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RKI: Corona-Todesrate steigt seit Tagen - Ansteckungszahl wird kritisch

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Die Schutzmaßnahmen gegen die Coronavirus-Pandemie in Deutschland greifen und erste Lockerungen werden in Aussicht gestellt. Verfolgen Sie alle Entwicklungen hier im News-Ticker.

Update vom 23. April: Alle weiteren Infiormationen zur Corona-Krise in Deutschland erhalten Sie ab jetzt in unserem neuen News-Ticker

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Coronavirus in Deutschland: Experten rechnen mit großer Dunkelziffer - RKI meldet fast 100.000 Genese

Update vom 22. April, 10.53 Uhr: Bis Mittwochvormittag sind in Deutschland laut einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur mehr als 144.800 Coronavirus-Infektionen gemeldet worden. Zum Vergleich: Am Vortag waren es bis 10.15 Uhr mehr als 143.100 Infektionen. Außerdem sind mindestens 4745 mit Sars-Cov-2-Infizierte den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben. Am Vortag waren es bis 10.15 Uhr 4522 Corona-Todesfälle. 

Bei ihrer Auswertung beruft sich die dpa auf die Informationen des Robert-Koch-Instituts (RKI). Schätzungen des Instituts zufolge haben in der Bundesrepublik rund 99.400 Menschen eine Corona-Infektion bereits überstanden. Jedoch rechnen die Experten, wie für andere Länder auch, hierzulande mit einer großen Dunkelziffer. Die am stärksten betroffenen Bundesländer sind nach wie vor Bayern, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg

Laut den Daten bis Dienstag, 21. April, schätzt das RKI die Reproduktionszahl* auf 0,9. Das heißt, dass im Mittel fast jeder mit dem Coronavirus-Infizierte einen weiteren Menschen ansteckt und damit die Zahl der Neuerkrankungen leicht zurückgeht.

Bisher konnten sich Bund und Länder auf einen ernorm großen Rückhalt aus der Bevölkerung stützen. Doch die Aktzeptanz der strikten Coronavirus-Maßnahmen lässt langsam nach. Das ergibt eine neue Umfrage von Ifratest dimap am 24. April.

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Coronavirus in Deutschland: Gestiegene Nachfrage beim Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ 

Update vom 22. April, 6.50 Uhr: Bereits zu Beginn der Corona-Krise hatten Experten und Politiker vor einer Zunahme von häuslicher Gewalt und Missbrauch gewarnt, weil die Familien dauerhaft in ihren Wohnungen bleiben müssten und soziale Kontrolle zum Beispiel durch Schulen und Kitas entfällt. Nun gibt es erste Anzeichen, dass sich diese Befürchtungen bewahrheiten könnten. Denn beim deutschlandweiten Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ ist die Nachfrage nach Beratung zu häuslicher Gewalt zuletzt angestiegen.

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Vergangene Woche habe man eine Steigerung von 17,5 Prozent im Vergleich zu den beiden Wochen zuvor verzeichnet, teilte eine Sprecherin von Familienministerin Franziska Giffey (SPD) der Deutschen Presse-Agentur mit. Bis dahin sei die Entwicklung der Beratungskontakte vergleichbar zu 2019 verlaufen - also ohne Auffälligkeiten. Nun sei ein Trend feststellbar. Giffey hatte die gestiegene Nachfrage bereits zu Beginn der Woche in Zusammenhang mit der Corona-Krise gestellt. Familien stünden auf engem Raum unter besonderem Stress, sagte sie. 

Update vom 21. April, 23.15 Uhr: Warum sterben manche Menschen rasch an einer Corona-Infektion, während bei anderen die Covid-19-Erkrankung glimpflich bis unbemerkt verläuft?

Ein Hamburger Universitätsklinikum geht dieser Frage nach - und hat mehr als 100 Corona-Tote obduziert. Mit deutlichen Erkenntnissen.

Coronavirus in Deutschland: Mehr als 144.000 registrierte Corona-Fälle

Update vom 21. April, 16.59 Uhr: Bis Dienstagnachmittag sind in Deutschland laut einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur insgesamt 144.300 Infektionen mit dem Coronavirus bestätigt worden. 

Am Vortag waren es bis 16.15 Uhr mehr als 142.600 Infektionen. Außerdem gibt es bundesweit mindestens 4675 Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung. Zum Vergleich: Am Vortag waren es 4462 Todesfälle. 

Bei ihrer Auswertung beruft sich die dpa auf die Informationen des Robert-Koch-Instituts, das ausschließlich die offiziell gemeldeten Fälle der Bundesländer berücksichtigt. Laut RKI-Schätzungen haben sich in Deutschland rund 95.200 Menschen nach einer Corona-Infektion wieder erholt. Besonders hohe Corona-Zahlen haben weiterhin die Bundesländer Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen

Coronavirus in Deutschland: Bayern verzeichnet pro 100.000 Einwohner die meisten Infektionen

Bayern verzeichnet bundesweit gerechnet auf 100.000 Einwohner mit 295,3 Corona-Infizierten die meisten Infektionen. Im Bundesschnitt waren es 173,6. Generell gilt es zu berücksichtigen, dass Experten von einer hohen Dunkelziffer ausgehen und zudem die Anzahl der erfolgten Tests in den Bundesländern unterschiedlich hoch sind. 

Update vom 21. April, 15.07 Uhr: Nach und nach beschließen nun immer mehr Bundesländer eine Maskenpflicht. Sachsen machte  den Anfang, kurz darauf zog Bayern nach. Wie am Dienstag bekannt wurde, haben auch Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Hessen und Schleswig-Holstein den obligatorischen Mund-Nasen-Schutz beschlossen. In Baden-Württemberg gilt diese ab kommenden Montag, 27. April. In Sachsen-Anhalt tritt die Änderung schon am kommenden Donnerstag in Kraft. Menschen in Thüringen sind ab Freitag verpflichtet, einen Mundschutz zu tragen. 

Coronavirus in Deutschland: Immer mehr Bundesländer und Städte beschließen Maskenpflicht

Der Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, Daniel Günther (CDU), kündigte an, dass das Kabinett diesen Schritt am Mittwoch beschließen werde. Die neue Regelung soll dann ab 29. April gelten. Und auch in Hessen soll die Maskenpflicht eingeführt werden. Die Mundschutzpflicht ist allerdings grundsätzlich auf bestimmte Bereiche des öffentlichen Lebens beschränkt. In der Regel beschließen die Regierungen, dass ein Mund-Nasen-Schutz in öffentlichen Verkehrsmitteln sowie beim Einkaufen getragen werden muss. Mancherorts wird aber auch nur im ÖPNV eine Mundschutzpflicht vorgeschrieben. 

Und nicht nur Bundesländer, auch Städte beschließen derzeit vermehrt eine Pflicht zur Bedeckung von Mund und Nase. Die Stadt Jena in Thüringen war dabei Vorreiter. Am Dienstag hat dann Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) eine Mund-Nasen-Schutzpflicht im Einzelhandel, auf Wochenmärkten sowie im öffentlichen Nahverkehr angekündigt. Diese soll demnach von Montag an gelten. Ebenso gilt in der kommenden Woche in Berlin eine Maskenpflicht in Bussen und Bahnen. Und auch der Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) hat sich für einen obligatorischen Nasen- und Mundschutz in öffentlichen Verkehrsmitteln und beim Einkaufen in der Stadt ausgesprochen. 

Coronavirus in Deutschland: Reproduktionsrate nähert sich erneut dem kritischen Wert - Experten warnen

Update vom 21. April, 13.14 Uhr: Neben neuesten Erkenntnissen aus Obduktionen von Covid-19-Todesfällen, die nahelegen, dass das Virus mehr Organe befallen könnte, als bislang angenommen, teilte Prof. Schaade vom Robert-Koch-Institut in seiner Pressekonferenz am Dienstag zudem mit, dass die Reproduktionsrate in den vergangenen Tagen erneut gestiegen ist (wir berichteten). Am Montag lag sie bei 0,9 und nähert sich damit erneut dem kritischen Wert von 1. Wie die Vertreter des RKI und auch Bundeskanzlerin Angela Merkel wiederholt betont haben, muss der Wert der Reproduktionsrate dauerhaft unter 1 liegen, sodass die Epidemie eingedämmt wird. Denn nur wenn ein Corona-Infizierter im Schnitt weniger als eine weitere Person ansteckt, geht die Coronavirus-Ausbreitung zurück.

Problematisch ist derzeit allerdings auch, dass die Reproduktionszahl regional schwankt. Bei einem Durchschnittswert von 0,9 bedeutet das, dass die Zahl in stärker von der Corona-Ausbreitung betroffenen Gebieten auch über 1 liegen müsste. Und auch der Einfluss der am Montag in Kraft getretenen Lockerungen der Corona-Maßnahmen muss nun genau beobachtet werden. Denn Experten vermuten, dass durch die Lockerungen die Infektionszahlen wieder ansteigen werden. Und auch Virologe Christian Drosten äußerte kürzlich Befürchtungen bezüglich einer zweiten Corona-Welle. Dafür könnten ihm zufolge zwei Hintergrundeffekte verantwortlich* sein.  

Coronavirus in Deutschland: Maas prognostiziert weitere Einschränkungen

Update vom 21. April, 11.23 Uhr: Unmittelbar nach dem Corona-Lagebericht des Robert-Koch-Instituts äußerte sich Außenminister Heiko Maas (SPD) unter anderem zu den Aussichten für Auslandsreisen in den nächsten Monaten. Derzeit werde daran gearbeitet, die Virus-Ausbreitung zu unterbinden. „Das wird auch die Bewegungsfreiheit weiter einschränken“, kündigte Maas an. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt könne auf eine längere Frist nicht gesagt werden, ob Reisebeschränkungen aufgehoben werden könnten. 

Update vom 21. April, 11.01 Uhr: In der Pressekonferenz des RKI ging Schaade auch auf Empfehlungen für den weiteren Umgang mit der Corona-Pandemie ein. „Wir müssen bis ein Impfstoff da ist, von dem wir alle nicht wissen wann er kommt, uns so verhalten, dass wir Infektionen vermeiden“, betonte er. Deswegen sei es sicherlich sinnvoll, die Hygienemaßnahmen und Verhaltensregeln in Deutschland auf lange Sicht zu praktizieren. „Wenn wir irgendwann keine Fälle mehr in Deutschland haben, können wir sicherlich die Kontaktreduzierungen weiter zurückfahren, möglicherweise sogar bis auf null“, vermutete Schaade. Er mahnte jedoch an, dass wir immer bereit sein müssten, sie wieder hochzufahren, wenn es erneut zu einem Ausbruch kommen sollte.  

Weil des Virus weltweit verbreitet sei, werden wir immer damit rechnen müssen, dass es zu uns zurückkomme. Eine Ausrottung des Virus in Deutschland wäre nur „der halbe Weg“, erklärte der Professor. Sicherheit gebe es erst, wenn ein Impfstoff vorhanden sei. Mehrere Journalisten sprachen bei der Pressekonferenz außerdem das Thema Durchseuchung an. Dazu sagte Schaade, dass eine Durchseuchung auch viele schwere Krankheitsfälle und Todesfälle bedeuten würde. „Das ist insofern keine Strategie, die das RKI verfolgt und sie wird soweit ich weiß in Deutschland auch nicht verfolgt“, sagte der stellvertretende Institutsleiter. Stattdessen müsse versucht werden, „das Virus unter Kontrolle zu halten bei gleichzeitig möglichst wenigen Einschränkungen des öffentlichen Lebens“.

Video: Der ganze Livestream vom 21. April

Coronavirus in Deutschland: Virus kann offenbar mehr Organe befallen, als zunächst angenommen wurde

Update vom 21. April, 10.40 Uhr: Auf Nachfrage erklärte Schaade, dass das RKI nicht gegen Obduktionen von Covid-19-Todesfällen sei. Denn aus diesen Obduktionen könnten wichtige Erkenntnisse gewonnen werden. In diesem Zusammenhang sagte der stellvertretende RKI-Leiter, dass es so aussehe, dass das Virus sehr viel mehr Organe befallen könne, als zunächst zum Beispiel aufgrund von Berichten aus China angenommen worden sei. So sei beispielsweise bei einer Covid-19-Erkrankung wohl auch eine Herz- und Nierenbeteiligung möglich

Weiter ging Schaade auf Anfrage eines Journalisten auch auf die Testkapazitäten ein. „Ich denke, es könnte mehr getestet werden und wir würden uns das auch wünschen“, sagte er. Dazu gebe es derzeit auch Beratungen. Außerdem betonte der Professor, dass die Reproduktionszahl sehr wichtig sei, jedoch auch die absoluten Fallzahlen berücksichtigt werden müssten. Denn die Fälle bräuchten ja auch eine Zeit, bis sie schwer krank würden und vielleicht auf die Intensivstation müssten. Dies müsse bei der Beobachtung der Entwicklungen berücksichtigt werden. „Man muss also versuchen, die Reproduktionsrate auf unter 1 zu senken und gleichzeitig auch niedrige Fallzahlen zu erreichen“, sagte Schaade.  

Coronavirus in Deutschland: Durchschnittsalter von Covid-19-Patienten steigt an

Update vom 21. April, 10.29 Uhr: Weiter berichtete der stellvertretende RKI-Leiter, dass derzeit 17 Prozent der Corona-Infizierten in Deutschland im Krankenhaus behandelt werden. Das seien in absoluten Zahlen rund 18.800 PatientenBehandlungskapazitäten seien zurzeit ausreichend verhalten. „Zum derzeitigen Stand sind keine Engpässe in den nächsten Tagen absehbar, aber auch das kann regional bei Ausbrüchen unterschiedlich sein“, sagte Schaade. 

Update vom 21. April, 10.20 Uhr: Schaade geht in der Pressekonferenz außerdem auf die Personen ein, die eine Corona-Infektion in Deutschland bereits hinter sich gebracht haben. „Es gibt etwa 95.200 Genesene“, sagte Schaade. Häufige Symptome bei einer Corona-Infektion seien nach wie vor Husten, Fieber sowie Geruchs- und Geschmackslosigkeit. Das Durchschnittsalter von Corona-Infizierten beträgt aktuell 50 Jahre und sei damit leicht angestiegen. Männer und Frauen sind laut Schaade gleich häufig betroffen. Covid-19-Todesopfer waren im Schnitt 81 Jahre alt, berichtet Schaade. 

In der deutschen Bevölkerung gibt es Schaade zufolge eine auf 100.000 Einwohner gerechnet im Schnitt 173 Corona-Infizierte. Auch diese Zahl variiere aber regional. So gibt es in Bayern mit durchschnittlich 293 Corona-Fällen pro 100.000 Einwohner eine vergleichsweise hohe Inzidenz, während es in Mecklenburg-Vorpommern nur 41 Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner gibt. 

Coronavirus in Deutschland: RKI veröffentlicht aktuelle Fallzahlen - Sterblichkeitsrate weiter gestiegen 

Update vom 21. April, 10.10 Uhr: Anschließend nennt der stellvertretende RKI-Leiter Schaade die aktuellen Corona-Zahlen für Deutschland. Derzeit gibt es demnach 143.500 Corona-Infektionen und 4600 Todesfälle. „Die Sterblichkeitsrate liegt aktuell bei 3,2 Prozent“, berichtete Schaade. Diese Zahl sei in den letzten Tagen kontinuierlich gestiegen. Das liege zum einen an Ausbrüchen in Pflege- und Altersheimen und generell immer mehr Erkrankungen bei älteren Personen. 

Am 16. April habe es mit 315 neuen Todesfällen den bislang stärksten Anstieg an Corona-Toten gegeben. Schaade ging außerdem auch auf die Reproduktionszahl ein. Diese habe am Montag bei 0,9 gelegen. „Bei dieser Zahl gibt es aber starke regionale Unterschiede“, betonte Schaade. „Generell gilt, dass im Durchschnitt immer noch jeder Corona-Infizierte im Schnitt fast einen weiteren Menschen ansteckt.“

Update vom 21. April, 10.05 Uhr: Schaade betont bei der Pressekonferenz des RKI außerdem, dass es weiterhin wichtig sei, die geltenden Corona-Regeln einzuhalten, um die Infektionsfälle möglichst gering zu halten und so das Gesundheitssystem nicht zu überlasten. „Wir empfehlen außerdem zusätzlich, Masken zu tragen“, sagte er. Wichtig sei, dass die Mund-Nase-Bedeckung richtig getragen werde. Zudem sei die Bedeckung alleine kein sicherer Schutz, vor allem nicht für den Träger selbst. Sie sei lediglich ein zusätzlicher Baustein. 

Update vom 21. April, 10.02 Uhr: Nun informiert der stellvertretende Leiter des Robert-Koch-Instituts (RKI), Professor Lars Schaade, über die aktuelle Corona-Lage in Deutschland. „Ohne die getroffenen Maßnahmen wären wir jetzt in einer sehr viel ernsteren Lage“, sagte er. Dennoch betonte er, dass die Lage weiterhin ernst sei. „Es ist kein Ende der Epidemie in Sicht, die Fallzahlen können weiter steigen.“

Coronavirus in Deutschland: Oktoberfest ist dieses Jahr abgesagt

Update vom 21. April, 9.14 Uhr: Wie Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) am Dienstagmorgen bei einer Pressekonferenz bekanntgaben, ist wegen der Corona-Pandemie nun auch das diesjährige Oktoberfest offiziell abgesagt.

Die Absage des größten Volksfests der Welt ist eine weitere drastische Maßnahmen der Regierung im Kampf gegen Corona. Neben der Absage von Großveranstaltungen führen außerdem immer mehr Bundesländer, so zum Beispiel Sachsen und Bayern, eine Maskenpflicht in bestimmten öffentlichen Bereichen ein. Wie am Dienstag bekannt wurde, plant das Bundesland Brandenburg laut Landesgesundheitsministerin Ursula Nonnemacher bislang allerdings keine Pflicht zum Tragen eines Mundschutzes im öffentlichen Raum. 

Nonnemacher habe Sorge, dass eine Maske dann möglicherweise als Allheilmittel angesehen werde. „Wir wissen, die Maske hat einen gewissen Schutzeffekt, aber sie schützt den Träger nicht sicher vor einer Infektion“, betonte die Gesundheitsministerin. Die Regierung empfehle jedoch das Tragen von Masken im öffentlichen Nahverkehr, wo Abstandsregeln nicht immer eingehalten werden könnten. Die Landeshauptstadt Potsdam plant derweil ab kommender Woche eine Maskenpflicht in Bussen und Bahnen sowie beim Einkaufen. 

Lesen Sie auch: Hat die Kommunalwahl am 15. März für eine massive Ausbreitung des Coronavirus in Bayern gesorgt? Dieser Vorwurf wird in einem AfD-Bericht auf Basis von Zahlen des Robert-Koch-Instituts erhoben.

Coronavirus in Deutschland: RKI vermeldet 194 Todesfälle

Update vom 21. April, 7.44 Uhr: In Deutschland starben in den vergangenen 24 Stunden 194 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus, vermeldet das Robert-Koch-Institut (Stand, 21. April, 7.46 Uhr). Tags zuvor meldete das RKI noch 110 Todesfälle innerhalb eines Tages.

Coronavirus in Deutschland: Angst vor der zweiten Welle

Update vom 21. April, 7.14 UhrVirologe Christian Drosten* warnte am Montag im NDR-Podcast: Wenn die sogenannte Reproduktionszahl nach Lockerung der Maßnahmen wieder über 1 kommen sollte - also ein Infizierter wieder mehr als einen anderen Menschen ansteckt -, könne die Epidemietätigkeit in nicht erwarteter Wucht wieder losgehen. Schon Ende vergangener Woche hatte er angesichts von Erkenntnissen aus der Spanischen Grippe vor der Gefahr einer zweiten Welle gewarnt, die nicht mehr nur an einzelnen Orten losrollt.

Coronavirus in Deutschland: Maskenpflicht - keine gemeinsame Linie

Update vom 21. April, 6.13 Uhr: In Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt deutet sich ebenfalls eine Maskenpflicht an. In beiden Ländern berät die Landesregierung am Dienstag (21. April) darüber. Auch der Berliner Senat spricht darüber.

Beim Thema Maskenpflicht gibt es keine gemeinsame Linie. Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) sagte am Montagabend in den ARD-„Tagesthemen“, man habe sich bei der Konferenz der Kanzlerin mit den Ministerpräsidenten an Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) orientiert. 

Solche einfachen Masken - die keine medizinischen Schutzmasken sind - könnten demnach bei richtiger Anwendung einen Zusatznutzen bringen - wenn man sich trotzdem an Kontakt- und Abstandsregeln hält. Deshalb seien sie gerade in geschlossenen Räumen zu empfehlen, sagte Braun. „Aber von einer Verpflichtung war da keine Rede.“

Merkel warnt vor zweiter Corona-Welle - und ein RKI-Trend unterstreicht ihre Sorge

Update vom 20. April, 21.11 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am Montagnachtmittag in einer Pressekonferenz vor einer zweiten Welle des neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 gewarnt, die Deutschland treffen könnte, wenn man zu voreilig zur Normalität zurückkehren würde. Eine vom Robert-Koch-Institut erhobene Kennzahl, könnte die Sorge der Kanzlerin rechtfertigen. Wie aus dem täglichen Lagebericht des RKIs hervorgeht, wird die Reproduktionszahl am Montag auf 0.9 geschätzt. Dieser Kennwert gibt an, wie viele Personen im Durchschnitt von einem Infizierten angesteckt werden. Damit die Zahl der Neuinfektionen langfristig abnimmt, muss die Reproduktionszahl unter 1.0 gehalten werden. 

Zwar ist der aktuelle Wert noch im Zielbereich unter 1.0, jedoch war die Reproduktionszahl am Freitag schon auf 0.7 geschätzt worden. Über das Wochenende wurde also ein Anstieg verzeichnet. Dabei muss jedoch erwähnt werden, dass die Reproduktionszahl nicht aus den Meldedaten abgelesen werden kann, sondern nur durch statistische Verfahren geschätzt werden kann. Bei diesen Schätzungen kann es zu Ungenauigkeiten kommen, sodass der tatsächliche Wert sich mit hoher Wahrscheinlichkeit im Wertebereich zwischen 0.8 und 1.1 befindet. Es kann also nicht mit Sicherheit ein Trend abgelesen werden. Sollte die Reproduktionszahl langfristig wieder über 1.0 steigen, müssten wieder härtere Maßnahmen ergriffen werden, kündigte auch Kanzlerin Angela Merkel an. 

Coronavirus in Deutschland: Menschen kilometerweit dicht an dicht: Absurde Mundschutz-Schlange in Dresden

Update 20.40 Uhr: Nach Vorreiter Sachsen hat neben Bayern und Mecklenburg-Vorpommern auch Thüringen die Einführung einer Atermschutzpflicht in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln angekündet. Die Pflicht gelte ab Freitag im gesammten Freistaat. Derzeit wird in allen Bundesländern über die Einführung einer solchen Pflicht diskutiert. 

Update 18.50 Uhr: Die Corona-Pandemie sorgt wohl auch über den 31. August hinaus für Absagen von Großveranstaltungen. So soll nun auch die Absage des Münchner Oktoberfests in diesem Jahr beschlossene Sache sein. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter wollen am Dienstagmorgen zu diesem Thema eine Pressekonferenz abhalten

Update 18.09 Uhr: Die Ministerpräsidenten von Bayern und NRW Markus Söder und Armin Laschet haben sich in einem Interview mit bild.de über einen möglichen Neustart der Fußball-Bundesliga geäußert. Den Politikern zu Folge wäre Samstag, der 9. Mai ein denkbarer Termin für den ersten Spieltag nach der durch die Corona-Pandemie bedingte Pause. In der für den 30. April angesetzten Videokonferenz mit Vertretern von Bund und Ländern könnte der Weg für den Neustart geebnet werden. Weitere Informationen erhalten Sie hier. 

Coronavirus in Deutschland: Masken-Wahnsinn in Dresden

Update 15.48 Uhr: In Sachsen ist am Montag - als erstes Bundesland in Deutschland - eine Mundschutzplicht in Kraft getreten. 

Für eine kostenlose Schutzmaske sind tausende Dresdner Schlange gestanden. Am Montagmorgen um 11 Uhr startete die Gratis-Verteilung an der Goldenen Pforte am Dresdner Rathaus. Keine 30 Minuten später standen die Bürger schon über mehrere hundert Meter an. Fast einen Kilometer soll die Schlange lang gewesen sein. Pro Person wurden je zwei Masken ausgegeben. 200.000 Masken werden ab Montag in Dresden verteilt, kündigte Oberbürgermeister Dirk Hilbert an.  

„Wir haben mit dem Andrang nicht gerechnet, haben daher mit der Verteilung eher begonnen“, sagte Stadtsprecher Kai Schulz gegenüber der Bild. Das Ordnungsamt habe die Wartenden in der Schlange angesprochen, auf Abstände zu achten, so Schulz. In den nächsten Tagen geht es an dezentralen Stellen weiter, twitterte die Stadt Dresden.      

Der Sender „Welt“ berichtet von vor Ort und spricht von viel Kritik und „Gemotze“ an den dicht an dicht gereihten Menschen.

Coronavirus in Deutschland: Krankschreibung per Telefon doch weiter möglich

Update 15.04 Uhr: Was für ein Hin und Her: Krankschreibungen wegen Erkältungen sind in der Corona-Krise nun doch weiterhin auch per Telefon möglich. Das teilte der Vorsitzende des Gemeinsamen Bundesausschusses im Gesundheitswesen, Josef Hecken, mit. Kanzlerin Merkel hatte dies ebenso wie zahlreiche Ärzte-Vertreter gefordert.

Die Corona-Ausgangsbeschränkungen wurden etwas gelockert. Trotzdem bleibt das Risiko einer Infektion bestehen. Ein Foto sorgt inzwischen für viel Aufregung, berichtet tz.de

Coronavirus in Deutschland: Massive Kritik nach Aus für Krankschreibung per Telefon  

Update 14.22 Uhr: Nach massiver Kritik am Auslaufen der telefonischen Krankschreibungen hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) Gespräche darüber angekündigt. Wie das Handelblatt berichtet, pocht Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) darauf, dass Ärzte ihre Patienten wieder am Telefon krankschreiben dürfen.

Bis vergangenen Freitag war es möglich sich bei Erkältungssymptomen telefonisch krankschreiben zu lassen. Ab diesem Montag (20. April) müssen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wegen einer Krankschreibung bei einer Erkältung wieder beim Arzt vorstellig werden.

Coronavirus in Deutschland: Weiteres Bundesland kündigt Maskenpflicht an - neue Zahlen

Update 11.40 Uhr: Nach neuen Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) sind in Deutschland insgesamt 141.672 Personen positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Im Vergleich zum Vortag sind das 1.775 Coronavirus-Fälle mehr (Stand: 20. April, 8.10 Uhr). Weitere 110 Todesfälle wurden demnach gemeldet, insgesamt sind damit bislang 4.404 Menschen an oder mit dem Virus gestorben. Genesen sind laut Internetseite des RKI rund 91.500 Menschen.

Besonders in Bayern ist nach der RKI-Statisik die Zahl der registrierten Covid-19-Fälle mit 37.849 hoch. Todesfälle sind bislang 1.286 vermeldet.

Nach einigem Hin und Her wird es in Bayern künftig eine Maskenpflicht geben, berichtet Merkur.de* In Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern ist das Tragen eines Mund- und Nasenschutzes* in Geschäften und im Nahverkehr schon Pflicht.

Coronavirus in Deutschland: Neue Corona-Regeln schon in der Kritik

Update 8.06 Uhr: Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) hat die Bürger in Deutschland dazu aufgerufen, die Lockerungen der harten Beschränkungen* im Kampf gegen die Corona-Krise mit Bedacht und diszipliniert zu nutzen. „Jetzt geht es darum, die Disziplin, die wir beim zu Hause bleiben gezeigt haben, auch in andere Bereiche zu übertragen“, sagte Braun der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Falls die Infektionszahlen wieder zu stark steigen würden, „werden wieder mehr Einschränkungen nötig werden, weil sonst ein Teufelskreis entsteht“. 

Auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat sich am Sonntagabend zu den Lockerungen der Anti-Corona-Maßnahmen geäußert. Er vermutet, die Lockerungen werden dazu führen, dass sich mehr Menschen mit dem Virus infizieren. Die neuen Freiheiten gingen „an die Grenze dessen, was vertretbar ist““, sagte er in der ARD-Sendung von und mit Anne Will. „Wir werden auf jeden Fall eine Zunahme von Infektionen erleben“, kündigte er an. Erst in drei Wochen werde man sehen, ob die Lockerungen zu weitgehend gewesen seien. 

Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel hat große Sorgen, was die Diskussion um weitere Lockerungen betrifft. In einer Telefonkonferenz wird sie deutlich - und attackiert ihre Kollegen außergewöhnlich scharf.

Coronavirus in Deutschland: Sachsen lockert großzügig

Bei den Lockerungen geht Sachsen weiter als andere Bundesländer und legt die Vereinbarung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten der Länder sehr großzügig aus. Bereits ab diesem Montag werden dort nicht nur wie in anderen Bundesländern eine Reihe weiterer Geschäfte geöffnet, sondern auch Gottesdienste unter strikten Regeln zugelassen und die ersten Abschlussklassen zurück in die Schulen geholt. Dafür führt Sachsen an diesem Montag aber als erstes Bundesland eine Pflicht zum Tragen von Mund-Nasen-Schutz beim Einkauf und im Nahverkehr ein. 

Update vom 20. April, 4.57 Uhr: An diesem Montag werden in Deutschland einige Geschäfte wieder geöffnet. Die vorsichtigen Öffnungen der Lockerungen der Maßnahmen gegen die Coronavirus-Pandemie ermöglichen jetzt in den meisten Bundesländern, dass Geschäfte einer Fläche von 800 nach einem Monat wieder öffnen können. 

Die Details hängen von Branche und Bundesland ab. In den ersten Ländern geht für die Abschlussklassen die Schule wieder los. Die strikten Kontakt- und Abstandsregeln gelten jedoch weiter. Und Sachsen führt sogar eine Maskenpflicht ein.

Corona-Krise: Spahn im heute journal: Maßnahmen werden noch Monate andauern

Update vom 19. April, 21.59 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn geht davon aus, dass die Abstandsgebote und verschärften Hygieneregeln noch lange gelten werden. Er rechne noch „über Monate“ damit, sagte der CDU-Politiker im „heute journal“ im ZDF. „Bis es einen Impfstoff gibt, werden wir miteinander und aufeinander aufpassen müssen.“

Spahn wies auf die Bedeutung der Gesundheitsämter hin, die die Infektionsketten klären und Kontaktpersonen identifizieren müssen. „Es hapert an bestimmten Stellen“, sagte Spahn. Die Gesundheitsämter hätten bisher „nicht die verdiente Aufmerksamkeit bekommen“. Er fügte hinzu: „Wir wollen sie personell stärken und eben auch digital stärken.“ Bekannt ist, dass in den öffentlichen Gesundheitsdiensten dafür zusätzliche Personalkapazitäten geschaffen werden sollen - mindestens ein Team von 5 Personen pro 20.000 Einwohner.

Die geplante App zur anonymisierten Nachverfolgung etwaiger Kontakte solle „im Laufe des Mai“ angewendet werden können, sagte Spahn. „Es muss gerade bei Datenschutz und Datensicherheit möglichst perfekt sein, bevor wir starten.“

Coronavirus in Deutschland: Mehr als 142.300 Infektionen und 4415 Tote

Update, 20.52 Uhr: Die Deutsche Presse-Agentur hat neue Corona-Fallzahlen veröffentlicht, die auf die neuesten Erhebungen der Bundesländer zurückgehen. Demnach sind bislang mehr als 142.300 Infektionen zu verzeichnen, was binnen 24 Stunden einem Zuwachs von rund 1900 entspreche. Bundesweit seien mindestens 4415 mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte verstorben - das bedeutet eine Zunahme von 127 binnen 24 Stunden. 

Die Uhrzeit, wann ein neuer Tagesstand gemeldet wird, variiert von Bundesland zu Bundesland. Zudem melden einige der Bundesländer ihre jeweiligen Zahlen jeweils nicht immer zur gleichen Uhrzeit. Mehrere Deutsche starben im Ausland im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion.

Das Robert-Koch-Institut wird wegen einer technischen Umstellung an diesem Sonntag keine neuen Zahlen bekanntgeben.

Coronavirus in Deutschland: Fast 13.000 Intensivbetten derzeit nicht belegt

Update, 16.55 Uhr: Fast 13.000 Intensivbetten sind in ganz Deutschland derzeit nicht belegt. Das geht aus aktuellen Zahlen der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) hervor.

Insgesamt verfügten die Kliniken demnach über mindestens 30.000 Betten. Man habe endlich eine verlässliche Übersicht über alle Intensivkapazitäten in Deutschland erreicht, sagte DIVI-Präsident Uwe Janssens. Dieses Wissen verschaffe Medizinern und Politikern eine kleine Atempause - nicht zu verwechseln mit falscher Euphorie. „Wir sind noch lange nicht über den Berg!“

Update, 15.10 Uhr: In Bund und Ländern werden die Überlegungen für eine allgemeine Pflicht zum Tragen von zumindest improvisierten Schutzmasken konkreter. So äußerte Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) die Erwartung, „dass Alltagsschutzmasken bald zu unserem öffentlichen Leben gehören“ und beispielsweise im Nahverkehr generell „bald zur Pflicht werden“. Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) rechnet mit einem Bedarf von bis zu zwölf Milliarden Schutzmasken pro Jahr. 

Weil schränkte allerdings am Wochenende laut einem Bericht der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung ein, dass es eine allgemeine Masken-Pflicht erst geben könne, „sobald sie ausreichend verfügbar sind“. Weiterhin seien im Kampf gegen die Corona-Pandemie Abstand halten und Hygiene „der Schlüssel zum Erfolg“

Coronavirus in Deutschland: Schutzmasken-Pflicht gilt ab Montag in Sachsen

Am kommenden Montag tritt die Schutzmasken-Pflicht beim Einkaufen und in öffentlichen Verkehrsmitteln zunächst in Sachsen in Kraft. Ähnliche Regeln gelten wegen der Corona-Pandemie bereits in manchen Städten. Im thüringischen Jena herrscht auch am Arbeitsplatz eine Maskenpflicht. Ab Montag folgen Hanau und Wolfsburg. Ab dem 27. April sind im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern Masken in Verkehrsmitteln vorgeschrieben. Bundesweit gibt es eine „dringende Empfehlung“ für das Tragen zumindest improvisierter Schutzmasken im öffentlichen Raum. 

Gute Nachrichten gibt es unterdessen vom Kreuzfahrtschiffs „Artania“. Das Schiff tritt nun mit rund 400 Menschen an Bord die Heimreise nach Deutschland an. Zuvor saßen die Passagiere und Crew-Mitglieder wegen mehrerer Corona-Infektionen an Bord etwa drei Wochen lang im Hafen der australischen Stadt Fremantle fest. 

Update, 12.31 Uhr: In Deutschland zeichnet sich nach Wochen der Krise bei der Versorgung mit dringend benötigtem medizinischen Schutzmaterial eine leichte Entspannung ab. „Die Versorgungslage verbessert sich, das ist momentan die Botschaft“, sagte der Präsident des Technischen Hilfswerks (THW), Gerd Friedsam, der Nachrichtenagentur AFP. Bei manchen Gütern wie Schutzhandschuhen und Desinfektionsmitteln - könne der Bedarf des THW inzwischen weitgehend erfüllt werden. Nur mit der Qualität der angelieferten Schutzmaterialien gibt es Friedsams Angaben zufolge derzeit immer wieder Probleme

Coronavirus in Deutschland: Jena und Sachsen haben Maskenpflicht beschlossen

Der Bedarf an Schutzmasken wird allerdings in den kommenden Wochen vermutlich weiter steigen. So wurde beispielsweise in Jena und auch im Bundesland Sachsen einhergehend mit Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen eine Maskenpflicht für den öffentlichen Nahverkehr* und den Einzelhandel beschlossen. Auch der bayerische Ministerpräsident Markus Söder hat bereits mehrmals angedeutet, dass die Maskenpflicht nach dem Lockdown kommen werde. Die Freien Wähler fordern die Maskenpflicht stattdessen ab sofort - und stellen Söders Kurs infrage*.

In Sachsen sollen Polizisten von diesem Montag an Schutzmasken tragen. Die Bediensteten seien angehalten, den dienstlich gelieferten, textilen und waschbaren Mund-Nase-Schutz, die sogenannte Community-Maske, grundsätzlich bei Kontakten mit Bürgern zu tragen. Das teilte das Landespolizeipräsidium am Sonntag in Dresden mit. Dringend empfohlen werde die Maske auch bei Zusammenkünften im Innendienst. 

Update, 11.32 Uhr: Bis Sonntagvormittag sind in Deutschland laut einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur mindestens 140.478 Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Zum Vergleich: Am Samstagabend waren es bis 20.30 Uhr mehr als 140.448 Corona-Infektionen. Außerdem sind mindestens 4289 mit dem Coronavirus Infizierte bislang bundesweit gestorben. Am Vorabend waren es bis 20.30 Uhr 4288 Corona-Tote. 

Coronavirus in Deutschland: Anzahl der Neuinfektionen geht zurück

Bei ihrer Auswertung bezieht sich die dpa auf Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI), die ausschließlich offiziell bestätigte Corona-Fälle miteinbezieht. Deshalb sind die RKI-Zahlen in der Regel niedriger als die Zahlen der Johns Hopkins Universität. Wie bereits berichtet, lag die Ansteckungsrate am Samstag laut Schätzungen des RKI mit 0,8 etwas höher als am Freitag mit 0,7.  Jedoch ist von einer hohen statistischen Schwankungsbreite von 0,7 bis 1 die Rede. Das heißt in jedem Fall, dass ein Mensch im Durchschnitt eine oder weniger als eine andere Person ansteckt. 

Dass die Reproduktionszahl (entspricht der Ansteckungsrate, Anm. d. Red.) bei einem Wert geringer als 1 liegt bedeutet, dass die Zahl der täglichen Neuansteckungen zurückgeht. Anfang März lag die Reproduktionszahl noch bei 3. Doch RKI-Präsident Lothar Wieler betonte am Freitag auch die weiterhin bestehenden regionalen Unterschiede: So gebe es durchaus Regionen, in denen die Reproduktionsrate noch höher als 1 liege. Warum es so wichtig ist, dass die Reproduktionszahl unter 1 bleibt, lesen Sie ebenfalls bei Merkur.de*.

In Deutschland haben laut RKI-Schätzungen rund 85.400 Menschen die Corona-Infektion überstanden. Experten rechnen allerdings - wie auch für andere Länder - mit einer hohen Dunkelziffer nicht erfasster Fälle. 

Coronavirus in Deutschland: Ansteckungsrate steigt erstmals seit Tagen wieder

Update, 8.36 Uhr: In Deutschland haben sich laut aktuellen Zahlen der Johns Hopkins Universität bislang 143.724 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Insgesamt 4538 Personen sind mit oder infolge einer Covid-19-Infektion gestorben. Außerdem gibt es hierzulande 88.000 Genesene, die die Corona-Infektion bereits überstanden haben. 

Laut Informationen des Robert-Koch-Instituts (RKI) ist die Ansteckungsrate in der Bundesrepublik zum ersten Mal seit zwei Tagen wieder angestiegen - jedoch auf niedrigem Niveau. Im Lagebericht des RKI vom Samstag hieß es, dass die sogenannte Reproduktionsrate (R) auf 0,8 geschätzt wird. R beschreibt dabei die Anzahl an Menschen, die ein Corona-Infizierter in Deutschland ansteckt. An den beiden Vortagen hatte sie bei 0,7 gelegen. 

RKI-Leiter Lothar Wieler hatte wiederholt betont, dass es das Ziel sei, die Rate möglichst auf unter 1,0 zu senken. Bundeskanzlerin Angela Merkel erklärte zudem, dass dieser Messwert auch mit Blick auf Lockerungen der Corona-Auflagen ein wichtiges Kriterium sei. 

Coronavirus in Deutschland: Braun hält nichts von Strategie der „Herdenimmunität“

Update vom 19. April, 7.40 Uhr: Kanzleramtschef Helge Braun hält die Strategie einer „Herdenimmunität“ für untauglich im Kampf gegen das Coronavirus in Deutschland. „Um nur die Hälfte der deutschen Bevölkerung in 18 Monaten zu immunisieren, müssten sich jeden Tag 73.000 Menschen mit Corona infizieren“, sagte Braun der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „So hohe Zahlen würde unser Gesundheitssystem nicht verkraften und könnten auch von den Gesundheitsämtern nicht nachverfolgt werden. Die Epidemie würde uns entgleiten.“

Mit Herdenimmunität meinen Wissenschaftler die Immunität eines so großen Prozentsatzes der Bevölkerung nach einer Infektionswelle, dass die weitere Ausbreitung der Krankheit zum Erliegen kommt. „Eine Epidemie ist erst zu Ende, wenn ein Anteil von 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung immun gegen das Virus ist“, erklärte Braun, der selbst Arzt ist. „Die Wissenschaftler nennen das etwas schmeichelhaft Herdenimmunität.“ Stattdessen setzt der CDU-Politiker auf den Kurs der Bundesregierung um Kanzlerin Angela Merkel: „Daher lautet die Strategie, Ansteckungen zu vermeiden und bezüglich der Immunität auf die Einsatzfähigkeit eines Impfstoffs zu warten.“

Coronavirus in Deutschland: Kurz vor Lockerungen - Zahl der Corona-Infizierten erreicht neuen Höchststand

Update vom 18. April, 20.45 Uhr: Die Zahl der registrierten Corona-Fälle in Deutschland steigt kurz vor den angekündigten Lockerungen der Ausgangsbeschränkungen weiter deutlich - wenn auch langsamer.

Laut Johns Hopkins Universität waren am Samstagabend, Stand 20.38 Uhr (MEZ), 142.751 Personen in der Bundesrepublik mit Sars-CoV-2 infiziert. Zur Einordnung: Dabei handelt es sich um die gemeldeten Fälle.

Laut der Deutschen Presse-Agentur sind bis Samstagabend mehr als 140.400 Infektionen mit dem neuen Coronavirus registriert worden (Vortag Stand 20.30 Uhr: Mehr als 137 800 Infektionen). 

Mindestens 4288 mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben (Vortag Stand 20.30 Uhr: 4089). Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor, die die neuesten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt.

Nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts haben in Deutschland rund 85 400 Menschen die Infektion überstanden. Wie für andere Länder rechnen Experten auch in Deutschland mit einer hohen Dunkelziffer nicht erfasster Fälle.

Update von 19.50 Uhr: Wegen der Corona-Krise wurde die Rettungsmaßnahme immer wieder aufgeschoben, jetzt sind die ersten 47 Kinder und Jugendliche aus mehreren Flüchtlingslagern auf griechischen Inseln in Deutschland eingetroffen. 

Flüchtlinge Corona Hannover
Auf dem Flughafen Hannover sind am Samstagvormittag 47 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge gelandet, die zuletzt in Lagern auf den griechischen Insel gelebt hatten. © picture alliance/dpa / Peter Steffen

Wie das Bundesinnenministerium in Berlin mitteilte, landete die Maschine am Vormittag in Hannover. 

Die Flüchtlingskinder sollen wegen der Coronavirus-Pandemie zunächst für eine zweiwöchige Quarantäne im niedersächsischen Landkreis Osnabrück untergebracht werden.

Corona-Krise in Deutschland: Debatte über Maskenpflicht geht weiter

Update von 17.30 Uhr: Die Debatte um eine Verpflichtung zum Tragen von Mundschutzmasken geht in Deutschland weiter.

Mit Blick auf die Corona-Lockerungen im Einzelhandel und anderen Branchen führt auch die Stadt Wolfsburg eine Maskenpflicht ein, wie die niedersächsische Komumune an diesem Samstag mitteilte.

Diese gelte in den Geschäften, in öffentlichen Gebäuden, Arztpraxen, medizinischen Einrichtungen und in Bussen, erklärte die städtische Verwaltung. Dies gelte zunächst bis zum 6. Mai, ausgenommen seien Kinder unter sechs Jahren, hieß es.

Zuerst hatte Österreich in der Corona-Krise eine Maskenpflicht eingeführt. In Deutschland gilt bisher in Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern eine Maskenpflicht zum Beispiel in öffentlichen Nahverkehrsmitteln, Baden-Württemberg erwägt, im Kampf gegen das Coronavirus ebenfalls Atemschutzmasken für bestimmte Bereiche des öffentlichen Lebens vorzuschreiben. 

Corona-Krise in Deutschland: Viele Todesopfer in Potsdamer Krankenhaus

Update von 15.47 Uhr: Bereits 37 Todesopfer der Corona-Pandemie hat das größte Potsdamer Krankenhaus zu beklagen. Nun gesteht die Klinikleitung Versäumnisse ein: „Im Zeitraum vom 13. bis 26. März ist im Klinikum Ernst von Bergmann eine kritische Entwicklung im Rahmen der Corona-Pandemie nicht ausreichend erkannt worden.“ Zuvor hatte es eine nichtöffentliche Beratung im Hauptausschuss der Stadtverordnetenversammlung gegeben.

„Dabei sind tatsächlich nachgewiesene und registrierte Infektionen bei einzelnen Mitarbeitern nicht in einen inhaltlichen Zusammenhang gebracht und tiefgreifend analysiert worden“, hieß es in der Mitteilung weiter. 

Dies betreffe insbesondere dmusst niie Abteilungen Nephrologie (Nierenkrankheiten), Urologie, Geriatrie und Allgemeinchirurgie. „Damit hätten im Rückblick unter Umständen noch fundiertere Entscheidungen getroffen werden können“, räumte die Klinikleitung ein. „Die Geschäftsführung bedauert dies sehr.“

Coronavirus in Deutschland: 17.000 Bundeswehr-Soldaten im Corona-Einsatz

Update von 15.35 Uhr: Die Bundeswehr hält sich für Einsätze in der Corona-Krise bereit. 32.000 Soldaten könnten Länder und Kommunen unterstützen. 

In einer Vorlage für die Spitze des Verteidigungsministeriums, aus dem die dpa zitiert, heißt es, mehr als 17.000 Männer und Frauen aus dem Sanitätsdienst der Streitkräfte würden dem  Einsatzkontingent „Hilfeleistung Corona“ angehören.

In den fünf Bundeswehrkrankenhäusern wurden in dieser Woche für die normale Pflege von Covid-19-Patienten demnach insgesamt 820 Betten vorgehalten, von denen 48 belegt waren (Stand: Mittwoch). Für die intensivmedizinische Behandlung gab es 159 Betten in den Krankenhäusern, von denen 23 mit Covid-19-Patienten belegt und knapp 100 frei waren.

Update von 12.25 Uhr: Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) und die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) sprechen sich für eine Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in Bussen, Bahnen und Geschäften aus. „Es wäre wünschenswert gewesen, wenn es zu einer bundeseinheitlichen Regelung gekommen wäre und das verpflichtende Tragen von Mund-Nase-Masken sowohl in Geschäften als auch im öffentlichen Nahverkehr eingeführt worden wäre“, sagte DPolG-Chef Rainer Wendt dem Handelsblatt

GdP-Vize Jörg Radek sagte: „Umso mehr Menschen einen Mund-Nase-Schutz bei größeren Menschenansammlungen tragen, umso besser ist der eigene Schutz und der anderer vor einer möglichen Coronaviren-Übertragung.“ Es sei im Verhältnis zu anderen Auflagen „der geringere Eingriff zum Zwecke der Minimierung des Ansteckungsrisikos“.

Corona in Deutschland: Ärztepräsident kritisiert: „einige Lockerungen mehr vorstellen können“

Update von 12.05 Uhr: Mit ihrem Festhalten an den Beschränkungen im öffentlichen und vor allem im Sozialleben bis zum 3. Mai haben sich die deutschen Politiker den Zorn von Klaus Reinhardt zugezogen. Der Bundespräsident der Bundesärztekammer monierte, er habe sich „einige Lockerungen mehr vorstellen können“, wie die Bild unter Bezugnahme auf ein Interview mit der Rheinischen Post berichtet. 

Er sieht weder aus medizinischer noch aus wissenschaftlicher Sicht Gründe, am Status Quo festzuhalten, denn: „Im Moment gibt es überhaupt keinen Hinweis darauf, dass wir auf eine Überforderung der Krankenhäuser zusteuern.“ Zumindest die Kontaktsperre müsste Reinhardt zufolge in dem aktuellen Umfang nicht aufrechterhalten werden.

Allerdings sei es durchaus möglich, dass die Zahl der Infektionen in den kommenden Monaten wieder zunehme. Hierzu betont Reinhardt: „Wenn wir wieder mehr soziale Kontakte zulassen, wird es unter Umständen auch zu einem messbaren Anstieg der Infektionszahlen kommen.“ Dazu komme ein Effekt durch die umfangreicheren Tests: „Und wenn wir mehr testen, werden wir automatisch auch zu höheren Infektionszahlen kommen.“ Da unter manchen Epidemiologen die Annahme gelte, die Dunkelziffer der Infizierten sei zehnmal so hoch wie die offiziellen Zahlen, „würde das bedeuten, dass wir nicht 140.000, sondern unter Umständen schon 1,4 Millionen Infizierte haben.“

Corona in Deutschland: RKI nennt neue Zahlen 

Update von 10.08 Uhr: Auch das Robert-Koch-Institut präsentiert neue Corona-Zahlen aus Deutschland. Hier werden 137.439 Infizierte gelistet, was einen Anstieg um 3609 Erkrankte zum Vortag bedeutet. Demnach seien 4110 Todesfälle zu beklagen, allein in Bayern sind es mittlerweile 1198. Pro 100.000 Einwohner gebe es bundesweit im Schnitt 165 Fälle. Die Abweichungen zu den Zahlen* der Johns-Hopkins-Universität erklären sich mit den unterschiedlichen Messmethoden.

Corona-Exit: Vertragsärzte mit Papier „Back to Life“

Update von 9.59 Uhr: Die Bundesvereinigung der deutschen Vertragsärzte - kurz: KBV - hat in einer Videokonferenz Möglichkeiten präsentiert, die aktuellen Beschränkungen nach und nach wieder herunterzufahren. Das Strategiepapier trägt den Namen „Back to Life“. KBV-Chef Andreas Gassen verwies laut Focus auf die positive Entwicklung hinsichtlich der Corona-Reproduktionszahl, die aktuell bei 0,8 liegt. Damit sei es gerechtfertigt, eine schrittweise Rückkehr in den Normalzustand anzugehen.

Das KBV-Konzept sieht drei zentrale Punkte vor: die gezielte Testung, die Trennung der Patienten und den Schutz besonders gefährdeter Bevölkerungsgruppen sowie des medizinischen Personals.

Ärzte mit Corona-Exit-Plan: Pooling statt Massentests

Risikogruppen und Beschäftigte im Gesundheitswesen müssten gezielt getestet werden. Dabei werde wegen der geringen Testkapazitäten das sogenannte Pooling empfohlen: Folglich sollte in einer Arztpraxis mit nur fünf Mitarbeitern wegen der überschaubaren Infektionsgefahr nur eine Person getestet werden. Somit würden in einer Woche 600.000 Tests anstehen, was das begehrte Testmaterial nicht über Gebühr strapazieren würde.

Zudem wird dazu geraten, gesonderte Sprechstunden für Covid-19-Patienten und Verdachtsfälle anzubieten. Denn, so Gassen, chronisch kranke Patienten könnten derzeit von einem Arztbesuch abgehalten werden, weil sie eine Ansteckung fürchten. Das wäre fatal. Vorgeschlagen werden deshalb Corona-Schwerpunktpraxen sowie spezielle Sprechstunden bei Hausärzten in Kooperation mit entsprechenden Fachärzten.

Wichtig sei daher auch, die Regelversorgung in Arztpraxen zumindest in gewissem Umfang wieder zu ermöglichen. Dazu benötige es Schutzausrüstung für das gesamte Personal. Zu beachten sei außerdem: Angesichts sinkender Infektionszahlen seien eigenständige Einrichtungen für Covid-19-Patienten oder entsprechende Verdachtsfälle nicht effizient. Deshalb sollte die Betreuung dieser Personen mittelfristig in den Regelbetrieb aufgenommen werden. Der konkrete Vorschlag: Haus-, Kinder- und grundversorgende Fachärzte sollten sogenannte „Infekt-Sprechstunden“ anbieten.

Damit auch in Kliniken wieder mehr Wert auf die Regelversorgung gelegt werden könne, plädiert die KBV für eine Diskussion über Covid-19-Krankenhäuser oder zumindest entsprechende Stationen in Kliniken.

Darüberhinaus rät die Ärztevereinigung dazu, bei Patienten mit unklaren Symptomen weiterhin erst auf die telefonische Kontaktaufnahme mit dem Arzt zu setzen. Beibehalten werden sollen die konsequente Quarantäne von Infizierten mit leichtem Verlauf sowie das ärztliche Monitoring über zweimal täglich telefonischen Kontakt.

Da gerade ältere Menschen als Risikogruppe eingestuft werden, sollten besonders Alten- und Pflegeheime mit entsprechender Schutzausrüstung ausgestattet werden. Sobald ein Impfstoff vorliege, sollten neben dem Personal des Gesundheitswesens besonders Über-60-Jährige sowie Risikogruppen mit Vorerkrankungen vorrangig behandelt werden.

Update vom 18. April, 8.58 Uhr: Die Johns-Hopkins-Universität meldet für Deutschland mittlerweile 141.397 Corona-Fälle, demnach sind 4352 Menschen an den Folgen des Virus gestorben.

Erfreulicherweise liegt Deutschland an der Spitzen der Rekonvaleszenten: Hierzulande sind bereits 83.114 Infizierte wieder als gesund eingestuft worden.

Update vom 17. April, 21.40 Uhr: Bereits seit Mitte März finden in Deutschland keine Gottesdienste mehr statt. Damit Gläubige jedoch schon bald wieder ihre Religion ausüben können, wollen Vertreter von Religionsgemeinschaften und Kirchen in den kommenden Tagen gemeinsam mit Bund und Ländern ein Konzept erarbeiten. „Nun müssen wir Wege finden, wie wir Schritt für Schritt wieder gemeinsame Gottesdienste ermöglichen können, ohne die Infektionsgefahren zu erhöhen“, sagte Innenstaatssekretär Markus Kerber.

Corona in Deutschland: Ab Montag wieder Gottesdienste in Sachsen

Der Entwurf soll als Grundlage für spätere Entscheidungen dienen, erklärte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Freitag. Darauf hatte sich das Ministerium im Gespräch mit zahlreichen Vertretern von Religionsgemeinschaften in Berlin geeinigt. In Sachsen sollen schon ab Montag wieder unter bestimmten Bedingungen öffentliche Gottesdienste erlaubt sein.

Die katholische Kirche in Bayern will hingegen von der Woche ab dem 4. Mai an wieder Gottesdienste abhalten. „Wir hoffen, dass mit einem der schwierigen Situation angemessenen Schutzkonzept im Mai in unseren Kirchen schrittweise wieder Gottesdienste möglich sein werden“, so der Münchner Erzbischof, Kardinal Reinhard Marx. Das Schutzkonzept soll in Absprache mit der Staatsregierung erarbeitet werden. Das vereinbarten die sieben bayerischen Diözesen und Erzdiözesen am Freitag in einer Telefonkonferenz zur Corona-Krise.

Corona in Deutschland: RKI und Spahn vermelden Meilenstein im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie

Erstmeldung vom 17. April: München - Deutschland hat die Coronavirus-Pandemie* nicht eingedämmt, aber die Ausbreitung der heimtückischen Lungenkrankheit Covid-19* zumindest deutlich verlangsamt. Das ist die Zwischenbilanz am 17. April nach mehreren Wochen Ausnahmezustand in der Bundesrepublik durch die Corona-Krise.

Coronavirus in Deutschland: Die Reproduktionsrate sinkt

Wie das Robert-Koch-Institut erklärte, ist die Ansteckungsrate mit dem neuartigen Virus gesunken. Jeder Infizierte steckt laut RKI weniger als einen weiteren Menschen an. Die sogenannte Reproduktionsrate liege mittlerweile bei 0,7, hieß es von der Bundesbehörde. Anfang März hatte die besagte Kennziffer demnach noch bei drei gelegen.

Präsident des Robert-Koch-Instituts: Lothar Wieler (li.), hier mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU).
Präsident des Robert-Koch-Instituts: Lothar Wieler (li.), hier mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). © dpa / John Macdougall

Die Reproduktionsrate bemisst, wie viele Menschen eine erkrankte Person im Durchschnitt infiziert. Um die Pandemie abflauen zu lassen, müssen die Reproduktionszahl unter 1 liegen, hatte RKI-Präsident Lothar Wieler jüngst erklärt.

Corona in Deutschland: Bundesweite Lockerungen der Ausgangsbeschränkungen

Zum 20. April sollen nun bundesweit Lockerungen der Ausgangsbeschränkungen greifen, Geschäfte bis 800 Quadratmeter dürfen wieder öffnen, wenn sich die Betreiber an strenge Hygiene-Regeln halten. 

Zudem öffnen in den meisten Bundesländern Schulen zumindest teilweise wieder, ferner sind Kontakte zu einer Person außerhalb des eigenen Heims wieder gestattet, die nicht zur Familie gehört.

Dennoch werden die Schutzmaßnahmen gegen Corona weiter forciert. So führt Sachsen ab dem 20. April eine Maskenpflicht* für den Einzelhandel und den öffentlichen Nahverkehr ein. Als Paradebeispiel für diese Entscheidung diente die Stadt Jena, in der es schon länger eine Maskenpflicht gibt - und in der sich innerhalb von acht Tagen kein einziger Mensch mit dem Coronavirus angesteckt haben soll. Andere Bundesländer beschäftigen sich hingegen mit weitgehenden Lockerungen.

Corona-Krise in Deutschland: „Jena hat die Wende geschafft“

„Die Maskenpflicht war - verbunden mit den Abstands- und Hygieneregeln - ein weiterer Schritt, das Virus in den Griff zu kriegen“, erklärte Jenas Bürgermeister Thomas Nitzsche (FDP) im Gespräch mit dem Sender n-tv: „Jena hat die Wende geschafft.“ Das soll nun auch in ganz Deutschland gelingen - verfolgen Sie alle Entwicklungen hier im News-Ticker.

Ippen Digital ZR mit Material der dpa und von AFP

Eine 101-Jährige ist aus einer Seniorenresidenz getürmt, weil sie ihrer Tochter zum Geburtstag gratulieren wollte - dabei machte sie Polizisten zu Fluchthelfern.

In Italien könnten sogar Grenzen innerhalb des Landes geschlossen werden - derweil sind in der Lombardei fünfmal so viele Tote wie im Zweiten Weltkrieg zu beklagen.

In Bayern herrscht ab 27. April eine Maskenpflicht - wir erklären die Hintergründe.

*Merkur.de und tz.de sind Teil des deutschlandweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks

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