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Corona: Holetschek prognostiziert das Ende der Impfzentren - und glaubt nicht an die Wiesn 2021

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Von: Lucas Sauter-Orengo

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Klaus Holetschek (CSU) geht von großen Impfstoff-Liefermengen im Mai und Juni aus. © Patrick Pleul/Felix Hörhager/Matthias Balk/dpa

Die Corona-Inzidenz in München ist leicht gestiegen. Trotz Kontaktbeschränkungen feierten mehrere Menschen am Wochenende Partys - die Polizei rückte an. Alle News hier im Ticker.

+++ Dieser Ticker ist beendet. Über alle weiteren Informationen rund um das Coronavirus in München und Bayern können Sie sich hier in unserem neuen Corona-Ticker immer aktuell informieren. +++

Update vom 2. Mai, 21.06 Uhr: Das Wettrennen, welches Bundesland als erstes Geimpften und Genesenen ihre Rechte wieder zurückgibt, hat bereits seit dem Impfgipfel am vergangenen Montag in Berlin begonnen. Und Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) will dabei nicht hinten anstehen. In der BR-Sendung „Sonntags-Stammtisch“ sagte er: „Wir müssen auf jeden Fall denen, die geimpft und genesen sind, die Rechte wieder zurückgeben. Weil es nicht um Privilegien, sondern um originäre Grundrechte geht.“ Schon in der kommenden Woche will das Kabinett die nötigen Schritte dafür beschließen.

Auch das Thema Impfen kam in der Sendung zur Sprache. Der CSU-Politiker versicherte, dass im Mai und vor allem im Juni große Impfstoff-Lieferungen erwartet werden. Spätestens Anfang Juni wolle man auch mit den Impfungen in den Betrieben starten. Außerdem könnten voraussichtlich ab diesem Zeitpunkt die Impfzentren ihren Dienst einstellen. Sie seien am Anfang praktisch gewesen, aber in den Hausarztpraxen könne jetzt flexibler und besser auf die Bedürfnisse der Menschen eingegangen werden, so Holetschek.

Corona in München: Holetschek mit düsterer Prognose für Pfingsten und Oktoberfest

Ob es jedoch mit dem Impfen so schnell vorangehen werde, dass die Menschen schon an Pfingsten in den Urlaub fahren könnten, soweit wollte sich der Gesundheitsminister dann doch nicht aus dem Fenster lehnen. „Wir werden sicherlich zu Pfingsten möglicherweise Schritte sehen, aber ich kann Ihnen nicht sagen, welche.“ Und auch in Hinblick auf die Wiesn sieht Holetschek eher schwarz. „Ich glaube, dieses richtige Fest, wie wir es uns alle wünschen, werden wir dieses Jahr nicht erleben“, meinte er. Alternative Ideen gebe es zwar bereits, diese hätten jedoch nicht den wahren Volksfestcharakter. Wenn, dann solle das Oktoberfest doch „richtig stattfinden“. Er halte beispielsweise eine abgespeckte Version für „extrem schwierig“.

Zahlreiche Corona-Verstöße am 1. Mai-Wochenende

Update vom 2. Mai, 12.05 Uhr: Aufgrund der nach wie vor hohen Corona-Zahlen gelten in Bayern bestimmte Regeln - unter anderem eine nächtliche Ausgangssperre. Außerdem sollen Kontakte reduziert werden. Doch daran hält sich nicht jeder. Mehrere Personen feierten am Samstag im Lehel. Die Beamten trafen dort auf mehrere Personen, es wurden insgesamt elf Anzeigen nach dem Infektionsschutzgesetz wegen Verstoß gegen die Kontaktbeschränkungen ausgesprochen. Die Feier wurde aufgelöst, wie die Polizei mitteilte.

Ebenfalls am Samstag wurde die Münchner Polizei gegen 23 Uhr über Musik aus einem Club informiert. „Beim Eintreffen konnten 15 Personen, die einer Liveübertragung eines DJs gefolgt sind, festgestellt werden“, heißt es. Alle Personen erhielten Anzeigen wegen eines Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz. Auch in Neuhausen wurde gefeiert: Am Sonntag meldeten Anwohner gegen 1.20 Uhr eine „überlaute Party in der Nachbarwohnung.“ Die Beamten trafen dort auf elf Personen, auch diese erhielten Anzeigen.

Nach Positiv-Trend: Inzidenz in München leicht gestiegen

Update vom 2. Mai, 8.06 Uhr: Für München meldet das Robert-Koch-Institut (RKI) am Sonntag eine Sieben-Tage-Inzidenz von 126,7, das ist ein leichter Anstieg zum Vortag. Am Samstag lag sie bei 123,8. Am Freitag betrug der Wert 127,9, davor 131,6.

Update vom 1. Mai, 17.37 Uhr: Auch wenn die Infektionszahlen in der Landeshauptstadt und in ganz Deutschland täglich runtergehen, ist es laut Robert-Koch-Institut (RKI) noch zu früh für Entwarnung. Mit 18.935 (Vorwoche: 23.392) Neuinfektionen am Samstag und 232 (286) Todesfällen im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung hat die Krankheit noch nicht ihren Schrecken verloren. Mittlerweile sind deutschlandweit insgesamt 83.082 Menschen an Corona* gestorben. Damit starb rein rechnerisch jeder tausendste Bundesbürger an dem Virus.

Die große Hoffnung, die Krankheit bald besiegen zu können, ruht auch weiterhin auf der Impfung. Inzwischen bekamen 26,7 Prozent der Bundesbürger eine Erstimpfung. 7,7 Prozent sind vollständig geimpft. Bundeskanzlerin Angela Merkel versuchte in ihrer wöchentlichen Video-Ansprache noch einmal Mut zu machen. Es gebe „gute Gründe zur Zuversicht“.  „Spätestens ab Juni, das ist in wenigen Wochen, werden alle die Möglichkeit haben, sich um einen Impftermin zu kümmern“, versprach die Kanzlerin.

Corona: Betriebsärzte und Hausarztpraxen können entscheidend die Impfungen vorantreiben

Arbeitgeber-Präsident Rainer Dulger forderte in der Rheinischen Post, dass auch Betriebsärzte so schnell wie möglich in den Impf-Prozess eingebunden werden sollen. „Wir erreichen rund 31 Millionen Menschen.“ Sinnvoll sei eine Impfung in der Arbeit aber erst dann, wenn die Impfreihenfolge aufgehoben werde. Normale Arbeitnehmer seien kaum in den Priorisierungsgruppen vertreten. Die Bundesregierung hat vor, die Betriebsärzte erst im Juni an Bord zu holen.

Für Ärztepräsident Klaus Reinhardt ist klar, dass auch die Hausärzte einen entscheidenden Beitrag zum schnellen Impf-Fortschritt beitragen können. „Ich bin überzeugt, dass wir jetzt zügig eine ausreichend große Zahl von Menschen werden impfen können, um ein deutliches Abfallen der Infektionsraten zu erreichen. Er glaube, dass die Impfbereitschaft groß sei und sogar mehr als 70 Prozent der Bevölkerung zu erreichen seien. Dies gilt als Marke für einen Schutz der ganzen Gesellschaft (Herdenimmunität).“ Außerdem würden sich viele Menschen lieber von ihrem Hausarzt impfen lassen, so der Ärztepräsident. Nichtsdestoweniger würden die Impfzentren und ihre Mitarbeiter wirklich gute Arbeit leisten, betonte Reinhardt.

Corona-Lage auf den Intensivstationen trotz sinkender Zahlen weiter angespannt

Update vom 1. Mai, 11.10 Uhr: Die Corona-Zahlen in Bayern gehen langsam zurück, doch die Lage in den Krankenhäusern bleibt äußerst angespannt. Vielerorts sind die Intensivstationen sogar noch etwas stärker belastet als vor einer Woche, wie aus dem deutschlandweiten Divi-Intensivregister hervorgeht. Am Samstag war demnach in 15 der 96 bayerischen Landkreise und kreisfreien Städte kein einziges Intensivbett frei. Im bayernweiten Schnitt waren nur 10,7 Prozent der Intensivbetten frei, das ist ein sehr niedriger Wert.

Die Belegung sämtlicher Intensivbetten meldeten am Samstag unter anderem Stadt und Landkreis Landshut, die Stadt Bayreuth, Stadt und Landkreis Aschaffenburg, der Landkreis Würzburg, der Kreis Erlangen-Höchstadt und die Stadt Memmingen. Die Kommune mit den meisten Intensivbetten in ganz Bayern ist die Landeshauptstadt München, auch dort waren nur 37 der 495 Intensivbetten noch frei.

Inzidenz in München sinkt weiter - Lehrer über Schul-Anweisung verwundert: „Habe es nicht glauben können“

Update vom 1. Mai, 9.04 Uhr: Corona-Testverweigerer dürfen in Bayern an den Abschlussprüfungen teilnehmen. Das sorgt unter anderem bei Lehrer:innen für Unruhe. „Als ich das Schreiben des Kultusministeriums las, habe ich es zunächst nicht glauben können, denn derzeit werden Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen in den Distanzunterricht geschickt, wenn sie nicht an den regelmäßigen Testungen in der Schule teilnehmen.“ Das sagte ein Lehrer aus Nürnberg gegenüber nordbayern.de. An Abschlussprüfungen sollen sie nun aber ungetestet teilnehmen können.

„Die Prüfung in Deutsch dauert fünf Stunden“, so der Lehrer weiter. „Fünf Stunden in einem geschlossenen Raum mit jemandem zu sitzen, der eventuell mit Corona infiziert ist, schreckt mich ab ehrlich gesagt.“ Doch diese Angst scheint wohl unbegründet, denn: Ungetestete Schüler:innnen müssen ihre Prüfung in separaten Räumen schreiben. Doch das ist ein zusätzlicher Aufwand für Schulen, insbesondere für das Personal, das die Aufsicht stellen muss. Das sagte Sandra Schäfer, Vorsitzende des Nürnberger Lehrerinnen- und Lehrerverbands.

Doch wie geht es mit Impfungen für das Lehrpersonal voran, die immer wieder gefordert werden? Simone Fleischmann, die Präsidentin des BLLV, gibt sich nach einem persönlichen Gespräch mit Ministerpräsident Markus Söder gegenüber nordbayern.de vorsichtig optimistisch: „Der Wille, zeitnah Impftermine für Lehrkräfte an den weiterführenden Schulen anzubieten, ist auf jeden Fall da.“

Corona in Bayern: Inzidenz in München weiter gesunken

Update vom 1. Mai, 6.32 Uhr: Die Inzidenz in München sinkt weiter und liegt am Samstag bei 123,8. Am Freitag meldete das Robert-Koch-Institut (RKI) noch einen Wert von 127,9. Am Donnerstag lag die Inzidenz bei 131,6, tags zuvor bei 130,3 und am Dienstag noch bei 140,8. Setzt sich der Trend fort, dürfte die Landeshauptstadt bald unter den Grenzwert von 100 fallen. Bleibt man fünf Tage darunter, würden einige Einschränkungen wegfallen, beispielsweise die nächtliche Ausgangssperre.

Corona: Experten fordern Impf-Strategie für Brennpunkte in deutschen Großstädten - Nur München zieht nicht mit

Update vom 30. April, 21.03 Uhr: Stecken sich Menschen in sozialen Problemvierteln häufiger mit Corona an, als in anderen Stadtteilen? Dieser Frage gehen die Städte Hamburg, Köln und Nürnberg nach. Nur in München kann oder will man solch eine Aufschlüsselung nicht machen. Die Ergebnisse aus Hamburg hätten laut BR gezeigt, dass sich in sozial schwächeren Wohngegenden die Menschen bis zu sechsmal häufiger mit dem Virus infizieren als anderswo. Ähnliches konnte in Nürnberg beobachtet werden. Man geht davon aus, dass es vor allem an dem beengten Wohnraum liegen könnte.

München will hingegen mehr auf die Außendarstellung der Menschen in solchen Problemvierteln achten, so scheint es, als auf ihren Schutz. „Stadtviertel mit besonders hoher Inzidenz würden gebrandmarkt“, so lautet die offizielle Begründung der Stadt München. Man habe keine Auskunft darüber, wo die Infektion stattfand, sondern nur wo der Infizierte wohnt. Außerdem könne man in der Münchner Meldesoftware nur nach Postleitzahlen, nicht aber nach Stadtvierteln auswerten.

Mehrere Politiker - unter anderem SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz - haben jetzt gefordert, mit mobilen Impf-Teams zu sozialen Brennpunkten zu fahren. Auch Intensivmediziner fordern das, um die Krankenhäuser zu entlasten. In München wäre dieser Vorschlag jedoch aufgrund der fehlenden Statistik kaum umsetzbar.

Update vom 30. April, 13.00 Uhr: Die Ausübung der Jagd ist trotz nächtlicher Ausgangssperre erlaubt. Das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten bestätigte dies am Freitag auf Nachfrage. Die Ausübung der Jagd auf Schalenwild während der nächtlichen Ausgangssperre sei ein Ausnahmegrund.

Corona in Bayern: Söder-Regierung verkündet Ausnahme bei Ausgangssperre

Damit werde eine „effektive Bejagung“ von Rehböcken und Schmalrehen sowie von Schwarzwild sichergestellt, so die Begründung in einem Schreiben des Ministeriums. Auch die Versorgung von verletztem Wild sei ein Grund, während der nächtlichen Ausgangssperre, die Wohnung verlassen zu dürfen.

Das Jagen und Arbeiten im Jagdrevier ist in Landkreisen und kreisfreien Städten, in denen eine Sieben-Tage-Inzidenz von 100 überschritten wird, nur mit den Angehörigen des eigenen Hausstands und einer weiteren Person zulässig.

Erstmeldung vom 30. April 2021

München - Der Trend scheint sich in diesen Tagen zu bestätigen. Die Zahl der Corona Neu-Infektionen in München sinkt*. Am Freitag meldet das RKI für die Landeshauptstadt eine Sieben-Tage-Inzidenz von 127,9. Damit ist sie weiter gesunken. Am Vortag lag der Wert in München bei 131,6. Am Mittwoch betrug die Inzidenz 130,3, am Dienstag noch 140,8. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, scheint ein rasches Erreichen der 100er-Grenze in nicht allzu weiter Ferne zu sein. Bliebe man fünf Tage unter dem Wert von 100, würden einige Einschränkungen wieder fallen, darunter die nächtliche Ausgangssperre, die wie in ganz Bayern (in Orten über 100) von 22 bis 5 Uhr gilt.

Corona: Stadt München fordert dringend Lockerungen - „Immer deutlicher“

Trotz bundeseinheitlicher Kontakt-Regelungen hat die Stadt München* jetzt dringend mehr Kontaktmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche gefordert: „Die negativen Auswirkungen der Pandemie und der Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung sowie der fehlenden zeitlichen Perspektive auf Kinder und Jugendliche werden leider immer deutlicher“, so Bürgermeisterin Verena Dietl. In einer Umfrage gaben mehr als 70 Prozent der befragten Kinder und Jugendlichen an, dass sie die Corona-Krise seelisch belastet. Stress, Angst und Depressionen haben zugenommen. „Aus Sicht des Sozialreferats wären zumindest Lockerungen der Kontaktbeschränkungen für Kinder und Jugendliche im Freien notwendig“, so Sozialreferentin Dorothee Schiwy gegenüber der Abendzeitung.

Corona in Bayern: Söder attackiert Partner - „Noch nicht die Freibadsaison eröffnet“

CSU-Chef Markus Söder verkündete zuletzt, dass Bayern bald dafür sorgen werde, Geimpfte und Genese gleichzusetzen. Konkret geht es dabei um die Wiederherstellung von Grundrechten. Wie die neuen Maßnahmen dann im Konkreten aussehen, erklärte der Ministerpräsident noch nicht. An die Adresse des Koalitionspartners in Bayern, die Freien Wähler, betonte Söder: Die Inzidenz im Land sinke leicht, nicht sprunghaft. Daher könne auch noch nicht die „Freibadsaison“ eröffnet werden. Die Freien Wähler sehen in jedem Lichtblick den Beginn eines Sommers, die CSU teile diese Auffassung nicht. *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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