Corona-Pandemie in den USA. Besonders betroffen waren auch Stadtteile, in denen orthodoxe Juden leben.
Corona in den USA: Knapp 170.000 Neuinfektionen binnen eines Tages
Update vom 24. November, 13.55 Uhr: In den USA breitet sich die Corona-Pandemie weiter rasant aus. Am Montag meldeten die Behörden binnen eines Tages 169.190 Neuinfektionen, wie aus Daten der Johns Hopkins Universität hervorgeht. Am gleichen Tag der Vorwoche waren es rund 160.000 gewesen. Am Freitag war mit rund 196.000 Neuinfektionen der bislang höchste Wert registriert worden.
Die Zahl der Toten mit einer bestätigten Corona-Infektion binnen 24 Stunden belief sich am Montag auf 889. In der Woche zuvor waren es am gleichen Tag 758. Erstmals seit Anfang Mai war am Donnerstag mit 2015 neuen Todesfällen wieder die 2000er-Marke überschritten worden. Der höchste Wert an einem Tag wurde am 15. April mit 2609 Toten erreicht.
Corona in den USA: 142.732 Neuinfektionen und 921 Todesfälle
Update vom 23. November, 11.20 Uhr: In den USA erhöht sich die Zahl der Corona-Neuinfektionen weiter rapide. Am Sonntag meldeten die Behörden binnen 24 Stunden 142.732 neue Fälle, wie aus Daten der Johns Hopkins Universität (JHU) vom Montag hervorgeht. Am vergangenen Sonntag waren es noch rund 133.000 neue Fälle gewesen. Der bislang höchste Wert wurde am Freitag registriert, als rund 196.000 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Zahl der Toten in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion belief sich am Sonntag auf 921. In der Woche zuvor waren es am gleichen Tag 616.
Corona in den USA: Fauci warnt vor Ausbreitung wegen Thanksgiving
Der Virologe Anthony Fauci hat mit Blick auf den in den USA am kommenden Donnerstag anstehenden Feiertag Thanksgiving vor einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus gewarnt. Leute an Flughäfen dürften den USA „noch mehr Ärger bescheren als wir jetzt schon haben“, warnte er am Sonntag im TV-Sender CBS. Man werde die an Thanksgiving übertragenen Infektionen erst Wochen später in den Statistiken sehen, was die Kontrolle des Coronavirus zusätzlich erschwere.
Thanksgiving wird dieses Jahr am 26. November gefeiert. Viele US-Bürger besuchen dafür üblicherweise Familie und Freunde. Der Inlandsverkehr nimmt um den Feiertag herum stark zu. Bilder vom vergangenen Wochenende zeigten bereits volle Flughäfen. Fauci forderte die Bevölkerung auf, Zusammenkünfte an den Feiertagen möglichst auf Menschen aus einem Haushalt zu begrenzen.
Corona in den USA: Behörden rechnen mit ersten Impfungen Mitte Dezember
Update vom 22. November, 20.21 Uhr: Mit den ersten Corona-Impfungen rechnen die US-Behörden in den USA bereits Mitte Dezember. „Unser Plan ist es, die Impfstoffe binnen 24 Stunden nach der Zulassung an die Impfzentren zu liefern“, sagte der Leiter der Impfstoff-Arbeitsgruppe der US-Regierung, Moncef Slaoui, dem Sender CNN am Sonntagabend. Er hoffe, dass bereits am 11. oder 12. Dezember Menschen geimpft werden könnten. Slaoui hat keinen Einfluss auf die Entscheidung der FDA und den Zeitplan der Behörde. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat für den 10. Dezember die Sitzung eines Expertenrats zu der Impfstoffzulassung einberufen. Das deutsche Unternehmen Biontech* und der US-Pharmariese Pfizer hatten am Freitag eine Notfallzulassung der FDA beantragt.
Neue Hoffnung? Trumps „Wundermittel“ erhält Notfall-Zulassung
Update vom 22. November, 15.29 Uhr: Die Coronavirus-Krise in den USA erreicht neue Rekordwerte. Die Zahl der Coronavirusinfektionen übersteigt nach Daten der Johns-Hopkins-University die zwölf Millionen. Die Neuinfektionen pro Tag nähern sich der Marke von 200.000.
Jetzt erteilt die US-Behörde FDA (Food and Drug Administration) dem Corona-Mittel von Regeneron eine Notfall-Zulassung. „Die Zulassung dieser monoklonalen Antikörpertherapien kann ambulanten Patienten helfen, Krankenhausaufenthalte zu vermeiden und unser Gesundheitssystem zu entlasten“, sagte FDA-Kommissar Stephen M. Hahn, MD in einer Pressemitteilung.
Das von Regeneron entwickelte Medikament darf bei Personen angewendet werden, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden und einem schweren Krankheitsrisiko ausgesetzt sind. Patienten, die sich im Krankenhaus befinden oder Sauerstoff benötigen, dürfen das Medikament nicht bekommen. Studien deuten darauf hin, dass bei einer frühen Diagnose die Antikörpertherapie wirksam ist. Donald Trump (74) bekam es und sprach von einem „Wundermittel“.
Corona in den USA: Erneute Rekordwerte bei den Covid-19-Fallzahlen
Update vom 21. November, 22.50 Uhr: Seit Beginn der Pandemie sind in den USA mehr als zwölf Millionen bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Das ging am Samstag aus Daten der Johns-Hopkins-University hervor. Damit nahm die Zahl der bekannten Infektionen innerhalb einer Woche um eine Million zu. Mehr als 255.000 Menschen starben der Universität zufolge bislang im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion.
Update vom 21. November, 12.40 Uhr: In den USA hat die Zahl der Corona-Neuinfektionen am zweiten Tag in Folge einen neuen Höchststand erreicht. Die Behörden meldeten am Freitag innerhalb von 24 Stunden 195.542 neue Fälle, wie aus den Daten der Johns-Hopkins-Universität vom Samstagmorgen hervorging. Der bislang höchste Tageswert war erst am Freitag registriert worden und lag bei 187.833 neuen Corona-Fällen.
In der Trump-Familie gibt es ebenfalls einen neuen Corona-Fall: Der älteste Sohn des amtierenden US-Präsidenten, Donald Trump Junior, ist seinem Sprecher zufolge positiv getestet worden - und habe sich umgehend in Quarantäne begeben.

Corona in den USA: Mehrere Bundesstaaten setzen auf nächtliche Ausgangssperren
Update vom 20. November, 19.59 Uhr: Aufgrund der extrem hohen Zahl an Neuinfektionen hat sich jetzt auch Kalifornien unter die Bundesstaaten mit einer nächtlichen Ausgangssperre gereiht, wie die New York Times berichtet. Der demokratische Gouverneur Gavin Newsom traf die Entscheidung wohl am Donnerstag. Ab Samstag dürfen die Bürger dort zwischen 22 Uhr abends und 5 Uhr morgens nicht mehr das Haus verlassen. Nur wer einen triftigen Grund hat, kann zur Ausnahme werden. Auf diese Weise hofft man in Kalifornien, die Verbreitung des Virus in Restaurants, Bars und bei Partys einzudämmen. Tatsächlich müssen Lokale mit Eintritt der neuen Regel dann auch um 22 Uhr schließen.
Corona in den USA: Mehr als 2200 Todesfälle innerhalb eines Tages
Update vom 20. November, 9.36 Uhr: In den USA sind binnen 24 Stunden mehr als 2200 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. Das geht aus den Daten der Johns Hopkins Universität hervor. Wegen der zuletzt wieder stark steigenden Zahl an Neuinfektionen haben mehrere Bundesstaaten ihre Corona-Maßnahmen erneut verschärft.
Update vom 19. November, 15.32 Uhr: In den USA können sich die Bürger bald selbst zu Hause auf Corona testen. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat erstmals einen Antigen-Schnelltest für den Hausgebrauch zugelassen. Der Testkit des US-Herstellers Lucira Health habe eine Notfall-Zulassung bekommen, teilte die FDA mit. Der Test muss jedoch von einem Arzt verschrieben werden und ist für Menschen ab 14 Jahren geeignet. Das Ergebnis des Schnelltests liegt innerhalb 30 Minuten vor und ist einfach zu handhaben. Mit einem Tupfer muss zuerst eine Probe aus der Nase genommen werden, laut FDA von einem Gesundheitsdienstleister. Der Probentupfer wird dann in einem Fläschchen verwirbelt und in eine Testeinheit platziert.

USA - Corona-Todesfälle überschreiten 250.000
Update vom 19. November, 7.59 Uhr: Das Sars-CoV-2-Virus hat sich in den USA zuletzt wieder stärker ausgebreitet - nun verzeichnet das Land als erstes der Welt mehr als eine Viertelmillion Tote. An zweiter Stelle folgt Brasilien mit knapp 167.000 Todesfällen. Die Johns Hopkins University (JHU) zählte - Stand Mittwochabend - 250.029 Corona-Tote in den USA.
Viele US-Metropolen reagieren. Von diesem Donnerstag an müssen in New York City auch die Schulen wieder schließen. Erst Ende September waren die öffentlichen Schulen in der Stadt (etwa 1800 an der Zahl) hier wieder geöffnet worden. Allerdings nur rund ein Drittel der Schüler hatte den Präsenzunterricht seither besucht - viele Eltern ließen ihre Kinder aus Ansteckungsangst am weiterhin angebotenen Online-Unterricht teilnehmen.
Coronavirus in New York City: Nur ein Drittel der Schüler im Präsenzunterricht - Schulen schließen wieder
Die Stadtverwaltung und die Lehrergewerkschaften wollten die Schulen wieder schließen, sobald die Stadt eine Drei-Prozent-Rate bei positiven Tests überschreitet. Die Maßnahme ist umstritten: Dem Schulbezirks-Leiter Richard Carranza zufolge liegt die Positivitätsrate an den Schulen mit 0,19 Prozent niedriger als im stadtweiten Durchschnitt. Die Positivitätsrate in New York ist zudem deutlich niedriger als in vielen anderen Gebieten der USA. Bürgermeister Bill de Blasio sprach von einer „Vorsichtsmaßnahme“.

Corona in den USA: Höchstwert bei Todesfällen an einem Tag seit Mai - Schockierende Bilder aus Texas
Update vom 18. November, 12.54 Uhr: In den USA hat die Zahl der Toten mit nachgewiesener Corona-Infektion am Dienstag den höchsten Wert seit Mitte Mai erreicht. Die Behörden meldeten 1707 Tote binnen 24 Stunden, wie aus Daten der Johns Hopkins Universität vom Mittwochmorgen hervorgeht. Die Zahl der Neuinfektionen innerhalb eines Tages lag bei 161.934 Fällen.
Relativ zur Einwohnerzahl ist die Zahl der Opfer unter anderem in Belgien, Spanien und Argentinien höher als in den USA.
Corona in den USA: Biden warnt vor mehr Toten durch Trumps Blockade
„Wenn wir uns nicht abstimmen, könnten mehr Menschen sterben“, warnte der künftige US-Präsident Joe Biden am Montag. Wegen Donald Trumps Weigerung, die Übergabe der Regierungsgeschäfte einzuleiten, drohen noch mehr Menschen nach einer Corona-Infektion zu sterben, sagte der ehemalige Vizepräsident. Sein Team müsse zum Beispiel Zugang zu den Plänen bekommen, aus denen hervorgehe, wie mehr als 300 Millionen US-Amerikaner geimpft werden sollten. „Das ist ein riesiges, riesiges Unterfangen“, betonte er.
Wenn sein Team mit der Vorbereitung bis zur Amtseinführung am 20. Januar warten müsse, verzögere dies alles um einen oder um eineinhalb Monate, erklärte Biden. Deswegen sei es wichtig, dass die Abstimmung jetzt oder „so schnell wie möglich“ erfolge. Normalerweise beginnt das Verfahren zur Amtsübergabe in den USA unmittelbar nach der Wahl eines neuen Präsidenten.
Corona in den USA: Schockierende Bilder aus Texas - Häftlinge verladen Tote in Kühllaster
Erstmeldung vom 17. November: München/El Paso - Die Corona-Infektionszahlen in den USA sind weiterhin besorgniserregend hoch. Am Montag meldeten die Behörden 166.045 neue Fälle innerhalb eines Tages, wie aus den Daten der Johns Hopkins Universität (JHU) in Baltimore hervorgeht. Seit mehreren Tagen liegt die Zahl der neu gemeldeten Corona-Fälle über dem Wert von 100.000. Der bislang höchste Wert wurde am vergangenen Freitag registriert, als mehr als 177.000 Neuinfektionen gemeldet wurden.
Der Corona-Hotspot der USA ist aktuell der Bundesstaat Texas. Am Montag wurde dort die Marke von 20.000 Corona-Toten überschritten. Bereits in der vergangenen Woche war Texas der erste US-Bundesstaat, der die Marke von einer Million bestätigten Corona-Fällen überschritten hat. Ein Großteil der Neuinfektionen wurde in den vergangenen Wochen in der Grenzstadt El Paso festgestellt. Dort wurden nun erschreckende Bilder aufgenommen.
Corona in den USA: Häftlinge verladen in Texas Tote in Kühllaster
Hinter einem überfüllten Leichenschauhaus in El Paso verladen Häftlinge Corona-Tote* in einen aufgestellten Kühllaster. Wie die New York Post berichtet, haben sich die Inhaftierten freiwillig für die Arbeit gemeldet. Sie sollen zwei Dollar pro Stunde verdienen. Vier bis zehn Gefangene, sowie acht Kühlanhänger seien seit einer Woche im Dauereinsatz, um mit der hohen Zahl der Toten umgehen zu können, heißt es in dem Bericht weiter. Zwei weitere Anhänger sollen noch hinzukommen.
Eine Krankenschwester aus dem Universitätsklinikum in El Paso hat schwerste Vorwürfe gegen die angebliche Corona-Politik ihrer Klinik erhoben. In einem Live-Video bei Facebook schilderte Lawanna Rivers dramatische Szenen*. Sie berichtete unter anderem von einem Raum, der nur zum Sterben da sei und vom Personal „The Pit“ - also „die Grube“ - genannt werde. Wer dorthin gebracht werde, komme nur noch „im Leichensack“ aus dem Raum wieder heraus, erzählte Rivers in verzweifelter Tonlage.
Corona in den USA: Gouverneure mehrerer Bundesstaaten verschärfen die Maßnahmen
Im US-Bundesstaat Kalifornien wurde in der vergangenen Woche ebenfalls die Schwelle von einer Million bestätigten Corona-Infektionen* überschritten. Der Staat müsse die Notbremse ziehen, sagte Gouverneur Gavin Newsom am Montag und erklärte damit die härteren Maßnahmen. Bars und Fitnesseinrichtungen müssen schließen, Restaurants können nur im Freien servieren oder außer Haus verkaufen. Schulen dürfen zudem nur Online-Unterricht geben.
Die Gouverneurin des US-Bundesstaates Michigan, Gretchen Whitmer, hat ebenfalls die ergriffenen schärferen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie verteidigt. „Wir befinden uns in den schlimmsten Wochen dieser Pandemie. Wir machen das seit neun Monaten durch und im Moment sind die Zahlen so schlimm wie noch nie, und deshalb müssen wir aggressive Maßnahmen ergreifen“, erklärte Whitmer am Montag dem Sender MSNBC. Angesichts des „Machtvakuums“ in Washington sei es die Aufgabe der Gouverneure, alles mögliche zu tun, um Leben zu retten, und den Rat der Gesundheitsexperten zu befolgen. (ph) *Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks