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Coronavirus: Pandemie ausgerufen - was bedeutet das?

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Das Coronavirus verbreitete sich vom chinesischen Wuhan global, was COVID-19 von einer Epidemie zu einer Pandemie werden ließ.

München - In der Medizin werden Infektionskrankheiten auch dadurch unterschieden, wie diese sich verbreiten und welche Ausmaße diese Verbreitung einnimmt. Tritt beispielsweise ein Virus lokal oder auf eine Region beschränkt auf, egal wie groß diese ist, handelt es sich in der Fachsprache um eine Endemie. So gilt beispielsweise Malaria als Endemie. Malaria weist jährlich etwa konstante Zahlen von Neuinfektionen auf und tritt in bestimmten Gebieten zu bestimmten Zeiten vermehrt auf. Misslingt es, eine infektiöse Erkrankung einzudämmen und eine Ausbreitung zu verhindern, wird von einer Epidemie gesprochen, insbesondere wenn größere Gebiete oder mehrere Länder betroffen sind. Mediziner sprechen erst dann von einer Pandemie, wenn eine Infektionskrankheit in allen oder nahezu allen Staaten der Erde sicher nachgewiesen wurde.

Der Weg zur COVID-19-Pandemie

Als das Coronavirus 2019 in Wuhan in China ausbrach, war schnell klar, dass es sich hierbei um eine Epidemie handelte. Erst die weltweite rasante Ausbreitung führte zur Corona-Krise und dazu, dass der Direktor der WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus (54) in Genf am 11. März 2020 diese virale Infektionskrankheit zur Pandemie erklärte. Dies geschah rund drei Monate, nachdem das Virus zum ersten Mal in Wuhan am 12. Dezember 2019 identifiziert worden war. Als COVID-19 bereits im Januar 2020 zuerst in Thailand, später nahezu zeitgleich in weiteren Ländern nachgewiesen wurde, zeichnete sich ab, dass dieses Coronavirus das Potenzial zur Pandemie hat.

Eine Pandemie kann nur vom Direktor der WHO erklärt werden

Die Weltgesundheitsorganisation mit Sitz in Genf ist quasi das Gesundheitsministerium der Vereinten Nationen. Sie wurde als Koordinationsbehörde ins Leben gerufen, um die öffentlichen Gesundheitssysteme der Mitgliedsstaaten aufeinander abzustimmen. Seit dem Bestehen der WHO am 07. April 1948 hat die WHO zahlreiche medizinische Hilfseinsätze koordiniert, Forschungsprojekte unterstützt und Verfahrensweisen in Notsituationen ausgearbeitet. Dazu gehören auch die Leitlinien zum Pandemie Influenza Risk Management, die im Mai 2017 überarbeitet wurde. Seither ist darin festgeschrieben, dass nur der Direktor der WHO eine Pandemie ausrufen kann. Obwohl ursprünglich für die häufiger auftretenden Influenza-Epidemien entworfen, wurde dieser Leitfaden während der Corona-Krise genutzt. Auch die Bestätigung, dass es sich um eine COVID-19-Pandemie handelt, wurde auf der Grundlage dieses Arbeitspapiers getätigt. Im Prinzip kann dieser Leitfaden immer dann zur Hand genommen werden, wenn ein hochinfektiöses Virus zum Ausbruch kommt, so wie beim Coronavirus geschehen.

Epedimien und Pandemien sind in der Menschheitsgeschichte öfter aufgetreten

Das Coronavirus ist kein Einzelfall, geht es um den Begriff Pandemie. Das Virus, welches für die Corona-Krise verantwortlich ist, ist aber aus mehreren Gründen besonders:

In den Geschichtsbüchern der WHO werden weitere Pandemien aufgeführt:

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