Omikron: Zwei Faktoren beeinflussen die Zuverlässigkeit der Schnelltests

Die Virus-Variante Omikron rollt über die ganze Welt und Deutschland. Die Infektionszahlen schnellen in die Höhe - aber wie zuverlässig sind die Schnelltests?
München - Infektionen mit der Virus-Variante Omikron sind für Laien und Normalpersonen schwierig zu identifizieren. Das für die Delta-Variante typische Symptom des Geschmacks- und Geruchsverlust tritt bei Omikron nicht mehr auf. Insgesamt ähneln die Symptome sehr denen einer normalen Grippe. Experten raten deshalb, auch schon bei leichten Symptomen, wie Schnupfen, Husten oder Gliederschmerzen, einen Test auf das Corona-Virus zu machen. Nur so könne dann abschließend geklärt werden, ob sich die Person infiziert hat oder nicht. In den letzten Wochen gab es allerdings verwirrende Angaben dazu, ob die Schnelltests die neue Virus Variante überhaupt erkennen. Hier ist auf zwei Dinge zu achten.
Omikron: Der Test an sich und das Virusmaterial sind entscheidend
Zunächst ist zu sagen, dass die handelsüblichen Tests durchaus funktionieren. Allerdings muss zum einen berücksichtigt werden, wie gut man das Virus an sich erkennt und zum anderen wie viel Virusmaterial man bei einem Abstrich mit dem Stäbchen sammelt. Die meisten Tests erkennen das so genannte N-Protein, ein bestimmter Baustein des Corona-Virus. Omikron weist hier Mutationen auf. In Deutschland gibt es mindestens zwei Tests, die das stark mutierte Protein dennoch erkennen können. Trotzdem forderte das Gesundheitsministerium die Hersteller dazu auf, die Sensitivität ihrer Produkte bei Omikron zu prüfen.
Die Virusmenge bei Omikron ist im Körper niedriger als zuvor bei der Delta-Variante. Ulf Dittmer, Virologe an der Universität Essen, sagt gegenüber Deutschlandfunk: „Tatsächlich ist es so, dass wir wissen, dass bei Omikron offensichtlich weniger Virus gebildet wird im Nasen-Rachen-Bereich als bei Delta und auch nur kürzer.“ Das bedeutet, der Zeitraum in dem sich genug Viren gebildet haben, auf die der Test anschlagen kann, ist deutlich geringer.
Omikron: Bisher wenige Daten - Tests dennoch geeignet
Noch dazu beeinflussen die gebildeten Antikörper nach einer Infektion die Ergebnisse der Tests. Schnelltests bei Genesenen könnten deswegen noch schlechter anschlagen. Es bestehen noch einige Wissenslücken rund um die neue Virus-Variante, dennoch betont Virologe Dittmer: „Die Tests sind auch für Omikron geeignet!“