Coronavirus: Alle Infos zu COVID-19 und SARS-CoV-2 – Ansteckung, Symptome, Mutationen

Coronavirus SARS-CoV-2: Alle Infos zur Infektionskrankheit COVID-19, die die Welt seit Anfang 2020 als Pandemie in Griff hält; darunter Aufschlussreiches zu Ansteckung, Symptomen und Impfung sowie zu den Mutationen.
Genf – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) organisiert und koordiniert das internationale Gesundheitswesen. In der COVID-19-Pandemie kommt ihr als Sonderorganisation der Vereinten Nationen eine zentrale Rolle zu. Die WHO informiert laufend über das Coronavirus SARS-CoV-2, seine Mutationen, die epidemiologische Entwicklung und die Impfung. (Quelle: WHO-Regionalbüro Europa)
Coronavirus SARS-CoV-2: Vom ersten Auftreten bis zur COVID-19-Pandemie
Von den ersten Ansteckungen mit dem neuartigen Coronavirus bis zum weltweiten Ausbruch von COVID-19 vergingen nur wenige Wochen:
- Am 31. Dezember 2019 gingen bei der WHO Meldungen bezüglich des Auftretens von Lungenentzündung unbekannter Ursache in der chinesischen Stadt Wuhan ein.
- Am 7. Januar 2020 identifizierten die Behörden in China ein neuartiges Coronavirus (nCoV) als Ursache. Dabei handelt es sich um einen neuen Virusstamm, der bisher nicht bei Menschen auftrat. Das Virus erhielt zunächst die Bezeichnung 2019-nCoV und wurde später in SARS-CoV-2-Virus umbenannt.
- Am 30. Januar 2020 waren in 18 Ländern außerhalb Chinas 98 Fälle von Infektionen mit dem Virus SARS-CoV-2 bekannt. Todesfälle gab es zu diesem Zeitpunkt noch keine. Am selben Tag rief der Generaldirektor der WHO, Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus, die höchste Warnstufe der WHO aus. Er sprach in Zusammenhang mit dem Ausbruch des neuartigen Coronavirus von einer gesundheitlichen Notlage von internationaler Tragweite.
- Am 11. März 2020 waren in 114 Ländern mehr als 118.000 Personen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert; zudem wurden 4.291 Todesfälle gemeldet.
Ebenfalls am 11. März 2020 rief der WHO-Generaldirektor den Ausbruch des SARS-CoV-2-Virus angesichts der hohen Fallzahlen zu einer Pandemie aus. (Quelle: WHO-Regionalbüro Europa)
COVID-19: Der weekly surveillance report von ECDC und WHO
Bis zur neunten Kalenderwoche 2021 gab das WHO-Regionalbüro für Europa einen wöchentlichen Nachrichtenbrief zur Surveillance (Überwachung) der Ausbreitung der Infektionskrankheit COVID-19 heraus. Dann entschlossen sich das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) und das WHO-Regionalbüro für Europa zu einer gemeinsamen Initiative.
Seit der zehnten Kalenderwoche 2021 veröffentlichen die ECDC und die WHO/Europa den weekly surveillance report. Dabei handelt es sich um einen wöchentlichen Nachrichtenbrief mit aktuellen Informationen rund um das Coronavirus SARS-CoV-2. Diese beinhalten Fallzahlen, Hospitalisierungen, Todesfälle und die Inanspruchnahme von Impfungen im Zusammenhang mit der Infektionskrankheit COVID-19. (Quelle: WHO-Regionalbüro Europa)
Coronavirus: Epidemiologischer Steckbrief zu SARS-CoV-2 – der Erreger
SARS-CoV-2, die Abkürzung für die englische Bezeichnung „severe acute respiratory syndrome coronavirus type 2“, bedeutet in Deutsch „schweres akutes Atemwegssyndrom Coronavirus Typ 2“. Es zählt zu den Beta-Coronaviren, zu denen unter anderem auch MERS-CoV, SARS-CoV, HKU1 und OC43 gehören. Anfang 2020 wurde das neuartige Coronavirus als Auslöser der Infektionskrankheit COVID-19 identifiziert.
Es verwendet das Enzym ACE2 als Andockstelle, um in die Wirtszellen vorzudringen und sich dort zu vervielfältigen. Zellen mit ACE2-Rezeptoren kommen überall im Körper vor, mit einer hohen Dichte in den Atemwegen, Nieren, Harnwegen und Fortpflanzungsorganen. Sie treten auch im Verdauungstrakt, in der Leber und in einigen Hirnarealen, darunter im Steuerungszentrum für die Atmung auf. Letzteres dürfte einen Hinweis auf die Atemnot von COVID-19-Patienten liefern. (Quellen: RKI, Ärztezeitung der Lungenärzte)
Coronavirus: Epidemiologischer Steckbrief zu SARS-CoV-2 – die Ansteckung
Der Hauptübertragungsweg des Erregers SARS-CoV-2 ist die respiratorische Aufnahme virushaltiger Partikel über die Luft. Beim Atmen, Sprechen, Singen, Husten und Niesen entstehen sogenannte Aerosole, die ein Gemisch aus festen und/oder flüssigen Schwebeteilchen und Luft bezeichnen. Kleinere Aerosole schweben in der Luft, wobei sie sich in geschlossenen Räumen verteilen; größere sinken zu Boden und können an Oberflächen haften bleiben.
Aus diesem Grund kann eine Ansteckung mit dem Coronavirus über kontaminierte Oberflächen nicht ausgeschlossen werden; eine Übertragung über Nahrungsmittel wurde bislang nicht nachgewiesen. Für das Verhalten der Aerosole spielen neben der Größe auch Parameter wie die Temperatur, Feuchtigkeit und Bewegung der Luft sowie die Raumbelüftung eine Rolle. Daraus resultieren die Empfehlungen der WHO für Schutzmaßnahmen vor der Infektionskrankheit COVID-19 an die Bevölkerung. (Quellen: RKI, WHO/Europa)
Coronavirus – empfohlene Schutzmaßnahmen der WHO
Die WHO fordert weltweit jeden einzelnen Menschen auf – für die eigene Gesundheit und den Schutz anderer –, entsprechende Maßnahmen einzuhalten. Das sind:
- häufiges Händewaschen mit Wasser und Seife und/oder Einsatz von Desinfektionsgel
- einen Meter Mindestabstand einhalten – vor allem zu niesenden und hustenden Personen
- das Berühren von Mund, Nase und Augen vermeiden
- eine Schutzmaske tragen
- die Atemhygiene einhalten
- bei Fieber, Husten und Atemproblemen frühzeitig einen Arzt aufsuchen
- regelmäßig aktuelle Informationen zu COVID-19 einholen sowie durch verantwortungsvolles Verhalten sich selbst und andere vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 schützen
Auf den Wochenberichten und Empfehlungen der WHO basieren die verpflichtenden Maßnahmen, die Bund und Länder für die deutsche Bevölkerung vereinbaren.
Coronavirus SARS-CoV-2: Die Symptome der Infektionskrankheit COVID-19
Bei COVID-19 beträgt die durchschnittliche Inkubationszeit zwischen fünf und sechs Tagen; sie kann bei Mutationen aber auch deutlich darunter liegen. Die vielfältigen Symptome einer COVID-19-Erkrankung zeigen sich meist in Phasen und variieren in der Ausprägung. Sie können binnen 24 Stunden nach der Ansteckung oder erst nach zwei Wochen auftreten; ebenso sind symptomlose Verläufe möglich.
- Als charakteristische Anzeichen können Fieber und Husten auf eine Ansteckung mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 hinweisen; sie können aber auch gänzlich unterbleiben.
- Weitere häufige Symptome umfassen: Schnupfen, Beeinträchtigungen des Geruchs- und/oder Geschmackssinns und Atemnot.
- Darüber hinaus können Kopf- und Gliederschmerzen, Halsschmerzen, Übelkeit, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust, Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfall auftreten.
- Zusätzlich wurden Hautausschläge, Bindehautentzündungen, Lymphknotenschwellungen, Apathie und beständige Schläfrigkeit beobachtet.
COVID-19 kann sich in der Lunge sowie in anderen Organen manifestieren; was unter anderem von der Dichte der ACE2-Rezeptoren abhängt. Vor allem bei Patienten mit schwerem Krankheitsverlauf können Koinfektionen, unter anderem mit Candida albicans und Mycoplasma pneumoniae, auftreten. Der direkte Erregernachweis des Coronavirus SARS-CoV-2 erfolgt labordiagnostisch durch einen Nukleinsäurenachweis (RT-PCR). (Quelle: RKI)
Coronavirus SARS-CoV-2: Die bisherigen Mutationen im Überblick
Aktuell listet die WHO folgende besorgniserregende Virusvarianten (VOC) von SARS-CoV-2 auf:
- Omikron (B.1.1.529) entstand unabhängig von der Delta-Variante und wurde am 24. November 2021 erstmals vom südafrikanischen Gesundheitsministerium gemeldet. Die WHO erklärte sie am 26. November 2021 zur VOC. Im Vergleich zum ursprünglichen Coronavirus SARS-CoV-2 weist diese Variante eine ungewöhnlich hohe Anzahl von rund 30 Aminosäure-Änderungen im Spike-Protein auf. Sie breitet sich schneller aus als alle bisherigen Varianten.
- Delta (B.1.617.2) wurde erstmals im Oktober 2020 in Indien nachgewiesen und war bis zum Auftreten von Omikron die vorherrschende Variante.
- Alpha (B.1.1.7) wurde erstmalig im September 2020 in Großbritannien nachgewiesen und übertrug sich leichter als vorherige Varianten.
- Beta (B.1.351) trat im Dezember 2020 in Südafrika auf.
- Gamma (P.1) wurde im Dezember 2020 im brasilianischen Amazonas nachgewiesen und ähnelt der Beta-Variante aus Südafrika.
Laut RKI-Wochenbericht vom 27. Januar 2021 hat die fünfte Welle der COVID-19-Pandemie aufgrund der dominanten Zirkulation der Omikron-Variante an Fahrt aufgenommen.
Coronavirus SARS-CoV-2: Die Impfung gegen COVID-19
Gemäß RKI war in Deutschland bis zum 25. Januar 2021 ein Bevölkerungsanteil von 76 Prozent mindestens einmal geimpft; 74 Prozent hatten bereits drei COVID-19-Impfungen erhalten. Nach bisherigen Erkenntnissen soll bei der Delta-Variante die Wirksamkeit der Impfstoffe bezüglich der Verhinderung schwerer COVID-19-Erkrankungen 90 Prozent betragen; bezüglich der Verhinderung symptomatischer SARS-CoV-2-Infektionen soll sie bei 75 Prozent liegen.
Die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung durch das Coronavirus scheint bei geimpften im Vergleich zu ungeimpften Personen um 90 Prozent geringer zu sein. Die Wirksamkeit der COVID-19-Impfung gegenüber Omikron dürfte nach bisherigen Studien im Vergleich zur Delta-Variante reduziert, aber noch immer gut sein. (Quelle: RKI)