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Coronavirus-Bekämpfung: BND hegt Verdacht gegen China und die WHO - Hat die Welt mehrere Wochen verloren?

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Coronavirus - Hat der WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus Ende Januar mit Chinas Staatschef telefoniert?
Coronavirus - Hat der WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus Ende Januar mit Chinas Staatschef telefoniert? © dpa / Salvatore Di Nolfi

Coronavirus-Bekämpfung weltweit: Wurde eine frühe WHO-Warnung von China blockiert? Der BND scheint einen schwerwiegenden Verdacht zu haben.

Berlin - Vier bis sechs Wochen soll die Welt im Kampf gegen das Coronavirus verloren haben - so soll eine Erkenntnis des Bundesnachrichtendienstes (BND) lauten, über die der Spiegel berichtet. 

Demnach will der BND von Vorgängen zwischen China und der WHO Ende Januar erfahren haben, die die weltweiten Vorbereitungen auf die Ausbreitung des Coronavirus verzögerten - weil angeblich möglicherweise wichtige Informationen bewusst zurückgehalten wurden.

Coronavirus: Vertuschungsvorwürfe gegen China sollen sich erhärtet haben

Vertuschungsvorwürfe gegen China werden - allen voran - immer wieder von US-Präsident Donald Trump* laut ausgesprochen. Er äußerte sogar den Verdacht, dass das Virus bei einem Unfall in einem chinesischen Labor auf Menschen übertragen worden sein konnte.

Die Bundesregierung zweifelt laut Spiegel an dieser US-Behauptung. Demnach fragte der Bundesnachrichtendienst (BND) bei allen Partnern des Geheimdienstnetzwerks "Five Eyes", dem neben den USA auch Großbritannien, Kanada, Australien und Neuseeland angehören, nach Beweisen für die von der US-Regierung verbreitete Laborthese. Keiner der Geheimdienste wollte die These demnach bestätigen. Ein Regierungssprecher wollte dazu auf AFP-Anfrage keine Stellung nehmen.

China will mit Blick auf die Vorwürfe offiziell zwar „transparent“ mit der WHO zusammenarbeiten - auf eine Einladung nach China wartet die WHO demnach aber auch noch. Der chinesische UN-Botschafter in Genf, Chen Xu, soll zuletzt gesagt haben, eine solche Einladung könne erst erfolgen, wenn das Virus "endgültig besiegt" sei - was also noch ziemlich lange dauern kann. Doch ohnehin steht noch ein anderer Verdacht im Raum.

Coronavirus: Gab es im Januar ein brisantes Telefonat zwischen China und der WHO?

Der BND soll - ebenfalls dem Spiegel zufolge - Informationen darüber haben, dass Chinas Staatschef Xi Jinping bei einem Telefonat mit WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus darum gebeten habe, Informationen über eine Mensch-zu-Mensch-Ansteckung* zurückzuhalten. Das Telefonat soll demnach am 21. Januar stattgefunden haben - zu einem Zeitpunkt, zu dem sich noch weite Teile der Welt eher in Sicherheit wiegten und die WHO eben keine Warnung vor einer Pandemie* aussprach.

Was genau eine solche aber verändert hätte, darüber lässt sich im Nachhinein ohnehin nur noch spekulieren. Denn spätestens am 28. Januar hatte zumindest der Virologe Christian Drosten* in Deutschland vor einer Pandemie gewarnt.

*Merkur.de ist Teil des deutschlandweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

AFP/kat

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