Update vom 1. Mai, 9.04 Uhr: Corona-Testverweigerer dürfen in Bayern an den Abschlussprüfungen teilnehmen. Das sorgt unter anderem bei Lehrer:innen für Unruhe. „Als ich das Schreiben des Kultusministeriums las, habe ich es zunächst nicht glauben können, denn derzeit werden Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen in den Distanzunterricht geschickt, wenn sie nicht an den regelmäßigen Testungen in der Schule teilnehmen.“ Das sagte ein Lehrer aus Nürnberg gegenüber nordbayern.de. An Abschlussprüfungen sollen sie nun aber ungetestet teilnehmen können.
„Die Prüfung in Deutsch dauert fünf Stunden“, so der Lehrer weiter. „Fünf Stunden in einem geschlossenen Raum mit jemandem zu sitzen, der eventuell mit Corona infiziert ist, schreckt mich ab ehrlich gesagt.“ Doch diese Angst scheint wohl unbegründet, denn: Ungetestete Schüler:innnen müssen ihre Prüfung in separaten Räumen schreiben. Doch das ist ein zusätzlicher Aufwand für Schulen, insbesondere für das Personal, das die Aufsicht stellen muss. Das sagte Sandra Schäfer, Vorsitzende des Nürnberger Lehrerinnen- und Lehrerverbands.
Doch wie geht es mit Impfungen für das Lehrpersonal voran, die immer wieder gefordert werden? Simone Fleischmann, die Präsidentin des BLLV, gibt sich nach einem persönlichen Gespräch mit Ministerpräsident Markus Söder gegenüber nordbayern.de vorsichtig optimistisch: „Der Wille, zeitnah Impftermine für Lehrkräfte an den weiterführenden Schulen anzubieten, ist auf jeden Fall da.“
Update vom 1. Mai, 6.32 Uhr: Die Inzidenz in München sinkt weiter und liegt am Samstag bei 123,8. Am Freitag meldete das Robert-Koch-Institut (RKI) noch einen Wert von 127,9. Am Donnerstag lag die Inzidenz bei 131,6, tags zuvor bei 130,3 und am Dienstag noch bei 140,8. Setzt sich der Trend fort, dürfte die Landeshauptstadt bald unter den Grenzwert von 100 fallen. Bleibt man fünf Tage darunter, würden einige Einschränkungen wegfallen, beispielsweise die nächtliche Ausgangssperre.
Update vom 30. April, 21.03 Uhr: Stecken sich Menschen in sozialen Problemvierteln häufiger mit Corona an, als in anderen Stadtteilen? Dieser Frage gehen die Städte Hamburg, Köln und Nürnberg nach. Nur in München kann oder will man solch eine Aufschlüsselung nicht machen. Die Ergebnisse aus Hamburg hätten laut BR gezeigt, dass sich in sozial schwächeren Wohngegenden die Menschen bis zu sechsmal häufiger mit dem Virus infizieren als anderswo. Ähnliches konnte in Nürnberg beobachtet werden. Man geht davon aus, dass es vor allem an dem beengten Wohnraum liegen könnte.
München will hingegen mehr auf die Außendarstellung der Menschen in solchen Problemvierteln achten, so scheint es, als auf ihren Schutz. „Stadtviertel mit besonders hoher Inzidenz würden gebrandmarkt“, so lautet die offizielle Begründung der Stadt München. Man habe keine Auskunft darüber, wo die Infektion stattfand, sondern nur wo der Infizierte wohnt. Außerdem könne man in der Münchner Meldesoftware nur nach Postleitzahlen, nicht aber nach Stadtvierteln auswerten.
Mehrere Politiker - unter anderem SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz - haben jetzt gefordert, mit mobilen Impf-Teams zu sozialen Brennpunkten zu fahren. Auch Intensivmediziner fordern das, um die Krankenhäuser zu entlasten. In München wäre dieser Vorschlag jedoch aufgrund der fehlenden Statistik kaum umsetzbar.
Update vom 30. April, 13.00 Uhr: Die Ausübung der Jagd ist trotz nächtlicher Ausgangssperre erlaubt. Das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten bestätigte dies am Freitag auf Nachfrage. Die Ausübung der Jagd auf Schalenwild während der nächtlichen Ausgangssperre sei ein Ausnahmegrund.
Damit werde eine „effektive Bejagung“ von Rehböcken und Schmalrehen sowie von Schwarzwild sichergestellt, so die Begründung in einem Schreiben des Ministeriums. Auch die Versorgung von verletztem Wild sei ein Grund, während der nächtlichen Ausgangssperre, die Wohnung verlassen zu dürfen.
Das Jagen und Arbeiten im Jagdrevier ist in Landkreisen und kreisfreien Städten, in denen eine Sieben-Tage-Inzidenz von 100 überschritten wird, nur mit den Angehörigen des eigenen Hausstands und einer weiteren Person zulässig.
München - Der Trend scheint sich in diesen Tagen zu bestätigen. Die Zahl der Corona Neu-Infektionen in München sinkt*. Am Freitag meldet das RKI für die Landeshauptstadt eine Sieben-Tage-Inzidenz von 127,9. Damit ist sie weiter gesunken. Am Vortag lag der Wert in München bei 131,6. Am Mittwoch betrug die Inzidenz 130,3, am Dienstag noch 140,8. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, scheint ein rasches Erreichen der 100er-Grenze in nicht allzu weiter Ferne zu sein. Bliebe man fünf Tage unter dem Wert von 100, würden einige Einschränkungen wieder fallen, darunter die nächtliche Ausgangssperre, die wie in ganz Bayern (in Orten über 100) von 22 bis 5 Uhr gilt.
Trotz bundeseinheitlicher Kontakt-Regelungen hat die Stadt München* jetzt dringend mehr Kontaktmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche gefordert: „Die negativen Auswirkungen der Pandemie und der Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung sowie der fehlenden zeitlichen Perspektive auf Kinder und Jugendliche werden leider immer deutlicher“, so Bürgermeisterin Verena Dietl. In einer Umfrage gaben mehr als 70 Prozent der befragten Kinder und Jugendlichen an, dass sie die Corona-Krise seelisch belastet. Stress, Angst und Depressionen haben zugenommen. „Aus Sicht des Sozialreferats wären zumindest Lockerungen der Kontaktbeschränkungen für Kinder und Jugendliche im Freien notwendig“, so Sozialreferentin Dorothee Schiwy gegenüber der Abendzeitung.
CSU-Chef Markus Söder verkündete zuletzt, dass Bayern bald dafür sorgen werde, Geimpfte und Genese gleichzusetzen. Konkret geht es dabei um die Wiederherstellung von Grundrechten. Wie die neuen Maßnahmen dann im Konkreten aussehen, erklärte der Ministerpräsident noch nicht. An die Adresse des Koalitionspartners in Bayern, die Freien Wähler, betonte Söder: Die Inzidenz im Land sinke leicht, nicht sprunghaft. Daher könne auch noch nicht die „Freibadsaison“ eröffnet werden. Die Freien Wähler sehen in jedem Lichtblick den Beginn eines Sommers, die CSU teile diese Auffassung nicht. *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA